SPEAKER_1: Hallo und herzlich Willkommen bei Trekkiepedia.
SPEAKER_1: Heute zur Folge 26, wo wir ein altes Thema wieder aufnehmen.
SPEAKER_1: Also der Fall war noch nicht abgeschlossen, noch nicht bei den Akten und immer schief.
SPEAKER_1: Hallo Peter.
SPEAKER_2: Hallo Tanja.
SPEAKER_2: Ich bin ganz verwirrt, dass ich nochmal hier vorgeladen wurde, denn wir haben doch, also ich meine, wir haben ganz kurz darüber gesprochen, muss ich ja zugeben.
SPEAKER_2: Ganz kurz ja.
SPEAKER_2: Es war jetzt nicht so viel, wie vielleicht andere Leute erwartet hatten.
SPEAKER_2: Vielleicht aber auch nicht inhaltlich alles perfekt, aber wer kann das schon?
SPEAKER_1: Ja, wer kann das schon?
SPEAKER_1: Genau, also heute sprechen wir nochmal über Recht und Gesetz, also heute Version 2.0.
SPEAKER_1: Wir sind nochmal vorgeladen, genau.
SPEAKER_1: Das hatten wir ja schon in Folge 19 im März 2022.
SPEAKER_1: Jetzt, ein paar Monate später, sitzen wir nochmal zusammen.
SPEAKER_1: Wir haben nämlich einen neuen Zeugen zu Gast.
SPEAKER_1: Nein, wir haben uns fachmännische Verstärkung geholt.
SPEAKER_1: Der liebe Ronny ist heute da.
SPEAKER_1: Der hat sich gemeldet nach unserer letzten Folge und wie du schon gesagt hast, die ist etwas ausgeufert.
SPEAKER_2: Nicht unsere letzte Folge, sondern der Folge 19 Recht und Gesetz.
SPEAKER_1: Genau, das letzte Mal, dass wir dieses Thema behandelt haben.
SPEAKER_1: Und ja, vielleicht begrüßen wir ihn auch gleich mal.
SPEAKER_1: Hallo Ronny.
SPEAKER_1: Wie geht's dir?
SPEAKER_3: Einspruch hören sagen.
SPEAKER_3: Vielen Dank für die Einladung.
SPEAKER_3: Da sieht man mal wieder, man muss nur laut genug meckern und dann muss man sich irgendwann selber dafür rechtfertigen.
SPEAKER_2: Jetzt legst du gerade die Gleise für einen riesigen Shitstorm, der an unsere Adresse geht.
SPEAKER_3: Nein, nein, nein, nein.
SPEAKER_3: Es war eine sehr, sehr liebe Einladung, die ich sehr danktang genommen habe.
SPEAKER_1: Genau, du hattest dich gemeldet und warst ein bisschen irritiert darüber, dass wir halt so sehr ins Thema, in so kleine Momente quasi eingestiegen sind.
SPEAKER_1: Das ist quasi eigentlich schon so ein bisschen unser Ding.
SPEAKER_1: Wir gucken, was hat uns Star Trek gezeigt zu einem bestimmten Thema?
SPEAKER_1: Und dann hangeln wir uns von der einen Szene zur nächsten, von der einen Serie in die nächste, in den nächsten Filmen und und und und interpretieren das für uns und versuchen das ein bisschen einzuordnen.
SPEAKER_1: Aber da fehlt natürlich bei Thema Recht und Gesetz ein Stück weit der rechtliche Überbau.
SPEAKER_1: Und gucken wir mal, ob wir das heute mit dir zusammen finden.
SPEAKER_3: Ja, da freue ich mich drauf.
SPEAKER_2: Ronny, darf ich kurz vorher mal fragen, warum ist das Thema Recht für dich so wichtig?
SPEAKER_3: Es ist im Grunde nicht wichtig für mich an sich.
SPEAKER_3: Es interessiert mich halt nur.
SPEAKER_3: Ich habe in meiner Vergangenheit eine eine Periode meines Lebens, wo ich mal Jura studiert habe.
SPEAKER_3: Diverse Jahre und beruflich hat es dann nicht geklappt, aber das Interesse ist halt geblieben, wie solche Systeme halt funktionieren, wie das aufgebaut ist.
