Tanja: Hallo und herzlich Willkommen bei Trekkiepedia.
Tanja: Wir sind Tanja und Peter.
Tanja: Hallo Peter, wie gehts dir?
Peter: Hallo Tanja.
Peter: Sehr gut.
Peter: Ich hatte gerade eine längere Reise hinter mir, aber ich habe keinen Jetlag zurückbehalten, soweit ich das empfinden kann.
Peter: Aber werden wir mal sehen, vielleicht taucht ja noch irgendein Schaden, der zu beheben ist, auf.
Tanja: Ich hoffe nicht.
Tanja: Aber es sei dir gegönnt, noch mehr Ruhe zu haben dann danach.
Tanja: Ja, heute sind wir mal wieder da.
Tanja: Ich freue mich sehr.
Tanja: Wir haben heute auch eine Gästin dabei.
Tanja: Das hat man glaube ich schon gesehen.
Tanja: Und wir gucken so ein bisschen drauf, weil gefühlt in Star Trek passiert ja in irgendwie jeder Folge und irgendwann jedem Charakter, den wir da so sehen, so richtig Heftiges.
Tanja: Die sehen sich den unterschiedlichsten Gefahren ausgesetzt, erleben Bedrohungen, Körperübernahmen, Geistesextraktionen, Manipulationen, Verletzungen, erleben Verluste jeder Art.
Tanja: Natürlich passieren auch so ganz weltliche Dinge wie Unfälle und Erkrankungen.
Tanja: Passend zum Thema trage ich übrigens heute mein Lower Decks-T-Shirt.
Tanja: Join Starfleet, Get Stuck in Caves.
Tanja: Ich finde es ein wunderbares Versprechen von Lower Decks.
Tanja: Kommt zu uns, habt Spaß, werdet traumatisiert.
Peter: Das muss man nicht alleine ausstehen, so was, wenn man dann tatsächlich sowas abgekriegt hat.
Peter: Niemand von uns sollte heute Probleme alleine bewältigen müssen, sei es körperliches oder eben auch psychisches.
Peter: Ob wir mal die falsche Terminologie verwenden, seht es uns bitte nach.
Peter: Wir, Tanja und ich, sind keine Profis in diesem Fach und deswegen haben wir uns jemanden geholt, der sich damit auskennt.
Tanja: Genau, weil all das hinterlässt Spuren und darüber können wir heute mit unserer Gästin sprechen.
Tanja: Herzlich willkommen, Nikola.
Neuer Kontributor: Hi, danke für die Einladung.
Tanja: Vielen Dank, dass du uns unterstützt, dass du dich gemeldet hast.
Tanja: Es ist total spannend, was wir im Vorfeld schon zusammen sprechen konnten.
Tanja: Ich freue mich sehr auf unsere Aufnahme.
Neuer Kontributor: Ja, mega.
Neuer Kontributor: Ich freue mich auch.
00:02:09: Ich bin sehr gespannt.
Peter: Nikola, darf ich dich fragen, was du beruflich machst, dass du dein spezielles Fachwissen uns preisgeben kannst?
Peter: Was tust du denn?
Neuer Kontributor: Genau.
Neuer Kontributor: Das ist meistens die Frage, wo dann schon die ersten Missverständnisse sind.
Neuer Kontributor: Ich bin Psychologin, habe Psychologie studiert und außerdem noch eine Weiterbildung gemacht als psychologische Psychotherapeutin.
Neuer Kontributor: Das klingt jetzt so ein bisschen doppelt gemoppelt.
Neuer Kontributor: Der Hintergrund ist aber, dass viele nicht wissen, was ist jetzt ein Psychiater und was ist ein Psychotherapeut, was ist ein Psychologe.
Neuer Kontributor: Ein Psychiater oder eine Psychiaterin ist eben eine Ärztin oder ein Arzt, der eine Facharzt Weiterbildung gemacht hat, also auch dann Medikamente verschreiben kann unter psychischen Krankheiten.
Neuer Kontributor: Das kann ich nicht, sondern ich kann sozusagen mich mit Gesprächen und mit verschiedenen Methoden mit Menschen auseinandersetzen, die eben in irgendeiner Art von seelischen Problemen haben.
Neuer Kontributor: Wir kommen sicher gleich auch noch drauf, was ist jetzt wirklich eine psychische Krankheit, was ist, sage ich mal, eine normale Reaktion.
Neuer Kontributor: Ich finde, das ist gerade in Star Trek ja auch so.
Neuer Kontributor: Die Frage, was die teilweise erleben, ist, ist das nicht vollkommen normal und verständlich, wie die dann teilweise darauf reagieren.
Neuer Kontributor: Genau, und ich arbeite in den letzten Jahren sehr viel für Familiengerichte.
Neuer Kontributor: Da mache ich so Diagnostik von Familien und sage dann eben auch bei Gerichtern meine psychologische Einschätzung.
Neuer Kontributor: Das ist so das, wo sich es bei mir hin entwickelt hat letztendlich.
Neuer Kontributor: Außerdem, wenn ich kurz Eigenwerbung machen darf, bin ich auch selber Podcasterin.
Neuer Kontributor: Genau, ich bin bei Psychologists for Future.
Neuer Kontributor: Das ist so ein Teil der For Future-Bewegung, wo sich eben Psychologen, Psychologinnen damit mit den psychologischen Folgen oder auch mit, sage ich mal, der psychologischen Transformation der Gesellschaft in Bezug auf die Klimakrise beziehen.
Neuer Kontributor: Und da haben wir ein Podcast-Team, wo wir uns eben mit psychologischen Phänomenen rund um die Klimakrise auseinandersetzen.
Neuer Kontributor: Da heißt Klima im Kopf.
Neuer Kontributor: Und das ist so snackable Content.
Neuer Kontributor: Also wir versuchen uns wirklich auf eine halbe Stunde zu begrenzen pro Thema.
Neuer Kontributor: Also wer da Interesse hat, vielleicht könnt ihr es ja in die Shownotes dann packen.
Peter: Nicht vielleicht, sondern Hörbefehl.
Tanja: Tatsächlich, also wie du sagst, snackable Content auf jeden Fall.
Tanja: Und ich habe mich schon ganz fleißig durchgehört.
Tanja: Das ist wirklich sehr höhrenswert, also große Höherempfehlung.
Neuer Kontributor: Genau.
Neuer Kontributor: Und ich bin Trekkie, natürlich, sonst wäre ich nicht hier.
Neuer Kontributor: Und mich hat das auch immer schon fasziniert oder interessiert, dass das tatsächlich doch relativ vielschichtig ist auch.
Neuer Kontributor: Die Darstellung von, ja, ich sage mal, seelischer Belastung und wie damit umgegangen wird.
Neuer Kontributor: Und das ist je nach Serie sehr unterschiedlich.
Neuer Kontributor: Und das ist immer schon so ein Steckenpferd von mir gewesen.
Neuer Kontributor: Ich habe auch das vielleicht noch als Hintergrund eine Doktorarbeit geschrieben im Bereich Neurowissenschaften.
Neuer Kontributor: Und dann ist ja meistens ein Hirnscan irgendwo, wenn dann mit den Leuten was los ist.
Neuer Kontributor: Und dann werden immer irgendwelche Hirnareale genannt.
Neuer Kontributor: Und dann achte ich immer sehr genau drauf, ob das jetzt auch die Richtigen sind, die da genannt werden, ob das irgendwie Sinn ergibt, so wie dann die Physiker vielleicht die Augen verdrehen.
Neuer Kontributor: Achte ich dann darauf, ob im Gehirn auch alles richtig benannt worden ist.
Tanja: Und vielleicht schon mal so querbeet jetzt gefragt, passt es denn häufig oder ist da häufig so Wildwuchs in dem, was da gesagt wird?
Neuer Kontributor: Ganz unterschiedlich.
Neuer Kontributor: Ich glaube, das ist auch in den anderen Fachbereichen so, dass man so manche Folgen hat, wo man denkt, ach ja, da haben sie sich was bei gedacht.
Neuer Kontributor: Und bei manchen ist Kraut und Rüben.
Neuer Kontributor: Aber ganz häufig wird zum Beispiel der Hippocampus genannt.
Neuer Kontributor: Das ist der Bereich im Gehirn, der für Gedächtnis zuständig ist.
Neuer Kontributor: Und da geht es ja häufig darum, dass entweder Menschen ihr Gedächtnis verlieren oder plötzlich Erinnerungen haben.
Neuer Kontributor: Da passt das dann schon so ungefähr, wenn da der Hippocampus genannt wird.
Peter: Ja, spannend.
Tanja: Und jetzt habe ich ja vorhin schon gesagt, also wir gucken heute so auf die, ja auch schlimmen Dinge, die den Leuten passieren.
Tanja: Und da hattest du zu Recht gesagt, das ist auch was, was uns schon in der Vergangenheit beschäftigt hat, bei Simulation und Borg und so weiter, wo ich gesagt habe, wir brauchen eine Triggerwarnung.
Tanja: Ich kann es jetzt nicht so ganz genau fassen, was wir am Ende sagen werden, aber es wird auf jeden Fall viel Erwähnung geben von physischer und psychischer Gewalt.
Tanja: Wir sprechen auch über Sekten, generell über Trauma gleich und über Trauer, Dinge, die einem so passieren können.
Tanja: Und seid euch gewahr, dass da jetzt einiges angesprochen wird.
Tanja: Wenn euch Dinge triggern oder ihr gerade, keine Ahnung, Hilfe, Unterstützung braucht, ich verlinke auf jeden Fall mal die Seite des Hilfetelefons.
Tanja: Da geht es um viele verschiedene Themen, wo man, glaube ich, ganz gut Hilfe finden kann.
Tanja: Ansonsten sucht euch jemanden, mit dem ihr reden könnt.
Peter: Das ist auf jeden Fall immer der richtige Rat.
Peter: Nichts muss alleine bewältigt werden.
Peter: Also habt ihr körperliche Gebrechen, geht zu einem Arzt.
Peter: Und habt ihr seelische Gebrechen, wenn ihr denn niemanden habt, mit dem ihr sprechen könnt, geht auch zu einem Arzt.
Peter: Und seht zu, dass ihr das nicht alleine bewältigen müsst.
Peter: Das ist auf jeden Fall immer der richtige Rat.
Neuer Kontributor: Auf jeden Fall, genau.
Neuer Kontributor: Das kann ich auch noch ergänzen.
Neuer Kontributor: Also wenn jetzt jemand sagt, oh, weiß ich gar nicht, wie komme ich denn jetzt zu einem Psychiater oder Psychotherapeuten?
Neuer Kontributor: Der Hausarzt ist auch da, erstmal die erste Anlaufstelle, wenn irgendwas in Richtung seelischer Gesundheit ist.
Neuer Kontributor: Und der kann einem da auch weiterhelfen.
Tanja: Ja, sehr gut.
Tanja: Wir nähern uns dem Thema jetzt aus verschiedenen Richtungen.
Tanja: Wir haben gefühlt irgendwie in jeder Folge passieren Dinge, über die man hier reden könnte.
Tanja: Und wir haben uns aber so ein bisschen Dinge rausgepickt.
Tanja: Also wir gucken einmal erstmal auf die Kanzler, die wir kennen und andere Leute, die in dem Dunstkreis unterwegs sind.
Tanja: Wie du vorhin schon gesagt hast, da wird ja auch gerne was vermischt.
Tanja: Ich habe trotzdem einfach mal, auch wenn mir das bewusst war, Psychiaterinnen, die uns begegnen, hier mit aufgelistet.
Tanja: Und dann haben wir ein paar Episoden, auf die wir gucken wollen.
Tanja: Und dann nochmal speziell ein paar Charaktere.
00:07:51: Und natürlich reden wir allgemein und haben am Ende noch ein paar Fragen an dich.
Tanja: Ja, und Trauma ist jetzt schon eine Sache, die ich erwähnt habe.
Tanja: Da wird wir so auf dem gleichen Stand sind.
Tanja: Nikola, was ist denn ein Trauma?
Neuer Kontributor: Oder was bedeutet das denn, ein Trauma zu haben?
Neuer Kontributor: Ja, das ist auch ganz wichtig, weil das ganz typisch für psychologische Themen sehr viel im Alltag verwendet wird.
Neuer Kontributor: Wir aber natürlich in der Psychologie, sage ich mal, da genauere Definitionen und ein genaueres Verständnis dafür haben.
Neuer Kontributor: Also viele Leute sagen ja, da habe ich ein Trauma.
Neuer Kontributor: Oder das war traumatisch.
Neuer Kontributor: Genauso wie mit dem Begriff Trigger.
Neuer Kontributor: Der ist ja inzwischen auch so was, wo eigentlich jeder sagt, das triggert mich.
Neuer Kontributor: Oder da bin ich getriggert.
Neuer Kontributor: Und da ist so ein bisschen die Gefahr natürlich, dass man vielleicht von verschiedenen Dingen spricht.
Neuer Kontributor: Das Trauma an sich ist ja erstmal, sage ich mal, das, was einer Person passiert.
Neuer Kontributor: Also ein Ereignis, was über das, ich sage mal so, das Alltägliche hinausgeht, was unser Gehirn so verkraften kann.
Neuer Kontributor: Also ein Ereignis oder auch mehrere Ereignisse, wo wir eigentlich nicht im Alltag mit umgehen können.
Neuer Kontributor: Das kann eben so was sein wie ein Unfall, das kann ein Krieg sein, das kann aber natürlich in zwischenmenschlichen Beziehungen auch Gewalterfahrungen sein.
Neuer Kontributor: Also alles, wo wir sagen, da ist das Gehirn eigentlich überfordert, überlastet damit.
Neuer Kontributor: Und da kann sich dann in der Bewältigung dieses Ereignisses eben auch eine psychische Störung entwickeln.
Neuer Kontributor: Und das ist das, was viele meinen.
Neuer Kontributor: Wenn die sagen, ich habe einen Trauma, dann meinen die meistens posttraumatische Belastungsstörung.
Neuer Kontributor: Das ist eine ganz spezielle Störung.
Neuer Kontributor: Man kann aber zum Beispiel auch als Reaktion auf einen Trauma eine Angststörung entwickeln, eine Depression.
Neuer Kontributor: Also das wäre dann die Frage, wie wirkt sich dieses Ereignis, dieses Lebensereignis dann auf die Psyche aus.
Neuer Kontributor: Und das ist eben das Belastende für viele, dass es sich auch Jahre später noch auswirken kann und dass es auch immer wieder kommen kann.
Neuer Kontributor: Sodass man im Alltag immer wieder darauf stößt, auf Dinge, die einen vielleicht daran erinnern und dann eben genauso heftig reagiert, wie man es vielleicht auch zu dem Zeitpunkt getan hat, wo das Ereignis tatsächlich stattgefunden hat.
Neuer Kontributor: Wo man eben Methoden braucht, um das dann auch zu bewältigen und in den Alltag zu integrieren.
Neuer Kontributor: Weil das kann ich gleich verraten, das sagen natürlich auch viele, die zu mir kommen, können sie mir das nicht wegtherapieren.
Neuer Kontributor: Aber es ist passiert und dann geht es wirklich eher darum, das als Teil des Ganzen, als Teil der eigenen Persönlichkeit zu betrachten und sich eben davon, sage ich mal, nicht so beherrschen zu lassen.
Tanja: Also zu lernen, das anzunehmen und damit dann umzugehen in Zukunft, ne?
Neuer Kontributor: Ja, genau.
Neuer Kontributor: Es gibt auch, das kommt sogar auch bei Discovery for sogenannten post-traumatic growth, also das auch nach einem Trauma eigentlich, sag ich mal, eine positive Entwicklung der Persönlichkeit und der Psyche passieren kann.
Neuer Kontributor: Also das auch so ein einschneidendes Erlebnis zum Beispiel dazu führen kann, dass man merkt, ich kann ganz viele Sachen überleben und durchstehen oder, ne, ich habe eine andere Perspektive vielleicht jetzt auch aufs Leben, wenn es eine Nahtoderfahrung war.
Neuer Kontributor: Also das muss nicht so sein, dass jetzt ein Trauma dazu führt, dass man dann, ja, sage ich mal, weniger Lebensqualität hat oder dafür immer seelisch beeinträchtigt ist.
Peter: Okay, ist mir gar nicht bewusst gewesen, dass das halt auch zu einer positiven Veränderung beitragen kann, was natürlich nicht die Grundlage für positive Entwicklung sein sollte, aber natürlich klar, wenn sich etwas verändert im Leben und das Positiv, also auch obwohl etwas Negatives passiert ist, dann etwas Positives dabei rauskommt, das ist natürlich sehr, sehr schön.
Peter: Also dass es nicht nur negativ sein muss, das ist gut.
Peter: Es ist auch schön zu hören.
Neuer Kontributor: Ja, absolut.
Neuer Kontributor: Ich finde, das finde ich auch wichtig, dass das eben nicht heißt, ja gut, ist jetzt passiert, hast du einen Trauma, hast du einen Hauweg sozusagen, sondern nein, es ist etwas, wo wir ja ganz viele Erfahrungen auch machen mit uns selber und selber in einem anderen Kontext erleben.
Neuer Kontributor: Und dann kommt eben ganz entscheidend, ob die Verarbeitung an.
00:11:54: Es geht also nicht darum, tatsächlich was habe ich erlebt, sondern wie verarbeite ich das, wie integriere ich das in mein Leben.
00:12:03: Ja, spannend.
00:12:04: Und du hast jetzt Discovery als Beispiel eben auch genannt für die positive Entwicklung.
00:12:10: An welchen Charakter hast du da konkret gedacht?
00:12:13: Also das wird thematisiert.
00:12:16: Ich habe ja so ein paar Folgen noch jetzt in der Vorbereitung gesehen.
00:12:19: Und da sagt das, Kauber sagt das tatsächlich zu Michael, als sie Adira auf Trill begleitet.
00:12:27: Und da sagt Michael sozusagen, ja warum soll ich denn jetzt damit?
00:12:33: Kannst du nicht mitgehen sozusagen?
00:12:34: Und er sagt nein, aber es ist wichtig für diesen Post Traumatic Growth, also dass du Michael aus deinem Trauma jetzt lernst, du kannst andere begleiten, kannst anderen helfen.
00:12:44: Das würden wir in der Psychologie als Selbstwirksamkeit bezeichnen.
00:12:47: Also er motiviert im Grunde Michael aus ihrem Trauma, was jetzt, was da alle erlebt haben von der Crew, dass sie nämlich 1000 Jahre in die Zukunft geschleudert wurden, was draus zu machen, was Positives draus zu ziehen.
00:13:00: Das finde ich gut, dass du die Stelle erwähnst, weil da habe ich immer so ein bisschen gehangen, irgendwie an dem Moment tatsächlich.
00:13:07: Ah, das ist echt spannend.
00:13:10: Also Klammer auf, es ist glaube ich auch eine Autorenentscheidung gewesen, weil halt Michael die Hauptfigur ist, kam dazu.
00:13:15: Aber in Universe wird es zumindest so begründet.
00:13:19: Ja, genau.
00:13:20: Aber dass das auch tatsächlich ein Punkt ist, wo du nicht sagst, ah, was ist ein Quatsch.
00:13:25: Ja, man kann es psychologisch.
00:13:27: Ich habe mich trotzdem geärgert, weil ich dachte, warum muss die Michael mit aussehen, sehe ich den Kalber so gerne.
00:13:31: Aber es macht psychologisch tatsächlich Sinn.
00:13:34: Ja, voll gut.
00:13:35: Spannend.
00:13:36: Und gerade zum Thema Umgang mit Trauma oder wie das so dargestellt ist, wie man da vielleicht auch so einen Durchbruchsmoment für sich hat oder wir als Publikum das so begleiten können, da hattest du ja auch Benjamin Sisko genannt.
00:13:50: Oh ja.
00:13:51: Ich finde, dass der ist ein tolles Beispiel in Anführungsstrichen, ist natürlich nicht toll, was ihm passiert, aber da haben wir eben so ein Ereignis, was man eigentlich ja menschlich gar nicht verarbeiten kann.
00:14:01: Ja, da ist also ein Starfleet-Captain, nämlich Pekar, ist zu einem Borg geworden und die Erde wird angegriffen von dem Borg und Sisko ist da mittendrin im Kreuzfeuer.
00:14:10: So fängt ja auch die Serie Deep Space in ein an, dass man wirklich sieht, und er kann seine Frau nicht retten.
00:14:16: Ja, die stirbt auf dem Schiff, die muss er da zurücklassen.
00:14:19: Und das ist so eindrücklich, dass er da auch schon in der Situation sagt, ja, lasst mich doch hier bei ihr sozusagen.
00:14:26: Und dann im Verlauf von Emissary, wo er dann ja den Wurmlochwesen oder den Propheten begegnet, je nachdem, wie man sie interpretieren will, dann zeigen die ihm immer wieder diese Szene.
00:14:35: Und er sagt, warum zeigt ihr mir das immer wieder?
00:14:37: Ja, weil du hier lebst.
00:14:39: Und das finde ich unheimlich gut.
00:14:41: Also da sind dann die Wurmlochwesen, die Therapeuten, wenn wir so wollen, ja.
00:14:44: Aber das finde ich unheimlich gut beschrieben, weil so fühlt sich das an bei einer posttraumatischen Störung, dass dieses Ereignis sich immer so über die Jetztzeit legt, als wäre es hier und jetzt, als würde es jetzt wieder passieren.
00:14:58: Ja, und sie machen Cisco eben klar, dass er das noch nicht verarbeitet hat, sondern dass ein Teil von ihm immer noch da ist.
00:15:04: Das hat dann auch mit Trauer zu tun, mit Trauerbewältigung.
00:15:07: Und Cisco ist wirklich ein tief traumatisierter Charakter.
00:15:10: Dann begegnet er auch noch Picar, der natürlich jetzt kein Bord mehr ist, aber das ist auch so schön, finde ich, für Star Trek-Fans, dass er dann den richtig doof findet, wie alle lieben Picar und sagen, yay, Picar kommt noch liebstbeisner an.
00:15:21: Und Cisco sagt, er hau ab, doof, was willst du hier?
00:15:23: Und das ist dann, was wir als Trigger bezeichnen würden.
00:15:26: Er begegnet der Person, die er verantwortlich macht für den Tod seiner Frau.
00:15:29: Und damit ist er gefühlsmäßig und von seinen Erinnerungen wieder auf dem Schiff und in dieser Erinnerung drin.
00:15:37: Und das ist eben so ganz typisch für posttraumatische Belastungsstörungen, dass bestimmte Ereignisse oder eben auch Personen dazu führen, dass es so ist, als würde es jetzt gerade wieder geschehen.
00:15:49: Das nennt man auch Flashback.
00:15:50: Damit arbeiten ja die Serien dann auch visuell viel.
00:15:54: Ist das tatsächlich, was häufig als Therapie eingesetzt wird, dass man einen Patienten, eine Patientin damit konfrontiert, was da passiert ist?
00:16:04: Ich kenne mich nicht aus.
00:16:05: Ist das wirklich etwas, was man tut?
00:16:08: Super Frage.
00:16:08: Also zur Konfrontation.
00:16:09: Auch da, finde ich, geht, sage ich mal, Star Trek unterschiedlich damit um.
00:16:12: Und das hat dann oft auch filmische Gründe.
00:16:14: Da werden ja oft dann die Crewmitglieder sehr hart konfrontiert, finde ich, mit der Situation.
00:16:20: Und die Wurmloch-Aliens machen das ja auch, finde ich, relativ, ja, zeigen ihm das halt immer wieder.
00:16:25: Und der sagt, wer hat sich ja auch gesagt, halt auf damit, warum zeigt ihr mir das?
00:16:29: Aber grundsätzlich, ja.
00:16:31: Grundsätzlich ist die Idee, dass man durch die, ich sag mal, gezielte und gestufte Konfrontation sich da so mehr drauf einlassen kann.
00:16:38: Also, dass wir in einem therapeutischen Prozess ganz langsam und vielleicht erstmal nur kurz oder vielleicht erstmal so mit innerem Abstand und immer wieder aber uns damit beschäftigen, damit es wie so ja Teil der eigenen Geschichte wird und nicht so isoliert ist.
00:16:52: Weil das ist oft das Problem, dass so Traumaerinnerungen, ich sag immer, das ist wie so ein Kleiderschrank, in dem man halt alle Kleider nur reingestopft hat.
00:16:59: Und manchmal geht dieser Schrank auf und alles fällt raus.
00:17:03: Und das wäre dann so ein Flashback.
00:17:04: Und was man in der Therapie macht, es sagt, wir schauen uns die Kleidungsstücke einzeln an.
00:17:08: Wir sortieren die, wir falten die, machen die zu.
00:17:11: Dann ist es nicht weg.
00:17:12: Aber ich kann den Schrank aufmachen, dann, wann ich es will und kann es mir angucken.
00:17:16: Oder ich kann ihn auch zulassen.
00:17:18: Oh, das ist ein schönes Bild.
00:17:19: Ja.
00:17:20: Okay, ich glaube, vielen Dank.
00:17:23: Das ist ein schönes Bild.
00:17:24: Ich habe das jetzt zum ersten Mal.
00:17:25: Ich hätte erst gedacht, nein, das ist ja total selbst wiederum traumatisierend.
00:17:29: Aber wenn du das so darlegst, dass das geordnet wird, was einen kaputt macht, ja, dann kann das natürlich funktionieren.
00:17:37: Ja, super Erklärung.
00:17:38: Dankeschön.
00:17:39: Ja, und deswegen ist es aber so wichtig, dass es therapeutisch begleitet wird.
00:17:42: Und wenn wir, wir springen jetzt ein bisschen.
00:17:43: Aber eine Folge, über die ich auch gerne reden möchte, ist da, wo Belana eine Depression im Grunde entwickelt, weil die ganzen Marquis gestorben sind und sie das erfährt.
00:17:53: Und da nimmt Chakoti sie auch relativ körperlich brutal.
00:17:57: Also er packt sie wirklich und nimmt sie mit aufs Holodeck und konfrontiert sie mit dieser, mit einer Simulation von dieser Situation, wo die alle sterben.
00:18:04: Und da würde ich sagen, das kann tatsächlich eher das Gegenteil bewirken.
00:18:08: Das ist dann das, was wir Retraumatisierung nennen.
00:18:11: Und deswegen muss das therapeutisch begleitet sein.
00:18:14: Es muss gestuft sein und es muss eben, ja, den Menschen die Möglichkeit gegeben werden, das wirklich auch in ihrem Tempo zu verarbeiten.
00:18:25: Wow.
00:18:27: Ja, dann würde ich jetzt tatsächlich mal auf unsere Consular gucken wollen, beziehungsweise als die Person, die uns in die Richtung über die Jahrzehnte, ich will mal sagen verkauft werden als die Fachleute.
00:18:40: Weil wir fangen in TUS natürlich in unserer Pilotepisode, die später gar nicht an erster Stelle ausgestrahlt wurde, in die Spitze des Eisbergs mit einer Psychiaterin an, die an Bord ist, um zu schauen, wie sich die Weltraumfahrt auf die Leute auswirkt.
00:18:56: Und die natürlich dann auch noch, naja, wir haben da so eine bisschen, ich will fast sagen schwurblige Geschichte hintendran.
00:19:04: Weil ihre Werte sind natürlich auch noch mal irgendwie ganz besonders auf diesem ESP-Level.
00:19:09: Und deswegen wird Dr.
00:19:11: Elizabeth Dehner, genau wie Gary Mitchell dessen Namen, ein bisschen bekannter ist, sich da verändern und trägt an Silberne Kontaktlinsen und entwickelt übermenschliche Fähigkeiten und überlebt diese Folge auch nicht.
00:19:26: Ja, also aber immerhin hat man da schon damals, 1966, also 1965 wurde die Folge produziert.
00:19:34: Wir sind jetzt noch 60 Jahre später, hat man sich da schon Gedanken drüber gemacht, hey, wie ist das denn?
00:19:40: Wie ist denn das Befinden der Leute, die da so lange auf kleinem Raum reisen?
00:19:45: Ja, finde ich total spannend.
00:19:47: Also war mir auch nicht mehr bewusst, dass da, also erstens ist es eine Frau, die was sagen mag, das finde ich auch immer schon klasse.
00:19:53: Genau und dann auch wirklich so dieser experimentelle Ansatz, dass sie sagt, ich bin hier, um zu beobachten, wie jetzt die Menschen damit klarkommen, dass sie so lange im All unterwegs sind.
00:20:03: Und ich denke, dass das damit zusammenhängt, dass ja die 60er Jahre dieses Jahrzehnte Space Race waren, wo es ja tatsächlich auch darum ging, wann kommen wir jetzt endlich entweder die Amis oder die Sowjetunion in den Weltraum.
00:20:15: Und dass man da offensichtlich auch damals schon darüber nachgedacht hat, was macht denn das mit Menschen, wenn die da in den Weltraum katapultiert werden.
00:20:22: Und das hat mich positiv überrascht.
00:20:24: Dann ging es natürlich tatsächlich, wie du sagst, dann ja ins Schwurbelige oder Esoterische, dass die irgendwelche Vorahnungen haben.
00:20:32: Aber immerhin, also finde ich stark 60er Jahre.
00:20:34: Und dann werden gleich schon hier Beobachtungen an den Menschen gemacht.
00:20:38: Finde ich gut.
00:20:39: Gut, also du sagst, es ist lüblich einmal, dass wir eine Psychiaterin haben.
00:20:43: Aber wir haben sie natürlich nicht ohne Grund in der Serie.
00:20:46: Sie muss natürlich auch noch ein bisschen Sexismus über sich ergehen lassen und so weiter.
00:20:49: Aber immerhin, sie ist dabei.
00:20:51: Also Frauen sind auch hier dabei.
00:20:54: So auch in Dagger of the Mind, also der Zentralen Nervensystem Manipulator, da haben wir dann Helen Noelle, die eine komische Weihnachtsfeier mit Kirk lebt hatte.
00:21:05: Und die jetzt peinlicherweise mit ihm auf Außenmission geschickt wird von McCoy, der ihn damit ein bisschen quälen will.
00:21:12: Und hier haben wir so eine Darstellung.
00:21:16: Hier wird so ein bisschen was vermischt, was TOS ganz gerne tut.
00:21:19: Also psychische Krankheiten werden gleichgesetzt mit StraftäterInnen.
00:21:26: Also Leute, die Straftäter sind, haben ja irgendwie nicht alles beieinander, sag ich mal, im Oberstübchen.
00:21:33: So wird das uns verkauft und also das eine, das andere auf jeden Fall bedingen muss.
00:21:37: Aber das kann man natürlich reparieren.
00:21:40: Wir haben hier fortschrittliche Sensation-Technik und dann haben sie irgendwelche Strahlen und Licht und es wird ein bisschen fast psychodelig.
00:21:49: Und dann sind die auch wieder in Ordnung, also halbwegs zumindest.
00:21:54: Weil hier geht ja auch nicht alles mit rechten Dingen zu, wie man so schön sagt.
00:21:58: Also der behandelnde Arzt, der namenhafte Wissenschaftler übertreibt das ja.
00:22:04: Der programmiert ja richtig die Leute um und das ist ja dann auch wieder große Verfehlungen, sag ich mal.
00:22:11: Genau und auch da kann man wieder, wenn man weiß, so in welcher Zeit das entstanden ist, so gewisse Parallelen ziehen.
00:22:16: Also da gab es halt noch so einen sehr starken medizinisches Bild, auch von psychischen Krankheiten.
00:22:22: Und letztendlich ging es darum, es muss halt die richtige Methode gefunden werden, um diese Krankheit ja wegzumachen.
00:22:28: Also das ist ja auch was, wo wir heute vielleicht sagen, es geht gar nicht mehr darum, jetzt die Menschen gesummt zu machen oder zu heilen, sondern wie ich das beim Trauma schon gesagt habe, geht vielleicht auch mehr um die Integration.
00:22:37: Aber damals war das wirklich, also da hat man ja auch so Versuche gemacht, dass man operativ Teile des Gehirns entfernt hat, weil man dachte, okay, dann sind die vielleicht psychisch gesünder, die Leute.
00:22:47: Oder es gab ebenso diese Elektroschock-Therapie.
00:22:50: Also darin erinnert mich das.
00:22:51: Wer einen Flug über das Guckungsnest gesehen hat, das ist ja so der Klassiker, was das angeht, was diese psychiatrischen Methoden von damals angeht.
00:22:59: Ja, und ganz wichtig finde ich eben, genau wie du sagst, Tanja, dass da auch immer so ein bisschen vermischt wird.
00:23:04: Also psychisch Kranke sind halt automatisch auch irgendwie aggressiv.
00:23:08: Die sind kriminell.
00:23:10: Die müssen ruhig gestellt werden.
00:23:11: Und das ist was, finde ich, wo heute noch psychisch Kranke drunter leiden, dass es so ein Bild gibt, also dass viele immer noch so dieses Bild haben von, ja, der ist verrückt, der ist Psycho.
00:23:22: Und dabei sind psychische Erkrankungen sehr häufig und können letztendlich jeden treffen.
00:23:28: Jeder kann in seinem Leben eine psychische Erkrankung entwickeln.
00:23:32: Und natürlich äußert sich das nicht immer unbedingt in Größenwahn oder dass man irgendwie alle umbringen will.
00:23:39: Ja, und das ist tatsächlich dann immer so für mich so ein bisschen cringe, wenn ich TOS sehe, dass ich denke, ja, Leute, da werft ihr aber auch alles zusammen, damit es halt dann irgendwie spannend ist.
00:23:48: Ja, auf jeden Fall wird dann sehr dolle gemischt alles, es gibt gar keine Abstufung.
00:23:53: In Wen die Götter zerstören, da haben wir diesen namhaften Captain, also ein Vorbild von Kirk, der aufgrund eines Unfalls dann zu neuen Fähigkeiten gekommen ist, weil man ihm auf einem Planeten beigebracht hat, wie er seinen Körper selber, also zellregenerierend, wieder in Ordnung bringen kann.
00:24:11: Und da hat er automatisch mit gelernt, wie er seinen Körper auch komplett morfen kann, also quasi das Abbild von jemand anderem anzunehmen.
00:24:19: Und das nutzt er jetzt hier in dieser, ja, es ist so eine Mischung dann wieder, so eine Vermischung zwischen Heilanstalt und Gefängnis, weil er jetzt irgendwie als super meint, super Straftäter abgestempelt ist.
00:24:34: Oder ich weiß nicht, was er alles da vorher verbrochen hat.
00:24:37: Und das hat er eine Zeit lang übernommen, hat da regiert quasi, will das Universum übernehmen.
00:24:44: Aber hier haben wir, anders als im zentralen Nervensystem Manipulator, wo ja diese Maschine quasi auch den Missbrauch der Insassen quasi beinhaltete, weil der behandelnde Arzt dann selber quasi psychisch krank geworden ist.
00:25:02: Hier haben wir den Fall, hier haben wir auch so eine ähnliche Apparatur, auch einen Stuhl, in dem man sich setzt und wo dann am Kopfteil Lichter, Dinge tun.
00:25:10: Und dann geht der Captain am Ende aus dieser Behandlung genesen hervor.
00:25:16: Also da haben wir mal das positiv damals gemeinte Beispiel, dass so eine Behandlung halt auch wirkt.
00:25:23: Man muss sich umprogrammieren lassen, dann ist man wieder in Ordnung.
00:25:27: Genau, ja.
00:25:28: Das ist eben so, dass das Bild der damaligen Zeit, wie man mit psychischen Krankheiten umgehend.
00:25:33: Ja.
00:25:35: Deswegen mal kurz die hemsämliche Frage.
00:25:38: Sind psychische Erkrankungen ansteckend, Nikola?
00:25:43: Das ist auch wieder eine Frage, die man nicht mit Ja und Nein beantworten kann.
00:25:45: Natürlich.
00:25:46: Also es gibt, natürlich gibt es, also die psychische Krankheiten sind ja nicht basierend nicht auf Viren oder Bakterien, so in dem Sinne ansteckend.
00:25:54: Es gibt aber sehr wohl so wahnhafte Störungen, wo dann das Umfeld miteinbezogen wird.
00:25:59: Das nennt sich Folie adieu.
00:26:00: Also wenn eine Person psychotisch ist und beispielsweise deren Partner oder Kind mit in den Wahn miteinbezogen wird, dann können die auch so wahnhafte Symptome entwickeln.
00:26:10: Ich würde es mal so formulieren.
00:26:11: Wir sind ja alle empathisch.
00:26:13: Wir sind zwar keine Betassoiden, aber wir sind alle Menschen.
00:26:17: Jetzt machen wir wieder die Klammer bis auf Psychopathen, zu denen kommen wir vielleicht später nochmal, die aber in der Lage sind, mit anderen mitzufühlen und auch mitzuleiden letztendlich.
00:26:26: Und insofern, ich würde mal sagen, psychische Krankheiten beeinträchtigen natürlich auch das Umfeld.
00:26:33: Also gerade eine Depression zum Beispiel, die kann ja auch das Umfeld belasten und runterziehen und damit ja auch psychisch in Mitleidenschaft ziehen.
00:26:42: Aber natürlich ist es nicht so, wenn ich jetzt eine Freundin habe, die depressiv ist und geht zu der, dann stecke ich mich an.
00:26:48: Aber ja, es ist, aber ich finde, das ist eine wichtige Sache.
00:26:52: Es ist immer auch ein, ich sag mal ein systemisches Problem oder eben auch ein Problem des Umfelds.
00:26:57: Und da haben wir ganz viele Beispiele in Star Trek tatsächlich, wie dann die Crew und meistens eben auch der Captain damit reinbezogen wird, wenn es jemandem nicht gut geht.
00:27:08: Als letzten, jetzt hier auch wirklich Arzt, den ich in TS hier noch vorbringen will, ist Dr.
00:27:15: Leonard McCoy, quasi unser Multitalent, den wir einerseits als behandelnden Arzt der Crew, als Chefarzt der Enterprise kennenlernen.
00:27:25: Aber dann, in der Folge Kirk unter Anklage, wird er dann im Zeugenstand benannt als Experte für Psychologie, also ganz besonders für Raumfahrtpsychologie, also Space-Geschichten sozusagen, wie ist die Auswirkung auf langen Reisen, auf engen Raum und so weiter, wovon wir eigentlich sonst bisher gar nicht so richtig was gesehen hatten.
00:27:48: Ja, und danach auch nie wieder.
00:27:49: Für die eine Folge ist er Experte.
00:27:51: Genau, damit er hier im Zeugenstand quasi Kirk ein Bein stellen kann, ungewollt, ne?
00:27:59: Ja.
00:27:59: Ja, das ist dann Drehbuch.
00:28:02: Ja, und vor allem, also er wird da als Experte für Space-Psychology vorgestellt.
00:28:07: Das ist ja auch was, was es tatsächlich gibt und heute auch gibt.
00:28:10: Und ja, seit es die Raumfahrt gibt, wird sich damit beschäftigt.
00:28:14: Es gibt ja zum Beispiel dieses Mars-Projekt, wo die Leute dann da irgendwo auf Hawaii unter Mars-Bedingungen leben miteinander.
00:28:21: Und es wird beobachtet, was macht das mit denen?
00:28:23: Ja, drehen die durch jetzt, in Anführungsstrichen.
00:28:25: Also das ist ja tatsächlich etwas, wo man Expertise braucht.
00:28:28: Und wo ich auch finde, wenn so ein Schiffsarzt da weitergebildet ist, also würde ich begrüßen, sage ich mal.
00:28:33: Tatsächlich ist, hat dieses Zehntel mich aber sehr aufgeregt, weil dann ja er im Grunde nach ganz anderen Sachen gefragt wird.
00:28:40: Also es geht so ein bisschen um den Geisteszustand von Kirk.
00:28:42: Oder es geht darum, ist es denn theoretisch möglich, dass er so und so gehandelt haben könnte, was der McCoy ja nicht ausschließen kann.
00:28:50: Er sagt dann, nee, aber ich kenne den doch und der ist ja nicht so.
00:28:54: Aber letztendlich, und das ein ganz kurzer Exkurs als Umgang mit Anwälten, als Sachverständige, ich bin so ähnliche Sachen auch schon gefragt worden, da ging es darum, ob die Befragung von Kindern vor Gericht die Kinder traumatisiert.
00:29:08: Und da habe ich gesagt, naja, da würde ich jetzt mal nicht von ausgehen.
00:29:10: Ja, aber können sie es ausschließen?
00:29:12: Ja, ausschließen kann man nie irgendwas.
00:29:16: Das hat mich da sehr geärgert oder sehr getriggert, wie man so schön sagt.
00:29:20: Das da, also dann...
00:29:21: Das ist ein Non-Order-Guckerin, habe ich auch gedacht.
00:29:23: Wo ist der Einspruch?
00:29:25: Genau, oder ihr habt ja auch schon eine sehr schöne Folge gemacht zum Rechtssystem bei Star Trek oder überhaupt so Recht und Unrecht.
00:29:32: Und da habe ich den McCoy nicht beneidet um die Rolle und fand vor allem, also wenn er ein Weltraumpsychologien-Experte ist, warum soll er jetzt plötzlich über den Geisteszustand von Kirk aussagen?
00:29:44: Ja, in der Folge, also ich mache jetzt einen kleinen Exkurs, eigentlich wollten wir über McCoy gesprochen haben, aber ganz kurzer Exkurs, hier haben wir halt auch wieder so ein Beispiel von jemandem, wir haben hier den Offizier Finney, der sein Tod vorgetäuscht hat, der halt irgendwie immer als, naja, der läuft halt mit Geld, sag ich mal, und irgendwann war es dann zu viel des Guten.
00:30:08: Und dann, wie du sagst, da ist der Schrank aufgeploppt und alles ist rausgefallen.
00:30:13: Also er versucht jetzt hier, Kirk ans Messer zu liefern, indem er seinen Tod vorgetäuscht hat.
00:30:18: Also hier ist auch so ein Beispiel von, er hat Schaden seiner Meinung nach durch Kirk bekommen in der Vergangenheit und versucht sich jetzt hier zu rächen und wird auch wirklich als geistig komplett instabil und entrückt dargestellt.
00:30:33: Ja, das sind eben wieder diese Extreme.
00:30:35: Also ich meine, TOS ist ja sowieso sehr theaterhaft, sag ich mal, sehr schemenhaft in der Darstellung und genauso ist es bei psychischen Krankheiten auch.
00:30:44: Die sind dann immer gleich völlig durchgedreht.
00:30:47: Ja, dann haben wir ja quasi 20 Jahre später eine ganz andere Sicht.
00:30:53: Also ich meine, letzten Endes ist es eine US-amerikanische Produktions-Star Trek.
00:30:57: Genau und in den USA hat sich das ganze Jahr, sag ich mal, auch weiterentwickelt, wie Therapie angenommen wird.
00:31:04: Und ich habe so das Gefühl, also was ich so weiß, von einer Verwandtschaft, jemand, die in die USA gezogen ist in den frühen 80er-Jahren, die dann mit so einem Selbstverständlich irgendwie auf Deutschland geguckt hat und sagte, na ja, Therapie natürlich, jeder braucht Therapie.
00:31:18: Und hier aus Deutschland guckend dann so ganz große Augen, was?
00:31:23: Das ist eher so das K.O.-Kriterium, du wirst nie wieder eine gute Versicherung bekommen, wenn du ankreuzen musst, dass du, was weiß ich, in Therapie warst oder bist.
00:31:31: Und da eben so dieses selbstverständlich natürlich, jeder braucht mal Beratung, jeder braucht mal Therapie.
00:31:35: Und hier haben wir dann in den 80er Jahren mit TMG dann tatsächlich eben eine Psychologin mit an Bord, die gern selbstverständlich auf der linken Seite des Captains sitzt, die rechte Seite der erste Offizier und die linke Seite dann ganz nah beim Captain, eine Psychologin, eine Kornseler mit an Bord.
00:31:54: Wow, ganz anders, ne?
00:31:57: Ja, also ich meine, damit bin ich aufgewachsen.
00:32:00: TMG ist so die erste Serie, die ich auch geguckt habe in meiner Jugend.
00:32:03: Und klar, Diana Troy war so ein bisschen mein Vorbild.
00:32:06: Also das war so, ich würde jetzt nicht sagen, ich habe deswegen Psychologie studiert, aber es war jedenfalls schon toll.
00:32:11: Ja, eine Beraterin so in so einer wichtigen zentralen Rolle zu sehen, leider ja dann auch erst mal nur auf dem Papier, weil sie eben oft leider dazu verkam, dann zu sagen, ich fühle etwas, aber ich weiß auch nicht genau, was es ist, oder sie verbergen etwas, die Aliens, wo man dann denkt, gut, das hätte ich jetzt auch gewusst, da brauche ich weder Bethesoid noch Psychologin sein.
00:32:34: Dazu muss ich aber sagen, manchmal ist es doch ganz gut, dass der Captain es bestätigt bekommt, oder?
00:32:39: Manchmal hat man ja vielleicht nur ein diffuses Gefühl, und dann ist da eine Expertin, die sagt, ich fühle das, ich kann das bestätigen, und auch meine Expertise aus meiner Profession heraus, wie auch immer.
00:32:49: Also ich finde es nicht unnötig, dass sie das manchmal bestätigt.
00:32:52: Aber gut, es sei es drum, dass ich recht.
00:32:54: Es ist interessant, dass du das sagst.
00:32:56: Also klar, wenn man das dann wirklich so als Expertenmeinung sieht, und sie sagt, ja, ja, das stimmt, da ist wirklich irgendwas, ich finde es halt auffällig, dass es halt so am Plott entlang geht.
00:33:06: Also sie darf dann oft auch noch nicht so viel wissen, sonst wäre ja die Folge vorbei, wenn sie wirklich sagen würde, ja, ja, ich merke, die führen das und das im Schilde, ja, dann funktioniert der Plott nicht mehr.
00:33:15: Und das reicht dann manchmal so ein bisschen bemüht.
00:33:17: Ja, das stimmt.
00:33:18: Da haben sie sich halt auch keinen Gefallen getan, sondern dass sie als Halb-Bedersuidin auch noch diese Rolle ausfüllt.
00:33:25: Das ist so ein bisschen schwierig.
00:33:26: Deswegen wurde sie ja ganz häufig dann auf irgendwelche Außentermine geschickt, dass sie dann gar nicht da war, die ganze Folge über.
00:33:32: Sie war nämlich auf irgendeiner Konferenz oder so oder was auch immer.
00:33:36: Also, dass sie da gar nicht reinfunkt, weil man teilweise gar nicht so richtig wusste, was man ihr da reinschreiben kann und was nicht.
00:33:44: Genau.
00:33:44: Und dann erfüllt sie natürlich auch so ein bisschen den Eye-Candy-Faktor auf der Brücke.
00:33:48: Das ist halt eben auch, na klar.
00:33:50: Aber nichtsdestotrotz, also schon ein Schritt, sie da überhaupt reinzudenken.
00:33:56: Wir haben ja ein sehr großes Schiff.
00:33:57: Wir haben ganz viele Zivilistinnen an Bord, Familien.
00:34:00: Wir sind vor allem in so einer Wohlstandsgesellschaft unterwegs.
00:34:04: Also, das ist so ein bisschen...
00:34:05: Natürlich sind wir auch ein bisschen, quälen wir uns ja auch bei Trikkiepedia immer so ein bisschen mit rum, ein bisschen militär oder vielleicht doch nicht, man weiß es nicht.
00:34:13: Aber auf jeden Fall sind wir so ein Kreuzfahrtschiff mit Teppichboden.
00:34:17: Natürlich haben wir Spezies Intermezzos immer mal wieder.
00:34:21: Sie muss schon auf der Hut sein, aber es ist auch schon eine sehr bequeme Situation, in der sie da reisen.
00:34:27: Und von daher ist das, ja, ich finde, Wohlstandsgesellschaft trifft das ganz gut, dass sie sich das eben auch rausnehmen können, so gemütlich es sich zu machen und dann eben auch zu sagen, okay, wir haben hier auch eine Therapeutin, da können alle hingehen.
00:34:43: Also ich bin mir sicher, sie ist eigentlich auch nicht die Einzige.
00:34:46: Ich weiß nicht genau.
00:34:48: Die Kalender müsste im Zweifel überquillen, oder?
00:34:50: Das soll uns sagen, dass der Bedarf gar nicht so hoch ist, weil die Leute natürlich in der Zukunft alle so fit sind mit allem, dass die nur in Extremsituationen mal Hilfe brauchen.
00:35:01: Aber die Darstellung insgesamt finde ich schon sehr schön.
00:35:05: Ich finde auch und also was ich daran toll finde, ist, dass sie ja auch, also eigentlich kann man das auch wieder kritisieren und sagen, sie hat so ein breites Tätigkeitsfeld.
00:35:12: Sie muss eben gucken, was ist bei den Aliens jetzt irgendwie vielleicht komisch.
00:35:16: Dann manchmal muss sie mit Data zusammen irgendwelche Sachen entschlüsseln von der Alienkultur und dann wieder macht sie ganz klassische Psychotherapie.
00:35:26: Das finde ich aber eigentlich schön, weil das eben zeigt, wie breit dieses Berufsfeld der Psychologin auch ist.
00:35:32: Weil das habe ich ja, ich habe euch jetzt ja auch schon gesagt, ich habe einerseits ein bisschen mit Gehirn mich beschäftigt, ein bisschen mit Gericht, mit Therapie und das ist eigentlich das Tolle auch an dem Beruf.
00:35:42: Und das mochte ich an Diana auch immer, dass sie eigentlich bei vielen Sachen dann wirklich als Beraterin auch hinzugezogen wird.
00:35:49: Und wie du gesagt hast, wir sehen sie in den unterschiedlichsten Situationen.
00:35:54: Sie ist da nicht so groß geschrieben.
00:35:56: Sie ist halt, ja, sie ist einer aus dem Maincast, aber trotzdem ist sie meistens nicht die Hauptperson der Geschichte.
00:36:03: Sie ist Beiwerk.
00:36:04: Das ist auch so ein bisschen die Rolle der sexy Frau, die mit dabei ist.
00:36:08: Die ist Beiwerk.
00:36:10: Manchmal bekommt sie mehr.
00:36:11: Manchmal ist sie dann ein bisschen wieder mehr im Hintergrund.
00:36:15: Und wir wissen ja auch von der Schauspielerin Marina Sirtis, dass sie sagt, manchmal hätte sie sich da auch mehr engagieren können oder müssen, um ihre Rolle mehr Präsenz zu verschaffen.
00:36:26: Aber es ist auch immer ein Grad, den man dann auch versucht, nicht zu überschreiten, weil man im Zweifel, wenn man unbequem ist, vor allem in den 80er Jahren da in der Filmbranche, dann auch Gefahr läuft, rausgeschrieben zu werden.
00:36:39: Das wollte sie immer nicht riskieren.
00:36:41: Deswegen hat sie sich dabei deckt gehalten und hat daneben genommen, was da kam.
00:36:44: Anders als zum Beispiel eine Gates McFadden, Dr.
00:36:47: Beverly Crusher, die sehr Forscher war, die dann aber auch in der zweiten Staffel nicht dabei war.
00:36:52: Und ich wusste, ob sie in der dritten jemals wiederkommen könnte.
00:36:55: Ja, aber da hat ja wohl der Patrick Stewart auch Lobbyarbeit geleistet, dass sie wiederkommt.
00:36:58: Also von daher hat es sich dann irgendwie doch auch gelohnt für sie.
00:37:01: Ja, da hat sich Ange eingesetzt.
00:37:03: Aber ich finde tatsächlich, dass Diana jetzt über die Staffel hinweg auch eine schöne Charakterentwicklung nimmt.
00:37:09: Also sie wird ja wirklich auch immer runder vom Charakter her und eigenständiger und irgendwann darf sie auch den Fummel ausziehen und eine ganz normale Uniform anziehen.
00:37:17: Das habe ich sehr gefeiert.
00:37:19: Also von daher finde ich, die ersten Staffeln, da denkt man wirklich manchmal, uff, da hat der Marina Surtis ganz schön mitgespielt.
00:37:27: Aber hinterher finde ich, hat sie Format einfach auch.
00:37:32: Ja, das stimmt.
00:37:34: Und man sieht sie über die Serie, wie du sagst, wachsen.
00:37:38: Sie hat stetige Beratungstherapie-Szenen, geht auf Fortbildungsbesuch, besucht Konferenzen.
00:37:44: Aber manchmal nicht ohne Grund, dass sie eben dann auch eine Folge mal aussetzen kann, dass sie den Plot nicht in den ersten fünf Minuten schon klärt.
00:37:51: Aber wir sehen da ja einiges.
00:37:53: Ich habe da jetzt im Vorfeld gar nicht so viel rausgesucht, weil ich fand es auch so ein bisschen mühsam, ehrlich gesagt.
00:37:58: Manchmal haben wir Therapiesitzungen, die, finde ich, ganz gut inszeniert sind.
00:38:03: Da hättest du ja auch gesagt, da gibt es einiges.
00:38:05: Manchmal ist es auch so ein bisschen, wo man denkt, schade, da hätte man ihr vielleicht ein bisschen mehr schreiben können.
00:38:09: Ich habe auch schon Cutszenen gesehen, wo man ihr Sachen rausgeschnitten hat.
00:38:14: Später, wo ich dachte, oh, das wäre aber wirklich schön gewesen, weil, keine Ahnung, traumatisierter Junge, dessen Eltern jetzt gestorben sind und er ist alleine jetzt auf dem Schiff und muss sich irgendwie neu finden und überhaupt erst mal die Trauer verarbeiten.
00:38:28: Und dann nimmt man ihr genau die Szene, wo sie mit dem Kind spricht und alle sagen, ja, wieso geht denn Diana da nicht mal hin?
00:38:34: Und man denkt sich so, ja, gut, das haben sie halt rausgeschnitten, ne?
00:38:37: Aber nichtsdestotrotz sieht man ja Szenen, ne?
00:38:40: Ja.
00:38:40: Und wir haben später auch noch eine Folge, da geht es auch sehr um sie.
00:38:44: Da gucken wir dann auch noch mal ein bisschen drauf.
00:38:46: Magst du denn zu Diana noch ein bisschen ergänzen oder wollen wir weiter zu DS9 wechseln?
00:38:51: Ja, ich glaube, also was ich noch wichtig finde, aber da kommen wir dann vielleicht wirklich auch bei der Besprechung der Folge drauf, dass Diana auch am Anfang denkt, dieses Halb-Beta-Suidische wäre wichtig für ihre Tätigkeit, also dass sie sich darüber sehr definiert und das finde ich eigentlich auch ganz schön, dass sie da auch mehr Selbstbewusstsein bekommt und einfach sie hat auch Kompetenzen.
00:39:12: Sie ist ja auch ausgebildet, also nicht jeder Beta-Suide kann sich dahinsetzen und Leute therapieren, sondern es ist eben wirklich auch ihre berufliche, ihre professionelle Fähigkeit und das finde ich schön, dass das auch Thema ist innerhalb von der Serie.
00:39:26: Ja, ja das stimmt.
00:39:28: Also sie muss an vielen Fronten auch kämpfen, merkt man auch, weil von Anfang an auch ihre Mutter sie sehr, ja ich will sagen klein hält, sie kritisiert darüber, dass sie überhaupt diesen Weg eingeschritten hat, wieso gründet sie nicht einfach eine Familie?
00:39:41: Ja, soll sie nicht mal heiraten?
00:39:43: Genau, was soll denn das?
00:39:45: Also stellt total die Frage der Sinnhaftigkeit dessen, was sie sich hier verschrieben hat.
00:39:51: Ja, spannend.
00:39:53: Auf Deep Space Nine verlässt uns das Thema Consular so ein bisschen.
00:39:57: Wir hören nur über den Consular Talnori.
00:40:01: Das ist derjenige, zu dem O'Brien nicht gehen will, der es eigentlich soll, dreimal die Woche.
00:40:07: Dem passieren ja auch ganz, ganz schlimme Dinge.
00:40:09: Immer wieder traumatisiert man den...
00:40:11: Let's torture O'Brien.
00:40:13: Genau.
00:40:15: Dem spielen sie mal ganz will mit, ja.
00:40:17: Ja.
00:40:18: Genau.
00:40:18: Aber er möchte eigentlich nicht zum Consular.
00:40:20: Hm.
00:40:22: Ja, ich glaube, er geht dann aber doch, weil der Cisco eben also da auch drauf besteht.
00:40:26: Und das finde ich auch interessant.
00:40:27: Das ist auch in den USA sehr viel einfacher, sage ich mal, Therapie zu verordnen.
00:40:32: Also es gibt wirklich vom Gericht verordnete Therapie.
00:40:36: Eben oder da ist ja der Cisco im Grunde der Chef, ne?
00:40:38: Der sagt, du gehst aber jetzt in Therapie, damit du wieder arbeitsfähig wirst, sage ich jetzt mal so salopp, in Deutschland geht das nicht.
00:40:45: Und da wird auch viel darüber diskutiert im Kollege, in dem Kreis, ob das sinnvoll wäre, ne?
00:40:49: Weil man natürlich auch sagen kann, ich kann ja auch niemanden zwingen, sich zu öffnen und sich therapeutisch behandeln zu lassen.
00:40:55: Und man kann hier in Deutschland auch nicht gerichtlich Therapie anordnen.
00:40:59: Und ich denke manchmal, wenn man den Leuten diese Entscheidung abnimmt und sie ihnen das sozusagen verschreibt, ob das dann nicht doch auch Türen öffnen würde bei Menschen, die erstmal sagen, ja, was soll ich da beim Psychologen?
00:41:11: Dass dann so diese erste Hürde genommen ist.
00:41:14: Aber es ist eine total schwierige ethische Frage.
00:41:17: Okay, spannend.
00:41:18: Gut, ja, weiß man nicht, wenn man, also ich meine, da bin ich ein bisschen versaut, was US-amerikanisches Fernsehen und Film betrifft, weil natürlich dachte ich, geht das irgendwie, dass man, keine Ahnung, dann schicken sie die Leute in den Zug, in irgendwelche stationären Einrichtungen oder eben zu Therapiesitzungen.
00:41:36: Und am Ende braucht es dann die Rückmeldung zum Gericht, dass diese ganzen Sitzungen auch erfolgt sind oder dann, dass es so lange läuft, bis es dann tatsächlich zu irgendeinem Ergebnis kommt, dass der Therapeut was in Anführungszeichen positives als Entwicklung melden kann.
00:41:50: Und hätte ich irgendwie gedacht, dass es das hier auch gibt.
00:41:52: Also dass man zumindest irgendwie Beratungstermine, gerade im Zuge von Suchthematiken oder wenn Familiensysteme betrachtet werden, wenn es vielleicht um Erziehungsberechtigung geht, um Sorgerecht oder, ja, um Aufenthaltsbestimmungsrecht, dass da womöglich sowas auch angeordnet werden kann.
00:42:13: Aber ist gar nicht der Fall.
00:42:15: Ne, also genau.
00:42:16: Und das ist so ein bisschen so eine Grauzone oder man windet sich da so ein bisschen drum.
00:42:20: Man kann es nicht anordnen.
00:42:21: Aber natürlich ist es so, dass die Richterin sagen kann, ich sehe bei ihnen hier nicht genug Mitarbeitsbereitschaft.
00:42:26: Sie gehen nicht zur Drogentherapie.
00:42:29: Deswegen nehmen wir ihnen das Kind jetzt weg, sozusagen.
00:42:32: Also die kann zwar umgekehrt nicht sagen, sie gehen jetzt zur Drogentherapie.
00:42:37: Das verordne ich ihnen jetzt.
00:42:38: Aber die Richterin kann natürlich ihre Konsequenzen ziehen, wenn es eben dann die Mutter oder der Vater nicht macht.
00:42:46: Genau.
00:42:46: Aber O'Brien, glaube ich, geht dann ja doch hin, nachdem er da auch natürlich ein massives Trauma erlebt hat, da in der Folge Strafzyklen, wo er irgendwie Jahre von Erinnerungen an Gefängnis eingepflanzt bekommen hat.
00:43:01: Und ich glaube, es endet ja dann damit, dass er dann doch einsieht, dass ihm das weiterhelfen könnte.
00:43:07: Aber eigentlich, also genau diese Folge hatte ich vor Augen, als ich gedacht habe, eigentlich hätte man das ja therapeutisch positiv einsetzen können, obwohl ihn diese lange, ja diese gefühlt lange Gefängnisaufenthaltszeit ja nachhaltig geschädigt hat.
00:43:22: Das ist ja, glaube ich, auch mehrere Folgen später immer noch ein Thema.
00:43:26: Also irgendwie hat ihn das ganz schön negativ beeinträchtigt.
00:43:30: Ja, auf jeden Fall.
00:43:31: Also ob es mehrere Folgen später ein Thema ist, weiß ich jetzt gar nicht.
00:43:33: Aber in der Folge ist das massiv.
00:43:35: Er schläft auf dem Boden und so, teilt sich irgendwie sein Essen ein.
00:43:39: Und da finde ich ist vor allem die Reaktion der anderen mir nicht verständnisvoll genug, weil die halt natürlich das nicht mitbekommen haben.
00:43:47: Die haben ihn da abgeholt und das hat das Ganze hat ja nur ein paar Minuten gedauert.
00:43:50: Aber dass er ja in seinem Kopf jahrelang im Gefängnis war und dann ja auch noch, sag ich mal, dieses schlechte Gewissen hat von seinem, dass er seinen Zellnachbarn umgebracht hat, der ja wie man auch immer, das weiß man wird ja nicht genau geklärt, den hat er ja selber dazu fabuliert.
00:44:07: Also der war ja nicht im Originalprogramm sozusagen enthalten.
00:44:11: Aber da finde ich, dass da die Crew auch sehr unsicher ist, wie man da mit ihm umgeht und eigentlich so alle so ein bisschen erwarten.
00:44:19: Na ja, das war doch jetzt nur, das war ja nicht echt.
00:44:22: Jetzt kommt noch mal klar da drauf.
00:44:25: Ja, aber ich meine sein Verhalten zeigt ja ganz deutlich.
00:44:28: Also dieses Caspar Hauser ähnliche, dieses Essen, Horten und auf dem Boden schlafen.
00:44:35: Okay, auf dem Boden schlafen.
00:44:36: Ich, ja, aber das sind halt alles so Indizien, dass dort ganz Dolle was im Argen ist.
00:44:43: Voll.
00:44:44: Und in der Familie sollte das halt wirklich ganz knallhart Alarmsignale geben.
00:44:49: Und jetzt ist halt die Frage, schickt man ihn nochmal drei Minuten rein?
00:44:53: Um das wieder auszutherapieren, um dann ihnen vielleicht ein paar Jahre quasi Erholung zu gönnen.
00:44:59: Also das meinte ich, eigentlich könnte so ein Tool ja reparierend eingesetzt werden, wo es da sehr destruktiv eingesetzt worden ist.
00:45:08: Ja, natürlich.
00:45:09: Klar, ich verstehe das.
00:45:10: Das soll eine Strafe sein.
00:45:13: Aber die Strafe ist halt so hart, dass man nicht unbedingt davon ausgehen kann, dass hinterher alle anderen nicht auch noch zusätzlich darunter leiden.
00:45:20: Das heißt, wenn dann dieselbe Gesellschaft wieder entlassen wird, die genau ihm diese Strafe verursacht hat und er dann aufgrund dieser Strafe dann sich asozial verhält und Leute, andere Menschen und andere Personen schädigt.
00:45:35: Also das wäre ja wirklich absolut kontraproduktiv.
00:45:39: Deswegen habe ich das immer so als schwieriges Konzept gehandhabt.
00:45:45: Also in meinem Kopf habe ich gedacht, es kann ja eigentlich nicht zielführend sein, einfach nur zu sagen, jetzt haben wir ihm quasi ein paar Jahre einen ausgewischt.
00:45:54: Das hat er jetzt davon.
00:45:55: Aber das hilft ja niemandem im Endeffekt.
00:45:58: Genau, aber da können wir jetzt ein ganz großes Fass aufmachen und sagen, wie ist es denn?
00:46:02: Wie steht es denn tatsächlich um Gefängnisstrafen und vor allem Rehabilitation?
00:46:06: Weil da gibt es ja auch tatsächlich psychologische und soziologische Studien, dass die Leute dann nicht immer wieder gut auch in den Alltag und in die Gesellschaft reinfinden.
00:46:15: Also ja, absolut.
00:46:16: Ich finde das auch erstmal sehr völlig unverhältnismäßig, auch für das, was er gemacht hat.
00:46:20: Und dann ist es, genau wie du sagst, eigentlich die Konsequenzen, die das hat für ihn und fürs Umfeld, dieser Alien-Rasse ist es anscheinend vollkommen egal, was danach passiert.
00:46:32: Das ist eine spannende Folge.
00:46:34: Auf jeden Fall.
00:46:35: Also ist es auch eine der wenigen Folgen, die sich halt wirklich tief im meinen Gedächtnis eingebrannt haben, so wie dieser Gefängnisaufenthalt in Miles O'Briens Gedächtnis.
00:46:45: Und es ist ja nicht passiert.
00:46:48: Das ist ja das Stimme daran.
00:46:49: Es ist ja noch nicht mal passiert.
00:46:51: Ja, aber da machen wir jetzt auch ein ganz spannendes Nebenthema auf.
00:46:55: Wir machen 1000 Klammern auf und hoffen, dass wir irgendwann wieder dazu...
00:46:58: Ich liebe das ja.
00:47:00: Also ich meine, über meinen Beruf und über Psychologie rede ich sowieso die ganze Zeit gerne.
00:47:05: Genau.
00:47:06: Also dieses, es ist ja nicht wirklich passiert, das ist ja schon auch psychologisch wieder eine spannende Frage.
00:47:12: Weil ich habe ja ganz oft die Situation, ich kann das ja auch gar nicht überprüfen, ob das, was die Patientinnen mir erzählen, wirklich so passiert ist.
00:47:20: Und es gibt ja auch dann Fälle von, ich sage jetzt mal, Misshandlung, Missbrauch, wo dann vielleicht die Gegenseite in Anführungsstrichen sagt, nein, das war nicht so, das ist nicht passiert, das denkt sich die Person nur aus.
00:47:31: Und für mich ist das, ich sage dann immer so ganz pragmatisch, eigentlich ist es nicht wesentlich, was wirklich passiert ist.
00:47:37: Es ist auch nicht so, dass wir Erinnerungen wie so ein Video abspeichern.
00:47:41: Das ist auch so ein ganz häufiger Irrtum, dass wir wie so einen inneren Film oder wie eine Datei quasi aufrufen, sondern Erinnerungen werden konstruiert und die werden auch rekonstruiert.
00:47:52: Und jedes Mal, wenn ich darüber erzähle, wird sie wieder ein bisschen anders abgespeichert.
00:47:57: Das heißt, was wirklich passiert ist, das könnten wir wirklich nur sehen, wenn wir eine Kamera mitlaufen lassen.
00:48:03: In dem Moment, wo es in mein Gehirn eingespeichert ist, ist es schon gefärbt durch das, was ich vorher erlebt habe, durch meine Persönlichkeit, durch die Stimmung, in der ich war.
00:48:11: Deswegen macht das für mich oft keinen Unterschied.
00:48:13: Auch wenn Patientinnen mich dann fragen, glauben sie mir denn das, oder glauben sie denn, dass das wirklich passiert ist, dann sage ich letztendlich, glaube ich, dass sie total belastet sind und dass ihnen etwas ganz Belastendes passiert ist.
00:48:25: Was jetzt wirklich in Anführungsstrichen war, können wir nicht rausfinden.
00:48:28: Wir haben keine Zeitmaschine.
00:48:29: Wir können nur mit den psychischen Konsequenzen umgehen.
00:48:33: Ich glaube, das ist es deswegen voll gut, dass du das nochmal so nachfragst, Peter.
00:48:36: Ich glaube, das ist das, was mich an der Folge so gestört hat, an dem Umfeld, dass die diese psychologische Realität, die für den O'Brien da ist, nicht so erkannt haben.
00:48:45: Ja, aber ich habe jetzt dasselbe auch gerade gesagt.
00:48:47: Also ich schlage in die gleiche Kerbe rein, wie alle anderen, die es ja auch nicht ernst genug nehmen.
00:48:53: Deswegen, ich muss dieses, das was du gerade sagst, ja, das ganze Umfeld ist nicht einfühlsam oder nicht realitätsbezogen genug, dass das ja tatsächlich einen Schaden verursacht hat.
00:49:05: Und genau dasselbe muss ich mir jetzt auch anlassen, denn ich sage ja, es ist nicht passiert und dennoch ist der Schaden entstanden.
00:49:11: Also den Schaden akzeptiere ich natürlich, klar, der ist entstanden und der ist offensichtlich.
00:49:16: Ja, aber deswegen, ich spreche dann wirklich immer von einer Art psychologischen Wahrheit oder psychologischen Realität.
00:49:21: Die muss nicht objektivierbar sein, aber so, für mich ist es wahr oder für die Person, die es erlebt hat, ist es wahr, ist es real.
00:49:30: Ja, es geht ums Empfinden und nicht um, was die Intention war oder was in dem Fall jetzt hier tatsächlich passiert ist.
00:49:41: Und obwohl auf Deep Press 9 ja quasi auch so viele wahnsinnig krasse Sachen passieren, sehen wir kein Counseling in Aktion.
00:49:50: Erst als Esri Decks in der siebten Staffel auftaucht, kommt auch eine, ja eigentlich als Consular-Assistentin tätige Person an Bord und sie wird dann als Consular behalten.
00:50:04: Da sehen wir ja auch einiges, aber ich glaube, da haben wir später auch noch eine schöne Folge, wo wir ein bisschen näher drauf eingehen können, sowohl auf Esri, die da gerade dann beschließen wird in dieser Folge, wie wir auf Deep Space Nine zu bleiben, als auch über Elim Garak, mit dem sie ihre ersten Gespräche haben wird.
00:50:22: Genau, der ja auch ein sehr interessanter Patient ist, wenn man das so sagen kann.
00:50:27: Ja.
00:50:30: Dann würde ich direkt tatsächlich weitergehen.
00:50:32: Also auf der Voyager ist natürlich dasselbe in grün sozusagen oder dasselbe in Delta-Quadrant-Form.
00:50:39: Eigentlich bräuchten wir dringend einen Consular, aber wir wissen ja, wir haben einfach auch ganz viele Leute verloren.
00:50:46: Die Besatzung war eigentlich, glaube ich, auch noch gar nicht so vollständig an Bord, als die erste Mission gestartet ist.
00:50:51: Viele haben diese Blutepisode auch gar nicht überlebt und da muss man natürlich verschollen im Delta-Quadranten ja klarkommen mit den Personen, die da sind.
00:51:00: Und dann haben wir ja nur in Anführungszeichen den Holodoktor, der auch erstmal so ein bisschen menschliche Kommunikation lernen muss.
00:51:06: Ja.
00:51:06: Und der muss im Zweifel dann eben auch als einer der Ansprechpartner herhalten.
00:51:12: Man könnte natürlich sagen, Kes ist so ein bisschen so eine, na ja, so eine Krankenschwester, Sozialarbeiterin, Verschnitt, ne?
00:51:20: Also so die, die sich so um die, die das Wohlergehen der Crew kümmert.
00:51:24: Und natürlich Nilex, der ist ja auch der, wie heißt der offiziell?
00:51:27: Der Moralbeauftragte, genau.
00:51:31: Der das aber natürlich eher so ein bisschen hemmserblich halt wie so ein Barkeeper macht.
00:51:35: Also deswegen, ich glaube, also was sie sagen wollen ist, Janeway hat das schon auf dem Schirm, dass man sich irgendwie auch um die seelischen Belange kümmern muss.
00:51:43: Aber es ist ja eben doch sehr hemmsermelig und sehr unprofessionell.
00:51:48: Also das ist ja jetzt eine dreiste Behauptung von dir, dass Barkeeper das nicht so gut können wie du.
00:51:53: Also das ist ganz schön frech.
00:51:55: Das kommt auf den Barkeeper an, würde ich sagen.
00:52:00: Dann haben wir natürlich Geinen in den TMG unterschlagen sozusagen.
00:52:03: Richtig, ja, wo man tatsächlich sich manchmal ja auch gefragt hat, so, warum braucht es jetzt Geinen und Troy?
00:52:10: Also und da gibt es ja diese schöne Folge, wo dann Geinen sagt, ja, okay, pass auf, wenn du hier kündigst, dann mache ich das halt so.
00:52:18: Ich kann das doch auch.
00:52:18: Und dann die einen natürlich sagen, ja, so einfach ist es jetzt aber nicht.
00:52:22: Und dann braucht man schon Ausbildung und so.
00:52:23: Und da wird das noch mal klar gegeneinander abgegrenzt.