SPEAKER_3: Als Kind hat man halt auch Matlock geguckt und fand das auch total faszinierend und so Geschichten.
SPEAKER_3: Aber wirklich, dass da so Systeme gebaut werden, von Menschen erdacht werden, wie Organisationen stattfinden, wie das Zusammenleben organisiert wird und so weiter und so fort, das ist, ja, ich will nicht sagen so ein bisschen Steckenpferd, aber das weckt halt mein Interesse.
SPEAKER_3: Genau.
SPEAKER_3: Und dementsprechend war das das Thema auch, worauf ich mich sehr gefreut hatte in dem Fall.
SPEAKER_2: Wir haben dich enttäuscht.
SPEAKER_3: Nein, habt ihr nicht.
SPEAKER_3: Ihr seid nur in eine andere Richtung gegangen, als ich erwartet habe.
SPEAKER_3: Ihr habt meine persönliche Erwartung nicht ganz erfüllt.
SPEAKER_3: Das ist aber auch nicht problematisch.
SPEAKER_3: Das ist ja in dem Sinne meine Herangehensweise an eure Episode.
SPEAKER_3: Damit habt ihr ja nichts zu tun.
SPEAKER_2: Es soll auch keine Problemstellung an dich sein, sondern es ist, es geht mir darum, natürlich erfüllen wir nicht jede Erwartung, können wir gar nicht, aber unser Herangehen ist halt einfach, dass Tanja und ich uns entspannt über ein Thema unterhalten und Tanja hat immer Struktur, behauptet immer, dass sie keine hätte.
SPEAKER_2: Und ich bin derjenige, der jeden Weg geht, jeden, und zwar gleichzeitig.
SPEAKER_1: Ja, und da bin ich immer sehr hin und hergerissen, wie ich damit zu umzugehen habe.
SPEAKER_1: Aber bei der Folge tatsächlich, da hat es an Struktur gefehlt.
SPEAKER_1: Da sind wir mal losgerannt.
SPEAKER_1: Aber gucken wir doch jetzt einfach mal, Ronny, was hast du dir gedacht oder was hast du mitgebracht quasi an rechtlichem Aufbau, was wir da sehen in Star Trek oder vielleicht erst mal die Grundlage, was haben wir heutzutage und wie wird das übertragen quasi in Star Trek?
SPEAKER_1: Ich weiß nicht, wie meinst du, gucken wir da drauf?
SPEAKER_3: Ja, also eine meiner Kritikpunkte oder eine meiner Punkte, die ich angebracht habe, ist vielleicht steigen wir darüber ein, ihr habt in der Folge halt öfter mal euch darüber lustig gemacht oder halt schaffiert darüber, dass wir in Star Trek nur Anhörungen sehen.
SPEAKER_3: Andere Anhörungen hier, Anhörungen da und nur ganz selten irgendwelche Gerichtsverhandlungen.
SPEAKER_3: Und da hat mir zum Beispiel mal die Erklärung gefehlt, warum das denn eigentlich so ist.
SPEAKER_3: Also warum sehen wir nur Anhörungen?
SPEAKER_3: Natürlich wäre es schön, jedes Mal eine fette Gerichtsverhandlung zu sehen und am Ende halt auch was auf dem Papier zu haben.
SPEAKER_3: Aber so eine Anhörung, dafür muss man dann so ein bisschen gucken, wo kommt Star Trek her?
SPEAKER_3: Es kommt natürlich aus Amerika.
SPEAKER_3: Und das Rechtssystem in Amerika ist halt das sogenannte Common-
SPEAKER_3: oder Case-Law.
SPEAKER_3: Und da sind Anhörungen eigentlich noch ein gebräuchlicheres Mittel als bei uns auf dem Kontinent.
SPEAKER_3: Also in Europa, auch in Deutschland, auf dem Kontinent haben wir das sogenannte Civil Law.
SPEAKER_3: Das basiert halt auf qualifiziertem Recht des jeweiligen Gesetzgebers.
SPEAKER_3: Ich habe halt Gesetze, die geschaffen werden und darunter werden dann Fälle oder Streitigkeiten angewandt.