00:52:25: Das fand ich irgendwie auch ganz schön.
00:52:27: Ja, ja, total gut.
00:52:29: Aber auch schön, also in jeder Serie letzten Endes, dass die Leute sich auch ein Stück weit ihre AnsprechpartnerInnen selbst suchen.
00:52:37: Ja.
00:52:38: Das ist ja einfach so.
00:52:39: Man hat ein bestimmtes Vertrauen zu bestimmten Menschen und dann vertraut man sich eher an.
00:52:45: Und im besten Falle wird sich das dann auch noch mal weitergeleitet.
00:52:48: Also, dass sie dann am Ende womöglich tatsächlich bei Diana Treu auf der Couch sitzen, aber vielleicht erst mal bei keinen angefangen haben.
00:52:56: Ja, absolut.
00:52:57: Das ist keine Konkurrenz, sondern das ist einfach ein vernetztes, ein Helfersystem.
00:53:02: Und das ist was, wo ich auch sagen würde, in der realen Welt und im Hier und Jetzt ist es super hilfreich, wenn man einfach verschiedene Fachkräfte oder eben auch soziale Personen hat, die da einfach mit draufschauen und mithelfen.
00:53:16: Richtiges Netzwerk.
00:53:17: Genau.
00:53:20: Ein Stück weit sehe ich da schon auch einen großen Nutzen bei Voyager.
00:53:23: Natürlich, wie du sagst, es ist schon unprofessionell, einfach weil da der Hintergrund fehlt und Stückwerk betrieben wird.
00:53:30: Aber gerade Nilex und Cass finde ich sehr, sehr wichtig für die Crew.
00:53:35: Ja, definitiv.
00:53:36: Wie du sagst, die eine mit ihrer einfühlsamen Art und was so darüber hinaus dann geht.
00:53:42: Aber Nilex, der eben sehr nah sich immer reinfühlen kann, der, ich finde, der Föderations-Sternflottigste Charakter an Bord ist, weil er tatsächlich inklusiv denkt.
00:53:56: Ja, das stimmt.
00:53:57: Ja, und der ist einfach so ein herzlicher Charakter.
00:54:00: So ein unheimlich, ja, intuitiv.
00:54:03: Also ja, genau, es ist nicht nicht professionell ausgebildet, sondern sehr intuitiv handelt Nilex.
00:54:08: Und da hat er aber dann oft eben den richtigen Impuls.
00:54:12: Genau, wohlwollend zugetan.
00:54:14: Ja, genau.
00:54:15: Gerade zum Beispiel Belana hast du ja vorhin auch schon benannt, wie er auf sie dann auch zugeht.
00:54:22: Hört, was sie vielleicht braucht und ihr dann eben zum Beispiel die Bananen-Fannkuchen serviert.
00:54:27: Ja, die Bananen-Pancakes.
00:54:29: Hofft über dann Essen, das ist halt das, wo er den Zugang haben kann.
00:54:34: Versucht den Leuten was Gutes zu tun, da anzudocken.
00:54:37: Das haben wir bei mehreren Charakteren, aber gerade Belana, da gucken wir ja später auch noch ein bisschen drauf.
00:54:42: Ja, stark.
00:54:44: Enterprise spielt natürlich zeitlich vor TUS.
00:54:47: Da sind wir so ein bisschen aus und vor, was eine Consular-Position betrifft.
00:54:52: Leute vertrauen sich durchaus Dr.Flocks mal an, aber so gezielt das Thema haben wir jetzt hier nicht.
00:54:59: Und dann würde ich direkt einen großen Sprung machen zu Discovery, was ja auch vor TUS spielt, wenn auch nach Enterprise.
00:55:07: Aber dann eben diesen großen Zeitsprung macht fast 1000 Jahre ins frühe 32.
00:55:13: Jahrhundert.
00:55:14: Und da entwickelt sich der Charakter Dr.
00:55:16: Hugh Kalba, den wir vorher eigentlich eher als Arzt wahrgenommen haben, dann eben auch zum Consular.
00:55:24: Und ich habe so ein bisschen das Gefühl, dass es vielleicht tatsächlich diesem Zeitsprung der neuen Perspektive im 32.
00:55:30: Jahrhundert geschuldet, dass wir das bekommen.
00:55:33: Es war vorher immer so ein bisschen fraglich, ist er denn jetzt der Chefarzt oder nicht?
00:55:36: Es wurde nie gesagt.
00:55:38: Und nein, er ist es nicht.
00:55:40: Das ist wahrscheinlich eben Dr.
00:55:42: Pollert.
00:55:43: Und ja, er übernimmt dann eben tatsächlich, also so wird es auch in der Serie benannt, den Posten des Counselors.
00:55:50: Und hier sehen wir ihn reichhaltig agieren.
00:55:54: Ja, und irgendwie auch nachvollziehbar der Zeitpunkt, zu dem es kommt.
00:55:58: Also erst mal hat Kallberg natürlich auch wiederum sein eigenes Trauma erlebt.
00:56:02: Also ich meine, tot gewesen und wieder ins Leben geholt werden.
00:56:06: Also wer das heil übersteht, das weiß ich nicht.
00:56:09: Und dann ist er aber eben auch sowieso gezeigt als so unheimlich einfühlsam und auch so, also er hat immer so dieses so ein bisschen lauschend abwartende und so genau zuhörende.
00:56:23: Und da ist es so schön am Anfang der dritten Staffel, wo er dann auch zu Saru geht und sagt, also physiologisch ist alles in Ordnung mit der Crew.
00:56:31: Und Saru versteht das dann auch und sagt, ja aber du sagst jetzt nicht, die sind gesund.
00:56:34: Nee, weil das Cortisol-Level erhöht ist und das Cortisol ist eben das Stresshormon.
00:56:38: Also das ist auch wieder, kann ich wieder einen Haken dran machen?
00:56:40: Ja, ich habe da richtig recherchiert.
00:56:43: Genau und das ist so, dass Cortisol kurzfristig uns eben hilft in Gefahrensituationen.
00:56:48: Wir können Energie mobilisieren, wir können schnell handeln.
00:56:52: Ja, wenn es zum Beispiel um einen Angriff geht jetzt oder wenn wir irgendwie das Schiff da in die Zukunft bringen müssen.
00:56:59: Wenn aber dauerhaft das Cortisol-Level erhöht ist, dann wird das irgendwann zu einer Belastung.
00:57:04: Dann wird zum Beispiel das Immunsystem unterdrückt, dann kann es zu körperlichen Krankheiten kommen.
00:57:11: Der Schlaf wird schlechter.
00:57:12: Also es hat wirklich ganz unmittelbare Auswirkungen.
00:57:15: Es ist ja auch total nachvollziehbar, dass das ein unglaublicher Stressor ist, wenn wir plötzlich als Crew von allem weg sind, was wir kennen.
00:57:24: Es gibt kein Starfleet mehr, es gibt unsere ganzen Angehörigen, Familie und so weiter nicht mehr.
00:57:29: Und ein bisschen habe ich gedacht, als ich mir das jetzt auch noch mal angeschaut habe, das ist eigentlich eine Situation, wie es wäre, wenn wirklich jetzt jemand von der Erde ins Weltall starten würde, weil da ist ja halt jetzt auch nichts.
00:57:41: Genau, man wäre wirklich abgekoppelt.
00:57:44: Genau, deswegen kann man das, glaube ich, psychologisch so total gut nachempfinden, wie es denen geht.
00:57:48: Und da finde ich auch wieder schön, dass ja dann Saru so auf seine Weise versucht, da kommt dann auch KI ins Spiel, die KI macht dann auch Vorschläge, so ja, könnten jetzt dieses machen, jenes, lad sie doch mal zum Essen ein, sie brauchen einen Filmeabend.
00:58:03: Und Kalber ist so im Hintergrund aber und sagt, hey, wenn jemand reden will, zum Beispiel Detmar, dann bin ich da.
00:58:10: Und das macht er toll, finde ich.
00:58:12: Also Kalber finde ich in den wenigen Szenen, ich finde, er hat nicht genug Raum als Counselor, aber da ist er so, wie man sich einen Therapeuten wirklich auch vorstellen würde.
00:58:21: Ja, voll gut.
00:58:23: Ja, also hast du gerade schon gesagt, das ist die Folge Vergiss mich nicht.
00:58:27: Wo er eben über die Gesundheit der Crew spricht.
00:58:29: Und da finde ich dann noch mal schön am Ende, als die Crew dann wirklich geschafft hat, so eine gewisse Lösung irgendwie, also so ein bisschen gelöst sein zu erleben an diesem Filmeabend, wo sie mal lachen, mal wieder so ein bisschen durchatmen können, wo er dann sagt, wir mussten erst aufhören, so zu tun, als würde es uns gut gehen.
00:58:48: Das finde ich wirklich wertvoll.
00:58:50: Das ist richtig stark, ja.
00:58:52: Und dann sagt Saru, ja, der Weg war steinig.
00:58:54: Und er sagt dann, das finde ich auch noch mal sehr schön, das ist er seit eh und je.
00:58:58: Also daran ändert sich nichts.
00:59:00: Das kommt später dann auch nochmal so, wenn wir noch ein bisschen gucken, was mit Dettmar dann passiert, genau in dieser Handlung.
00:59:07: Da hat er auch wirklich ganz tolle Sätze.
00:59:10: Ja, genau.
00:59:11: Und das klingt auch wieder so simpel, wir mussten erst aufhören, so zu tun, als würde es uns gut gehen.
00:59:17: Ist aber tatsächlich etwas, was verständlicherweise, wir alle ja das Bedürfnis haben.
00:59:22: Wenn es uns schlecht geht, wir wollen, dass es uns gut geht.
00:59:25: Wir wollen irgendwas machen, damit diese schlechten Gefühle weggehen.
00:59:29: Und das geht auch jungen Therapeutinnen so.
00:59:31: Ich bin auch Supervisorin.
00:59:32: Das bin ich nicht, in Klammern, ja.
00:59:35: Und wenn ich so mit jungen Therapeutinnen und Therapeuten spreche, dann sagen die, ja, jetzt geht es der Patientin immer noch nicht gut oder irgendwie, was mache ich jetzt, dass die nicht mehr so traurig, depressiv, ängstlich, was auch immer ist.
00:59:46: Und dann ist meistens auch mein Rat, nee, erst mal dahinschauen.
00:59:51: Erst mal wirklich auch dieses Gefühl annehmen, auch dem Gefühl Raum geben.
00:59:55: Und das ist für viele junge Therapeutinnen erst mal auch so schwer auszuhalten, weil ich will doch was tun, ich bin doch da, um die zu heilen, damit es denen besser geht.
01:00:06: Und deswegen steckt in diesem Satz so unglaublich viel drin, weil das erst mal heißt, zu akzeptieren, ey, das ist jetzt eine richtig krasse Situation und da leiden wir drunter und das ist okay.
01:00:16: So dieses it's okay to be not okay.
01:00:18: Das ist so simpel, aber manchmal ganz schön schwierig.
01:00:22: Ja, dem Raum zu geben, das zusammen auszuhalten.
01:00:25: Ja, genau.
01:00:26: Ja, da eben begleitet zu werden dabei.
01:00:28: Ja, stark.
01:00:29: Und wie du vorhin schon, also ich meine, das Beispiel da auch, als Michael dann Edira auf den Planeten Trill begleiten soll, das fand ich wirklich eindrücklich, weil das war wirklich immer so eine kleine Szene, wo ich ein bisschen gehangen hatte.
01:00:41: Und ich fand das jetzt so wertvoll von dir, noch mal so zu hören.
01:00:44: Und jetzt, als ich da noch mal recherchierte, jetzt hier zu Dr.
01:00:47: Hugh Calver, die ganzen Sachen rauszusuchen.
01:00:51: Es ist so auffällig, er hat so wenig zu sagen, aber die Sachen sind so auf den Punkt.
01:00:55: Genau, ganz genau.
01:00:56: Ja, die sind so klug platziert.
01:00:58: Und dann ist Wilson Cruz natürlich auch einfach fucking awesome.
01:01:01: Also der macht das so toll.
01:01:03: Und ja, das bleibt hängen.
01:01:05: Und dass man eigentlich denkt, er hätte eine größere Rolle.
01:01:07: Und wenn man dann guckt, denkt man, wir sind immer so ein paar Minuten pro Folge.
01:01:10: Aber das wirkt.
01:01:12: Der hinterlässt Eindruck, ja.
01:01:14: Ja, Wahnsinn.
01:01:15: Und ich muss auch sagen, ich habe sowohl im O-Ton als auch auf Synchronisation geschaut.
01:01:20: Und letztes Jahr, unsere letzte Folge, war ja mit Benjamin Stöve, der Synchronsprecher ist.
01:01:24: Und ich muss sagen, er macht das auch so toll.
01:01:26: Der macht das toll.
01:01:27: Ja, total.
01:01:28: Ja, ja, Wahnsinn.
01:01:30: Der bringt diese Wärme, die der Kalber hat, die bringt der Benjamin Stöve auch rüber.
01:01:33: Ja, voll.
01:01:34: Ja, auf jeden Fall.
01:01:36: Ja, und dann, also, was wir auch sehen, Dr.
01:01:39: Yu Kalber, wie er sich Georgiou annimmt, also hier Spiegel Georgiou.
01:01:44: Das ist dann auch im fortlaufenden der dritten Staffel eben Thema, wie er sie da richtig knackt.
01:01:49: Das ist gar nicht so einfach, an sie heranzukommen, weil sie sich eben eigentlich nicht untersuchen und behandeln lassen möchte.
01:01:55: Und da ist er sehr hartnäckig und ganz gezielt, wie er da durchdringt.
01:02:00: Fand ich spannend.
01:02:01: Sehen wir dann gar nicht so viel.
01:02:03: Aber wie er dann am Schluss zu ihr durchdringen konnte und sagt, ja, aber jetzt gehen wir hier aus diesem Flur raus und lassen uns mal woanders reden, wo es stiller ist.
01:02:10: Ich glaube, das Gespräch sehen wir dann gar nicht.
01:02:12: Ich habe es zumindest jetzt in der Recherche nicht gesehen.
01:02:15: Ich glaube, das war es dann auch erst mal.
01:02:16: Aber das sind eben genau diese Momente.
01:02:19: Man sieht die kleinen Schlüsselszenen.
01:02:21: Ja, genau.
01:02:23: In der Staffel 4, es wird ja alles nicht so schnell so gut in der Zukunft für die Discovery Crew.
01:02:30: Es ist alles sehr belastend.
01:02:32: Und in der Staffel 4 sucht er sich dann auch selber Hilfe und Rat.
01:02:36: Ja.
01:02:37: Also während sein Mann Paul zu ihm sagt, du musst mal eine Pause machen, und er das so wegwischt.
01:02:42: Nein, ich will keinen Rat.
01:02:43: Ich will vor allem, also das ist ja auch so was.
01:02:45: Da müssen wir glaube ich nachher auch noch drauf denken, weil du sagtest im Vorfeld auch, die Leute werden immer gefragt, geht es dir gut?
01:02:52: Und sie sagen, ja, ja, alles ist gut.
01:02:54: Halten den Atem, dass der andere es schluckt und der andere schluckt es.
01:02:57: Und dann war es das.
01:02:59: Und wenn du eskalierst, ist es natürlich trotz dir.
01:03:01: Genau.
01:03:02: Und das sieht man dann schon kommen und denken, na toll, wussten wir doch alle, dass dir nicht gut geht.
01:03:05: Ja.
01:03:07: Genau.
01:03:07: Aber das ist auch so ein bisschen dann die Frage, wie man die Leute da, also nicht jeder ist ein Benjamin Sisko, der zu Brian sagen kann, aber du gehst jetzt zum Kanzler.
01:03:16: Das geht eben nicht so.
01:03:17: Und da gibt es später auch zwischen Colbert und Dettmer, finde ich auch noch einen ganz schönen Punkt, wo wir vielleicht da noch ein bisschen drauf gucken können.
01:03:23: Aber jetzt hier erst mal, also Hugh, geht es eben auch nicht gut.
01:03:26: Man sieht es ihm auch, er sieht nicht gut aus.
01:03:28: Er wischt weg, was sein Mann ihm sagt.
01:03:30: Und dann hat er tatsächlich einen Beratungstermin vereinbart mit Dr.
01:03:34: Kovitsch.
01:03:35: Der steht ja außerhalb der Crew, der ist so ein bisschen, das ist so der Supervisor, den man eben bitten kann.
01:03:41: Er ist nicht für Kovitsch zuständig.
01:03:43: Im Gegenteil, er kann bei ihm Rat einholen.
01:03:46: Da werde ich auch ein Video verlinken.
01:03:47: Das ist jetzt zumindest im O-Ton, aber da haben wir zumindest diesen kleinen Filmausschnitt auf YouTube stehen lassen.
01:03:53: Das finde ich ganz praktisch, den werde ich verlinken.
01:03:56: Da geht es eben darum, dass er dann sagt, ja, aber eigentlich habe ich jetzt doch gar keine Zeit.
01:04:00: Kovitsch ist so ein bisschen angefressen und sagt, aber sie haben den Termin vereinbart, sie wollten mit mir sprechen.
01:04:06: Ich habe auch nicht ohne Ende Zeit.
01:04:08: Also jetzt können wir uns zehn Minuten nehmen, sag, was zu sagen ist.
01:04:12: Ja, dann kommt er so ein bisschen damit raus, dass er eigentlich glaubt, dass er alle anlügt.
01:04:17: Also er versucht, alle mit Ratschlägen zu helfen und vor allem zu beruhigen.
01:04:20: Aber in Wahrheit glaubt er darin zu versagen, weil er ja scheinbar jeden nur anlügt, weil in Wahrheit wird ja gar nicht alles gut.
01:04:27: Und Kovic konfrontiert ihn dann mit seiner Wiederauferstehung, weil er, wie du gesagt hast, er hat auch ganz krasse Sachen erlebt.
01:04:33: Er ist in der ersten Staffel eigentlich gestorben.
01:04:36: So nahmen wir an und hatte dann ein sehr merkwürdiges Wiederauferstehen durch die Jaseb, durch das Sporennetzwerk und das Mycelenetzwerk.
01:04:48: Und das ist ja alles auch weitestgehend eigentlich unbearbeitet geblieben in der Serie.
01:04:53: Wobei es da ein sehr schönes Buch und auch Hörbuch gibt, was auch von Benjamin Stöve gelesen wird, oft im Deutschen, das werde ich auch mal verlinken.
01:05:03: Das finde ich nämlich sehr schön, wie das weitergeführt wird.
01:05:05: Es ist natürlich B-Kanon, also hier in der Serie, ist auch der Punkt berechtigt, dass Kovic sagt, aber in ihrer Akte bleibt das alles sehr diffus, was da passiert ist.
01:05:15: Und guck doch mal bitte dahin, du bist wieder auferstanden, wie heftig ist an das bitte?
01:05:20: Und ich habe das Gefühl, dass dein Überleben dir quasi eine Bürde gibt, dass du also so die Schuld des Überlebenden, jeder hier hat irgendjemanden verloren, aber du bist zurückgekommen, bist du nicht quasi personifiziertes Beispiel, den Tod betrogen zu haben.
01:05:38: Also, du sagt das nicht, aber er sagt, dass das Überleben nicht an einen Grund oder eine Aufgabe geknüpft ist und er sich das nicht aufbürden soll.
01:05:47: Er hat sich hier in einem Helfersyndrom gearbeitet und versucht, hier zu kompensieren irgendwie diese Schuld, das Überleben dann irgendwie damit umzugehen.
01:05:56: Und in Wahrheit bräuchte er Ruhe.
01:05:58: Also genau dasselbe, was Paul auch schon gesagt hat.
01:06:00: Was sein Mann auch gesagt hat.
01:06:02: Genau.
01:06:03: Aber er müsste es nochmal von jemand anderem hören.
01:06:06: Ja, das kennen wir doch auch alle, oder?
01:06:09: Ja.
01:06:09: Dass wir es dann manchmal noch von jemand drittem hören müssen, weil wir den Partner, der Partnerin dann vielleicht nicht glauben oder es nicht so annehmen können.
01:06:16: Ja, aber es ist eine tolle Szene und es ist eine tolle...
01:06:19: Also das macht auch wieder ganz vieles auf, eben auch so dieses, wo, glaube ich, auch jede Therapeutin, jeder Therapeut irgendwann mit konfrontiert ist.
01:06:27: Was erzähle ich hier eigentlich?
01:06:28: Kann ich da selber noch dran glauben?
01:06:30: Gerade, wenn man selber dann auch schon viel erlebt hat.
01:06:33: Und auch da, und auch diese Frage so, ja, die eigene Selbsterhöhung oder die eigenen Erwartungen an sich selbst zu erhöhen und zu sagen, ok, ich bin ja jetzt hier wieder aufgestanden, also muss ich jetzt ja alle heilen.
01:06:47: Und das ist ja unmenschlich, was sich da Kalba selber aufblürdet.
01:06:53: Und das zeigt eigentlich nur, dass wir Therapeutinnen auch nur Menschen sind und auch manchmal Supervisionen brauchen, um uns dann auch wieder zu hinterfragen.
01:07:02: Oder auch, genau, dass wir auch mal eine Pause brauchen.
01:07:05: Also fand ich auch sehr schön, dass sich der Kreis dann schließt so, ne, was du brauchst ist Ruhe, ah ja, ok.
01:07:10: Ja, so einfach manchmal und doch so kompliziert.
01:07:13: Nach dem Gespräch mit Kovic ist er da eigentlich ein bisschen unzufrieden, hatte ich den Eindruck.
01:07:17: Aber am Ende der Folge sehen wir ihn dann tatsächlich wieder mit Paul im Quartier.
01:07:21: Und dann berichtet er tatsächlich ja von der Einschätzung Kovics, also dass sich hier schließt sich der Kreis, so wie die Folge gestartet ist, zu Hause bei den beiden und dann hier wieder am Ende, um dann einzusehen.
01:07:33: Ja, er hat vielleicht wirklich ein bisschen zu übertrieben, weil er durch die Arbeit eben verdrängen kann.
01:07:40: Und in der eigenen Profession, eigentlich müsste man es ja wissen, aber auch der Blick auf sich selbst ist halt auch schwierig.
01:07:48: Und deswegen braucht es dann natürlich auch für einen selbst dann den Blick von außen.
01:07:51: Und da kommen wir dann später bei TMG auch noch zu einer spannenden Folge.
01:07:56: Aber um so die Betrachtung auf die Consulars, die wir so sehen, noch abzuschließen, wir haben ja in Lower Decks auch einen Consular.
01:08:05: Ein Clover Caner, also ein großer grüner Vogel, Dr.
01:08:09: Gäbers Miklimo, der ja ein bisschen eine Parodie auf all diese Consular ist, die wir gesehen haben in Star Trek bisher.
01:08:20: Ja, vielleicht könnt ihr mir Dr.
01:08:21: Miklimo erklären, weil da bin ich vielleicht so ein bisschen aufgeschmissen.
01:08:25: Also genau, meinetwegen ist er eine Parodie, wobei er jetzt ja auch, sage ich mal nicht, eins zu eins auf Troy eine Parodie ist.
01:08:32: Und ich werde aus der Darstellung wirklich nicht so richtig schlau, weil das ist natürlich, es ist ein Klischee, es ist überzogen.
01:08:38: Das ist ja Lower Decks, die hauen ja gerne auch mal so drauf.
01:08:42: Aber ich verstehe es wirklich nicht.
01:08:45: Also vielleicht ist das auch dann ein Problem, dass ich da dann so betriebsblind bin.
01:08:50: Also was daran lustig sein soll, dass er dann halt irgendwas über Essen erzählt.
01:08:53: Und dann die Leute rausgehen, sagen ja, weiß ich jetzt auch nicht.
01:08:57: Es ist hinterher ja noch, also er begleitet der Tendi zum Beispiel.
01:09:00: Das ist ja dann auch mehr so eine Art, weiß ich nicht, Coaching oder Supervision oder so.
01:09:07: Da sagt er ja oft auch so aufmuntende Sachen.
01:09:09: Das finde ich, sage ich mal, da kann ich mehr mit anfangen.
01:09:12: Aber die Therapiesitzungen mit Dr.
01:09:14: Megemo.
01:09:15: Ja, die sind jetzt das Größte.
01:09:17: Ja, die sind nicht so, Moment, jetzt kommt's.
01:09:21: Die sind nicht so das Gelbe vom Ei.
01:09:25: Ja, man darf aber auch nicht vergessen, es ist mir wirklich gerade eben, als ich das gelesen habe, er ist ein Clovakana.
01:09:33: Dieses Wort ist doch eine Versinnbild-Löcherung von Cloake.
01:09:37: Das ist der Körperausgang von Vögeln.
01:09:39: Und das ist klar, das ist nur dafür geschaffen worden, vermute ich, um einfach so eine Witzfigur da einzubauen.
01:09:48: Ich glaube gar nicht, dass die damit Therapeuten, Ärzte oder was auch immer, oftmals aufs Korn nehmen wollten, sondern das sollte halt einfach eine komödiantische Gestalt sein.
01:09:57: Wobei diese Figuren bei Lower Decks auch wirklich Traumata erfahren, also wirklich üble Geschichten sehen.
01:10:04: Eben.
01:10:06: Ja natürlich, ich verstehe natürlich dein Einwand, aber es ist halt nach wie vor eine Komödie und dann kriegt halt jeder sein Fett ab.
01:10:14: Aber ja, diese Leute, die wirklich einen Trauma haben, die werden nicht gut verarztet.
01:10:20: Ja und auch damit könnte ich ja leben sozusagen, aber ich glaube, was mich stört, ist, dass das so ein altes Klischee ist.
01:10:25: Also das ist ja so, was es in vielen Comedy-Serien gibt.
01:10:29: Mir fällt zum Beispiel bei Ellie McBeal, Tracy Oldman ein, die dann da irgendwie manchmal halbwegs vernünftige Ratschläge gibt, aber einfach so überzeichnet ist, oder alle möglichen verrückten Therapeuten in irgendwelchen Comedy-Serien, wo immer wieder dieser Punkt halt gemacht wird, ja die Therapeuten sind ja selber alle verrückt.
01:10:47: Meinen Wegen sind wir das auch, also habe ich kein Problem damit, aber für mich ist das so ein bisschen abgedroschen, das Klischee.
01:10:53: Also ich schätze an Lower Decks ja eigentlich, dass die so viel Neues ausprobieren und so manchmal auch anarchistisch so wirklich über die Grenzen gehen.
01:11:03: Ich liebe diese Folge mit dem Moopsy, das allen die Knochen aussaugt und so.
01:11:06: Also und da finde ich Meekly nur so ein bisschen lame, glaube ich.
01:11:10: Ich glaube, das ist so mein Problem.
01:11:12: Wenn lustig dann oder wenn so verdreht, dann vielleicht auch richtig.
01:11:16: Generell habe ich mit der Darstellung von Ärzten in Serien immer so ein Problem.
01:11:22: Ich selbst bin kein Arzt, ich arbeite aber viel mit Ärzten zusammen und die Darstellung von Ärzten seien es jetzt nun Psychotherapeuten, Psychiater, Chirurgen, was auch immer, Immunologen, was auch immer welche Ausprägung das ist.
01:11:40: Es muss noch nicht mal eine Science-Fiction-Serie sein.
01:11:42: Die Darstellung von Ärzten ist häufig nicht nur inkorrekt, sondern die ist halt häufig irreführend und schlecht.
01:11:50: Ja, genau.
01:11:51: Und ich finde, Lower Decks sticht da jetzt gar nicht mal so schlimm hervor.
01:11:56: Da habe ich schon Schlimmeres gesehen.
01:11:57: Aber das sind halt Bereiche, in denen ich mich dann besser auskenne.
01:12:00: Psychotherapeuten sehe ich normalerweise nicht über die Schulter.
01:12:04: Deswegen kann ich mich da nicht gut zu äußern.
01:12:05: Das kennst du halt besser.
01:12:07: Und natürlich kann ich verstehen, wenn du dann sagst, an dieser Stelle ist der Einwand stark oder sollte stärker gegeben werden.
01:12:13: Oder von deiner Seite absolut berechtigt, dass du sagst, okay, das ist einfach nicht korrekt und das ist einfach nicht schön.
01:12:19: Obwohl die restliche Serie eigentlich supertoll ist, ist das halt eine Verwundepieplung von einer Gruppe, die eigentlich sowieso schon nicht leicht haben.
01:12:27: Und auch bei Calber, um nochmal diesen Bogen nochmal zurückzuschlagen, sieht man halt, dass auch Therapeuten, Ärzte, selbst Menschen, also in diesem Fall Menschen sind, und selbst auch Hilfe brauchen können, eben dann zu sagen, okay, das kann man auch mal auf die Schippe nehmen.
01:12:44: Ja, natürlich kann man alles auf die Schippe nehmen, aber man sollte einem eine gewisse Ernsthaftigkeit entgegenbringen, um eben nicht Opfer noch mehr zu schädigen, als es sowieso schon sind.
01:12:57: Ja, ich glaube, also das hat jetzt auch so eine Schwere, die ich dem gar nicht geben würde.
01:13:01: Ich glaube, ich hätte halt irgendwie gedacht, wenn man schon, also das Lower Decks darf sich über alles lustig machen, dafür ist es da.
01:13:08: Und dann hätte es aber vielleicht ein bisschen was originäleres finden können, als zu sagen, oh, der Therapeut ist ja selber verrückt.
01:13:15: Er ist verrückt.
01:13:15: Genau.
01:13:17: Der fückt keinen Weg dran vorbei.
01:13:18: Der ist total durchgeknallt.
01:13:20: Ja, genau.
01:13:21: Das stimmt.
01:13:22: Ich glaube, das ist es, dass er quasi so in Anführungszeichen durchgeknallt ist.
01:13:27: Das ist so eine alte Trope, die hier bedient wird.
01:13:31: Die Tatsache, dass er eben so ein großer grüner Vogel ist und da eine komplett eigene Kultur, die eben auf Essen und Kulinarik basiert, mitbringt, das finde ich total gut.
01:13:41: Also auch seine Analogien und so weiter könnte er dann durchaus bringen.
01:13:45: Wir haben in der fünften Staffel ja auch seinen Heimatplaneten bereist oder besucht und sehen, wie sich das alles so zusammensetzt.
01:13:53: Also das finde ich total spannend.
01:13:56: Aber dass er eben in seinem Job selber so unfähig ist und das auch gar nicht mitbekommt, das finde ich tatsächlich auch schade.
01:14:02: Du hast ja auch gesagt, er ist eben auch Mentor von Tendi.
01:14:06: Und darin ist er eben auch nicht gut.
01:14:08: Also in Wahrheit sucht sie sich dann halt ihre eigene Mentorin in Dr.
01:14:12: Teana.
01:14:13: Und wenn sie dann zu ihm sagt, ja, das hat jetzt alles gut geklappt, genau, stimmt.
01:14:17: Ich hatte halt eine gute Mentorenschaft und gucke dann aber in Wahrheit zu Dr.
01:14:22: Teana.
01:14:23: Und er checkt es noch nicht mal, ne?
01:14:24: Er kriegt es.
01:14:25: Genau.
01:14:25: Das ist halt schade.
01:14:26: Das ist so eine alte Trope und das stimmt.
01:14:29: Da ist Lower Decks nicht so innovativ wie sonst.
01:14:35: Na gut.
01:14:36: Okay, dann springen wir, weiß ich nicht, noch mal ein bisschen zurück, womöglich zu TUS, wobei ich eigentlich die Episoden vorhin, als wir dort bei den Personen waren, schon ein bisschen drauf geguckt habe.
01:14:48: Also im Grunde haben wir das schon besprochen, ne?
01:14:51: So diese Vermischung von psychischen Krankheiten und dann absolute Aggressivität gegenüber anderen, Straffälligkeiten und die Art der Inhaftierung oder Heilung.
01:15:03: Was ja irgendwie so vermischt wird und dann dieser Reparaturgedanke, einfach von damals, der hier weitergetragen wird.
01:15:12: Dann würde ich tatsächlich doch direkt, wenn ihr dazu nichts mehr habt, zu TMG gehen.
01:15:17: Da haben wir die spannende Folge, das Kosmische Band, The Loss, wo es dann um Diana selbst geht.
01:15:25: Genau.
01:15:25: Es geht um Diana selbst und es ist aber auch da, finde ich, ein sehr schöner Bogen, weil es fängt ja an, die Folge mit einer Therapiesitzung tatsächlich.
01:15:31: Diana hat einen Crewmitglied, deren Mann, glaube ich, gestorben ist, in Therapie.
01:15:37: Und die sagt quasi, es ist alles gut, ich mache mir da eigentlich keine Gedanken, ich denke eigentlich auch gar nicht mehr.
01:15:43: Und ich powere dadurch sozusagen, ich brauche nicht zu trauern.
01:15:46: Und Diana sagt zu ihr, ich glaube, aber vielleicht wird es doch gut.
01:15:51: Und stellt sich dann raus, dass diese, ich weiß gar nicht, was sie für einen Grad hat, Lieutenant, oder, dass die alle Sachen von ihrem Mann auch weggegeben hat.
01:16:01: Und Diana hat aber was aufgehoben und gibt ihr das.
01:16:03: Und dann kann sie trauern.
01:16:04: Also es ist so eine runde Sache, wo man sagt, toll, gut gelungen.
01:16:08: Und Diana ist, glaube ich, auch zufrieden mit sich.
01:16:09: Und dann kommt ja dann, das ist sozusagen ja diese A-Handlung, dass die Enterprise eben so ein Gravitationsfeld von einem zweidimensionalen Wesenschwarm gerät, das aber eben, weil die zweidimensional sind, nicht erfassen kann.
01:16:25: Und Diana ist eigentlich die Einzige, die da unmittelbar darunter leidet, weil sie eben plötzlich ihre empathischen Fähigkeiten verliert.
01:16:31: Und da habe ich ja vorhin schon mal gesagt, dass man daran sieht, sie identifiziert sich halt sehr über diese halb-betersoiden Empathie und wenig eigentlich darüber, was sie ja eben an therapeutischer Ausbildung hat.
01:16:47: Und interessant ist eben auch wieder die Parallele, als sie das dann erfährt und Beverly scannt und sagt, da ist aber, da geht es, glaube ich, auch wieder um den Hippocampus oder um irgendwelche, nee, ich glaube, das ist, glaube ich, so eine Szene, wo sie irgendwie quasi sagt, das Gehirn, sie sagt irgendwie, das Kleinhirn und Teile des Großhirns sind betroffen, also ja, schön, das Gehirn halt.
01:17:06: Aber irgendwie ist jedenfalls da tatsächlich ein Schaden.
01:17:10: Und Beverly ist da auch ziemlich hart, finde ich, und sagt dann so, ja, ob das jetzt wieder kommt, wissen wir nicht.
01:17:15: Also, Diana sagt, ach, das kriegen wir alle schon hin, und ich bin ja selber der Counselor.
01:17:21: Und reagiert im Grunde genauso wie ihre Patientin, die auch sagt, so, ich power da jetzt durch, ich beschäftige mich nicht mit der Trauer.
01:17:27: Und das holt dann Diana ein.
01:17:30: Und sie erlebt sozusagen alle Phasen auch der Trauer.
01:17:33: Will kommt dann, um mit ihr zu sprechen, da ist sie dann total wütend.
01:17:37: Und sie muss letztendlich erst mal so diese Reise unternehmen.
01:17:42: Ja, es ist auch eine Form von Identitätsfindung.
01:17:44: Wer bin ich denn eigentlich, wenn ich jetzt vielleicht diese speziellen Alien-Fähigkeiten nicht habe?
01:17:49: Und eben, was kann ich denn trotzdem noch?
01:17:52: Und ein bisschen haben wir jetzt auch wieder da die Parallele zu Kalba, der irgendwie sagt, das ist doch alles Blödsinn, was ich den Leuten da erzähle, oder ich kann doch denen gar nicht helfen.
01:18:00: Dass Diana auch denkt, okay, jetzt ohne meine Avetasoiden-Fähigkeiten kann ich dir nicht mehr helfen.
01:18:05: Genau.
01:18:06: Und letztendlich dann am Schluss bekommt sie ja ihre Fähigkeit auch zurück.
01:18:11: Aber sie hat trotzdem, sage ich mal, so eine Reise gemacht, dass sie eben selber auch akzeptiert, was sie eigentlich drauf hat und was sie eigentlich, ja, also was ihre Ausbildung und ihre Kompetenzen auch wert sind.
01:18:25: Also sie sollte halt auch mehr Fähigkeiten haben als nur dieses Betazoidische, weil dann wäre das, dann wäre jeder Betazoid potenziell ein Kauzler oder ein Psychotherapeut.
01:18:38: Also sie hat, sollte mehr drauf haben als eben nur diese Fähigkeit.
01:18:43: Ich kann verstehen, dass sie einen großen Schaden empfindet, als wenn sie einen Körperteil verloren hätte, wenn man plötzlich nicht mehr sehen oder nicht mehr hören kann, was auch immer.
01:18:52: So muss sich das wahrscheinlich für sie anfühlen.
01:18:54: Aber sie hat ja, und das wissen wir ja, sie hat ja größere Fähigkeiten, als eben nur zu sagen, ich glaube, die sind unehrlich, Captain.
01:19:06: Also sie kann mehr im Umgang mit Personen.
01:19:10: Und deswegen fände ich die Darstellung, dass wenn das jetzt fehlt, diese Empathie, dass sie dann unfähig ist, fähig zu sein.
01:19:18: Dann wären wir alle unfähig.
01:19:19: Dann gäbe es auf der Erde keine Therapeuten, die psychische Traumata behandeln könnten.
01:19:26: Genau.
01:19:26: Und damit konfrontiert ja sowohl Willi als auch Picar.
01:19:30: Picar sagt ja, weißt du, andere haben auch keinen Counselor mit Beta-Soiden-Fähigkeiten.
01:19:36: Das ist doch gar nicht hier der Punkt.
01:19:37: Und Will wirft ihr sogar vor, dass sie so ein bisschen überheblich ist, dass sie sich so über die anderen stellt mit ihren Fähigkeiten.
01:19:44: Wobei ich da auch schon wieder sagen würde, da ist mir die Akzeptanz zu gering, dass es für Diana halt ein Ding ist, weil sie hat halt was verloren.
01:19:51: Ja, und es fühlt sich für sie ja, das ist ja so wie, also sie beschreibt das ja auch so schön, ich fühle euch irgendwie alle nicht mehr, ihr seid wie so zweidimensional für mich.
01:19:59: Und das ist ja ein Teil von ihrer Wahrnehmung, die sich da ändert.
01:20:03: Also da finde ich, aus heutiger Sicht hätte die Crew auch mehr an Akzeptanz einfach zeigen können.
01:20:10: Ja, sie hat tatsächlich einen Sinn verloren, den sie vorher hatte und ganz klar in ihrem System eingebunden war.
01:20:16: Und es macht ihre Identität aus.
01:20:19: Sie ist in der Gesellschaft der Bidosöden aufgewachsen.
01:20:22: Sie kommt von dort.
01:20:24: Es ist tatsächlich ein Teil von ihr.
01:20:26: Und ich denke, man kann es am ehesten tatsächlich damit umschreiben, wenn man sagt, man hat einen Sinn verloren, wie wenn wir, wenn eine Person ertaugt, er blindet oder also Sinn, auch Geruch und Geschmack.
01:20:39: Ich meine, was es mit Leuten gemacht hat jetzt gerade während Corona zum Beispiel, es hat jetzt damit nichts zu tun, aber ich meine, es hat einfach große Auswirkungen auf ein Leben.
01:20:48: Absolut.
01:20:49: Und auf die Lebensqualität, genau.
01:20:50: Und deswegen ist das letztendlich wirklich so eine, also es fängt ja an mit der trauernden Patientin, aber es geht auch dann bei Diana um ihren Trauerprozess letztendlich und die Trauerbewältigung.
01:21:02: Dann natürlich, bei klassisches 90er-Jahre Star Trek, ist am Ende wieder alles gut, aber so bis dahin, finde ich, ist das wirklich eine sehr schöne Darstellung und auch eine sehr realistische Darstellung eben von Trauer.
01:21:15: Ich finde auch schön, du hast uns hier auch noch mehr gegeben, was so psychologische Themen drinstecken, Identitätsverlust und ja auch Beispiele.
01:21:24: Also plötzlich Erblindung oder Stimmwirklehmung bei Sängerinnen oder neurologische Ausfälle bei ChirurgInnen.
01:21:33: Kann man sich, glaube ich, ganz gut rein denken in ihr berufliches Selbstwertgefühl, wie sie sich definiert.
01:21:40: Ja auch Punkti Kompetenzangst, Imposter-Syndrom.
01:21:45: Genau und diese Trauerprozess auch da so ein bisschen mit Vorsicht zu genießen, weil das immer so klingt, als würde Trauer dann auch wieder wie so, weiß ich nicht, nach so einem Schema ablaufen und so ist es natürlich nicht.
01:21:55: Aber es gibt schon so diese verschiedenen Phasen, die wurden mal von einer Frau Kübler-Ross so dargestellt, dass man erst eben das Ganze leugnet und das sieht man am Anfang eben bei der Patientin, die ihren Mann verloren hat und man sieht es eben auch bei Diana, die erst mal so als Beverly sagt, du könnte permanent sein, sagt, ja, wird schon alles gut.
01:22:15: Und dann eben als Will zu ihr kommt, wird sie wütend, dann zieht sie sich von allen zurück und hinterher fängt sie dann an, das so anzunehmen und zu akzeptieren.
01:22:22: Und tatsächlich kann man das so im Trauerprozess immer wieder finden, diese typischen Phasen und die sind natürlich nicht dann abgeschlossen, so check, jetzt habe ich Wut gehabt, jetzt bin ich nicht mehr wütend, sondern es kann natürlich auch nochmal kommen oder man kann auch nochmal in eine Leugnung kommen, aber ist manchmal ganz hilfreich, gerade für Menschen, die trauern auch zu wissen, hey, das sind alles ganz normale Verarbeitungsprozesse, wo ich gerade durchgehe.
01:22:48: Ja, und na, also Akzeptanz, nicht nur eben damit umzugehen, okay, jetzt habe ich diesen Sinn verloren, sondern auch jetzt hier in ihrem Fall zu erkennen, ich kann aber trotzdem tätig sein, auch beruflich, ich bin was wert, meine Ausbildung ist was wert, ich habe Fähigkeiten darüber hinaus.
01:23:07: Ja, total.
01:23:09: Ja, und dann hast du hier unten stehen, soziale Unterstützung als Resilienzfaktor, also die Bedeutung von Peer Support in Krisen, das hatten wir vorhin ja auch so ein bisschen, also einmal natürlich so das Netzwerk von professioneller Seite, aber eben auch die Peers, also die Leute um einen herum, wie wichtig es ist da zu reden, sich auszutauschen, anzudocken.
01:23:33: Und gerade, wenn man ja jetzt bei Star Trek wirklich sieht, in was für einer Situation die sind, sei es jetzt auf dem Schiff oder auf einer Station, wo die ja auch mega aufeinander angewiesen sind und auch in einem, sag ich mal, eigentlich menschenfeindlichen, lebensfeindlichen Umfeld im Weltraum, da ist es ja super wichtig, dass man einfach zueinander zugewandt ist, dass man sich gegenseitig unterstützt.
01:23:56: Also jede Serie hat da ja so ihre, sag ich mal, Herausforderungen, eben Voyager ist dann auch noch weit weg von der Föderation und da finde ich das eigentlich immer schön dargestellt, dass da die Crew wirklich auch so diese Rolle übernimmt von ja, von der Familie letztendlich oder von eben Freundes und sozialem Umfeld.
01:24:16: Ja und auch, dass die Captain, die ja einiges durchleidet und immer den harten Hund spielen muss, die in der Voyager ja ein Vorbild sein will und kann und muss und im Grunde genauso leidet wie alle anderen auch, ihren, also, wie sie dann später erfahren hat, ihren Mann quasi verloren hat, der ja noch lebt und es ist alles so dramatisch und sie muss halt die Zähne zusammenbeißen und es wäre halt alles viel einfacher, wenn sie halt jemanden hätte, mit dem sie sich austauschen könnte.
01:24:49: Das ist halt auch noch mal hoch dramatisch, wie ich finde.
01:24:53: Dann nach Hause zu kommen, wir sehen dann ja nicht, was dann am Ende noch raus wird so richtig.
01:24:57: Wir sehen, dass sie weiterhin in der Sternflotte Erfolg hat.
01:24:59: Das sehen wir.
01:25:00: Aber was sie persönlich wird, wie sie das verarbeitet hat, mit wem sie sich halt jetzt zu diesem Thema gezielt hat austauschen können, das ist halt fraglich.
01:25:11: Also sie hat dann eben auch das Holodeck bemüht, um sich selbst zu verwirklichen.
01:25:16: Ja, da hat sie dann ja ihren irischen Boyfriend auf dem Holodeck.
01:25:20: Genau.
01:25:20: Aber tatsächlich, das finde ich das Interessante an, also Picar ist ja ähnlich in dem Sinne, dass er so distanziert ist auch von der Crew.
01:25:27: Da finde ich, ist Cisco ja dann so nahbarer oder der ist mehr so ein Teil der Gruppe.
01:25:32: Und Janeway grenzt sich da auch immer ganz bewusst ab und sagt eben auch, ne, das muss ich auch.
01:25:36: Ich muss auch hier die Verantwortung tragen, deswegen muss ich auch eine Distanz halten.
01:25:40: Aber bei Janeway sieht man mehr so diesen inneren Kampf, finde ich.
01:25:43: Also bei Picar hat man den Eindruck, der kommt da ganz gut mit klar, das ist auch für ihn okay.
01:25:47: Und bei Janeway merkt man an vielen Stellen, sie hätte eigentlich gerne auch mehr Nähe oder eben auch mehr Beziehung und erlaubt es sich sozusagen selber nicht.
01:25:55: Und da kann man jetzt wieder sagen, okay, es ist wieder so Männer-Frauen-Klischee.
01:25:59: Aber gerade Janeway, finde ich, ist ja zum Glück eine Figur, die jetzt nicht so dem typischen Frauenklischee entspricht.
01:26:05: Die aber einfach, was das angeht, ja, finde ich vielschichtiger einfach auch gezeichnet ist als Picar.
01:26:09: Ja, wobei, ich finde, Janeway entspricht dem Männer-Frauen-Klischee an dieser Stelle nicht.
01:26:15: Also man könnte jetzt behaupten, okay, sie verkraftet es nicht so sehr wie Picar, sie steht aber auch in einem viel höheren Druck als er.
01:26:22: Zum einen und zum anderen entspricht sie deshalb nicht dem Klischee, weil sich Frauen, glaube ich, eher jemand anderes anvertrauen und Männer nachgesagt wird, dass sie sich zurückbehalten und eben ja, sich selbst auf die Zunge beißen und das eben nicht rauslassen.
01:26:38: Deswegen eigentlich finde ich es schön dargestellt, dass es eben vielschichtig sein kann, dass es eben nicht so klischeehaft ist.
01:26:45: Ja, absolut.
01:26:47: Und gut, also ich meine, sie haben unterschiedliche Voraussetzungen.
01:26:50: Janeway hatte einfach nicht so viele Möglichkeiten im Delta-Quadrant.
01:26:53: Sie geht dann einmal aufs Holodeck.
01:26:55: Da haben wir Michael.
01:26:58: Und dann kommt auch noch mal in dieser Folge Contrapoint, Contrapunkt jemand an Bord, wo sie fast das Gefühl haben könnte, dass wenn diese Person sich der Crew anschließen würde, dass sie da einen Gefährten, einen Vertrauten finden könnte, der allerdings ein doppelt und dreifaches Spiel spielt, die sie dann auch von Anfang an kommt am Ende raus.
01:27:17: Ich finde das eine so gute Folge.
01:27:19: Die war toll, finde ich auch.
01:27:20: Ja, eben weil es nicht so ist, dass Janeway hinterher da steht, als die gelackmeierte und sie hat sich irgendwie nur verführen lassen, sondern sie hat da auch von Anfang an gespielt.
01:27:29: Genau, aber das Potenzial, dass das gehabt hätte und die Hoffnung, die sie da reingesteckt hat, die sieht man eben auch.
01:27:38: Und den großen Wert, den das für sie gehabt hätte, wenn sie da tatsächlich jemand Außenstehen, das für sich gefunden hätte.
01:27:45: Und wie du sagst, da merkt man in der Serie immer wieder, dass sie da aktiv irgendwie mit hadert.
01:27:51: Während bei Picar ist es ja ein sehr aktives von sich Wegschieben, wenn er jemanden trifft.
01:27:56: In der Feuersturm zum Beispiel, die Freundin, die er da hat.
01:28:00: Er ist immer damit beschäftigt, Leute aktiv von sich fernzuhalten.
01:28:03: Und es ist nicht so, dass er nicht so richtig die Möglichkeiten hat, da anzudocken.
01:28:09: Und für die Hintergrundgeschichte ist jetzt, dass die Schauspielerin Kate Mulgrew, also die Schauspielerin von Captain Janeway, ja aktiv dafür gesorgt hat, dass es keine, zum Beispiel, Beziehung mit dem ersten Offizier Jack Cote gibt, weil sie den Charakter sonst geschwächt gesehen hätte.
01:28:26: Gerade in dieser Zeit als Frau, als Captain, da muss man, denke ich, auch noch das im Hinterkopf behalten, was natürlich auch für die Zeit, in der die Geschichte spielt, bedeutet hätte, ne?
01:28:39: Ich glaube, Kate Marduo ist ja auch einfach eine Force of Nature, ne?
01:28:42: Ich glaube, die konnte sich da ganz gut durchsetzen.
01:28:45: Und hat einfach gesagt, das mache ich nicht mit.
01:28:47: Es wäre ja auch cringe gewesen, ehrlich gesagt.
01:28:49: Jack Cote und Janeway.
01:28:50: Aber gut.
01:28:51: Die Captains und ihre Beziehungen, das wäre ja wahrscheinlich noch mal eine ganz eigene Trekkiepedia-Folge.
01:28:56: Ja, ja.
01:28:58: Ich finde, man hätte das durchaus schreiben können.
01:29:00: Ich glaube aber, dass sie es damals dann wirklich in Grinch und in komische, romantische und schwierige Situationen geschrieben hätten.
01:29:07: Von daher verstehe ich ihren Wunsch, das damals nicht zu tun.
01:29:10: Heute sagt sie im Interview, dass da auch eine Ebene dann gefehlt hat.
01:29:14: Also ich verstehe, dass sie glaubt, dass es damals nicht gut geschrieben worden wäre.
01:29:17: Ich befürchte das auch.
01:29:19: Aber sie sieht heute auch, was sie Janeway ein Stück weit auch damit genommen hat.
01:29:25: Und ein Stück weit kann man ja sagen, dass Star Trek Prodigy ein Sequel ist zu Voyager.
01:29:31: Wollte ich gerade sagen, da geht es ihr gut.
01:29:33: Da geht es ihr gut.
01:29:34: Und da wird aber auch da nochmal angeknüpft.
01:29:36: Also gerade auch an diese, ich will fast sagen verpasste Beziehung mit JQT.
01:29:40: Ja.
01:29:41: Also auch wenn es da nicht zur Beziehung kommt.
01:29:44: Ich kann doch mal empfehlen, Staffel 2 Prodigy ist noch bis Ende des Jahres 2025 auf Netflix.
01:29:49: Schaut es euch an.
01:29:51: Danach läuft auch für diese Staffel die Lizenz aus und kauft es euch auf DVD und Blu-Ray.
01:29:56: Es lohnt sich sehr.
01:29:58: Es ist wirklich eine schöne Serie.
01:29:59: Es ist auch nicht nur eine Kinder-Serie und es ist sehr, hat sehr den Geist von, atmet den Geist von Star Trek.
01:30:05: Also, das hätte ich auch nicht gedacht, aber es geht mir auch so.
01:30:07: Ich mag es wirklich richtig gerne.
01:30:10: Ja.
01:30:11: Am Anfang hätte ich das nicht gedacht.
01:30:12: Am Anfang habe ich gedacht, das wird so Star Warsig.
01:30:16: Genau, das dachte ich auch.
01:30:17: Die erste Folge dachte ich, oh, das ist doch Star Wars.
01:30:19: Und dann, ja.
01:30:21: Und dann beginnt das Atmen, wie du es schon sagst.
01:30:24: Ja, genau.
01:30:25: Genau.
01:30:26: Es hat halt auch Handlungsgründe, ne?
01:30:28: Das ist so anfänglich auch ganz wertvolle Gründe, dass wir außerhalb der Föderation anfangen.
01:30:34: Ganz spannend, das aus Außenperspektive nach und nach mit den ProtagonistInnen zu entdecken.
01:30:40: Ja, na gut.
01:30:42: Kleine Liebeserklärung an Prodigy kann man nicht auf dem Weg machen.
01:30:45: Genau.
01:30:47: Das stimmt.
01:30:48: Aber gucken wir doch jetzt mal auf Deep Space Nine, was da los ist.
01:30:51: Wie gesagt, in der siebten Staffel bekommen wir Esri Decks.
01:30:54: Und in der Episode 3 ist sie dann tatsächlich auch an Bord.
01:30:58: Also After Image, Nachempfindung.
01:31:00: Und es ist so ein bisschen komisch.
01:31:02: Sie ist jetzt eben mit dem Decks-Sympionten vereinigt.
01:31:05: Alle trauern im Grunde noch um Jetsia.
01:31:08: Und jetzt kommt sie, die ein Stück weit Jetsia ja auch in sich trägt.
01:31:14: Das ist sehr schwierig, vor allem für Jetsias Witwam, Worf an Bord.
01:31:18: Und deswegen glaubt Esri eigentlich auch keine Zukunft auf der Station haben zu können.
01:31:22: Aber Sisqo hofft sich sehr, dass sie bleibt.
01:31:25: Also ich denke auch ein Stück weit für sich, aber auch für die ganze Crew und auch für Decks.
01:31:29: Und gibt ihr auch dann gleich eine Aufgabe.
01:31:32: Weil die Folge fing an mit einem schwächelnden Elim Garak, dessen Klaustrophobie, was wir die letzten Staffeln über schon immer mal wieder erlebt haben, wird immer schlimmer.
01:31:43: Also auch ohne, dass er zum Beispiel in einen kleinen Raum irgendwie eingesperrt ist, hat er Panikattacken würde ich es nennen tagsüber.
01:31:51: Und dem soll sie sich mal annehmen, ne?
01:31:55: Ja, also Esri ist ja glaube ich auch sehr unterschiedlich aufgenommen worden.
01:32:00: Ich finde das eine total spannende Entscheidung da, also aus ihren Counselor zu machen.
01:32:04: Ich weiß gar nicht, ob ihr da irgendwelche Hintergrundinfos habt, wie das zustande kam.
01:32:07: Ich weiß das nicht, aber ich finde es zu dem, auch zu dem Zeitpunkt in der Serie, total spannende, total spannende Entscheidung.
01:32:14: Und man muss dazu sagen, dass Esri ja auch jetzt sich also gar nicht vereinigen wollte.
01:32:19: Sie war ja eigentlich ein Trill, der sich gegen das entschieden hat und dann aber eben der Decks Symbiont sehr schnell einen neuen Wirt brauchte und sie dann die einzige Trill war, die zur Verfügung stand.
01:32:29: Und dadurch ist sie also auch gar nicht vorbereitet.
01:32:31: Und das merkt man eben auch.
01:32:32: Sie struggled eben noch total.
01:32:33: Sie macht dann da Kopfstand und sagt, eigentlich kriege ich davon aber Kopfschmerzen, weil ein anderer Host immer das geturnt hat und Kopfstand gemacht hat.
01:32:43: Also sie ist einfach noch sehr mit ihrer eigenen Identitätsfindung beschäftigt.
01:32:48: Und Cisco ist da so ein bisschen, was auch interessant ist, weil Körsson ja Ciscos Mentor war und Cisco übernimmt da jetzt so ein bisschen diese Mentorenrolle und sagt, komm, was willst du mit deinem, weiß ich nicht, wie viel, acht Lebensleben noch lernen in der Counselorschule, was du nicht schon kennst?
01:33:04: Würde ich jetzt vielleicht auch mal so ein bisschen ein Fragezeichen hinter machen, weil es geht ja wirklich auch darum, Techniken zu lernen oder so.
01:33:10: Aber letztendlich ermutigt er sie da so ein bisschen auch vielleicht über ihren Beruf, sag ich mal, so Selbstwert auch zu bekommen.
01:33:18: Und Garak braucht tatsächlich dringend Hilfe, weil er da was entschlüsseln soll, eine Geheimbotschaft und ja nicht sagt, wenn er so Ängste hat, so Panikattacken, ist er nicht mehr arbeitsfähig.
01:33:30: Also der soll im Grunde wieder arbeitsfähig gemacht werden.
01:33:34: Und will eigentlich ja auch gar nicht beraten werden.
01:33:37: Und das ist auch natürlich so ein Trope, was mich manchmal stört, dass ganz oft halt in diesen Serien dann der Counselor kommt und sagt hier, ich soll dich beraten und dann der Patient in Anführungsstrichen sagt, ich brauche keine Beratung so, ich brauche dich doch nicht und ich kann das alles selber und ist aber, finde ich, in der Folge irgendwie schön gelöst, weil Garak ja auch so ein schillernder Charakter ist, der ja auch immer so subtil sagt, was er denkt und nicht denkt und Esri finde ich auch, also sie wird inzwischen durch dann von ihm ja auch wirklich briskiert und ist dann auch, hat selbst Zweifel und läuft auch raus.
01:34:16: Aber ich finde insgesamt merkt man schon, dass er auch Respekt vor ihr hat.
01:34:21: Also dass er auch schon merkt, okay, die kriege ich jetzt nicht so leicht los.
01:34:24: So, die kann ich nicht so leicht abschütteln.
01:34:26: Und das finde ich von da ganz schön gemacht.
01:34:29: Und dann ist es ja letztendlich so, dass Garak als Patient diese, ja sag ich mal, Entwicklung nehmen muss, dass er merkt, okay, er hat eigentlich Schuldgefühle, dass er jetzt gegen Cardassia was macht.
01:34:43: Weil eigentlich fühlt er sich ja loyal, aber er will Cardassia vom Dominion befreien und das will er alles gar nicht wahrhaben.
01:34:50: Und er denkt eben, ja, ich mache doch hier das Richtige, ich helfe der Föderation, aber eigentlich hat er starke Schuldgefühle.
01:34:57: Und immer wenn er arbeiten will eben an dieser Übersetzung, dann kommt diese Panik.
01:35:01: Und es gibt auch noch eine Verbindung aus der Kindheit und das ist auch so etwas sehr Typisches für einen therapeutischen Prozess, dass man eben überlegt, warum ist es ausgerechnet dieses Symptom?
01:35:10: Also warum kriegt er Panik und nicht irgendein anderes Symptom?
01:35:13: Weil das eben so die Bestrafung war von seinem Vater, dass er eben eingesperrt wurde in einen engen Raum.
01:35:19: Und da ist Garak natürlich auch noch so, sag ich mal, ja selbstabwertend würde man das nennen, psychologisch, dass er sagt, ja wieso?
01:35:25: Das war doch richtig so.
01:35:27: Das war auch kein Problem.
01:35:29: Man merkt aber schon, dass er natürlich darunter gelitten hat.
01:35:32: Und Esri hat so die Parallele, dass sie merkt, ja sie hat, es ist space sick, also das finde ich auch irgendwie lustig, das hatten wir glaube ich in Star Trek vorher auch noch nicht, dass sie sagt, ich spüre irgendwie, wie die Station sich bewegt und dann wird mir schwindelig und übel.
01:35:45: Und sie erklärt sich das aber auch eben durch einen vergangenen Host, der eben an so einem Shuttle-Unfall gestorben ist, dass sie da Schuldgefühle hat.
01:35:54: Und eigentlich ist da in der ersten Szene mit Garak, wo sie über ihre Schuldgefühle spricht, hat sie schon gelöst.
01:36:00: Aber entweder sie weiß es wirklich nicht oder sie überlässt ihm das.
01:36:04: Da bin ich mir ehrlich gesagt nicht so ganz sicher, wie aufgeschmissen Esri da wirklich ist.
01:36:09: Oder ob sie da schon merkt, dass es Parallelen gibt.
01:36:12: Das weiß ich nicht genau.
01:36:14: Aber es wird vielleicht auch bewusst offen gelassen.
01:36:16: Ja, das kann ich mir vorstellen.
01:36:18: Ich denke eigentlich, erzählt sie das ihm überhaupt erst, weil sie die Parallele sieht.
01:36:24: Aber sie kann es dann auch gar nicht weitergreifen, weil er ja dann auch so persönlich gegen sie schießt, verbal.
01:36:31: Und sie sich das tatsächlich so annimmt und sich zurückzieht und auch erst mal verzweifelt darüber ist.
01:36:38: Ja, und jetzt will ich nicht sagen, jede Therapie verläuft so wie die mit Garak.
01:36:43: Aber es ist schon so natürlich, dass auch immer wieder so verständlicherweise ab, wer passiert.
01:36:49: Also ich meine, Garak wird ja mit was unglaublich unangenehm konfrontiert mit seiner, der Erziehung von seinem Vater, den er ja auch so idealisiert letztendlich.
01:37:00: Und ja, so er muss sich eine Schwäche eingestehen.
01:37:03: Und das macht man ja auch nicht gerne.
01:37:05: Und es gibt diesen Beziehungstest, den er macht, dass er sagt, ja, was hast du schon für eine Ahnung?
01:37:10: Und du weißt hier gar nichts, du bist ja selber völlig aufgeschmissen.
01:37:13: Ich sag mal so, das ist jetzt nicht ganz unrealistisch, dass das auch mal passiert, dass auch mal ein Klient, eine Klientin versucht, da so das von sich abzuwehren und dann auch eben, ja, die Therapeutin so ein bisschen zu verunsichern und letztendlich auch so ein bisschen habe ich das manchmal erlebt, als ich will gucken, ob da auch ein Mensch sitzt oder ob da jetzt nur, ja, so diese Methode ist und ja, das finde ich tatsächlich gar nicht so unrealistisch und finde, dass es schön ist, dass die beiden dann ja auch noch zueinander finden.
01:37:47: Also es ist ja auch nicht so, dass nach dieser Konfrontation dann Esri sagt, ja zu dem gehe ich nicht mehr oder Garak sagt, ne, das ist jetzt aber vorbei, sondern es gibt ja dann auch noch, da gibt es dann auch noch ein bisschen Holodeck-Therapie, sie geht mit ihm dann irgendwie auf so einen Berg oder so, wo er frei atmen kann und sie finden nach dieser Krise wieder so zueinander.
01:38:08: Und das finde ich eigentlich sehr schön dargestellt als therapeutischen Prozess.
01:38:12: Ja, das stimmt.
01:38:14: Über Garak selber habe ich unten in unserem Dokument auch noch ein bisschen mehr geschrieben.
01:38:19: Ich kann mir dann auch noch mal draufgucken.
01:38:21: Bleiben wir hier nochmal kurz bei Esri.
01:38:23: Also das ist ja Wahnsinn, dass sie quasi von jetzt auf gleich diese Frage beantworten musste, ob sie bereit steht für diese Vereinigung mit diesem Decks-Sympion, was ja gleichzeitig auch ist, wenn ich sage nein, naja, dann stimmt der.
01:38:37: Und was da kulturell auch auf ihr lastet, zu wissen, es gibt gar nicht so viele Sympionen und was für eine Ehre das eigentlich darstellt in dieser Kultur.
01:38:47: Und, und, und.
01:38:47: Also es ist gar keine wirkliche Entscheidung gewesen.
01:38:50: Was wäre aus ihr geworden, wenn sie da nein gesagt hätte?
01:38:53: Wie würde sie denn da mit leben?
01:38:55: Eben.
01:38:56: Ist sie da komplett reingeschmissen worden und fühlt sich jetzt entsprechend verloren und total überfrachtet mit all diesen Persönlichkeiten, mit all diesen Erfahrungen aus den Jahrhunderten und alles.
01:39:11: Im Fandom gibt es so ein bisschen, also was ist ein bisschen, ist schon seit jeher das Thema, ob Trill nicht eine Transrepräsentation sind.
01:39:19: Also von Wirt zu Wirt, dass Geschlecht gewechselt wird für diesen Charakter, der sich natürlich auch immer wieder neu formt.
01:39:26: Und weil sich da eben wieder neu formt und ganz neue Persönlichkeiten dann und neue Erfahrungen und so weiter mit reinspielen, gibt es eben auch dann die Idee, ob es Anleihen hat zu multipler Persönlichkeit oder zu erzielbe Identitätsstruktur darstellt eigentlich.
01:39:44: Und was du ja auch schon angesprochen hattest in unserem Vorgespräch für so Darstellungen, wenn Personen von, was ist ich so, Geistes oder ja, wie sagt man, körperlosen Wesen übernommen werden, ob das nicht auch so eine Dis-Darstellung ist, ne?
01:39:59: Zumindest hat es Parallelen.
01:40:02: Und dann könnte man sagen, so ein Vereinigter Trill, der also, sag ich mal, darauf vorbereitet wurde, das wäre dann eine Person mit dissoziaktiver Persönlichkeitsstörung nach Therapie, die dann eben so damit leben kann, weiß, es gibt verschiedene Persönlichkeiten in mir und die haben untereinander Kontakt.
01:40:18: Und sowohl Adira als auch eben Esri sind am Anfang eben dann die, sag ich mal, untherapierten, bei denen das dann noch total durcheinandergeht.
01:40:25: Also Adira weiß, glaube ich, ja auch gar nicht mal welche Hosts dann der Symbiont vorher hatte und welche Erinnerungen jetzt ihre sind oder so.
01:40:34: Also von daher kann man schon eine Parallele ziehen.
01:40:37: Toll irgendwie so ein bisschen schwer, aber finde ich, weil eine dissoziative Persönlichkeitsstörung ja von einem massiven Trauma, also schwerer Missbrauch, Misshandlung herrührt, während das ja bei den Trill eben was Kulturelles ist und was eigentlich auch als sehr positiv und bereichernd gesehen wird.
01:40:54: Ja, aber auch Zwangshochzeiten gibt es auch nach wie vor und ich kann mir auch vorstellen, dass davon Traumata herrühren können.
01:41:01: Also ich finde, es fühlt sich ein bisschen fast schon so an, diese fast erzwungene Vereinigung.
01:41:08: Das ist spannend, weil wir, also ich bin ja auch in mehr Generationen Trekkiehaushalt und mit meiner Mutter damals, die fand das furchtbar, das weiß ich nur, mit den Trill, die hat gesagt, das ist ja schrecklich und dann kriegen die so einen Wurm in den Bauch und das, also sie fand es wirklich, hat das so als was ganz missbräuchliches empfunden.
01:41:25: Und ich dachte immer, ja, bist doch cool.
01:41:27: Also hast doch irgendwie eine Bereicherung, so, ne, als wäre so irgendwie, ja, als würde man neue Fähigkeiten oder neue Aspekte an sich selbst entdecken.
01:41:35: Aber ja, es ist stimmt, es ist natürlich, es wird kulturell sehr positiv konnotiert.
01:41:42: Aber man kann das natürlich auch sehen, als einen massiven Eingriff in die Persönlichkeit.
01:41:47: Es ist ja dann auch immer so ein bisschen so, dass halt der Wirt so ein bisschen nachrangig gesehen wird.
01:41:51: Der Symbiont ist eigentlich der, der überleben soll, ne.
01:41:54: Und der Wirt, naja, den kann man ja austauschen.
01:41:57: Im Moment der Entscheidung, ja.
01:41:59: Also wir haben ja auch eine Folge zu den Trill gemacht, die ich hier auch nochmal drunter verlinke.
01:42:03: Und finde ich ganz spannend, hatte ich jetzt auch gerade, haben wir auf Spotify ein Feedback bekommen.
01:42:07: Vielen Dank auch dafür.
01:42:08: Das Spotify-Feedback habe ich mittlerweile auch entdeckt und kann darauf reagieren.
01:42:13: Naja, also da gibt es ja auch eine Entwicklung in der Darstellung, ne.
01:42:17: Also währenddem ich vielleicht deiner Mutter recht geben würde, was die Darstellung in TMG betrifft, was Odan, der Sonderbotschafter, betrifft, ne.
01:42:25: Da ist natürlich der Symbiont, der den Körper übernimmt, der ja dann quasi auch Rykers Körper übernimmt, wo wir dann eben sehen, dass Ryker gar keine Rolle mehr spielt.
01:42:34: Also der komplett kopiert wurde, der sich zur Verfügung stellt, um für ein anderes Wesen da zu sein, währenddem wir in DS9 ja eher wirklich eine Symbiose sehen, währenddem allerdings der, also jetzt hier in dem Fall sehen, dass das Überleben des Symbionten, das Decks Symbionten jetzt hier über alles gestellt wird, aber auf der anderen Seite dann selber gar nicht zur Sprache kommt.
01:42:59: Also, dass man gar nicht so richtig in der Darstellung sehen kann, was ist dann jetzt hier Decks oder was macht denn Decks aus?
01:43:07: Wer ist denn Decks?
01:43:09: Das ist was, was erst in Discovery dann aufgegriffen wird, dass es da mehr Gegenseitigkeit und mehr Gleichberechtigung auf beiden Seiten gibt, wo dann der Deck, wo der, ja, wie heißt der?
01:43:20: Tal.
01:43:21: Tal, genau.
01:43:22: Der Tal-Symbiont aktiv Adelria als Wirtin annehmt, ne?
01:43:28: Ja, ja.
01:43:29: Das finde ich nochmal spannend.
01:43:30: Und auch die schützt, ne?
01:43:31: Also das ist dann wirklich auch so ein gegenseitiger Prozess.
01:43:33: Ja, das stimmt.
01:43:35: Aber diese Frage, das kam ja bei euch so im Vorfeld häufiger, ne, dieses was ist denn hier mit irgendwelchen Übernahme von irgendwelchen Aliens oder Geisterwesen oder, ja, und ich würde sagen, am ehesten die Entsprechung in der realen Welt ist eben ja so eine Form von dissociativen Prozess oder auch von was post-hypnotischem, also es gibt durchaus und da sind wir jetzt leider wieder in dem Bereich durch, ja, sag ich mal, Folter oder durch eben traumatische Erlebnisse, dass bestimmte Anteile, Bewusstseinsanteile eben abgespalten werden.
01:44:15: Und das könnte so zu sowas führen, wie ich dachte jetzt zum Beispiel gerade an Kayko O'Brien, die da von so einem Paar Geist übernommen wird.
01:44:26: Also und ich glaube diese wiederkehrende Beschreibung, wenn da jemand so besessen wird, ist ja, ich war irgendwie noch da, aber ich war so im Hintergrund, ich habe das mitbekommen, aber ich konnte nichts machen, also wirklich wie so fremdgesteuert.
01:44:39: Und das ist so ein bisschen analog zu, sage ich jetzt mal, wenn jemand irgendwie sehr stark manipuliert, beeinflusst wird oder so auch so im Bereich von Sekten zum Beispiel.
01:44:51: Also das gibt es schon, auch so transartige Zustände, dass man eben das Gefühl hat, man steht so neben sich oder man macht etwas, was man eigentlich sonst gar nicht machen würde.
01:45:03: Das hat schon wirklich ja was auch von, ja von Gewalt, von seelischer Gewalt und so wird es ja eigentlich auch immer dargestellt, dass das ein Eingriff, im Grunde ist das ja immer ein Eingriff in die Selbstbestimmung, in die Persönlichkeit, es ist ein Zwang, man wird gezwungen, etwas zu tun, was man gar nicht tun will, was dem eigenen Charakter nicht entspricht und obwohl, ich sag mal jetzt im Alltag, es da vielleicht jetzt nicht so die Entsprechung gibt, es ist trotzdem was, wo jeder von uns glaube ich sagen würde, oh das irgendwie fühlt sich total gruselig an.
01:45:36: Also das ist was, was wir ganz, ganz unangenehm empfinden und das hängt eben damit zusammen, dass das so, ja, unser Selbst, unsere Selbstbestimmung oder unser, ja, dass wir Herr unseres eigenen Handelns oder Frau unseres eigenen Handelns sind, für uns so unheimlich wichtig ist für die seelische Gesundheit.
01:45:57: Also sich fremdbestimmt oder fremdgesteuert fühlen, ich finde das ist ja echt, das ist ein Kontinuum, ja.
01:46:05: Also es kann auch sein, dass ich mich durch meinen Arbeitgeber total fremdgesteuert fühle, weil der ja ständig Sachen von mir abverlangt, wo ich sage, das kann ich nicht leisten oder das finde ich nicht sinnvoll oder in einer Partnerschaft, ne.
01:46:14: Also ich glaube, dass das sich auf diesem Kontinuum bewegt, dass da dargestellt wird, es wird etwas mit mir gemacht oder es wird über mich bestimmt und ich selber kann das nicht entscheiden oder kann da nicht drüber verfügen.
01:46:31: Ja, heftig.
01:46:32: Ich weiß nicht, ob wir bei Esri im Grunde durch sind und ob wir, also gerade auch, jetzt passenderweise zu dem, was du gerade sagtest, vielleicht auf die Borg gucken wollen.
01:46:43: Ich wollte es gerade sagen, ne.
01:46:44: Also mir kam als nächstes auch, ja ja, so wie die Borg zum Beispiel, ja, genau.
01:46:49: Ja, vielleicht ist das eine ganz gute Überleitung.
01:46:52: Da haben wir in Voyager ja die Folge zum Beispiel The Gift, also hier vierte Staffel, Folge zwei, Die Gabe, wo Janeway Seven of Nine rettet oder auch nicht.
01:47:05: Man weiß es nicht, ne.
01:47:06: Also über die Borg haben wir auch schon gesprochen und das hat uns auch so ein bisschen beschäftigt.
01:47:11: Inwieweit tut man denn da jemand was Gutes, ihn aus dem Kollektiv wieder rauszunehmen?
01:47:16: Genau und ich habe das so ein bisschen, habe da so ein bisschen die Parallele gezogen zu, ja, Kulten oder Sekten, wo man natürlich von außen sagen kann, hey, da werden die Leute manipuliert, die tun da Sachen, die ihnen vielleicht selber auch nicht gut tun.
01:47:29: Aber die Menschen tun das ja in der Überzeugung, dass es das ist, was sie tun wollen.
01:47:35: Und das finde ich, also ich finde diese Folge unheimlich bedrückend, die Gabe, weil ich wirklich finde, dass Janeway sich da, ja, übergriffig und missbräuchlich verhält.
01:47:45: Es wird reflektiert, also es gibt ja auch einen Punkt, wo der Doktor sagt, also wir müssen jetzt handeln, weil so die menschliche Seite und die Borgseite, die kämpfen gerade gegeneinander und entweder wir müssen sie jetzt komplett deassimilieren oder wir verlieren sie und dann sagt Janeway na ja, das will sie eigentlich nicht.
01:48:02: Also Janeway ist es auch bewusst, dass Seven das zu dem Zeitpunkt nicht will, aber sie sagt, es kann sie auch im Grunde nicht entscheiden, was gut für sie ist.
01:48:10: Und das finde ich ist ein ganz heikles Thema und das ist letztendlich die Frage, wonach bemessen wir das und wenn man dann rücksichtigt, dass Seven ja eben auch wirklich als Kind im Alter von sechs Jahren assimiliert wurde, also sie kennt gar nichts anderes, sie hat, was ist überhaupt ihre, sage ich mal, ursprüngliche Persönlichkeit vor den Borg?
01:48:29: Also das kann man ja auch wieder Analogie zu irgendwelchen Sekten oder Kulten, wo die Kinder ja einfach so indoktriniert werden, dass die gar nichts anderes kennen.
01:48:41: Und wir vielleicht sagen würden eben aus unserem Verständnis heraus, ja, aber da wird denen ja auch was angetan.
01:48:46: Also ich würde sagen, man hat das tatsächlich in den 70er, 80er Jahren auch so gemacht, dass man Menschen wirklich gegen ihren Willen aus Sekten geholt und sozusagen deprogrammiert hat.
01:48:58: Das hat natürlich aber dazu geführt, dass die auch ganz schön orientierungslos waren und eben auch schlechter mit klarkamen.
01:49:04: Und deswegen sagt man heute eigentlich, dass man erst mal immer wieder so, ja, schrittweise vorgeht und Kontakt aufnimmt und eben ihnen Bewusstsein macht dafür, was da eigentlich passiert, warum das so problematisch ist, diese Sektenstruktur, sodass dann die irgendwann selber auch selbstbestimmt diese Entscheidung treffen können.
01:49:22: Und das war jetzt Drehbuch bedingt oder auch eben von der Dramaturgie her nicht möglich.
01:49:27: Aber das so ein bisschen mehr mit einbeziehen von Seven und vielleicht auch, sag ich mal, dass ihr menschlicher Anteil zumindest irgendwie sichtbar oder hörbar geworden wäre.
01:49:38: Das hätte ich mir da schon gewünscht, weil so, finde ich, hinterlässt das ein ganz unangenehmes Gefühl.
01:49:45: Ja, ich muss da natürlich auch an Picard denken, auf über den wir nachher auch noch ein bisschen sprechen müssen.
01:49:51: Der aber zum Beispiel, also hoch re-traumatisiert in First Contact im achten Kilo-Film, Dost zieht und seine Crewmitglieder erschießt und sagt, das ist das Beste und das Humannste, was wir tun können, er schießt alle Assimilierten.
01:50:08: Und man denkt sich so, okay.
01:50:10: Und viele sagen, ja, das ist der Pika, den wir vorher sieben Staffeln lang begleitet haben.
01:50:14: Das glauben wir nicht, aber da gucken wir nachher noch mal drauf.
01:50:18: Aber das war in dem Moment seine Lösung.
01:50:20: Also wir haben hier gar keine Möglichkeit und vor allem täten wir ihnen auch nichts Gutes, sie zu versuchen, aus dem Kollektiv zurückzuholen.
01:50:28: Da geht aber Star Trek ja dann auch vor allem dann später in der Serie Pika noch ein bisschen weiter und guckt da auch mehr oder minder aus drei verschiedenen Perspektiven in drei Staffeln drauf.
01:50:39: Aber ja, also ich meine, da gibt es einfach keine gescheite Antwort drauf.
01:50:43: Natürlich haben die Borg jetzt hier zum Beispiel Seven als Kind gegen ihren Willen ins Kollektiv geholt.
01:50:51: Tut man ihr damit was Gutes, sie wieder rauszureißen?
01:50:55: Ich weiß nicht, also die Jahrzehnte später lebende Seven würde wahrscheinlich sagen ja.
01:51:01: Ja.
01:51:01: Aber der Weg, durch den sie gegangen ist, ja, schwierig.
01:51:08: Genau, also ich finde, es wird ja dann auch zum Glück noch gezeigt, was das für ein Prozess ist.
01:51:12: Sie muss ja irgendwie Sozialverhalten auch lernen und so.
01:51:14: Also das finde ich wiederum gut, dass es nicht heißt, okay, wir haben jetzt die Implantate entfernt und jetzt ist sie irgendwie integriert in die Crew.
01:51:21: Und natürlich ist die Seven, die wir in Picar sehen, auch ganz anders, viel befreiter und menschlicher als die, die wir in Voyager sehen.
01:51:29: Aber dieser Beginn, dieses, okay, wir reißen sie jetzt da raus, aus psychologischer Sicht finde ich das jedenfalls schon echt bedenklich.
01:51:39: Ja, wow.
01:51:41: Ja, ihr werden, ihr, ihr müssen ja sogar Teile explantiert werden.
01:51:45: Genau.
01:51:46: Was halt so richtig bildlich zeigt, man muss ihr tatsächlich Teile rausreißen.
01:51:52: Psychologisch ist das sicherlich ein tiefgehender als das, was wir oberflächlich sehen.
01:51:57: Denn oberflächlich ist sie halt eine ganz normale, erwachsene, gut aussehende Frau und hat halt nur noch diese kleinen Applikationen im Gesicht und auf der Hand und so.
01:52:09: Aber ihr Verhalten ist halt drastisch anders.
01:52:12: Und das ist halt so krass anders, dass diese oberflächlichen, ja, Zeichen einer ehemaligen Borg, einer Ex-Bie, dass die verschwinden klein sind im Vergleich zum Verhalten, was sie halt nie gelernt hat.
01:52:24: Auch so Caspar Hauser ähnlich, wie da eben nicht unsere sozialen, wobei ich das nicht besser oder schlechter finde, ne.
01:52:34: Sie kennt halt unsere sozialen Verhältnisse einfach nicht.
01:52:37: Und die Frage ist halt, tut man ihr was Gutes, sie da rauszureißen?
01:52:40: Natürlich weiß ich da auch keine gescheite Antwort drauf.
01:52:42: Das ist auch richtig.
01:52:43: Aber die Frage ist, was ist denn die Alternative?
01:52:47: Ist das überhaupt ein Leben da drin?
01:52:49: Tanja und ich, wir sprachen halt ja auch schon mal über die Borg.
01:52:53: Haben wir keine Antwort darauf, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass das schön ist, wobei die schön sicherlich anders definieren als wir.
01:53:02: Und das aus unserem kulturellen Kreis heraus zu beurteilen, ist vielleicht auch ein bisschen dann so engstirnig von mir zu sagen, ja, ist vielleicht besser, aber so fühlt es sich halt für mich an.
01:53:13: Das war schon die richtige Entscheidung, sie da rauszuholen.
01:53:15: Ist aber der Gesichtspunkt unserer Gesellschaft oder jetzt in ganz speziellen Fällen halt mein Gesichtspunkt, wo ich sage, was wäre denn die Alternative gewesen, da in quasi kommunistischen Verhältnissen, sage ich jetzt mal überspitzt, weil das hat es ja auch so ein bisschen dargestellt, so in diesem Verhältnis da zu leben.
01:53:35: Und vielleicht geht es denn ja auch gut, nach deren Maßstäben, wohlgemerkt.
01:53:39: Genau, genau.
01:53:40: Und da ist dann mein Job oft auch ebenso abzuwägen.
01:53:45: Was ist jetzt der größere Schaden?
01:53:47: Oder was ist die Perspektive jetzt für die seelische Gesundheit?
01:53:51: Besser, man lässt sie dort in einem System, was wir als verwerflich empfinden und aus gutem Grund.
01:53:57: Aber fügt ihr nicht diesen massiven Schaden zu, dass sie sich da umgewöhnen muss?
01:54:01: Oder ist es dann nachher so, und bei Seven würde ich sagen, wenn man sich ihre Entwicklung anguckt, hat sich das bestätigt, das ist auch gut so.
01:54:08: Also hat sie dann mehr Lebensqualität, sag ich mal.
01:54:12: Dann bleiben wir doch gerade noch auf der Voyager.
01:54:14: Und du hattest vorhin schon angesprochen, die Folge Extreme Risiken in der fünften Staffel.
01:54:19: Da geht es ja um Belana.
01:54:21: Da hatten wir uns auch mit beschäftigt, als wir zum Beispiel über das Rolodeck und so weiter gesprochen hatten und schön jetzt nochmal auf eine andere Perspektive da zu gucken.
01:54:28: Nämlich, wie es ihr geht, weil ihr geht es ja gar nicht gut.
01:54:32: Genau.
01:54:32: Und warum sie das überhaupt macht, warum sie da wirklich die Sicherheitsprotokolle deaktiviert.
01:54:36: Genau.
01:54:37: Also der Hintergrund ist ja eben, dass sie erfährt oder erfahren haben, dass eben alle Marquis getötet worden sind.
01:54:43: Und das ja auch so, sag ich mal, nachträglich erfahren, weil sie ja eben so weit weg sind.
01:54:48: Und ich finde, dass das wieder in Anführungsstrichen eine sehr schöne Darstellung von Depression ist.
01:54:53: Man muss da, kann wirklich auch immer Roxanne Dawson nicht hoch genug loben, die das einfach ganz, ganz toll spielt, die ja auch subtil spielen kann, obwohl Belana nicht so ein subtiler Charakter ist.
01:55:04: Aber ganz klassisch ist eben, dass sie keine Freude mehr empfindet.
01:55:07: Und das ist auch was, was viele nicht mit Depression verbinden.
01:55:10: Viele denken so, ja, wenn jemand depressiv ist, ist er immer traurig.
01:55:13: Aber bei ihr ist es so, sie fühlt gar nichts mehr.
01:55:15: Sie merkt so, also Tom sagt dann, Tom ist gerade dabei, seinen tollen Data Flyer zu designen und sagt, hey Belana, das war doch das, was wir uns immer gewünscht haben.
01:55:23: Dass wir mal so ein Projekt haben, wo unsere Fähigkeiten so zusammengehen und sie sagt, ja, stimmt, aber fühle ich gerade nicht.
01:55:32: Und man merkt auch, sie kann sich schlecht konzentrieren.
01:55:35: Sie kriegt manchmal Gespräche nicht so richtig mit oder sie kommt irgendwie auch zu spät dann zu einer Besprechung.
01:55:41: Und auf der anderen, und sie zieht sich zurück, also Tom sagt, hey, wir haben so wenig Zeit füreinander, komm lass mal ein bisschen noch was zusammen machen.
01:55:48: Nee, will sie jetzt nicht.
01:55:50: Also sie zieht sich aus ihren sozialen Beziehungen zurück.
01:55:53: Und das sind ganz, ganz klassische depressive Symptome.
01:55:58: Und der Hintergrund bei Belana ist eben, dass sie, da sind wir wieder bei den Gefühlen und bei der Akzeptanz der Gefühle, im Grunde sich diese Schuldgefühle oder auch die Trauer nicht zugesteht, weil sie denkt, ja, das ist ja schon so lange her einerseits oder andererseits, ich kann ja jetzt auch nichts mehr daran machen.
01:56:16: Also so eine Hilflosigkeit, das ist schon passiert.
01:56:19: Ich hätte da sein sollen, ich war es aber nicht.
01:56:21: Und sie versucht das eben so wegzudrängen.
01:56:24: Und das sage ich auch auf PatientInnen, wenn die sagen, ja, aber diese ganzen Gefühle, die will ich doch nicht haben.
01:56:29: Ich will nur wieder Freude empfinden, ja, aber ich will mich doch nicht mit der Trauer oder mit den Schuldgefühlen auseinandersetzen.
01:56:33: Dann sage ich immer, wir haben leider nicht so zwei verschiedene Wasserhähne im Gehirn für die schönen und die unangenehmen Gefühle.
01:56:39: So heiß und kalt und können dann nur den einen zudrehen, sondern wenn wir den Hahn zudrehen, ist er zu.
01:56:44: Und dann können wir gar nichts mehr fühlen.
01:56:45: Und dann können wir eben auch keine Freude mehr empfinden.
01:56:48: Und deswegen geht der Weg letztendlich immer durch das unangenehme Gefühl durch.
01:56:53: Und dann empfinden wir auch wieder so diese ganze Reichhaltigkeit an Gefühlen.
01:56:58: Genau, und warum sie da jetzt diese Sicherheitsprotokolle deaktiviert im Molodeck, das sagt sie selber auch sehr schön, weil ihr wird dann auch vorgeworfen, willst du dich umbringen, ist das jetzt eine Form von Selbstmordversuch und sie sagt, nee, ich will nur wieder was spüren.
01:57:14: Ja, und wenigstens irgendwas spüren.
01:57:16: Und dann hat sie halt so einen Adrenalinkick, weil sie denkt, sie könnte da jetzt wirklich zu Schaden kommen.
01:57:20: Sie hat ja dann, der Doktor stellt auch fest, alle möglichen Verletzungen, wo sie gar nicht zu ihm gekommen ist damit.
01:57:26: Also es ist selbst schädigendes, selbst verletzendes Verhalten, was sie da zeigt.
01:57:32: Genau.
01:57:33: Ja, da kann man Saru zitieren, es ist ein steiniger Weg.
01:57:37: Genau, absolut.
01:57:38: Und das finde ich schön auch da wieder natürlich innerhalb von einer Episode.
01:57:42: Aber es ist schön, dass dieser Weg dargestellt wird.
01:57:45: Und das ist überhaupt eine Auswirkung, auf Belana hat.
01:57:47: Ich finde, das ist auch selten, dass man wirklich sieht, dass so persönliche Verluste wirklich auch sich so auswirken.
01:57:55: Und eben auch, was es mit dem Umfeld macht, dass Tom eben auch sagt, ich weiß nicht, Janeway fragt ihn dann, was ist mit Belana, sagt, das weiß ich nicht, sie redet ja nicht mit mir.
01:58:04: Und dadurch ist aber auch so dieser klassische Teufelskreis, sie zieht sich immer mehr zurück, hat dadurch auch immer mehr das Gefühl, alleine zu sein, fühlt sich immer weniger verstanden.
01:58:12: Und das verstärkt letztendlich die Depression.
01:58:15: Und da kommen wir zu Nilex und den Bananenpfannkuchen.
01:58:17: Das war wirklich eine schöne Szene.
01:58:19: Und auch so rührend, weil sie ja auch da so eine Verbindung zur Kindheit hatte.
01:58:22: Ich glaube, sie sagt, ihre Tante hat die immer gemacht oder ihre Mutter, ich weiß es nicht mehr.
01:58:27: Und da gibt es dann auch zwei Szenen.
01:58:29: Es gibt eine Szene in der Folge, wo sie dann da sitzt und den Pfannkuchen isst und sagt, ja, ist ganz lecker, aber eben noch nicht so richtig Freude empfinden kann.
01:58:36: Und dann am Schluss, wo sie dann ja auch mit dann doch auf die Mission geht mit dem Delta-Flyer.
01:58:41: Und dann hinterher nochmal sich die Pfannkuchen bestellt und dann strahlt sie so über das ganze Gesicht, als sie die dann isst.
01:58:46: Das ist irgendwie ein schöner, also sehr schön dargestellt, wie sie dann einfach an alle Gefühle wiederkommt, weil sie eben sich aber dem gestellt hat.
01:58:56: Und ich habe vorhin schon gesagt, sie wurde von Chakoti da auch so ein bisschen reingeschmissen, natürlich in diese Konfrontation.
01:59:02: Aber in dem Moment kann dann die Heilung eben auch stattfinden.
01:59:08: Jetzt nochmal zu diesen Bananenpfannkuchen.
01:59:12: Das ist der Anknüpfungspunkt in die Kindheit.
01:59:16: Und was gibt uns das?
01:59:17: Also sind das einfach die...
01:59:20: Also ich meine, bei Elim Gerag zum Beispiel, da war es die Anknüpfung, wie sein Vater ihn behandelt hat und dass er das eigentlich irgendwie gerechtfertigt hat und dass da so eine Verletzung herrührt, auf die er jetzt immer wieder zurückgreift.
01:59:33: Und hier sind es die wohligen, warmen, leckeren, süßen Pfannkuchen, die sie wieder anknüpfen lässt an eine leichtere Zeit, oder?
01:59:43: Genau, genau.
01:59:43: Also letztendlich, wir reagieren ja in Situationen so, wie wir es halt gelernt haben, je nachdem, was für Erfahrungen wir gemacht haben.
01:59:51: Also niemand kommt auf die Welt und ist, sage ich mal, von sich aus misstrauisch oder von sich aus zuversichtlich, sondern das passiert durch unsere Erfahrungen, die wir in der Kindheit machen.
02:00:03: Und er hat halt gelernt, er kann sich auf niemanden verlassen als auf sich selbst und er kann niemandem trauen.
02:00:08: Melana hat aber offensichtlich auch Schwierigkeiten.
02:00:10: Sie hat eine schöne Erinnerung gehabt, sie wurde auch gehänselt, das kommt ja auch mal zur Sprache, so als Halb-Klingonin.
02:00:15: Aber sie hat auch schöne Erinnerungen und sie verankert da so eine schöne Erinnerung.
02:00:21: Also man merkt richtig, sie ist so auf der Suche danach, wieder was zu spüren.
02:00:25: Und dann ist es schön, dass sie neben dem Holodeck, wo sie ja irgendwie, ja was sag ich mal, Angst oder Nervenkitzel spüren will, dass sie da dann auf die Idee kommt, vielleicht könnte ich über dieses Essen auch was Angenehmes, was Schönes fühlen.
02:00:37: Und Fun Fact, Bananen enthalten ganz viel Serotonin, was ja bei einer Depression zu wenig im Gehirn vorhanden ist.
02:00:44: Also von daher ist sie da genau auf der richtigen Spur.
02:00:48: Ja stark.
02:00:48: Noch gut zu wissen.
02:00:50: Ja, gut, das ist natürlich was ihr quasi von Helix, weil das ist ja das, was er liefern, was er bieten kann, die Handreichung, die er ganz schnell zur Hand hat, was zu kochen angeboten hat.
02:01:01: Toll, dass sie da anknüpfen kann.
02:01:02: Und was du sagtest mit, dass sie Nervenkitzel und so weiter auf dem Holodeck spüren will und ja eigentlich ist es ja auch schon auch klar, dass sie sich verletzen wird.
02:01:11: Also vielleicht auch tatsächlich dann der Schmerz aus dieser Verletzung.
02:01:14: Da hat man ja heutzutage auch Leute, die sich auf unterschiedlichster Art selbst verletzen, um dann zu, also die dann sagen, ja irgendwas muss ich doch spüren.
02:01:22: Und wenn es dann dieser Schmerz da ist, ne.
02:01:25: Ja und da werden ja auch, auch das wieder so als kleiner Hintergrund, körpereigene Endorphine freigesetzt.
02:01:30: Also wenn man sich verletzt, dann gibt es danach so eine Art, ja Beruhigungseffekt, weil halt der Körper natürlich versucht, ja das nicht so schlimm zu machen und abzumildern.
02:01:41: Und das ist manchmal das, was dann Menschen, die sich selbst verletzen, auch als, ja fast so verstärkend erleben, ne.
02:01:46: Dass ich verletze mich und dann fühle ich zwar den Schmerz, aber irgendwie fühle ich auch was Schönes, was Angenehmes.
02:01:52: Okay.
02:01:54: Ja, aber spannend.
02:01:55: Also man sagt ja auch so Sachen wie, es geht sehr tief und so weiter, ne.
02:01:58: Also weit zurück in eben Kindheitserfahrungen.
02:02:01: Es geht tatsächlich einfach tief in einem dann zurück auf das ganz grundlegende, was einen ursprünglich ausgemacht hat oder worauf man aufgebaut hat, all das Neue, was über die Jahre gekommen ist, ne.
02:02:14: Ja, spannend.
02:02:17: Und auch gut nochmal von dir zu hören, dass, so wie Cekoti vorgegangen ist, war halt wirklich mit der Brechstärke der Tassi von dir.
02:02:22: Ja.
02:02:23: Ja, okay.
02:02:24: Ich meine, die haben natürlich auch eine vertrauensvolle Beziehung, die beiden, ne.
02:02:27: Also sind ja einfach auch gemeinsam bei Marquis gewesen.
02:02:30: Von daher weiß er vielleicht auch, wie weit er bei Belana gehen kann.
02:02:33: Aber beim Zugucken dachte ich, boah, das ist schon hart.
02:02:37: Ja.
02:02:38: Ja.
02:02:40: Ja, jetzt gucken wir doch mal auf Charaktere, ne.
02:02:43: Letzten Endes, wir können uns ja auch nur Beispiele rauspicken und dann gucken wir jetzt noch mal auf Charaktere.
02:02:48: Wir haben ja auch eine separate Folge zu Lutent Barclay gemacht.
02:02:52: Genau.
02:02:53: Da haben wir ja schon sehr auch so ein bisschen an seiner Seite gestanden.
02:02:58: Sehr ein bisschen, ich kann auch wieder, ne.
02:03:00: Genau, Relativierung in sich.
02:03:03: Also wir standen eigentlich auf seiner Seite, ne.
02:03:05: Weil wie mit ihm umgegangen wurde, war schon auch sehr unsympathisch oder unempathisch von der Crew.
02:03:11: Wobei wir auch gemutmaßt hatten, meine ich, dass wir vielleicht auch ein Stück weit seine Wahrnehmung sehen, ne.
02:03:18: Das ist ja natürlich in der Inszenierung auch nochmal ein Unterschied.
02:03:22: Wenn man uns seine Wahrnehmung oder die Wahrnehmung einer bestimmten Person näherbringen will, dann zeigt man es uns vielleicht eher so, wie es empfunden wird, als die Leute wirklich agieren.
02:03:33: Ihm gegenüber, weiß man nicht so richtig.
02:03:36: Er zeigt ja auch seine Wünsche in Form von Holodeck-Gestalten, die mit ihm interagieren.
02:03:41: Eine lasziv sich hinregelnde, Counselor-Troy.
02:03:45: Also eben nicht Counselor-Troy, sondern in einer anderen Rolle oder immer mal wiederkehrend und so weiter.
02:03:50: Sagt sie nicht auch so was wie, ich bin die Göttin der Lust oder so?
02:03:52: Also das ist ganz schlimm.
02:03:54: Ja, also seine Wünsche offenbarem.
02:03:57: Und da finde ich schön, dass man mal in seinen Kopf hineingucken kann, ohne dass das so auf Traumart oder irgendwie gemacht wird, sondern halt wirklich, er hat sich eine Welt gebaut, wie er sich wünschen würde.
02:04:09: Und es ist sein, es ist jedes Mal sein Gesicht, wenn man sieht, dass er dann vor der Brückenkroh steht, mit denen spricht und dann sagt er, Computerprogramm beenden.
02:04:20: Und man sieht halt so, wie er dann quasi von sich selbst enttäuscht ist, dass er das nicht den echten Personen gegenüber sagen kann.
02:04:28: Das ist halt schon sehr traurig.
02:04:29: Und auch nochmal, Tanja hat es gerade schon gesagt, wir haben über Barclay gesprochen und am Anfang stand ich so ein bisschen auf Kriegsfuß mit ihm und in unserem Gespräch habe ich mich immer näher an ihn heran empfinden können.
02:04:42: Und sehe ihn nicht nur als den nervig, Neurosen tragenden Typen, der super gute Sachen kann, aber einfach interaktiv mit Menschen überhaupt nichts rausbringen kann.
02:04:59: Das fand ich immer so schwierig und denke mir so nach, komm nerv nicht.
02:05:02: Und dann habe ich hinterher gedacht, Mensch, sag es einfach, trau dich und steh auf seiner Seite, seh es aus seinen Augen.
02:05:08: Und das ist auch meine Entwicklung mit Barclay war halt eine schöne.
02:05:12: Und er war dann eben nicht nur der nervige Typ, sondern er hat halt seine Probleme, das ist ein Mensch oder eine Person.
02:05:19: Ja, er ist im Kontrast zu diesen perfekten anderen Charakteren, die alle ja so irgendwie immer wissen, was zu tun ist und immer ruhig bleiben.
02:05:26: Und Barclay ist halt so die gebündelte, also der hat ja so viele Ängste, hat viele soziale Ängste.
02:05:32: Der hat ja dann aber auch, da gibt es auch eine Folge, die auch so schön heißt, auf Deutsch Todesangst beim Beamen.
02:05:38: Also hat er dann Angst vor dem Beamen, was sich dann rausstellt, aber gerechtfertigt ist, weil da irgendwelche Wesen drin sind.
02:05:44: Und ja, und da benutzt natürlich, also man könnte natürlich jetzt, wenn man heute das so betrachtet, sagen, der ist dann so ein Computernerd, der sich dann in seinem Computer, in seinem Gaming verliert und dadurch so in der wirklichen Welt nicht mehr zurechtkommt.
02:05:57: Also er schafft sich dann auf seinem Holodeck eben die eigene Realität.
02:06:01: Und das ist sicher problematisch und ja, teilweise auch gefährlich.
02:06:06: Er ist natürlich ein übertriebener Charakter, ne?
02:06:08: Also man würde sich schon fragen, haben die nicht auch alle möglichen psychologischen Tests und kriegen die nicht auch irgendwie in ihrem Training schon irgendwelche psychologische Beratungen?
02:06:16: Und wie kann das sein, dass der so stark psychisch gestört ist und dann auf so einem Schiff wie der Enterprise dann da ist?
02:06:22: Also das fand ich immer so ein bisschen problematisch, dass ich denke, das passt eigentlich nicht so zusammen.
02:06:27: Auf der anderen Seite eben auch ja schön, dass man mal so einen Charakter darstellt, der eben nicht so glatt ist, wie die meisten TMG Charaktere halt sind.
02:06:36: Hm.
02:06:37: Auch nicht so ganz so glatt, aber doch irgendwie ein Adroiden-Puppo-Klatt.
02:06:42: Das ist Data.
02:06:46: Schönes Bild, Tanja.
02:06:47: Super.
02:06:48: Ich hab's direkt vor Augen.
02:06:49: Danke.
02:06:52: Das sagt er doch zum Riker, oder?
02:06:54: Genau.
02:06:55: Riker fragt ihn, nachdem er sich glatt rasiert hat, ob das so glatt ist wie ein Adroiden-Puppo.
02:07:01: Data verneint.
02:07:03: Sein Poppo ist glatter.
02:07:07: Also, ich würde sagen, technisch, systemisch, wenn ich das so sagen kann, kann er ja sehr gut analysieren.
02:07:14: Er hat tatsächlich Aufzeichnungen, anders als wir.
02:07:17: Also, ich würde schon sagen, ungefärbte Aufzeichnungen von dem, was passiert ist, wenn er in Interaktion war.
02:07:24: Aber er kriegt es trotzdem manchmal nicht so richtig entschlüsselt.
02:07:27: Weil ihm da eben so die...
02:07:29: Er kann das zwischen den Zeilen oft nicht lesen, wie Menschen agieren und so weiter.
02:07:33: Da hat er so ein bisschen wie Seven das Problem oder wie eben immer irgendwie ein Charakter in den Serien angelegt, das angefangen mit Mr.
02:07:41: Spock und so weiter.
02:07:43: Der eben so diese menschliche Interaktion nicht ganz so versteht.
02:07:46: Aber als er dann zu träumen beginnt, da geht er ja den Weg aufs Holodeck und versucht sich bei Holo Freud Psychoanalyse zu holen.
02:07:58: Ich finde das so ein sehr logischer Schritt, dass er den geht.
02:08:01: Dass er glaubt, dass er in der Psychoanalyse da die Hilfe bekommt, die er braucht.
02:08:05: Nikola, wie steht denn eine Psychotherapeutin zum Thema Freud?
02:08:13: Ja, wo fangen wir an?
02:08:16: Also, jetzt muss ich grundsätzlich sagen, es gibt ja verschiedene Therapierichtungen, in denen man ausgebildet werden kann.
02:08:23: Und dazu gehört eben die Psychoanalyse, die von Freud begründet wurde, aber die natürlich nicht nur Freud ist.
02:08:28: Und ich bin Verhaltenstherapeutin.
02:08:30: Also ich kenne mich ganz, ganz wenig mit Psychoanalyse aus.
02:08:33: Aber da, wenn man Psychologin ist, wird man immer wieder mal gefragt, was hältst du denn von Freud?
02:08:37: Von daher beschäftigt man sich dann auch mehr oder weniger notgedrungen dann damit und da finde ich tatsächlich dieses Beispiel mit den Träumen vom Dator sehr schön, weil es ist ja so, dass er irgendwie das Gefühl hat, diese Träume wollen ihm etwas sagen.
02:08:51: Es ist auch das erste Mal, dass er das als Albträume empfindet.
02:08:54: Er beschreibt das auch als verstörend.
02:08:57: Und da müssen wir ganz kurz sagen, Dator hat Gefühle.
02:08:59: Ja, auch wenn es immer behauptet, er hat keine Gefühle.
02:09:01: Ich glaube, Peter, du bist auch so ein Vertreter davon, der sagt, Dator hat Gefühle.
02:09:04: Und ich glaube, dass dieser Emotionschip dann vielleicht dazu dient, dass er die besser einordnen kann oder dass er versteht, was Gefühle sind.
02:09:11: Also das ist jetzt mal so mein Redconning, weil wenn er sagt, das ist verstörend, dann macht es ja was mit ihm, sage ich mal, so emotional.
02:09:20: Also er findet das irgendwie ein anderes Erlebnis qualitativ, als wenn er was anderes träumt.
02:09:26: Und dann weiß er, okay, Freud hat sich mit Träumen beschäftigt.
02:09:29: Also gehe ich jetzt zum Freud und lasse mir das analysieren.
02:09:31: Und ich finde die Analyse von Freud in der Folge gar nicht schlecht, weil es geht ja um diesen wunderbaren cellulare Peptidekuchen.
02:09:40: Und Freud sagt im Grunde, guck mal, du bist gerade dabei, menschlicher zu werden.
02:09:43: Du bist aber ja so ein künstlicher Mann.
02:09:45: Und jetzt ist irgendwie da so dieser Konflikt zwischen deiner menschlichen und deiner technischen Seite.
02:09:50: Und dadurch hast du so einen Dismemberment-Dream.
02:09:53: Also das ist so einer von denen Freud hat so Träume in so Schemata eingeordnet.
02:09:58: Und du fühlst dich so innerlich zerrissen oder auseinander genommen.
02:10:05: Und das ist eigentlich gar nicht so schlecht, wenn man halt den Kontext nicht kennt.
02:10:08: Und wenn man nicht weiß, was ja dann die Crew auch erst langsam rausfindet, dass es ja reale Hintergründe gibt und dass Data unbewusst Sachen wahrnimmt, die dann zu diesen Traumbildern führen.
02:10:20: Und das ist das, was mich stört.
02:10:23: Wenn wir jetzt nur mal uns auf die Traumendeutung von Freud konzentrieren, dass das halt sehr mechanisch, sage ich mal, passiert.
02:10:30: Es gibt eben Symbole und die bedeuten eben immer das Gleiche.
02:10:33: Wenn ich von Fallen träume, dann habe ich Angst vor diesem und jenem.
02:10:37: Oder das und das, wenn das im Traum auftaucht.
02:10:39: Wieso?
02:10:40: Als würde man so ein Horoskop befragen oder so.
02:10:42: Du hast von dem und dem geträumt, dann bedeutet es das.
02:10:46: Wobei ein Horoskop ja genau andersrum funktioniert, da kann man ja alles rein unterbrechen.
02:10:50: Richtig.
02:10:50: Trifft auf alle zu.
02:10:51: Genau.
02:10:51: Das ist so formuliert, dass man sagt, ja, das stimmt genau.
02:10:53: Genau so ist mir das passiert.
02:10:55: Und genau.
02:10:56: Und bei den Träumen wird eben auch dann so ein Schema da drauf gelegt.
02:10:59: Und das finde ich jetzt aus heutiger Sicht einfach schwierig.
02:11:03: Tatsächlich habe ich, als ich heute morgen aufgewacht bin, dachte ich, das könnte ich hier im Podcast den Traum erzählen, weil der nämlich ein ganz schönes Beispiel dafür ist und nichts Persönliches verrät von mir.
02:11:13: Ich habe heute Nacht von ganz vielen Kisten und Kartons geträumt, die ich aufgemacht habe, und da war alles mögliche Zeug drin.
02:11:20: Und wenn ich das jetzt einem Freund erzähle, sagt er, ja, also die Kiste ist symbol für das Weibliche, ja.
02:11:26: Und das ist also irgendwie, da war Spielzeug drin in meinem Traum.
02:11:30: Aha, du hast also einen Kinderwunsch, ja und so weiter könnte man fantasieren.
02:11:34: Tatsache ist aber, das wisst ihr ja, ich bin umgezogen und ich habe tatsächlich das letzte Wochenende komplett damit verbracht, Kartons auszuräumen.
02:11:41: Also es ist kein Wunder, dass ich davon träume.
02:11:43: Und mein Fazit war eigentlich, okay, ich brauche mal eine Pause vom Kisten ausräumen, damit wenn ich jetzt schon davon träume.
02:11:48: Also könnte man ja eigentlich auch jetzt behaupten, Data findet, dass Kounselor Treuen Sahneschnittchen ist.
02:11:55: Genau, zum Beispiel.
02:11:56: Ja, er möchte sie verspeisen.
02:11:58: Die Latanaschen.
02:11:59: Genau, genau.
02:12:00: Also alles das wäre so im Sinne von Freude.
02:12:02: Und daran sieht man schon, dass ja ein Traum für jeden auch was anderes bedeuten kann.
02:12:07: Also es bringt auch nichts, Tanja, wenn ich deine Träume analysiere und du meine, weil ich ja viel Hintergrundwissen einfach gar nicht habe.
02:12:14: Und deswegen finde ich, dass da in der Folge eigentlich wirklich auch gut gelöst, dass er letztendlich, also das ist auch wieder so was Schönes an Star Trek und auch an TMG, dass er ja ernst genommen wird.
02:12:25: Dass dann irgendwann Picar sagt, vielleicht müssen wir uns die Träume vom Delta mal angucken.
02:12:29: Irgendwas wollen die uns sagen.
02:12:30: Also da ist auch so ein tiefes Vertrauen.
02:12:31: Ich meine, der geht mit einem Messer auf Troy los und keiner sagt, oh Gott, die Maschine ist kaputt, die müssen wir jetzt irgendwie resetten oder keine Ahnung, die böse KI.
02:12:39: Ganz genau.
02:12:40: Sondern die sagen, ja, also irgendwie hat der da, offensichtlich ist der was auf der Spur und damit müssen wir es auseinandersetzen.
02:12:48: So und dafür finde ich jetzt im wirklichen Leben Träume auch geeignet, wie bei mir jetzt in dem Beispiel, ich denke jetzt, okay, ich packe heute mal keine Kisten aus, ich mache mal Pause.
02:12:57: Dafür können Träume dann durchaus, also wie Freud sagt eben, die sind der Weg zum Unbewussten und die können uns schon, sag ich mal, aufzeigen, womit wir uns vielleicht beschäftigen, was wir so selber vielleicht gar nicht so mitbekommen.
02:13:09: Also oft ist das ein Hinweis, wenn man davon träumt, ah, dann habe ich mich vielleicht tagsüber nicht genug damit beschäftigt oder auseinandergesetzt.
02:13:18: Nicht genug oder zu viel?
02:13:20: Ja, oder zu viel, genau.
02:13:21: In dem Fall von den Kartons.
02:13:25: Genau.
02:13:26: Und am Schluss sagt Diana dann ja, also Diana sagt dann irgendwann auch ja, sag mal, warum bist denn du zum Siegmund gegangen und nicht zu mir?
02:13:34: Zu Recht.
02:13:35: Ja, zu Recht.
02:13:36: Und das finde ich auch schön, auch dass sie ihm dann einen Kuchen mitbringt, einen Data-Kuchen und sagt, komm, das ist jetzt irgendwie nur fair, wenn du von mir als Kuchen träumst.
02:13:43: Also das finde ich jetzt auch irgendwie sehr schön dann so aufgelöst, dass sie das so mit Humor nimmt, dass er den Freud aufsucht und wies.
02:13:53: Wir erfahren ja auch, dass er sie regelmäßig konsultiert und ihren Rat will und so.
02:13:57: Und da finde ich dann leider teilweise die Darstellung von ihr dann so ein bisschen undankbar oder auch respektlos.
02:14:02: Dann in dieser Konstellation, dass sie dann inszeniert wird, dass sie manchmal vor ihm quasi wegläuft, sich verleumnen lässt und sagt, nein, nein, ich bin nicht da oder so.
02:14:13: Oder dann die Augen rollt.
02:14:14: Das zieht sich bis ganz ans Ende in die dritte Staffel pk.
02:14:18: Nee, es ist die zweite Staffel pk.
02:14:20: Das finde ich so ein bisschen unschuldig.
02:14:22: Der Data ist so oft gestorben.
02:14:23: Ich weiß auch schon nicht mehr, wie sich das sieht.
02:14:26: Ich meine, das war diese doch zweite, weiß ich nicht mehr genau, dritte Staffel.
02:14:32: Ich glaube dritte.
02:14:33: Dritte Staffel, genau.
02:14:36: Wo sie dann auch nochmal die Augen rollt, wie es zu viel ist, wie viel er darüber reden will.
02:14:41: Ich glaube, das fängt in Generations an, wo er eben diesen Emotionschip bekommt und dann ja dann auch erst mal ja damit umgehen lernen muss, was ich total nachvollziehbar finde.
02:14:50: Also das finde ich auch schade.
02:14:51: Ich finde, es ist erstens unprofessionell von ihr.
02:14:54: Und zweitens wird es auch der Beziehung nicht gerecht, die die beiden ja haben.
02:14:57: Also die haben ja wirklich auch ja eine freundschaftliche Beziehung und suchen Rat beieinander und so.
02:15:03: Und da finde ich das auch wirklich, das ist so Comedy.
02:15:05: Das ist natürlich so ein bisschen Brent Spiner's, sag ich mal, Urgenre, dass der halt auch ja sehr übertrieben, überzogen dann spielt, dass der Data im Grunde dann so neurotisch wird und ständig über seine Gefühle reden will.
02:15:18: Und ich würde jetzt als Therapeutin sagen, ist doch total verständlich, wenn der halt ja einfach ohne so ein Bewusstsein für Gefühle gelebt hat und dann wird da plötzlich so ein Chip aktiviert und dass er da dann einfach Begleitung braucht, vielleicht auch lebenslang, ist jetzt nachvollziehbar.
02:15:37: Ja, ist das so ein bisschen so wenig wohlwollend geschrieben, dass sie auch aus ihrer Profession heraus...
02:15:45: Ja und auf der Enterprise haben wir ja noch jemand ganz anderen, über den wir schon kurz gesprochen haben, jemand hochtraumatisiert ist.
02:15:52: Captain Picard wird nicht nur, aber auch das passiert ihm von den Borgars similiert und sieht sich dann ja lebenslang mit den Borg immer und immer wieder konfrontiert.
02:16:05: Und da ist ja so ein bisschen das Thema im Fandom.
02:16:08: Also ich bin zumindest eine Vertreterin, die sagt, er hatte Therapie.
02:16:12: Er nach der, ja ist so schwierig zu benennen, aber nachdem er wieder Mensch ist, eben nicht mehr Lukitus, da sieht man zumindest am Anfang der vierten Staffel, dass er Therapie hatte und dann in der Folge Familienbegegnung, dann noch mal diesen emotionalen Zusammenbruch bei seinem Bruder und all das.
02:16:34: Und ich denke auch, dass regelmäßig, so inszeniert, dass das regelmäßig weiter in Beratung ist bei Diana und immer auch über alles Mögliche redet, dass sie sich in den unterschiedlichsten Settings zusammensetzen und und und.
02:16:46: Von daher finde ich schon, dass uns das, wenn auch wenig, wie so oft, das sind so die kleinen Einsprengsel immer wieder gezeigt wird, dass er Therapie hat.
02:16:54: Aber ich finde es auch nicht verwunderlich, dass ihn das immer wieder so einholt, in Star Trek 8 und später dann auch noch in jeden anderen Konstellationen, spätestens natürlich in jeder Staffel Picar.
02:17:06: Also hast du gesagt, du findest das nicht verwunderlich?
02:17:08: Ich finde es nicht verwunderlich.
02:17:10: Ja, es war so extrem, was ihm da passiert ist.
02:17:13: Und auch die Konfrontation, zum Beispiel, was du vorhin gesagt hast, der Pilot-Episode von Deep Space Nine, da ist er eigentlich gerade stabil, steht in vollem Saft und in seiner Arbeit.
02:17:25: Und dann wird er wieder damit konfrontiert, dass er mal Lukutus war.
02:17:29: Wir verstehen natürlich Ciskos Perspektive da aus, der haben wir ja vorhin geschaut.
02:17:33: Aber umgekehrt, das jetzt hier wieder so wie so ein nasser Lappen ins Gesicht geschmissen zu bekommen, wow, das ist auch hart, damit immer wieder umzugehen.
02:17:42: Und das, wo er ja in dem Sinne für seinen Handel nicht verantwortlich war, weil er ja eben, sag ich mal, fremdgesteuert war und trotzdem irgendwo die Konsequenzen tragen muss.
02:17:50: Also genau, also ob wir jetzt rechtfertigen können, dass Picard seine Crewmitglieder erschießt in Star Trek VIII, sei jetzt mal dahingestellt.
02:18:00: Aber psychologisch gesehen finde ich das tatsächlich realistisch.
02:18:06: Wenn wir überlegen, dass Picard ja auch ein Charakter ist, der unheimlich kontrolliert ist, unheimlich beherrscht und bei dem es selber total wichtig ist, jederzeit irgendwie die richtige Entscheidung zu treffen und die Verantwortung zu übernehmen.
02:18:22: Und dann passiert so einem Menschen sowas, dass er ja komplett missbraucht, misshandelt wird.
02:18:28: Und dass das Spuren hinterlässt, finde ich auch nachvollziehbar und auch vor allem dann, wenn er immer wieder dann damit konfrontiert wird.
02:18:36: Und das ist eben das, was wir als Trigger bezeichnen, wenn so ein Trauma da ist und das dann tatsächlich auch das Ganze noch mal wieder aufbrechen kann.
02:18:43: Und wenn wir uns vor Augen führen, eben bei Star Trek VIII, da ist quasi die ganze Erde, die ganze Menschheit in Gefahr.
02:18:50: Und die Enterprise mal wieder die Einzige, die da dem entgegensteht.
02:18:54: Und das Picada, sag ich mal, so ein bisschen, wie soll ich das sagen?
02:18:58: Ja, so in so Modus schaltet, sag ich mal.
02:19:02: Ja, also klar, wir können die ganzen Ebenen aufmachen, dass der Patrick Stewart sich gewünscht hat, mehr Action-Schauspieler zu sein und so weiter.
02:19:08: Aber bleiben wir jetzt mal in universe und psychologisch und sagen, der ist da gerade massiv getriggert, der ist traumatisiert, der weiß, wie schlimm das für ihn war.
02:19:18: Und der sagt, dieses Leid, diesen Schmerz will ich den Leuten ersparen.
02:19:22: Ich erschieß die jetzt alle, damit die nicht durch das müssen, wo ich durch musste.
02:19:26: Also, kann man nachvollziehen, finde ich.
02:19:29: Ja, gut.
02:19:30: Und also nach wie vor noch das Argument, Sie haben in dieser Situation noch wenig Handlungsspielraum, ne?
02:19:35: Es wird durch die Zeit gereist, in dieser Krisensituation sich jetzt noch irgendwas auszudenken, die mal eben irgendwie alle schlafen zu legen und gegebenenfalls später zu behandeln.
02:19:46: Weiß ich nicht, ob da überhaupt die Möglichkeit wäre, ne?
02:19:48: Aber ja, ja, auf jeden Fall.
02:19:50: Und ich finde, also noch mal kurz zurückgeguckt, ich hatte noch mal geschaut, wo er denn auf die Borg immer so trifft.
02:19:55: Also natürlich dieser krasse Zusammenbruch bei seinem Bruder, der ja auch da total unempathisch eigentlich ihm gegenüber tritt, weil er ja einfach nur den Bruder sieht, der irgendwie immer alles besser macht als er.
02:20:08: Und dann auch diese unbehandelte Geschwisterdynamik irgendwie da drüber schwebt.
02:20:16: Aber trotzdem würde ich gerne deine Einschätzung wissen, wie findest du das dann?
02:20:20: Also wir haben am Anfang der Episode gesehen, dass er Diana so ein bisschen zurückschiebt und sagt, wir haben ganz viel gesprochen, jetzt mal gut, ich will jetzt nach Hause.
02:20:28: Und dann auch sagt er aber, aha, wann waren sie denn zuletzt zu Hause?
02:20:32: Also das ist wirklich, es geht noch mal mit dem Finger drauf.
02:20:36: Er tut was, was er normalerweise nicht tut und benennt es damit ja offenbar als eben Teil dessen, was ihn noch beschäftigt, ne?
02:20:43: Ja, ja, es ist ja, wie du sagst, auch Zwiegespalten.
02:20:46: Es ist ja nicht so, dass er sagt, ah, ich gehe nach Hause und da fühle ich mich aufgehoben, da können mich mal alle trösten, sondern irgendwann rollen sie, glaube ich, auf den Boden rum und prügeln sich ja an seinen Bruder, was dann schon ganz viel Nähe eigentlich bedeutet.
02:21:00: Aber es ist so, dass er vielleicht das sucht, dass er irgendwie denkt einerseits, oh, ich möchte bei meiner Familie sein, weil ich irgendwie da aufgefangen werde.
02:21:07: Und er wird aber konfrontiert damit, dass die Familie ihm das auch in der Vergangenheit nicht immer gegeben hat und dass er ja eigentlich auch immer so ein bisschen der Außenseiter war, der Träumer, der eben jetzt nicht so, sage ich mal, für das Handfeste, dafür, dass Weingut zuständig war, sondern eben immer dachte, ich will die Sterne fliegen.
02:21:23: Und damit wird er nochmal massiv konfrontiert.
02:21:26: Und das zeigt auch, dass er ja, wie ich gesagt habe, so ein sehr kontrollierter Mensch ist.
02:21:33: Das heißt, nicht jeder wird so eine Borgassimulation gleich verarbeiten, sage ich jetzt mal, sondern bei ihm ist vielleicht genau das, dass er so wenig Ressourcen hat im Familien, führt auch dazu, dass er dann immer wieder so Sollbruchstellen hat, letztendlich in der Verarbeitung.
02:21:49: Also ist der Weg zurück zum Chateau ein bisschen wie das tiefe Zurückgehen in die Kindheit, wie bei Elim Garak, der claustrophobische Panikattacken bekommt und nicht mehr atmen kann, zurück zu dem zu gehen, wo man herkommt, oder auf die Suche nach dem Bananenfunkuchen bei Belana, also dieses Zurückgehen wieder.
02:22:07: Genau, also ich glaube, dass Picard den Bananenfunkuchen sucht, sozusagen, und sich den aber dann auch so ein bisschen erkämpfen muss erst, dass er da wirklich gesehen wird und akzeptiert wird.
02:22:17: Ja, und da finde ich gut, dass du eben noch mal gesagt hast, also ich meine, die prügeln sich im Schlamm, die Brüder.
02:22:22: Ja.
02:22:23: Und da sagtest du gerade, das ist ja ganz viel körperliche Nähe.
02:22:27: Genau.
02:22:28: Das ist im Grunde deren Art, Nähe auszudrücken.
02:22:31: Ja, die würden sich nämlich nicht einfach in den Arm nehmen können, ne?
02:22:34: Ne, genau.
02:22:35: Und da löst sich sowas, ne?
02:22:36: Danach, ich glaube, danach besaufen sie sich dann auch gemeinsam, ne?
02:22:39: Ja, dann können sie lachen und Schenkel klopfen.
02:22:41: Aber die würden sich nicht einfach mal wohlwollend in den Arm nehmen und in die Augen gucken.
02:22:45: Genau.
02:22:46: Und da ist dann deren Art von Nähe erzeugen, eben, dass sie sich prügeln.
02:22:50: Das ist, hier geht ja auch, also, ne?
02:22:51: Wird ja nicht ernsthaft werden, keine Knochen gebrochen, aber es ist so.
02:22:54: Ja, ja, ja.
02:22:55: Deren Kontaktaufnahme.
02:22:56: Mäller.
02:22:56: Mäller, genau.
02:22:59: Ja, sein Bruder war der Einzige, der ihn emotional tatsächlich erreichen konnte, ne?
02:23:03: Genau, genau.
02:23:04: Und das ist ja auch oft so, dass dann eben, weil der Bruder ihn halt aus der Kindheit noch kennt, wo wir einfach alle noch verletzlich sind, ne?
02:23:11: Und dieser Bruder vielleicht auch weiß, sozusagen, welche Knöpfe er drücken muss, damit er auch an die Gefühle kommt.
02:23:18: Ja.
02:23:19: Ja, und dann über ein Jahr später trifft er auf Hugh.
02:23:23: Dann wird er wieder damit konfrontiert, mal Lukutus gewesen zu sein.
02:23:26: Da hat er sich ja schon, sagt man, ein schönes Schutzschild vorher aufgebaut.
02:23:31: Man sieht, er empfängt Hugh in seinem eigenen Büro, in seinen eigenen vier Wänden, wo er Herr der Lage ist.
02:23:38: So empfinde ich das, ne?
02:23:39: Sehr zugeknöpft, sehr reserviert.
02:23:42: Mit ganz klaren Befehlen und benennt sich selbst dann eben auch als Lukutos, um hier Befehleerteilen zu können.
02:23:49: Und erkennt dann, dass das aber alles doch ein bisschen anders ist.
02:23:52: Und da erwischt das ihn dann doch mitfühlen zu können, ne?
02:23:56: Genau.
02:23:56: Also da merkt man ja auch ganz deutlich, was das für eine Abwehr ist, ne?
02:24:00: Also, Geinon und Picar sind ja diejenigen, die da sagen, ne, also hier, der wird überhaupt nicht menschlich gemacht oder ihm wird überhaupt nicht geholfen.
02:24:08: Das ist ein Borg, so, ne?
02:24:09: Das ist ja, der muss hier weg.
02:24:12: Picar struggled noch damit, aber man merkt eben, dass er sich so dahinter auch versteckt, hinter diesem sehr kühlen, abweisenden, bloß keine persönliche Beziehung aufbauen, weil es ihm eben zu weh tun würde, wieder damit konfrontiert zu werden, ne?
02:24:24: Also er tut sich da schwer und ist einer der Letzten, der dann so ein bisschen auftaut und sieht, dass da eigentlich so ein ganz hilfloser junger Mensch dahinter steckt, hinter dem Hue.
02:24:35: Ja, bei letzten Endes muss man ja auch sehen, jeder Borg ist auch nur ein Opfer der Borg.
02:24:40: Genau.
02:24:42: Absolut.
02:24:42: Und das kann er aber in dem Moment nicht zulassen, so das zu fühlen, ne?
02:24:46: Weil das ist eben das mit dem Trauma, dann würde das so wieder aufbrechen an der Stelle.
02:24:50: Ja, da brauchst du dann tatsächlich die in Anführungszeichen hohe Instanz keinen, die zu ihm geht, ne?
02:24:56: Das ist die Letzte, die es braucht, damit er sich da ein Stück weit öffnet.
02:25:00: Ja.
02:25:02: Ich finde es ein bisschen schade, dass dann aber später in, ihr habt es schon angesprochen, in Star Trek VIII, dass dann er dann wieder in dieses ne, draufhauen Klischee verfällt.
02:25:13: Aber das ist ja eigentlich gar nicht seine Art.
02:25:17: Aber das ist halt der Action-Picardier, den er sich halt gewünscht hat, zu sein.
02:25:21: Also der Schauspieler zumindest.
02:25:23: Wobei er eben diese Fortschritte gemacht hat, als er Hugh kennengelernt hat.
02:25:27: Nicht den Borg, sondern die Person.
02:25:31: Aber wie hättest du dir das gewünscht, wie er reagiert in der Situation?
02:25:38: Du meinst mit Hugh oder im...
02:25:40: Nee, jetzt bei Star Trek 8, wenn da das Schiff infiltriert.
02:25:43: Sehr gute Frage.
02:25:44: Also das ist ja eine panische Situation.
02:25:46: Und es müssen jetzt Lösungen her.
02:25:50: Also ich hätte mir tatsächlich schon gewünscht, dass er die Mannschaft führt und sagt, wir retten, wen wir können.
02:25:59: Auf der anderen Seite steht ihm halt ein, in Anführungsstrichen Virus entgegen, der alles in sich aufnimmt, was er kriegen kann.
02:26:08: Also es ist schwierig.
02:26:09: Es gibt da auch diese Borg-Situation.
02:26:12: Es gibt halt keine, also von meiner Seite halt, keine Lösung, wo ich sage, okay, so hätte ich gehandelt, weil vielleicht wäre ich genauso durchgedreht wie er.
02:26:22: Genau, also davon unabhängig.
02:26:23: Genau, aber jetzt für die Figur Picard.
02:26:26: Also ich kann das total nachvollziehen.
02:26:27: Also ich verstehe auch die Leute, die sagen, das ist nicht mehr mein Picard und so.
02:26:31: Das war der doch gar nicht.
02:26:33: Wenn ich aber jetzt wieder so psychologisch argumentiere, kann ich sagen, er ist ja da auch nicht er selbst, weil er eben retraumatisiert ist, weil er getriggert ist und dadurch ja wie in so ein Notfallmodus geht.
02:26:43: Und dann ist man auch nicht mehr in der Lage zu fühlen und zu reflektieren.
02:26:46: Dann wird man auch weniger empathisch.
02:26:47: Also psychologisch gesehen kann ich da ein Stempel drauf machen, ob das mir gefällt vom Drehbuch her oder ob ich denke, man hätte mit dem Picada anders umgehen sollen.
02:26:58: Also eben was anderes schreiben sollen letztendlich.
02:27:00: Das ist eine andere Frage.
02:27:02: Aber wenn man das annimmt und sagt, das ist das Trauma, was da wieder aufbricht, dann ist das schon durchaus logisch, um jetzt mal mit Delta zu sprechen, dass er sich da so verhält.
02:27:15: Ja, weil die natürlich jetzt auch in seinen Raum eingebrochen sind.
02:27:18: Also die assimilieren das ganze Schiff.
02:27:21: Ich denke mir, er fühlt sich so überrannt und überrollt.
02:27:23: Das war noch sein Safe Space.
02:27:25: Jetzt alles wird eingenommen.
02:27:27: Das ist der Alptraum überhaupt, der jetzt hier ausgebrochen ist.
02:27:32: Währenddem vorher, in der sechsten bzw.
02:27:34: Anfang der siebten Staffel, hatten wir auch in der Doppelfolge Angriff der Borg gesehen, dass er da ganz gut mit umgehen konnte mit all dem.
02:27:43: Aber ich finde, da war es eben auch nicht sein Schiff, nicht sein Safe Space.
02:27:49: Und er war umgeben von seiner Wohlfühl-Crew.
02:27:52: Ich glaube, er funktioniert als Charakter.
02:27:54: Und das finde ich, wenn man dann in Richtung Picar guckt, also der Serie, wo dann auch viele gesagt haben, hä, ist das noch Picar?
02:28:01: Wie kann denn das sein?
02:28:03: Ich glaube, dass er in TNG so gut so funktioniert, weil er mit diesen Menschen umgeben ist, dass seine Pierce ihm so sehr hilft, ihn uns so zu zeigen, wie wir ihn gesehen haben.
02:28:14: Denn am Anfang der Serie war er auch nicht so.
02:28:16: Er war sehr unsympathisch am Anfang von TNG.
02:28:19: Man kann natürlich sagen, der Charakter musste sich erst finden.
02:28:21: Die Autoren mussten sich finden.
02:28:23: Aber man kann auch sagen, er ist in dieses Gefüge so gut reingewachsen, diese soziale Struktur, in der er steckt, wo ihm all die Menschen den Support geben, den er brauchte, zu diesem sympathischen, für uns Charakter sympathischen zu werden, den wir kennengelernt haben.
02:28:38: Als das alles weggefallen ist, als er aus dieser Struktur rausgegangen ist, da war er dann eben nicht mehr ganz so sympathisch.
02:28:47: Ja, ja, absolut.
02:28:51: Ja, und dann sehen wir ihn.
02:28:53: Auf die Folge möchte ich noch mal draufgucken, in der ersten Staffel von Star Trek PK, dieses Artefakt besuchen, also diesen ehemaligen Borg-Kupus, also die Struktur, die eben noch da ist, wo man vom sogenannten Borg-Rückgewinnungsprogramm oder Projekt spricht, also wo eben Leute wieder aus dem Kollektiv herausgenommen werden.
02:29:14: Es gibt chirurgische Eingriffe und so weiter.
02:29:17: Und er wieder auf View trifft, wie die Art und Weise, wie er ihn da begrüßt, ist immens.
02:29:23: Also ich finde das sehr bemerkenswert.
02:29:25: Aber in dem Moment, wo er eben rüberbeamt, die Panik, die Flashbacks zur Assimilation von damals, das ist, ich finde das sehr verständlich, wie ihn das überrollt.
02:29:37: Finde ich auch, finde ich total konsequent dargestellt.
02:29:41: Genau das, er wird getriggert, er hat Flashbacks.
02:29:44: Und dann ist es ja auch immer so eine Sache, in was für einer Lebenssituation ist man.
02:29:47: Genau wie du das gesagt hast, Tanja, mit der Wohlfühlcrew oder bei Angriff der Borg, denke ich, da sind die ganzen Umstände auch noch anders.
02:29:55: Da geht es ja dann auch darum, Data da raus zu retten.
02:29:57: Und wie du sagst, das Schiff ist jetzt nicht betroffen.
02:29:59: Ja, genau.
02:30:00: Dann auch Stärke für den Freund, Data da rauszuholen.
02:30:03: Genau.
02:30:03: Genau.
02:30:04: Und jetzt ist er aber in PK.
02:30:08: Er ist sowieso in einer recht verletzlichen Situation.
02:30:12: Das macht das alles sehr zu schaffen, auch mit den Romulanern.
02:30:15: Und dann kommt noch dazu diese Erinnerung an das alte Trauma.
02:30:18: Und dann trifft ihn das halt besonders hart.
02:30:21: Das wäre auch komisch gewesen, wenn er da auf diesen Borgkugel spaziert wäre und er hätte nichts gefühlt oder wir hätten nichts entsprechendes gesehen.
02:30:30: Da hätten wir uns gewaltig gewundert.
02:30:34: Das ist nicht pika, wenn er gefühllos gewesen wäre.
02:30:38: Denn es hat ihn halt ganz, ganz lange beschäftigt und bestimmt sein ganzes Leben.
02:30:43: Also seit der Assimilierung und Re-Assimilierung, wenn man das so nennen kann.
02:30:47: Ja, und er ist ein Teil der Leute, denen er dann später dort auch begegnet.
02:30:54: Er ist Teil dieser Gruppe.
02:30:55: Genau, ja.
02:30:56: Und man sieht halt diese Sympathie, die zwischen denen ist, obwohl die weniger fühlen als er möglicherweise.
02:31:03: Genau, und es ist so ein Verständnis da, auch zwischen ihm und Seven, zwischen ihm und Hugh.
02:31:08: So wir haben was Ähnliches erlebt.
02:31:10: Das ist ja, was man heute so als Selbsthilfegruppen bezeichnet.
02:31:14: Ja, dass man eben sagt, es tut total gut, mit jemandem zu sprechen, der Ähnliches erlebt hat, mit dem man so eine extreme Erfahrung gemeinsam hat, weil er oft besser nachvollziehen kann, was man durchgemacht hat und wie es einem geht.
02:31:26: Und diese Ex-Bees sind so ein bisschen die Borg-Selbsthilfegruppe.
02:31:30: Stimmt.
02:31:32: Ja, vielleicht sogar noch weitergehend, weil die natürlich aus ihren Kulturkreisen rausgerissen, vielleicht mehr verbunden in dieser neuen Selbsthilfegruppe sind als jemals wieder, weil sie natürlich, das ist ja das, was Seven immer wieder erlebt, mehr die Borg repräsentiert und all das leid und dann wiederum das Schlimme, was die Leute durch sie repräsentiert sehen, dass sie in der Gesellschaft gar nicht mehr rankommen kann und dass man sich dann eher vielleicht als neue Gemeinschaft zusammenfindet.
02:32:05: Ich fand das so gut, diese Gemeinschaft eben dann auf dem Artifakt so zu nennen, die Ex-Bees, also so eine Selbstbezeichnung, sich selbst definieren als neu entstandene Gruppe aufgrund der Erlebnisse.
02:32:17: Ich fand das sehr, sehr schade, dass man das dann einfach so aufgibt und weggewischt hat, dass sie dann da alle einfach ermordet worden sind.
02:32:26: Ich meine, auch das über die kulturellen Grenzen, du hast es ja gerade schon gesagt, über die kulturellen Grenzen hinweg ist es irrelevant, ob das jetzt ein assimilierter Klingone oder eine assimilierte Vulkanierin ist.
02:32:40: Es spielt überhaupt keine Rolle.
02:32:41: Die leiden alle unter demselben Problem und auch unter den selben Vorurteilen von außen kommt, nämlich dann eben aus dieser Gruppe, woher sie herstammen.
02:32:49: Sie sind dort quasi ausgegrenzt, wüssten sich wahrscheinlich auch da überhaupt nicht mehr zurechtzufinden.
02:32:55: Und deswegen dieses Wort Selbsthilfegrunde, das passt eigentlich ganz gut, denn nirgendwo anders können die hin.
02:33:01: Und jedes Mal, wenn ich dann an diese Gruppe zurückdenke, die halt irgendwie auch kein, das kann ich nicht beurteilen, aber kein gutes Leben haben, aber immer noch ein besseres als assimilierte, zumindest aus unserer Sicht, finde ich es dann jedes Mal schade, wenn ich überlege, dass wir bei der Vernichtung eines Borg geholfen haben.
02:33:20: So in Gedanken, jetzt schieß doch auf den, ah, okay, hast du umgelegt, super.
02:33:24: Und das ist nämlich genau eine Person dieser Gruppe, die also jetzt in dieser Selbsthilfegruppe sein könnte.
02:33:31: Und ich habe mich vorher darüber gefreut, dass die besiegt worden sind, oder dass dieser Kugel explodiert mit möglicherweise Millionen an Individuen.
02:33:39: Krass, also gut, als Individuen sind die halt nicht mehr am Leben, wenn sie Borg sind.
02:33:44: Aber die könnten ja da rausgeholt werden.
02:33:46: Deswegen zerreißt mich dann schon innerlich bei diesem Gedanken, dass ich vorher gejubelt habe, innerlich, wenn ich gesehen habe, okay, wir haben es gegen diese Borg, gegen die Borg geschafft, gegen die Person, die vorher ganz normale Menschen, ganz normale Klingonen, ganz normale Ukraine, was auch immer waren.
02:34:03: Ja, und ist das nicht toll, dass Star Trek das schafft?
02:34:06: Dass man einerseits so Actionfolgen hat, wo man denkt, ja, der Feind ist besiegt, der Kubus ist explodiert.
02:34:12: Und dann hinterher denkt man, oh, guck mal, das sind eigentlich auch alles Menschen, Klingonen, Volkanier, so und so gewesen, ne?
02:34:18: Also, das muss man auch erst mal schaffen für diesen Bogen.
02:34:21: Auf jeden Fall.
02:34:22: Das ist eine der Stärken von Star Trek, ne?
02:34:27: Jetzt weiß ich nicht, ob es uns zu weit quasi schon führen würde, wenn ich jetzt noch in die zweite Staffel Picar leite, in die Folge Monster, wo wir den herfantasierten jungen Vater von Picar sehen, der die Rolle eines Kornselers einnimmt.
02:34:43: Und da geht es dann um die Aufarbeitung des Todes, der Todesumstände von Picars Mutter.
02:34:49: Ich bin dem nicht so weit nachgegangen, weil ich das Gefühl hatte, das führt uns ein bisschen zu weit schon.
02:34:55: Ich würde auch dazu neigen.
02:34:56: Ich meine, wenn wir gucken, was wir alles noch auf dem Skript haben.
02:35:00: Ja, ob das, ob wir da, also, weil mit Picar und den Borg, glaube ich, das jetzt so rund ist.
02:35:05: Ja, ja, ja.
02:35:08: Vorhin haben wir schon ganz viel über ihn gesprochen.
02:35:10: Hier ist noch mal Elim Garak sozusagen, meldet sich von Dieves Bessenheim.
02:35:16: Da haben wir nach und nach erfahren, dass sein Vater, den er ja eigentlich nie als Vater benannt hatte, Enner Brandhein, den er lange als Mentor benennt, über 20 Jahre lang Kopf des obsidianischen Ordens war und der seinen Sohn ja quasi schon als Spion aufzieht und ihn eben auch nicht als Sohn benennt, da schon auch eine krasse Distanz schafft, denke ich, im Aufwachsen.
02:35:42: Also weil er natürlich sieht, dass sein Sohn allein die Existenz eines Kindes eine große Schwäche, ein großer Angriffspunkt darstellt und da will er sich sozusagen von distanzieren und das soll gar nicht bekannt sein, dass das sein Sohn ist.
02:35:57: Dann erlebe ich das zumindest, also ich benenne das jetzt einfach mal so als sehr toxisch und wirrevoller Lügen natürlich und irgendwie auch gewaltvoll, wie Elam aufwächst.
02:36:09: Total.
02:36:10: Und dann versteht man, dann sieht man dieses Ganze, also er ist ja für Peschia erstmal so eine schillernde Persönlichkeit und Hach und man weiß nie, was bei dem stimmt und dann ist das irgendwie aber tragisch, wenn man denkt, dass das ja aufgrund von so einer hoch problematischen Vater-Sohn-Beziehung ist, dass er im Grunde zu seiner eigenen Identität nie stehen konnte und dass er diese Lügen halt braucht, um auch so Leute von sich fernzuhalten.
02:36:34: Es ist ja dadurch dann keine Nähe möglich, wenn man nie weiß, wer jetzt der echte Garak ist.
02:36:40: Ja, das stimmt.
02:36:42: Sehr traurig, tragisch, ja.
02:36:44: In der zweiten Staffel in der Folge das Implantat.
02:36:48: Da muss er sich ja so ein bisschen öffnen, obwohl er sich natürlich auch total in Lügen verliert und am Ende Bajir nicht so richtig weiß, was davon jetzt irgendwie greifbar ist, aber er lernt ihn doch noch mehr kennen.
02:36:59: Und er besucht auch, also Bajir besucht auch Garaks Vater, auch wenn er das zu dem Zeitpunkt noch nicht weiß, meines Wissens nach, dass es der Vater ist.
02:37:09: Nee, genau, da ist es glaube ich noch sein Mentor oder?
02:37:12: Genau, ja.
02:37:14: Garak hat halt so dieses Neuroimplantat, das ihm eigentlich bei Folter helfen sollte.
02:37:20: Also falls er gefangen genommen wird und gefoltert wird, dann schüttet oder sorgt das Implantat dafür, dass bei ihm im Gehirn Endorphine ausgeschüttet werden und er das quasi als großes Vergnügen empfindet.
02:37:32: Also man kann durch Folter bei ihm nichts erreichen.
02:37:36: Wow, das ist schon mal sehr heftig.
02:37:39: Und dann, als vor zwei Jahren die Spes 9 übernommen wurde und er ja quasi von Kadassia verbannt wurde und im Exil lebt, da hat er dann angefangen, damit zu experimentieren.
02:37:51: Er hat das Implantat eingeschaltet, um den Alltag irgendwie zu überstehen, erst mal ein paar Minuten.
02:37:56: Und dann wurde es immer mehr.
02:37:57: Und dann hat er sich entschieden, das auf Dauerbetrieb zu lassen.
02:38:00: Das tut natürlich so ein Implantat nicht gut auf Dauerbetrieb.
02:38:04: Und ja, jetzt ist es kaputt.
02:38:06: Und sein Gehirn hat sich aber an diesen ganzen Endorphinschub konstant gewöhnt.
02:38:12: Und er ist also jetzt auf massiven Entzugserscheinungen.
02:38:15: Er wollte sich das Leben im Exil irgendwie erträglich machen, weil allein die Stationstemperatur und die fremde Kultur und all die, ja, er repräsentiert halt den Feind und den Unterdrücker.
02:38:26: Und er ist der Spion und es ist natürlich alles nicht so nett, unter Bajuranern und Sternenflotte zu leben.
02:38:34: Das nennst du Leben?
02:38:35: Ja, genau.
02:38:37: Ja, da ist auch noch ein schöner Satz von Dr.
02:38:40: Kalber, der sagt, Überleben ist eine Sache, aber er muss auch wieder lernen zu leben.
02:38:45: Genau, sag ich auch ganz vielen Patienten.
02:38:50: Ich dachte gerade, was für ein krasser Twist das ist, weil Garak ja am Anfang eigentlich so den Eindruck macht, als würde er das genießen, dieses Außenseiter sein.
02:39:00: Und alle finden ihn geheimnisvoll.
02:39:02: Und dann erfährt man, dass er eigentlich im Grunde total darunter leidet und es nur er trägt, indem er eben einen Drogenmissbrauch letztendlich vollzieht.
02:39:12: Das ist auch eine Analogie zu, was es in den USA, glaube ich, häufiger auch gibt als hier.
02:39:17: Da werden oft nach Operationen oder irgendwie nach Verletzungen so starke Schmerzmittel verschrieben, die eben auch süchtig machen.
02:39:23: Und da gibt es, glaube ich, relativ häufig, dass dann Leute wirklich eine Sucht entwickeln, weil sie irgendwie am Bein operiert worden sind oder so.
02:39:31: Und das richtig das Leben beeinträchtigt.
02:39:34: Und das ist im Grunde wirklich eine ganz klassische Drogenentzugsgeschichte und baut natürlich sehr auf der Beziehung zwischen Garak und Beshir auf, weil der Beshir da auch hartnäckig bleibt und sagt, nö, ich bleibe jetzt hier bei dir und ich stehe das jetzt mit dir durch und hört sich seine ganzen Geschichten an.
02:39:53: Und das endet ja dann mit diesem schönen Satz von Garak, dass Beshir fragt, ja, war jetzt irgendwas davon wahr?
02:40:00: Und dann sagt er, es war alles, sie waren alle wahr.
02:40:03: Besonders die Lügen.
02:40:07: Ja, sehr heftig.
02:40:08: Also aber Beshir nimmt doch viel Einblick.
02:40:10: Mehr als Garak jemals sich träumen hätte lassen, ein Blick wehren zu müssen.
02:40:17: Also es geht sehr über seine Grenze.
02:40:19: Und wie du sagst, Beshir steht mit ihm diesen Entzug durch.
02:40:23: Man sieht da so in Schnitten, Garak ist in seinem Quartier, Beshir begleitet ihn da durch die Nacht oder wie lange auch immer, verteidigt ihn gegen Odo, der natürlich jetzt annehmen muss, dass Garak da noch Informationen für ihn hat.
02:40:38: Er hat ja noch diverse offene Mordfälle, wenn da Beziehungen zum obsidianischen Orden sind und so weiter.
02:40:43: Also verteidigt ihn da, steht ihm wirklich zur Seite, gibt ihm Halt oder hält ihn, tatsächlich hält das mit ihm zusammen aus.
02:40:51: Obwohl er natürlich auch hier, genau wie in der anderen Folge Esri, extrem zurückgeschoben wird, extrem zurückgestoßen, verbal angegriffen, Vorwürfe machen, das hätte Bajir auch sehr treffen können.
02:41:04: Aber da lässt er sich nicht treffen, zumindest versucht er das zu zeigen, dass das nicht der Fall ist.
02:41:11: Ja, ich glaube, da ist diese gefühlsmäßige Bindung so stark zwischen den beiden, dass er halt spürt, dass er Garak wichtig ist, auch wenn Garak was anderes sagt.
02:41:20: Also ich glaube, da kann Bajir so auf seine Zuneigung oder die gegenseitige Zuneigung einfach vertrauen.
02:41:27: Und was ich auch spannend finde, ist, dass Garak ja da von einem Elim spricht, der sein Freund war oder, also dieser Elim nimmt verschiedene Rollen ein im Verlauf und es stellt sich ja dann über Enab Rantein aus, das ist Garaks Vorname, er heißt Elim.
02:41:42: Und das ist auch so eine Form von, ja, von sich selber wegschieben.
02:41:47: Also er erzählt was über sich, ohne aber zu sagen, dass es um ihn geht, sondern es ging um den Freund Elim.
02:41:53: Und das ist ja fast schon so dieser Klassiker, dass man sagt, ich frage für einen Freund, wenn man irgendwie sagen will.
02:41:58: Eigentlich möchte ich selber fragen, aber ich traue mich nicht.
02:42:00: Und das fand ich da auch sehr schön, dass Garak im Grunde ein Stück weit näher lässt, aber noch nicht so nahe, dass er ihm sagt, okay, das bin ich in Wirklichkeit.
02:42:10: Wobei natürlich es da noch weitergeht.
02:42:12: Also da frage ich mich dann schon, ob es nicht auch in so desurzive, auch jetzt desurzive Identitätsstruktur geht.
02:42:23: Also ich weiß, du nennst es Störung.
02:42:24: Ich denke, das ist so der medizinische Fachbegriff.
02:42:27: Aber was ich von betroffener Seite meine, ich rausgehört zu haben, dass man sich das eher so claimt.
02:42:32: Das heißt Identitätsstruktur.
02:42:36: Nachvollziehbar, ja.
02:42:37: Das hat für mich so Anleihen dazu, so eine Geschichte zu erzählen, wie er quasi in Interaktion und Stück weit ja auch in Konkurrenzkampf mit diesem Elim war, wie sie sich gegenseitig versucht haben, Freund zu sein, aber sich gegenseitig die Sache in die Schuhe geschoben haben und er jetzt erst andeutet, dass er Schuldgefühle hat, dass er das Elim in die Schule geschoben hat und er die Sache ausbaden musste, aber umgekehrt dann doch rauskommt, also so seine weitere Erzählung, dass Elim besser war, es in die Schuhe zu schieben und er dann die Sache ausbaden musste und am Ende rauskommt, ja, weil es ist wahrscheinlich...
02:43:13: Es ist sowieso selber, ja, ja, genau.
02:43:14: Es ist sowieso selber, genau, ja.
02:43:16: Ja, ja, ja, total.
02:43:18: Ja, ja, das ist auch eine Form, hast du vollkommen recht, auch eine Form von Dissoziation, ja.
02:43:23: Ob du vor sich selber oder vor Bejir oder beides, ne?
02:43:26: Also es kann ja auch beides sein, ja.
02:43:29: Ja, wirkt für mich beinahe so, ne?
02:43:31: Also er sagt zwar, man muss halt so gut lügen, man darf halt nie die Lüge zweimal erzählen, weil Bejir dann auch das Beispiele im Laufe der Serie bringt, und dann hat der Junge da immer Wolf rief.
02:43:41: Und als die Wölfe wirklich kamen, hat man ihm da nicht mehr geholfen.
02:43:44: Ja.
02:43:44: Genau.
02:43:45: Und dann sagt Garak nicht, ja, das Lügen ist schlecht, sondern ja, man darf halt nicht dieselbe Lüge zweimal erzählen.
02:43:49: Genau.
02:43:49: Man muss es geschickt einfädeln.
02:43:52: Und ich glaube nicht, dass er es immer nur geschickt einfädelt, sondern dass es wirklich eine wirkliche Überlebensstrategie für ihn geworden ist und dass er da sich versucht, von Sachen auch abzuspalten, womöglich gefühlsmäßig, weil er das braucht.
02:44:05: Ja.
02:44:06: Also hier sehr intensiv zumindest, also für die Beziehung mit Beshia, die Freundschaft.
02:44:12: Ich finde die Andeutung gerade in diesen ersten Folgen, die Garak macht, in welcher Beziehung er zu Elim stand oder eben zu, wie es sich später herausstellt, seinem Vater in Nabrantein, wo es sich fast teilweise auch so anhört, als ob es da auch Liebesverhältnisse geben würde.
02:44:30: Und dann kommt ja eben raus, er ist es einmal selbst.
02:44:33: Also es gibt gar keinen anderen, der Elim heißt.
02:44:35: Und das andere ist eben sein Vater.
02:44:38: Und da wird fast so ambivalent, liebevoll und zurückweisend gesprochen, wie er es eben auch mit Julien Bejia macht.
02:44:46: Und interessant, dass natürlich der Schauspieler von Elim Garak sagt, er hat von Anfang an seit der Pilotepisode das so angelegt, als ob Garak verliebt wäre in Julien Bejia.
02:44:56: Ja.
02:44:57: Und es ist schade, dass sie da nichts draus gemacht haben, weil ich finde es wirklich toll.
02:45:00: Aber es gibt ja dieses Fanfiction-Stück, was dann wirklich auch der Alexander Siddick und, wie heißt der Garak-Schauspieler jetzt?
02:45:10: Andrew Robinson.
02:45:10: Genau.
02:45:11: Dann auch tatsächlich, ich glaube, in der Pandemie war das dann gesprochen, wo die beiden verheiratet sind.
02:45:16: Ich liebe es.
02:45:16: Du könntest mir immer wieder angucken.
02:45:20: Ja.
02:45:21: Gibt es ja auch so ein bisschen Reflektion dann in der späteren Dokumentation, What We Left oder What We Leave Behind?
02:45:26: Ich verwechsel es immer.
02:45:27: What We Left Behind.
02:45:28: Was sag ich?
02:45:29: Left.
02:45:29: Ja, glaub ich.
02:45:30: Genau.
02:45:30: Da hat ja Ira Steven-Burr gesagt, dass sie sich damals einfach das nicht getraut hat.
02:45:34: Nicht getraut.
02:45:35: Das gleichgeschlechtliche Beziehung zwischen den beiden Ländern.
02:45:38: Dabei war das doch eigentlich eine...
02:45:40: Also, ich hab...
02:45:41: In meiner Erinnerung war das eine aufgeklärte Zeit.
02:45:43: Offensichtlich noch nicht.
02:45:45: Es gab den ersten Kuss zwischen zwei Frauen in Deep Space Nine.
02:45:49: Und diese Folge wurde so auch nicht überall in den USA ausgestrahlt.
02:45:54: Ja, wackelig.
02:45:56: Das ist lächerlich eigentlich, ne?
02:45:58: Und da muss man immer wieder sagen, man kann über Discovery sagen, was man will, aber was da für Lansen gebrochen wurde, für Queerness, für...
02:46:06: Und auch sehr subtil, ohne in your face.
02:46:10: Einfach nur...
02:46:11: Und ich hab das damals auch schon gesagt, als wir über die Toiletten und Waschräume und so weiter gesprochen haben, wie die vor dem Spiegel stehen und sich die Zähne putzen.
02:46:20: Ja.
02:46:20: Und das war so natürlich und das war so liebevoll und das war so schön und einfach und nicht so...
02:46:26: Wir sind übrigens schwul, jetzt müssen wir uns auch noch küssen und so.
02:46:29: Nein, die putzen sich die Zähne und alles war klar, das ist eine Familie und das ist echt schön gewesen.
02:46:34: Ja, ganz genau.
02:46:35: Und das finde ich einfach da so toll gelöst und so selbstverständlich.
02:46:39: Ja.
02:46:39: Ja.
02:46:39: Das war immer wieder schön.
02:46:41: Und da ist natürlich immer die Serie immer wieder ein Spiegel der Zeit währenddem, ne, in den 90ern, wir sagen gerade, das haben sie sich nicht getraut, mit Charakter weiterzugehen.
02:46:50: Man weiß es nicht, inwieweit sie das hätten durchdrücken müssen oder können letzten Endes, dass es gesendet worden wäre oder wo es überall gesendet hätte werden können.
02:46:59: Heutzutage bräuchtest du damit auch nicht mehr kommen.
02:47:02: Ja, stimmt.
02:47:02: Also wir sind leider auch wieder da.
02:47:05: Der Backcatalog von Paramount wird jetzt gerade auch unter die Lupe genommen, wenn die Studios sich vereinen.
02:47:11: Da ist eine Besitzänderung mit dem Studio Skydance auf dem Prüfstand und das Ganze obliegt dem Blick von Präsident Trump, der natürlich da in verschiedener Art und Weise Einfluss nimmt.
02:47:23: Da andere Podcasts haben sich da auch mit diesen ganzen politischen Verstrickungen, die da Einfluss nehmen, beschäftigt.
02:47:30: Vielleicht verlinke ich da noch irgendwas.
02:47:31: Auf jeden Fall, das ist nicht so einfach, auch heute nicht.
02:47:35: Also Discovery hätte heutzutage keine Chance mehr, so produziert zu werden.
02:47:39: Schlimm, ne?
02:47:40: Also da weiß man gar nicht, wo man anfangen soll.
02:47:43: Und das ist einfach wirklich so schlimm.
02:47:46: Ich hoffe einfach, dass das auch wieder eine Wellenbewegung ist, die wieder in die andere Richtung geht.
02:47:50: Aber das sind düstere Zeiten im Moment, das muss ich sagen.
02:47:54: Leider hat Präsident Comaccio viel zu viel Einfluss.
02:47:59: Ja, es ist wahnsinnig, dass dieser Mensch so einen Einfluss hat, der wirklich…
02:48:05: Ja, also bei Elim Garak waren wir gerade.
02:48:10: Wir haben dann mehrfach das Motiv, dass er dann seinen Mentor Enab Rantein retten will.
02:48:16: Er bekommt Nachricht, dass er in Gefahr ist, dass es irgendwelche Probleme gibt.
02:48:22: Das ist in der dritten Staffel der geheimnisvolle Garak eine Doppelfolge.
02:48:26: Die Rettungsaktion scheitert, er muss ihn zurücklassen.
02:48:29: Und dann haben wir dasselbe in der fünften Staffel noch mal im Licht des Enfernos.
02:48:34: Auch hier wieder eine Rettungsaktion.
02:48:36: Man fliegt in den Raum des Dominions.
02:48:41: Ist das nicht da, wo die gefangen sind?
02:48:44: Genau, weil in der dritten Staffel blieb Enab Rantein im Raum des Dominions zurück, ließ sich nicht retten.
02:48:51: Also er hat verweigert, mit Elim zu fliehen.
02:48:55: Dann in der fünften Staffel findet man ihn dort wieder, eben in einem Gefangenenlager.
02:48:59: Genau, genau.
02:49:00: Und der Vater liegt im Sterben.
02:49:02: Er stirbt tatsächlich.
02:49:03: Wir erfahren spätestens hier, dass es der Vater ist.
02:49:05: Ich meine, wir fanden es in der dritten Staffel schon, bin gerade nicht sicher.
02:49:09: Auf jeden Fall gibt es da so einen kleinen versöhnlichen Moment.
02:49:13: Und da muss sich dann Garak auch mit seiner Klaustrophobie auseinandersetzen.
02:49:18: Die muss er vor allem auch offenbaren.
02:49:20: Das tut er nicht gerne und gut.
02:49:23: Also er versucht, das runterzuspielen.
02:49:25: Er ist derjenige, der sich in eine Wandverkleidung begeben muss.
02:49:30: Also er kriecht da in eine Wandverkleidung, spricht sich selber Mut zu, die Enge auszuhalten und schafft das mehr oder minder.
02:49:40: Also kriegt Panikattacken, wird von Bajir da rausgeholt.
02:49:44: Der hat vorher schon festgestellt, dass ihm das körperlich gar nicht gut tut.
02:49:47: Als er sich dann dazu entschieden, final noch mal reinzukrappeln, nachdem er da schon x-mal drin war, bekommt er wirklich auch Bewunderung zugesprochen von Worf und Martok, die sagen, dass es sehr mutig ist, wenn man sich seinen Ängsten derart stellt.
02:50:00: Und das finde ich toll.
02:50:01: Also gerade bei den Klingonen, bei denen es ja ganz viel um Ehre geht, und dass die das sozusagen als Mut anerkennen, nicht sagen, der ist ja irgendwie schwach, der hat Ängste, sondern das ist eigentlich der wahre Mut.
02:50:12: Und das ist auch was, was ich ganz, ganz vielen mitgeben möchte, dass ich immer sage, das ist ja einfach, wenn ich keine Angst habe, was zu machen.
02:50:19: Aber wenn ich das mache mit der Angst und trotz der Angst, das ist dann eigentlich der wahre Mut.
02:50:26: Irgendein amerikanischer generell hat mal gesagt, Mut ist es, wenn man der Einzige ist, der weiß, dass man Angst hat.
02:50:33: Schön, ja.
02:50:34: Ja, wobei ich es gar nicht...
02:50:35: Also ich finde es auch wichtig, dass andere vielleicht wissen, dass man Angst hat.
02:50:40: Weil sich mitzuteilen ist, glaube ich, häufig einfach super wichtig.
02:50:45: Das hatten wir ganz am Anfang auch schon gesagt.
02:50:47: Wenn man irgendwas mit sich rumträgt, vertraut dich jemandem an.
02:50:52: Und das gibt einem so viel, das zu teilen entlastet.
02:50:58: Dann haben wir eben ja diese Folge vorhin schon angesprochen, Nachempfindung in der siebten Staffel, wo seine Klaustrophobie dann im Alltag aufkommt.
02:51:06: Und da hatten wir ja schon über die Hergänge gesprochen, als Esri sich mit ihm befasst.
02:51:12: Also er ist in einem starken Lodialitätskonflikt mit sich selbst, einfach mit seinem Volk entschlüsselt, Botschaften seines Volkes für die Föderation, um im Krieg gegen seinen Volk weiterzukommen.
02:51:25: Das ist einfach sehr schwer für ihn, damit klarzukommen.
02:51:30: Genau.
02:51:31: Und in dem Moment, wo er sich dessen aber bewusst ist, kann er es auch leichter aushalten.
02:51:34: Also das endet ja, glaube ich, auch damit, dass dann Leszisko sagt, hey, Esri, hast du gut gemacht, der Karak wollte schon jetzt die nächsten Dateien zum Entschlüsseln haben.
02:51:41: Und das heißt irgendwo, ja, er hat das akzeptiert.
02:51:46: Er ist damit so, ja, okay, ich will nicht sagen im Frieden, das ist vielleicht zu viel gesagt.
02:51:53: Ja.
02:51:54: Ja, aber das passt ja wieder dazu, dass ich sage, vertraut euch jemanden an oder man sollte sich jemandem mitteilen, weil das so viel aufmacht.
02:52:03: Es ist so wichtig, manchmal es einfach auszusprechen, dass man es selber auch greifen kann, womöglich.
02:52:10: Ja.
02:52:12: Und auf Deep Space Nine haben wir ja auch mit Kira einen ganz interessanten Charakter.
02:52:17: Sie ist Widerstandskämpferin während der Besatzung und hat alles Mögliche erlebt.
02:52:23: Also was wir da über die Serie erfahren, was die alles durchgemacht hat, maximale persönliche Verlust an verwandten, geliebten Menschen, jede, weder Art von das, was ich mir vorstellen kann, was einen traumatisiert.
02:52:36: Sie arbeitet das aber auch, finde ich, immer wieder gut auf.
02:52:39: Zumindest so mein Eindruck.
02:52:40: Also sie konfrontiert sich damit, wird damit konfrontiert.
02:52:45: Also was nicht alles passiert ist im Krieg und was nicht alles ihr vorgespielt wird, an Realitäten bis hin zu, dass man sie umoperiert in eine Kadassianer-Renewie versucht weiß zu machen.
02:52:54: Sie wäre eine.
02:52:56: Wahnsinn.
02:52:57: Genau.
02:52:58: Das Spannende ist, ich finde es irgendwie richtig gut dargestellt, wie sie sich so in ihrer Peer-Gruppe bewegt, wie sie immer wieder die Leute von damals findet, die Vergangenheit reflektiert, aber auch mit den Leuten jetzt darüber redet, sich wenn nötig auch von Leuten wieder distanziert, wenn sie merkt, das tut mir nicht mehr gut oder da bin ich nicht mehr an dem Stand der Dinge und sich auch immer wieder neu zu ihren eigenen Taten positioniert.
02:53:24: Also das nicht versucht zu, also klar, manche Sachen muss ich schon verschweigen, weil das einfach zu große Konsequenzen hätte, aber trotzdem sich damit auseinandersetzt und sich irgendwie positioniert.
02:53:37: Ja, Kira ist ein schönes Beispiel für das, was wir in der Psychologie Resilienz nennen.
02:53:41: Also die hat unheimlich viel erlebt und andere wären vielleicht dran zerbrochen oder eben wie bei Tos total verrückt oder großen wahnsinnig geworden.
02:53:49: Und sie ist im Grunde aber ein sehr gefestigter Charakter.
02:53:52: Also gerade diese Episode, wo er dann vorgegaukelt wird, sie wäre eigentlich Kadarsianerin und diese bioranische Identität wäre ihr nur sozusagen eingeredet worden.
02:54:01: Und sie bleibt dabei konsequent und sie lässt sich da überhaupt nicht irgendwie davon beeindrucken letztendlich, weil sie weiß, wer sie ist.
02:54:10: Und ich glaube genau, dass die Peer Group da eine ganz große Ressource ist, auch schon während der Widerstandszeit, diese Zelle, diese Widerstandszelle, mit denen sie ja wirklich auch sehr intensiv freundschaftlich verbunden ist.
02:54:21: Dann glaube ich, dass die Religion für sie ein ganz, ganz wichtiger Faktor ist.
02:54:25: Ja, und sie stabilisiert immer wieder, auch wenn sie damit sich auch kritisch auseinandersetzt und hinterfragt.
02:54:31: Aber das gehört ja auch dazu.
02:54:33: Und das, glaube ich, macht sie zu so einem letztendlich psychisch so stabilen Charakter, trotz der vielen Dinge, die ihr passieren.
02:54:42: Ja.
02:54:44: Und ich glaube, man findet sich auch immer wieder, wenn man selbst in so alte Gruppen kommt, man trifft so alte Schulkameraden wieder und fühlt sich fast ein bisschen gezwungen, sich diesen alten sozialen Strukturen wieder hingeben zu müssen.
02:55:04: Und tut es dann vielleicht einfach nicht.
02:55:06: Oder ist dann auch nicht widerspenstig, sondern sagt sich dann halt auch einfach, okay, das war halt einfach eine andere Zeit und heute bin ich eine andere Person.
02:55:16: Oder ich habe, ich vertraue mir jetzt, ich sehe mich jetzt an einer anderen Stelle und ich ziehe nicht mehr den Kopf ein.
02:55:24: Ich bin nicht mehr derjenige, der dann irgendwo hingeschickt wird, jetzt machst du das, jetzt machst du das.
02:55:31: Jetzt bin ich vielleicht sogar jemand, der Selbstbefehle gibt.
02:55:34: Also vielleicht sich einen Rang erarbeitet hat oder was auch immer.
02:55:38: Und sieht sich eben nicht mehr als die Person, die man damals war.
02:55:42: Und in der Hoffnung, dass das bei den anderen auch so ist.
02:55:44: Und da, wo sie ihre alten Kameraden wieder sieht, die ja im Grunde sich fast nicht verändert haben, also zumindest offensichtlich nicht, da ist es halt schon so ein bisschen schwierig.
02:55:55: Man möchte fast sagen, okay, sei ein bisschen diplomatischer, aber sie bleibt sich selbst treu und das ist gut.
02:56:01: Genau.
02:56:01: Und sie findet letztendlich ja schon auch ihren Weg mit denen.
02:56:04: Also irgendwo wird sie dann auch von den Freunden so akzeptiert, wie sie jetzt dann auch heutzutage ist.
02:56:10: Fängt ja dann sogar hinterher noch eine Beziehung mit Chaka an, wo man auch natürlich darüber sprechen kann, wie organisch sich das anfühlt.
02:56:17: Also ja, die Beziehung von Kira, auch das müsste mal eine ganz eigene Episode sein.
02:56:22: Ja, wahrscheinlich.
02:56:24: Aber ja, genau.
02:56:25: Aber das ist das.
02:56:26: Da merkt sie so, ich bin woanders, ich habe meine Entwicklung gemacht und bleibt aber auch dabei, bleibt sich dann treu.
02:56:32: Ja, genau.
02:56:34: Und da hast du eben auch noch was angesprochen, die bioranische Religion und die Propheten.
02:56:38: Das ist natürlich auch was, wo man hätte bei Benjamin Sisco auch nochmal draufgucken können, wie er damit struggled, das zu akzeptieren, was er für eine Rolle in dieser Religion einnimmt.
02:56:49: Also der abgesandte zu sein, wie er sich dagegen wehrt und dann nach und nach erkennen muss, dass das eben synonym behandelt werden muss.
02:56:56: Wurmlochwesen, die tatsächlich was mit seiner Existenz zu tun haben und Propheten, die sie eben sich so präsentieren bei der joranischen Kultur und Religion.
02:57:07: Und dass er natürlich dann da als abgesandter zu sehen ist.
02:57:10: Ja, das könnte man auch als so eine Persönlichkeitsentwicklung bei Cisco sehen.
02:57:15: Dass er eben erst das ablehnt, sagt klar, das soll halt, ich bin ja nicht der abgesandte und dann irgendwo so sein eigenes Verständnis davon findet, was das auch heißt, der abgesandte zu sein.
02:57:25: Damit umgehen lernt, es aktiv nutzt, die Rolle auch auszufüllen.
02:57:31: Ja, es gibt wirklich, also man könnte wirklich um jeden Charakter eine eigene Folge machen, ne?
02:57:39: Lass uns noch mal kurz auf die Voyager gucken.
02:57:41: Da haben wir ja tatsächlich nochmal jemand ganz aus der Reihe verheiratet, das wird dieses Jahrzehnt, will ich fast sagen.
02:57:47: Wir haben da Lonn Suda, der eine Darstellung hat, wie wir sie vielleicht aus die US gedacht hätten.
02:57:53: Aber hier doch, wie du gesagt hast, jemand sehr authentisches mit einem gewissen Krankheitsbild dahinter.
02:58:02: Genau, also Suda ist, würde ich sagen, das, was man als Psychopath bezeichnet.
02:58:07: Und das ist jetzt auch wieder so ein Begriff aus der Psychologie, den man halt umgangssprachlich sehr schnell verwendet.
02:58:12: Ja, das ist voll der Psychopath.
02:58:15: Meint aber wirklich im klinischen Sinne was ganz spezielles, sag ich mal.
02:58:19: Also Tuvok stellte auch die richtige Diagnose, nämlich eine antisoziale Persönlichkeit.
02:58:25: Und das heißt letztendlich, dass er sich nicht in andere hineinversetzen kann und auch eben kein Mitgefühl empfindet.
02:58:34: Er ist ja wirklich auch sadistisch, also er hat ja wirklich auch Spaß am Töten und sagt das auch.
02:58:37: Nee, das gefällt mir, das mache ich gerne sozusagen, weil er darüber dann überhaupt wieder was fühlt.
02:58:44: Also bei ihm fehlt eben so das Zwischenmenschliche, gibt ihm nichts, weil er sich eben nicht in andere reinversetzen kann.
02:58:51: Aber wenn er dann eben andere tötet, dann ist das für ihn irgendeine Art von Befriedigung.
02:58:57: Und er ist aber nicht so der typische Psychopath, oder nicht so der Serien-
02:59:01: oder Filmpsychopath, wie es jetzt zum Beispiel Hannibal Lecter, der auch unheimlich charmant und gewinnend ist, sondern er ist ja eigentlich auch ein sehr gequälter Charakter.
02:59:10: Also er leidet ja auch unter seiner Neigung sozusagen.
02:59:13: Und total spannend, als Tuvok dann versucht, ihn zu therapieren mit der Geistesverschmelzung, könnte man jetzt auch, wenn man möchte, sagen, gibt es Therapeuten, die ihren Patientinnen zu nahe kommen psychisch, und die versuchen irgendwie so, die zu heilen, indem sie sehr mitleiden.
02:59:30: Genau, und das bewirkt im Grunde das Gegenteil so, dass Tuvok auch in Mitleidenschaft gezogen wird, von diesen, ja, mordlustigen Tendenzen, die Suda hat.
02:59:41: Also ich mag diesen Schauspieler sehr gerne, und ich finde halt, weil ich hatte jetzt tatsächlich Hannibal Lecter nicht vor Augen, der ist halt auch, wie du sagst, charmant und eben nicht so Clown und Joker-mäßig.
02:59:56: Weil bei Joker, das ist halt so aufgesetzt, das ist halt so weit hergeholt.
03:00:01: Suda ist so beherrscht, kontrolliert, spricht offen über das, was er empfindet, und das ist ja eigentlich auch schon mal gut, dass er das anspricht, was er denn denkt.
03:00:12: Und dass das eben nicht gut ist für sein Umfeld.
03:00:16: Und dass ihm das auch klar ist.
03:00:18: Und dass er eben nicht so ha ha ha ha und barbzwirbelnd ist, sondern dass er tatsächlich so dargestellt wird, wie so eine Person in dieser Situation eben handeln würde.
03:00:28: Zumindest vermute ich das.
03:00:30: Und ich kann das auch in dieser Stelle irgendwo nachempfinden und finde diese Person deswegen auch weniger abstoßend, obwohl sie diese Mordlusttendenz hat.
03:00:40: Und am Ende, also ich will jetzt nicht sagen, dass er sich damit reinwäscht, aber am Ende gibt er halt auch sein Leben für diese Mannschaft, was eben, also ich meine, das macht man nicht einfach so, wenn man eben nichts für solche Leute empfindet.
03:00:53: Oder ich weiß ja nicht, ne?
03:00:55: Ja, ist interessant, ne?
03:00:56: Genau.
03:00:56: Es passt eigentlich nicht dazu, dass er ja keine Empathie hat.
03:00:59: Und ich würde das so interpretieren, dass er letztendlich damit seiner eigenen inneren Qual ein Ende setzt und denkt, okay, dann ist aber wenigstens jetzt mein Tod noch für was gut, sozusagen.
03:01:10: Und ich muss aber diese Existenz nicht weiterführen, die mich im Grunde ja belastet.
03:01:15: Ja, aber innere Qual bedeutet ja, da sind Empfindungen.
03:01:19: Ja, hat er damit.
03:01:20: Ja, eben.
03:01:21: Also da ist eine innere Zerrissenheit und die endet an dieser Stelle.
03:01:25: Und ich habe komischerweise, ich empfinde sonst für Mörder nicht allzu viel, aber an dieser Stelle habe ich gedacht, oh, das ist aber sehr, sehr schade.
03:01:34: Da ist ein interessanter Charakter von uns genommen worden.
03:01:37: Und das habe ich normalerweise nicht bei Personen, die eben auf der dunklen Seite stehen.
03:01:41: Aber bei Suda hatte ich das irgendwie anders empfunden.
03:01:44: Ja, man hätte dem Suda auch zugetraut, dass er sich doch irgendwie rehabilitiert.
03:01:47: Dass man ihn doch irgendwie über Jahre dann in die Crew mit einbinden kann.
03:01:51: Ja, aber finde ich gut, dass man eben nicht sagt, ja, komm, dann zack, geheilt hier, du bist fertig und dann bist du raus aus der Sache.
03:01:59: Vielleicht ist es nicht heilbar.
03:02:01: Genau, genau.
03:02:04: Ja.
03:02:04: Und das ist ja auch das, was im Grunde True Walk rausfinde, der ja auch versucht, komm, da muss da was gehen.
03:02:09: Und dann merkt so, nee, so leicht ist es nicht.
03:02:11: So leicht ist es auch nicht heilbar.
03:02:13: Ja.
03:02:14: Ja, und auch das Spannungsfeld, als man eben das erkennt, es ist nicht heilbar.
03:02:19: Wir wissen jetzt auch nicht und wir sind vor allem auch als dieses Schiff nicht ausgestattet, damit jetzt eigentlich umzugehen.
03:02:27: Wir haben gar nicht die Möglichkeiten.
03:02:28: Also er muss einfach Quartierarrest bekommen.
03:02:32: Und da bittet er quasi darum, dass man ihn hinrichtet, weil das eine adäquate Strafe quasi wäre.
03:02:38: Und weil er dann aus dem Game rausgenommen wird.
03:02:41: Da ist er da sehr abgeklärt.
03:02:43: Womöglich auch, das war habe ich jetzt nicht ganz auf dem Schirm, wie du sagst, dass er dann auch für sich seine Qualen quasi beendet sieht.
03:02:52: Aber eben auch so als in Anführungszeichen logische Konsequenzen.
03:02:54: Da redet ja auch der Wuk dann darüber.
03:02:57: Er kann hier nicht einfach normal mit der Crew mitlaufen.
03:03:01: Und wir sind eigentlich nicht in der Lage, hier jemanden 70 Jahre lang einzusperren.
03:03:07: Das Risiko können wir eigentlich nicht tragen.
03:03:09: Wie gehen wir jetzt dann damit um?
03:03:13: Ja, also auf jeden Fall großartig gespielter Charakter und sehr spannend.
03:03:19: Und natürlich auch nochmal besonders zu betrachten, insofern, dass er ja eigentlich betersuide ist.
03:03:25: Ja, genau.
03:03:27: Das ist irgendwie eine tolle Idee, finde ich.
03:03:29: Dass gerade ein Betersuide dann nicht nur normal unempathisch, sondern auch noch psychopathisch ist.
03:03:36: Das finde ich irgendwie ganz, also fast so habe ich mir überlegt, ob wenn da bei den Betersuiden dieses Empathieding fehlt, ob die dann sozusagen automatisch zu Psychopathen werden, weil das so eine zentrale Rolle spielt bei denen.
03:03:52: Gut, vorhin haben wir bei Diana gesagt, sie braucht ihre Fähigkeiten eigentlich nicht, um eine gute Therapeuten zu sein.
03:03:59: Also darauf kommt das eigentlich nicht an.
03:04:01: Aber ja, es hat natürlich ein Volk, das die komplette Range sozusagen hat.
03:04:06: Wir kennen wenige Betersuiden.
03:04:09: Wir kennen Laksana Treu, die Mutter von Diana, wo ich vorhin schon gesagt habe, sie ist nicht sehr wohlwollend über den Berufswunsch ihrer Tochter blickend.
03:04:16: Und wir wissen, die ist einfach super direkt und spricht Dinge einfach an.
03:04:23: Es gibt auch bestimmt diplomatische Personen und Leute, die das nicht so heraustragen.
03:04:28: Es gibt auch diesen Betersuiden, der mit diesem lebendigen Schiff dann hinterher mitfliegt, der auch im Grunde leidet unter seiner zu starken Empathiefähigkeit, dass er zu viel fühlt.
03:04:40: Ja, Tan, ähm, Elbrin Tan, ich bin nicht sicher, ich verlese nicht schon.
03:04:47: Ja, kann sein.
03:04:48: Ja.
03:04:49: Ja, da gibt es wirklich eigentlich viel noch zu entdecken, dass man noch mal guckt, was Beta Z noch so breit hält an Charakteren.
03:04:59: Ja, sehr spannend.
03:05:00: Und dann hatten wir vorhin ja schon einiges besprochen über die Discovery über Dr.
03:05:06: Kalber und auch Dettmer ist immer mal wiedergefallen, wurde erwähnt.
03:05:11: Und da haben wir ja die Situation in der dritten Staffel gibt's eben diesen Zeitsprung, sie landen im frühen 32.
03:05:17: Jahrhundert und sie landen nicht einfach so und irgendwie ganz simpel sie kommen an und dann sind sie einfach dort.
03:05:24: Es ist ein wilder Ritt durch diesen Zeittunnel und das Schiff stürzt am Anfang oder landet sehr unsanft auf einem Planeten.
03:05:36: Die Pilotin Detmar ist natürlich gefragt, also auf ihr lastet einfach dieser Druck, dieses Schiff irgendwie auf den Planeten zu landen und man sieht dann auch direkt eben in dieser Folge, das ist die zweite der dritten Staffel, wie desorientiert sie ist, wie sehr sie das mitgenommen hat.
03:05:52: Man hört, was sie hört, es ist alles so abgedämpft, Pfeifen auf den Ohren, sie hat eine Platzwunde an ihrem Implantat, sie hatte da auch schon viel mitgemacht, damals im Krieg bzw.
03:06:05: zu Beginn in der Pilotepisode von Discovery, als es zum Krieg Auslöser kam.
03:06:11: Und man schickt sie auf die Krankenstation, sie kommt da sichtlich geschockt an, wird da allerdings relativ schnell wieder als dienstfähig benannt von Dr.
03:06:19: Pollert.
03:06:20: Und Jucalba schaut ihr da nach, also er fragt sich da offenbar schon an der Stelle, hm, was ist denn mit Dead Mark jetzt eigentlich gut?
03:06:30: Sie ist dann im Laufe der Folge auch richtig Gedanken verloren, sitzt eigentlich wieder auf ihrem Platz, soll das Schiff liegen, hält aber die Hände in so zu feußen, ist ganz verkrampft.
03:06:39: Und das zieht sich dann auch weiter durch in den nächsten Folgen.
03:06:43: Also sie gibt wieder Worte gegen Sarus Befehle.
03:06:48: Sie muss rückversichert bekommen von ihrer Kollegin Overshikan.
03:06:53: Overshikan.
03:06:54: Ja, okay.
03:06:55: Overshikan, ja.
03:06:56: Genau.
03:06:58: Also, dass sie Schilde volle Leistung haben und dass alles gut ist.
03:07:02: Spoiler-Alert.
03:07:04: Sie fliegt dann los und die Schilde fallen sofort aus.
03:07:07: Sie werden angegriffen.
03:07:08: Also so viel zum Thema.
03:07:10: Es ist schon alles gut.
03:07:11: Also sie hat schon auch Grund, immer wieder sehr besorgt zu sein.
03:07:15: Dann in der vierten Folge hören wir direkt im Cold-Open Dr.
03:07:19: Kalbers Logbuch-Eintrag.
03:07:21: Alle fühlen sich verloren und abgekoppelt.
03:07:24: Also er spricht da sehr gut, was uns in Bildern gezeigt wird.
03:07:29: Und dann im Weiteren, dass er auch auf seine eigene Erfahrung referenziert im Gespräch mit den anderen, weil er war ja auch schon mal alleine und verloren.
03:07:40: Eben im Myzill-Netzwerk, als alle dachten, er wäre tot.
03:07:44: Und beides kann man überleben, allein sein und verloren sein.
03:07:49: Und dann eben der Satz, aus dem Überleben kann wieder ein Leben werden.
03:07:54: Er bietet sich dann auch ganz aktiv Dettmer an, als Gesprächspartner.
03:07:58: Aber sie sagt, das geht ihr gut, wieder dieses Thema, dass die Leute sagen, es geht ihnen gut.
03:08:04: Aber er sieht das, dass es ihr nicht gut geht.
03:08:06: Und sagt dann, aber sie müssen halt die Hilfe auch annehmen in seinem Logbuch.
03:08:11: Und für eine Crew voller Überflieger wäre es halt besonders schwierig, sich Verletzlichkeit einzugestehen.
03:08:18: Weil ich denke, das gilt eigentlich für alle.
03:08:23: Ja, nicht nur für die Crew, sondern für alle, für uns auch.
03:08:26: Absolut.
03:08:28: Ich arbeite in einem Job, in dem man keine Verletzlichkeit zeigen darf.
03:08:34: Im Verkauf muss man immer der Beste sein.
03:08:37: Und es trifft auch viele, viele Jobs zu, wo man sich nicht offenbaren darf.
03:08:44: In diesem Fall ist eben auf diesem Schiff jeder Hand verlesen, Top-Elite und alle immer am besten.
03:08:54: Und dann derjenige zu sein oder diejenige zu sein, die dann sagt, mir geht es gerade nicht gut.
03:09:01: Was geht denn mit der nicht oder mit ihm nicht?
03:09:02: Und dann war das nicht gut.
03:09:04: Und diese Einstellung sollte eigentlich gar nicht erst vorherrschen.
03:09:08: Aber diesen Anspruch hat halt jeder von diesen Überfliegern an sich selbst.
03:09:12: Genau.
03:09:12: Und dann der erste oder die erste zu sein, die das eingesteht, das ist schwierig.
03:09:17: Und dann merkt man aber meistens, dass dann alle anderen ja genau das Gleiche empfinden.
03:09:21: Also das ist dann wiederum, was wir jetzt ein paar Mal schon gesagt haben.
03:09:23: Wenn man sich anvertraut, findet man ja dann vielleicht auch aus, dass es allen so geht.
03:09:29: Gerade in der Situation, wo die ja wirklich alle mit drin hängen.
03:09:32: Und das, finde ich, ist bei Dettmer so ein Thema.
03:09:35: Da, finde ich, sieht man sehr schön das Bedürfnis nach Sicherheit.
03:09:38: Also dass Menschen mit einem Trauma eben so dieses Selbstverständnis von Sicherheit verloren haben.
03:09:43: Wenn sie sich da auch rückversichert bei Awashicoon, ob das jetzt wirklich die Schilde halten quasi.
03:09:49: Und sieht man, dass sie einfach stark verunsichert ist.
03:09:52: Und dass letztendlich aber dieses Versprechen, nee, es wird schon alles gut gehen, kann man ja in so einer Situation auch nicht geben.
03:09:58: Die sind ja nun mal auch in einer extremen Situation.
03:10:00: Und da dann so eine Grundsicherheit wieder zu finden, ist auch echt nicht so leicht.
03:10:05: Kann man auch mal verstehen, dass sie da eine Weile braucht.
03:10:08: Ja, sie braucht auch wirklich eine Weile.
03:10:10: Also es geht noch weiter.
03:10:11: Sie haben das wirklich durch die Staffel durchgezogen.
03:10:14: Es sind nur so einzelne Momente immer wieder in einzelnen Episoden.
03:10:17: Aber ich finde das wirklich, wenn man sich die so, ich habe die halt da rausgesucht, das baut wirklich gut aufeinander auf.
03:10:24: Ich kann mich aber noch erinnern, als das das erste Mal lief im Fernsehen, das hat halt auch so ein bisschen unsere Sehgewohnheit neu gefordert.
03:10:35: Also das ist nämlich nicht so eine Erzählweise, wie wir es normalerweise kennen.
03:10:38: Es wurde so ein großes Augenmerk auf so kleine Szenen gelegt und jeder dachte sofort, oh, da passiert dann, also wir sind doch gewohnt, hier wird kurz der Scheinwerfer drauf gelegt, aha, spätestens in zehn Minuten ist das jetzt großes Thema und sie wird dann, es wird dann zur Behandlung oder sowas.
03:10:56: Das war aber nicht der Fall.
03:10:57: Es zieht sich hier in kleinen Stückchen Puzzleteile, die durch die Staffel verstreut sind.
03:11:03: Und am Ende ist da gar kein großer Plot weiterhin.
03:11:07: Es ist halt einfach Teil des Lebens und Teil dieser Handlung der Staffel.
03:11:12: Genau, ja.
03:11:13: Also das ist tatsächlich auffällig an verschiedenen Stellen, auch was Michael Burnham betrifft natürlich und ihre Inszenierung als sehr gefühlsbetonte Person.
03:11:22: Dass unsere Sehgewohnheiten durch das Curry sehr herausgefordert worden sind.
03:11:27: Und viele Leute tatsächlich jetzt auch Jahre später sagen, im Re-Watch empfinden sie Dinge anders als damals.
03:11:35: Damals waren viele Leute ja auch sehr aufgebracht, was bestimmte Handlungen betraf oder bestimmte Darstellungen.
03:11:42: Aber ich finde es so schön dargestellt, deswegen will ich jetzt hier nochmal bei Dettmer bleiben.
03:11:47: Weil wir sehen ja dann eben das vorhin auch schon erwähnte Essen.
03:11:51: Saru hat der Crew freigegeben den Abend und die Brückenbesatzung ist bei ihm zum Abendessen eingeladen.
03:11:56: Er hat die wunderschöne Tafel, wo wir in unserer Essensfolge drüber gesprochen haben, hergerichtet mit den Blüten seiner Heimatwelt und viel leckerem Essen.
03:12:06: Und Dettmer ist dann diejenige, die so diesen, also man hört so richtig, wie es knistert quasi, wie alle den Atem anhalten, alle sind unter Strom.
03:12:14: Und bei ihr entlädt sich das.
03:12:15: Ihr Kleiderschrank ist nämlich derjenige, der hier aufplatzt.
03:12:18: Ja, genau.
03:12:19: Genau.
03:12:19: Und sie greift verbal Stemmets an.
03:12:23: Und hier merkt man, was halt sonst irgendwie gar nicht so groß Thema war.
03:12:26: Aber natürlich, die beiden sind diejenigen, die das Schiff fliegen.
03:12:29: Also sie als Pilotin und Stemmets mit dem Spurenantrieb.
03:12:34: Und dass hier so eine Rivalität aufgemacht wurde, fand ich total schlau und total spannend.
03:12:39: Das habe ich so nicht kommen sehen.
03:12:43: Also es entlädt sich hier so und man merkt, dass bei allen schwelt es und dieses Essen ist dann auch richtig gecrashed.
03:12:48: Also sie streiten sich und alle sind belastet und alle fühlen sich nicht gut.
03:12:52: Und das Essen ist total aufgelöst.
03:12:54: Also jeder geht da nach und nach.
03:12:56: Man kann gar nicht zueinander finden.
03:12:58: Man ist nicht bereit, sich aufeinander einzulassen.
03:13:01: Dann später geht tatsächlich Dettmer zu Stemmets und sagt, ja, es stimmt, es geht mir gar nicht gut.
03:13:10: Zu Kalber geht sie und sagt, ja, vielleicht wäre das mit den Gesprächen noch eine gute Idee.
03:13:14: Genau, genau.
03:13:15: Ja, das fand ich schön.
03:13:16: Weil Folgen zuvor sagt Kalber, ich bin da, ich kann, wir können sprechen und sie sagt, nein, es geht mir gut.
03:13:22: Und jetzt ist es öffentlich so explodiert, also so aus ihr rausgekommen.
03:13:26: Und jetzt ist sie bereit, sich einzugestehen und zu ihm zu gehen und zu sagen, ja, es geht mir nicht gut.
03:13:33: Und dann gibt es noch mal eben dieses Angebot, wir können sprechen, sie sagt, ja, sie kommt darauf zurück quasi.
03:13:38: Also wir sehen an dieser Therapiesitzung zwar leider nicht, aber da passiert was.
03:13:43: Also das wird angenommen, während dem er vorher noch gesagt hat, die Leute müssen halt auch bereit sein, die Hilfe anzunehmen.
03:13:49: Und man muss es dann eben auch mal ein Stück weit aushalten, wenn die Leute es noch nicht bereit sind.
03:13:54: Und dann noch sagen, ja, ist alles in Ordnung, Luft anhalten, umdrehen und dann denken, hoffentlich bricht mich keiner mehr drauf an.
03:14:00: Das ist zwar nicht so gut und sinnvoll.
03:14:03: Und wir denken als Publikum häufig, naja, aber das sieht doch jeder und das kann doch gar nicht sein und müsste man da nicht was verordnen.
03:14:10: Aber wir sind halt auch nicht alle Benjamin Sisko und können das einem O'Brien verordnen.
03:14:15: Und manchmal muss man auch warten, bis dann die Leute kommen.
03:14:18: Ja, und da ist es vielleicht ja dann wirklich auch organischer, dass man dann selber diesen Prozess gemacht hat und sagt, vielleicht wäre es doch gut.
03:14:25: Dann ist sie ja sicher auch bereiter, dann darüber zu sprechen, als wenn Kalver gesagt hätte, ja doch, du kommst jetzt aber dreimal die Woche und da reden wir jetzt.
03:14:33: Ja.
03:14:34: Und dann, wie du vorhin auch gesagt hast, dann in der achten Folge der Staffel, das Schutzgebiet, da hat sie sich dann tatsächlich auch noch ihr Piloteninterface modifizieren lassen, weil sie noch mal eine separate Absicherung braucht.
03:14:46: Sie vertraut quasi an Fähigkeiten gar nicht und glaubt, sie können da noch mit Sicherungen die Sache irgendwie in den Griff kriegen.
03:14:53: Obwohl ihre Kollegin dann sagt, das brauchst du doch überhaupt nicht, das ist doch Quatsch.
03:14:56: Aber sie sagt, nee, das brauche ich so.
03:14:58: Und dann in der gleichen Folge ist sie dann mehr oder minder gezwungen, Buxschiff zu fliegen und schaltet dann tatsächlich um auf manuelle Steuerung, weil das in dem Moment einfach der bessere Weg für sie ist und weil sie da besser klarkommt.
03:15:12: Und da hat sie dann quasi den Durchbruch, dann wieder an sich zu glauben und sagt dann auch, wenn du dich einer Sache stellst, dann kannst du sie auch besiegen.
03:15:19: Also genau das, was wir vorhin auch bei Elim Garak gesagt haben.
03:15:21: Die Klinguren, die bewundern, welchen Mut er aufbringt, die Sache jetzt doch noch durchzuziehen, sich seine Angst wieder zu stellen, in diese Doppelverwandlung da reinzukriechen und sich diese Enge auszusetzen.
03:15:34: Sie hier eben auch, die vorher mit Sicherung fliegen wollte und jetzt umstellt auf Handbetrieb, so wie sie es mal gelernt hatte, in supergefährlicher Situation gegen die orionische Smaragdkette zu fliegen und dann später dann natürlich auch von Berichten kann und in der Messe feiert, dass sie da das Überwunden hat.
03:15:57: Schöne Entwicklung.
03:15:58: Und da finde ich diesen wichtigen Aspekt, dass eben die Sicherheit auch nur eine Scheinsicherheit ist.
03:16:03: Denn sie kann 1000 Sicherheitskontrollen da einbauen, sie fühlt sich nicht sicher.
03:16:10: Und das ist auch so ein typischer Effekt von Vermeidung.
03:16:14: Sie fühlt sich eigentlich immer unsicherer, je mehr sie sich absichert.
03:16:17: Und der Weg geht nur darüber, dass sie diese Kontrolle letztendlich abkippt, beziehungsweise dann eben sagt, okay, jetzt steuere ich das selber und wenn es schief geht, geht es schief.
03:16:27: Weil sie dann wieder diese Sicherheit in sich findet und sie nicht eben um sich herum bauen muss sozusagen.
03:16:36: Ja, also in ganz Kleinen haben wir hier eine ganz tolle Entwicklung gezeigt bekommen.
03:16:41: Ja, total.
03:16:44: Ja.
03:16:46: Und dann habe ich noch jemanden aus Lower Decks mitgebracht.
03:16:51: Shex, der eine sehr ähnliche Hintergrundgeschichte hat wie Kira.
03:16:56: Also beiuranischer Widerstandskämpfer war, der genauso schlimme Dinge erlebt haben muss wie sie.
03:17:02: Ein Trauma aus dem Krieg mit mit sich trägt und so die Serie beginnt und dann in der Serie am Ende der ersten Staffel auch noch den eigenen Tod erleben muss, wieder zurückkehrt.
03:17:14: Also auch das alles sehr schwierig für ihn und da eben auch Verletzlichkeit zeigt.
03:17:18: Dann zwei Staffeln später gegenüber seiner Freundin, also Dr.
03:17:23: Tana, auf dem Holodeck weinend zusammenbricht und sagt, du willst nie mit mir über meinen Tod reden.
03:17:29: Also das ist ja sehr bezeichnend.
03:17:31: Ja.
03:17:32: Ja.
03:17:33: Ja und also bei Schaeks finde ich, das hätte schiefgehen können in dem Sinne, dass es dann lächerlich wirkt.
03:17:38: Also dieser Sicherheitsoffizier und der starke Kämpfer.
03:17:41: Und jetzt fängt er plötzlich an zu weinen und ist irgendwie verletzlich, unmännlich, was auch immer.
03:17:47: Und ich finde, dass aber durch die Reaktion des Umfelds, dass letztendlich er so angenommen wird in dieser Trauer und dass er dann auch weinen darf und auch schwach sein darf und dass dann auch so akzeptiert wird, dadurch finde ich, ist das gelungen.
03:18:02: Also das hätte, finde ich, zu so einer Karikatur verkommen können und ist aber irgendwo sehr einfühlsam letztendlich gezeichnet.
03:18:09: Natürlich üblich Lower Decks überzogen, aber ja, also aus meiner Sicht da ganz gut gelungen.
03:18:16: Ja, und mit den Dingen, die er so kämpft, sieht man immer mal wieder in der Serie, also er geht auch therapeutisch Töpfern zum Beispiel, um irgendwie seinen Gefühlen irgendwie Ausdruck zu geben und so versucht er verschiedene Wege.
03:18:29: Ja, haben sie gut gemacht in dem Fall, ja.
03:18:34: Jetzt haben wir viel über Personen gesprochen.
03:18:37: Wir hatten halt auch ein bisschen darüber gesprochen, wie kann man das denn angehen, dass es den Leuten besser geht, wenn es denen dann tatsächlich schlecht geht.
03:18:47: Die müssen sich erst mal eingestellen, kooperativ sein und so weiter.
03:18:49: Und wir haben halt auch gesehen, dass es einige Tools gibt, die auch nicht gut für Menschen sein können, wie beispielsweise Barclay, der auf dem Holodeck quasi eine Sucht entwickelt, kann man sagen.
03:19:00: Aber dieses Holodeck, meinst du sowas kann man als therapeutisches Mittel einsetzen?
03:19:08: Das gibt es tatsächlich schon.
03:19:10: Also es wird heute schon VR genutzt, zum Beispiel bei Phobien, also spezifischen Ängsten, was heißt ich, Höhenangst zum Beispiel, oder auch bei Trauma, dass man sich sozusagen dieser traumatischen Situation gestuft nähert.
03:19:25: Weil wir haben in der Therapie ja viel mit Erinnerungen und Vorstellungen zu tun.
03:19:29: Und was wir jetzt, was ich noch gelernt habe von der Alten Schule, ist, dass man halt sich hinsetzt und sagt, stellen sie sich das jetzt vor.
03:19:35: Aber wenn man das wirklich visualisieren kann, in der Virtual Reality ist das natürlich ein enormer Vorteil.
03:19:42: Ganz wichtig, und das sieht man ja auch dann, wenn es schief geht, ich sage nochmal, Belana und Chakoti auf dem Holodeck, dass es halt therapeutisch begleitet wird.
03:19:51: Denn wenn man zu stark konfrontiert wird, dann kann es natürlich den gegenteiligen Effekt haben.
03:19:56: Aber auch, wie das Holodeck ja manchmal genutzt wird, da denke ich zum Beispiel an Seven, die dann irgendwie soziale Interaktionen übt.
03:20:04: Oder auch Odo, der ja übt, wie er jetzt mit Kira dann umgehen kann und ihr endlich seine Liebe gestehen kann.
03:20:09: Vic Fontaine ist ja eigentlich auch so halber Therapeut, wenn man ehrlich ist.
03:20:14: Auch das ist etwas, was wir heutzutage therapeutisch in Rollenspielen machen.
03:20:19: Das dann ich als Therapeutin sozusagen mich auch als der Rollenspielpartner anbiete.
03:20:23: Kann ich mir aber total gut vorstellen, dass man das auch dann wirklich irgendwann virtuell machen kann.
03:20:28: Also finde ich tatsächlich einfach eine tolle Möglichkeit.
03:20:33: Ein Negativbeispiel ist natürlich Barclay, den wir schon erwähnt haben.
03:20:36: Dass der sich da in so eine heile Welt flüchtet, die aber erstens verletzend ist für die realen Personen, die da verzerrt dargestellt werden.
03:20:43: Und andererseits er da auch ja selber nicht mehr so rauskommt und diesen Sprung nicht schafft.
03:20:48: Und da finde ich ist das Positivbeispiel wiederum Norg in Liebes Best Nein, der ja auch eben in so eine Fantasiewelt geht, nachdem er sein Bein verletzt hat.
03:20:58: Wo aber wirklich die ganze Crew und auch Vic und da ist auch Esri beteiligt, ich dann glaube ich eben ihn da so schrittweise wieder raus begleiten.
03:21:07: Und auch Vic von Tein mit Norg dann redet, sagt, hey, pass auf, ich bin kein Therapeut.
03:21:11: Ja, ich kann dir da nicht helfen.
03:21:14: Und aber Norg da so seinen eigenen Weg wieder rausfinden kann.
03:21:18: Also von daher würde ich sagen, Gefahr und Chance, wie das ja immer so ist, mit modernen Technologien.
03:21:25: Aber durchaus was, womit sich meine Profession auch auseinandersetzt und wo auch geforscht wird schon, wie man es eben gezielt einsetzen kann.
03:21:32: Ach ja, genau.
03:21:32: Und dann gibt es noch Kalber.
03:21:34: Das hatte ich mir ja noch aufgeschrieben, weil der in der fünften Staffel dann so ein, das heißt sogar, glaube ich, so was wie Trauma-Bewältigungsprogramm oder so.
03:21:42: Und da hat er seine tote, was ist denn, Avuela Großmutter, genau, seine tote Großmutter, die dann als Hologramm erscheint.
03:21:51: Und er empfindet das als unheimlich wohltuend.
03:21:53: Also er ist da sehr getröstet davon, dass er mit ihr da sprechen kann.
03:21:58: Ist natürlich heute auch ein Thema, was total viel diskutiert wird.
03:22:02: Da gibt es ja auch so Versuche, mehr oder weniger verstorbene Personen wieder lebendig werden zu lassen.
03:22:07: Also auch ein zweischnelliges Schwert finde ich.
03:22:10: Da muss man aufpassen, dass dann die Leute auch nicht zu sehr in dieser Traumwelt dann bleiben und da festhängen.
03:22:16: Ja, also wenn ich mir vorstellen müsste oder also ich stelle mir vor, eine verstorbene Person, die ich sehr geliebt habe, taucht da immer wieder auf.
03:22:28: Ich könnte mir vorstellen, dass das jedes Mal wieder mein Herz zerreißt, weil ich weiß ja, also vielleicht weiß ich es auch nicht, das könnte halt auch zu einem Problem führen, dass diese Person eben nicht lebt.
03:22:39: Aber vielleicht flüchte ich mich ja, wenn ich denn nicht gefestigt genug bin, dann in diesen Gedanken, die lebt ja noch.
03:22:46: Und alles andere ist Einbildung.
03:22:48: Das ist halt die Gefahr.
03:22:49: Es ist schwierig, wie du schon sagst, zweischneidiges Schwert.
03:22:54: Es ist halt immer die Frage, wie es geführt wird.
03:22:57: Entweder als Waffe oder als Werkzeug.
03:23:00: Und da kann man halt nur hoffen, dass alle Personen, die sich damit befassen, dass die eben mündig genug sind, den Unterschied zu erkennen.
03:23:09: Ja.
03:23:10: Und dass es genau professionell begleitet wird, würde ich noch ergänzen.
03:23:15: Da gab es ja dieses Video, dass eine Mutter ihre verstorbene Tochter in virtuellen Reality noch mal sehen wollte.
03:23:23: Da gibt es ein kleines YouTube-Video.
03:23:26: Weil sie ihr sagen wollte, dass sie sie liebt.
03:23:29: Und ich weiß nicht, wie das weiterging, aber das ist schon, also ich finde das schon schwer an der Grenze.
03:23:35: Ja.
03:23:36: Genau.
03:23:36: Es ist grenzwertig.
03:23:37: Soweit ich das mitbekommen habe, wurde das aber gut vor-
03:23:40: und nachbereitet.
03:23:41: Und es war auch eine einmalige Begegnung.
03:23:43: Also es war nicht so, dass sie jetzt jeden Tag da zu ihrer Tochter gehen kann.
03:23:46: Und sofern ich das in der richtigen Erinnerung habe, ist sie sehr plötzlich gestorben.
03:23:49: Die Tochter und die Mutter wollte die Gelegenheit haben, sich eben noch mal so von ihr zu verabschieden und ihr zu sagen, dass sie sie liebt, ist heftig, ne?
03:23:57: Boah, ich kriege auch richtig...
03:23:58: Ihr gerade in so einem Moment krampft das nicht.
03:23:59: Also wenn man selber Kinder hat, ich glaube, bei mir ist das auch, wenn es um Kinder geht, oh, Wahnsinn.
03:24:04: Aber von daher haben...
03:24:06: Und die Eltern, also man sieht ja in dem Video auch, wie sie weint und völlig zusammenbricht, aber sie sagt hinterher, sie hat das als sehr positiv in Erinnerung.
03:24:14: Also das war offensichtlich auch therapeutisch gut begleitet, aber ja, der Grad ist da sehr schmal, würde ich sagen.
03:24:21: Puh.
03:24:23: Ja.
03:24:23: Ja.
03:24:25: Gut, in Deep Space Nine, wir hatten ja vorhin schon gesagt, Esri zum Beispiel bringt Garak mal in eine Hulu-Suite, weil er ja Probleme mit den Räumen hat und gerade auf dem Promenadendeck sich noch in Ordnung fühlt, aber irgendwann dann auch aus der Luftschleuse springen will, weil er meint, das wäre irgendwie eine Lösung, besser atmen zu können.
03:24:44: Also komplett entrückt da aus der Situation.
03:24:47: Und dann bringt sie ihn dahin, dann sitzen sie da auf so einer Klippe und er kann aufs Weite Meer hinausplicken und auf der einen Seite hilft sie mir, auf der anderen Seite sagt er, ja, aber ich weiß doch, dass da vorne die Wand ist.
03:24:57: Genau, ist ja eigentlich auch nur ein Hologack.
03:24:58: Genau.
03:24:58: Und die Gefahr gibt es auch.
03:25:00: Das habe ich auch mal wieder erlebt, schon mit Patienten, in denen das sie sagen, ja, aber das ist jetzt nur vorgestellt oder naja, sie sind jetzt auch dabei, dann ist das einfacher.
03:25:07: Also letztendlich ist das immer auch eine Frage, was mache ich draus?
03:25:11: Wie kann ich es auch annehmen?
03:25:13: Ob es mir dann hilft?
03:25:13: Wie kann ich mich darauf einlassen?
03:25:15: Ja.
03:25:16: Ja.
03:25:17: Und wir haben ja schon gesagt, dass Therapiesettings üblicherweise in den Serien sehr verkürzt dargestellt werden oder wir sehen so die Herleitung und den Outcome.
03:25:27: Am Ende geht es dann immer besser.
03:25:29: Aber das dazwischen, die Therapie haben wir gar nicht gesehen.
03:25:32: Es soll ja in einer Serie irgendwie auch nicht langweilig werden und vielleicht weiß man es auch gar nicht so richtig, wie man schreiben sollte.
03:25:38: Aber was sind es so für Momente, die man gezeigt bekommen sollte?
03:25:43: Was wäre denn aus deiner Perspektive wünschenswert?
03:25:47: Also ich glaube, was ich wichtig finde, und das wird in den meisten Serien aber auch zumindest gesagt, dass es eben ein Prozess ist, dass es eben nicht so ist, ich gehe da einmal jetzt hin zu Counselor Tenori und dann bin ich wieder gesund, bin ich wieder geheilt, sondern dass es dauert, dass man regelmäßig spricht.
03:26:03: Und das wird immer wieder, also es gibt auch als Data da, diese Albträumer hat, sagt die eine, also ich glaube, wir sollten jetzt mal regelmäßig uns sehen.
03:26:10: Also das finde ich auch nachvollziehbar, dass man das jetzt in der Serie dann nicht zeigt, regelmäßig Sessions.
03:26:16: Da gibt es eine ganz tolle Serie übrigens, die heißt auch In Session oder In Therapy, muss ich mal nachgucken.
03:26:23: Auf jeden Fall ist das wirklich eine Serie, wo es wirklich nur Therapiesitzungen gibt, also Geschauspieler gezeigt werden, aber sehr realistisch den Therapie-Prozess darstellen.
03:26:32: Das würde ich für Star Trek gar nicht erwarten und also finde ich, braucht es auch nicht, sondern entscheidend finde ich, ist, dass man dadurch natürlich so ein Tool hat, so ein Vehikel hat, um darzustellen, was im Inneren passiert.
03:26:47: Und dann ist es tatsächlich schön, wenn man zum Beispiel auf dem Holodeck ist und eben da auf dem Berg sitzt und nicht nur jetzt sich gegenüber sitzt.
03:26:55: Und natürlich wird oft gezeigt, wenn es emotional wird.
03:26:58: Und dadurch könnte der Eindruck entstehen, dass jede Therapiesitzung so hoch emotional wird und irgendwann die Leute weinen und schreien.
03:27:04: Das ist es natürlich nicht.
03:27:05: Aber das ist natürlich von der Dramaturgie her das, was üblicherweise gezeigt wird, wenn es dann eben zu so einem emotionalen Durchbruch kommt.
03:27:15: Aber ich finde das total legitim.
03:27:18: Also das zeigt einen Ausschnitt.
03:27:20: Es wird immer wieder darauf hingewiesen, dass es ein Ausschnitt ist.
03:27:23: Von daher wüsste ich nicht, wie man es besser machen sollte.
03:27:25: Okay, also was ich da jetzt auch heraus höre, ist, dass du dein Fachgebiet gut repräsentiert siehst.
03:27:33: Ja, letztendlich schon.
03:27:34: Also sagen wir mal, von der Serie abhängig.
03:27:36: Also bei TOS haben wir darüber gesprochen.
03:27:40: Bei den anderen Serien wie Voyager finde ich schwierig, dass es halt gar nicht darauf eingegangen wird, dass eigentlich mal ein Counselor her müsste.
03:27:48: Oder der Doktor könnte ja auch irgendwie seine Subroutinen programmieren, dass er irgendwie Counseling macht oder wie auch immer.
03:27:57: Er kann ja auch Captain.
03:27:58: Also kann er sicherlich auch.
03:27:59: Richtig, genau.
03:28:02: Aber da, wo es, gerade Diana Troy, wenn man die wirklich mal sieht in der Therapiesitzung oder eben auch Aysry auf Diebsbessenei, da finde ich das so, wie es in Amerika heutzutage auch ist.
03:28:14: Wie gesagt, hier leider, hierzulande, ist das alles noch ein bisschen tabuisierter und weniger selbstverständlich.
03:28:20: Aber so wie es dargestellt wird, finde ich das schön und finde es auch vorbildhaft.
03:28:25: Also ich finde, das ist ja, ich weiß nicht, das wäre jetzt mal interessant, wie es euch geht, aber ich finde, wenn man so einen Counselor bei Star Trek sieht, dann denkt man jetzt nicht, oh Gott, auf jeden Fall muss ich niemals zum Psychologen, sondern man denkt, oh ja, so eine Troy, vielleicht könnte mir die ja auch helfen.
03:28:38: Und das finde ich ganz wichtig, dass das da so auch als was Positives und Heilsames dargestellt wird.
03:28:45: Ja, das stimmt.
03:28:46: Vor allem, weil dann die Zugänglichkeit auch irgendwie gegeben scheint.
03:28:51: Also man kann sich bei ihr melden und ja.
03:28:53: Und es ist eben nicht abschreckend, was irgendwie heutzutage in Deutschland immer noch so der Fall ist.
03:28:58: Was?
03:29:00: Du musst nie klappse.
03:29:02: Also irgendwie so, so wird es wahrgenommen.
03:29:06: Genau, eben.
03:29:08: Und dass das so selbstverständlich und heilsam ist, das finde ich.
03:29:11: Auch da ist Star Trek mal wieder eine Utopie.
03:29:15: Apropos Utopie, hast du Wünsche, was du gerne in Star Trek sehen wollen würdest, wie sich das entwickeln könnte?
03:29:23: Also was ich spannend fände, das haben wir jetzt nur gestreift, aber tatsächlich diese Tatsache, dass da Individuen sind, man will immer Menschen sagen, aber sind ja auch Aliens, die eben im Weltraum unterwegs sind, die also unter ganz extremen Bedingungen unterwegs sind und auch als Crew so sehr aufeinander gestellt sind.
03:29:41: Also das, was man eben so als Space Psychology bezeichnet.
03:29:44: Und dass das noch mal so ein bisschen mehr bewusst in den Vordergrund gerückt wird.
03:29:48: Oft ist ja der Weltraum wirklich nur Hintergrund für dann eben Soap-Opera oder Zombie-Folgen, wie wir jetzt gesehen haben bei Strange New Worlds.
03:29:57: Und dass diese Tatsache, dass da sich die Crew in so einer extremen Situation befindet und dass der Weltraum auch ein Ort ist, so ein Teil des Geschehens ist.
03:30:06: Ich persönlich fände das spannend, wenn das ein bisschen mehr wieder in den Vordergrund rückt, weil ich finde, das ist so mit der ersten, zweiten Staffel TMG danach dann so ein bisschen verloren gegangen.
03:30:16: Dass man da wirklich so einen Eindruck auch davon bekommt, dass die da wirklich in so einem weiten Weltraum unterwegs sind.
03:30:22: Das stimmt.
03:30:23: Ja, die waren halt auf einem Kreuzfahrtschiff, das war halt gemütlich.
03:30:26: Teppich.
03:30:27: Genau.
03:30:30: Sofort kommt diese Assoziation und ich sehe dieses hellbraun beziehungsweise beige und dieses sanfte Licht und alle Leute gehen.
03:30:39: A gentleman will walk, but never run.
03:30:42: Und genauso ist es halt auf diesem Schiff.
03:30:44: Es muss wirklich roter Alarm sein, dass man mal jemanden laufen sieht.
03:30:48: Ansonsten gehen sie halt wirklich alle spazieren, denn es ist ein Kreuzfahrtschiff.
03:30:52: Genau.
03:30:54: Ja, also das fände ich spannend, wenn da mal so ein bisschen mehr das Gefühl rüber transportiert wird.
03:30:58: Wir befinden uns hier wirklich im Weltraum auf einer langen Reise.
03:31:02: Stimmt, ja.
03:31:04: Ja, das ist ein guter Punkt.
03:31:06: Da weiß ich gar nicht so richtig, ob uns, ich glaube, Strangen Worlds vermittelt uns das gerade auch nicht, weil die immer wieder so viel Kontakt nach Hause haben.
03:31:13: Stimmt, ja.
03:31:14: Ja, und weil die dann doch auf allen möglichen Raumstationen auch mal sind.
03:31:19: Ja, das weit und lange rausfliegen stimmt.
03:31:22: Hm, sehr spannend.
03:31:24: Ja, das hat Enterprise damals noch recht schön dargestellt, weil das halt wirklich noch die Pionierzeit war.
03:31:32: Und da fühlte es sich tatsächlich noch so ein bisschen abenteuerlichere an.
03:31:35: Ist das ein Wort gewesen?
03:31:36: Abenteuerlich?
03:31:37: Abenteuerlich, ja.
03:31:40: Und da fehlt mir aber dann wieder der psychologische Aspekt.
03:31:43: Deswegen finde ich, Enterprise hätte da viel draus machen können.
03:31:46: Und es gibt auch so eins an den Episoden, wo das anklingt, aber genau, da fehlt mir dieses, da das mal so ein bisschen in den Vordergrund zurück.
03:31:53: Was macht das eigentlich mit uns?
03:31:54: Was macht das mit der Crew?
03:31:58: Stimmt.
03:31:59: Wir haben jetzt lange, lange miteinander gesprochen.
03:32:01: Ich glaube, ich brauche auch bald mal eine Pause.
03:32:04: Also wenn das so weitergeht, da muss ich noch ein bisschen…
03:32:07: Ja, möchtest du mal, genau, möchtest du mal zu mir kommen?
03:32:09: Ja, gerne.
03:32:10: Wir müssen noch überreden.
03:32:12: Also wir haben jetzt wirklich, wir haben jetzt wirklich darüber gesprochen.
03:32:14: Das kann man sagen, ne?
03:32:15: Ja.
03:32:16: Okay.
03:32:16: Es war bei mir ein großes Fest.
03:32:19: Ich fand ein schönes Thema.
03:32:20: Habe ich gar nicht so erwartet, dass es so einfach zugänglich ist bzw.
03:32:26: so ergiebig ist.
03:32:28: Wir haben halt jetzt auch wirklich lange drüber gesprochen.
03:32:30: Und deswegen freue ich mich, dass du bei uns zu Gast warst.
03:32:33: Und dass du uns ein bisschen Hintergrundinformationen geben konntest zu dem, was wir Tanja und ich eben nicht wissen konnten.
03:32:40: Und uns eben dieses Ganze gefällt.
03:32:41: Ja, geballte Expertise.
03:32:42: Vielen, vielen Dank.
03:32:43: Ja, toll.
03:32:43: Also ich rede da sowieso immer gerne drüber.
03:32:46: Und jetzt durfte ich das mal on air tun.
03:32:47: Also es ist ein großes Fest für mich.
03:32:48: Ich bin mir nicht ganz, ganz dankbar dafür.
03:32:50: Und ja, es hat richtig Spaß gemacht, so abzunurden.
03:32:54: Das kann man halt auch nur selten.
03:32:56: Toll, genau.
03:32:57: Das war echt schön.
03:32:58: Da haben wir quasi zwei deiner Lieblingsthemen miteinander verbunden.
03:33:00: Ganz genau.
03:33:01: Absolut.
03:33:02: Sehr schön.
03:33:02: Also ich bin happy.
03:33:03: Ich hoffe, Nikola, dass du heute Zeit für uns gefunden hast.
03:33:06: Ja, danke euch für die Einladung.
03:33:08: Sehr gerne.
03:33:09: Okay, also uns hört ihr ja immer und ihr wisst ja, wo ihr uns findet, aber über trekkiepedia.podigee.io findet ihr halt uns, unseren Stream, halt auch unsere E-Mail-Adresse, falls ihr uns mal was schreiben wollt.
03:33:23: Und da haben wir einige Zuschriften bekommen.
03:33:25: Genau, also hinterlasst uns doch gerne eine Nachricht im Blog.
03:33:27: Es dauert dann kurz, bis es freigeschaltet wird.
03:33:30: Aber ihr findet uns auch auf den sozialen Medien bei Mastodon und Blue Sky, at trekkiepedia.podcast.social und at trekkiepedia.bsky.social.
03:33:41: Den X-Account haben wir geschlossen, der bleibt bestehen als Archiv.
03:33:45: Es war eine schöne Zeit auf Twitter, aber Twitter gibt es nicht mehr.
03:33:48: Richtig, genau.
03:33:50: Da brauchen wir gar nicht weiter drüber sprechen.
03:33:52: Also, vielen Dank Nikola, vielen Dank Tanja.
03:33:56: Es war mir mal wieder ein inneres Fest mit euch gesprochen, Tanja jetzt mit dir und Nikola, dich kennengelernt zu haben.
03:34:02: Danke ebenso.
03:34:03: Danke für den Besuch und die tatkräftige Unterstützung.
03:34:07: Es war ganz großartig.
03:34:10: Dann hören wir uns demnächst wieder und ich wünsche allen zuhören zu, HörerInnen muss man ja sagen.
03:34:15: Einen wunderschönen Tag und damit macht es gut.
03:34:20: Tschüss.