SPEAKER_3: Die sind sehr abstrakt gehalten und Einzelfälle werden darunter halt subsumiert, sagt man.
SPEAKER_3: Das ist also der Vorgang, wenn man einen Begriff unter einen anderen unterordnet.
SPEAKER_3: Man guckt halt so lange, wo der Ball in welche Richtung fällt, bis er dann letztendlich unten ankommt und genau das trifft, was das Gesetz sozusagen unter das Gesetz passt.
SPEAKER_3: Man geht also vom allgemeinen Gesetz zum speziellen Fall hin.
SPEAKER_3: Im Gegensatz dazu, USA und die englischsprachigen Gebiete der Erde, die haben das sogenannte Common Law oder Case Law.
SPEAKER_3: Das stützt sich halt auf richterliche Urteile aus der Vergangenheit.
SPEAKER_3: Deswegen haben wir in Amerika auch so eine Sachen wie es ist gesetzt, dass du kein Esel in der Badewanne halten darfst oder sowas.
SPEAKER_3: Weil das irgendwann 1800 schieß mich tot mal so festgelegt wurde.
SPEAKER_1: Weil es einen konkreten Fall wahrscheinlich gab und dann gab es diese Entscheidung und dann geht es immer wieder zurück auf diesen einen, auf das eine Urteil.
SPEAKER_1: Genau, deswegen spricht man ja häufig, das ist das, was wir in den Nachrichten dann hören, dass der und der Fall, also die und die Partei gegen die und die Partei oder der und der das Urteil zu einem bestimmten Thema dann immer wieder herangezogen wird als Grundlage, wie bei uns ja tatsächlich Gesetze, genau, okay, verstehen.
SPEAKER_2: Also Präzedenzfälle, das gibt es ja bei uns glaube ich nicht.
SPEAKER_3: Präzedenzfälle, also zumindest haben sie nicht diesen Charakter bei uns, wie es da ist, also diesen Gesetzesrang.
SPEAKER_3: Und diese Präzedenzfälle werden dann halt durch richterliche Auslegung immer weitergebildet.
SPEAKER_3: Man muss das immer anpassen und so weiter und so fort dann, aber es findet alles im Gerichtssaal statt.
SPEAKER_3: Also Gesetze, wenn es jetzt nicht unbedingt Verwaltung oder sowas ist, aber das wird halt gebildet im Gerichtssaal.
SPEAKER_3: Es geht halt immer um Analogiebildung.
SPEAKER_3: Ist das, was mir jetzt gerade so vor den Latz geknallt wird, ist das W-Fall X, Y.
SPEAKER_3: Kann ich darauf den gleichen Grundsatz ansetzen wie Fall Y, Z?
SPEAKER_3: So ein Deckungsabgleich mit bestehenden Fallkonstellationen wird dann halt gesucht.
SPEAKER_3: Und dann wird davon ausgegangen, dass das, wenn das so entschieden wurde, dann muss das gleich entschieden werden.
SPEAKER_3: So und da sind, wie gesagt, Anhörungen, Prozedur, die durchaus gebräuchlich sind oder ist, um überhaupt erst mal zu gucken, lohnt sich überhaupt irgendein Gerichtsverfahren.
SPEAKER_3: Also sind überhaupt genug Beweise da, um Gerichtsverfahren anzustrengen.
SPEAKER_3: Muss man das überhaupt?
SPEAKER_3: Heißt, ist es nicht im Vorfeld schon totaler Nonsens und kann man nicht im Vorfeld schon sagen, du brauchst gar nicht mehr weitermachen, das kommt eh nie durch.
SPEAKER_3: Und der Vorteil ist, die Dinge sind halt auch kürzer, weniger formell und haben nicht so Vorgaben an Ort und an den Ort des Geschehens und welche Personen dabei sein müssen.
SPEAKER_3: Also du brauchst keinen Gerichtssaal, du brauchst keinen Gerichtsdiener, du brauchst keine Geschwornen, du brauchst keine...
SPEAKER_3: Das kann im Endeffekt in jedem Raum stattfinden und da kann im Endeffekt dann irgendeine Art von Schiedsmann sitzen, der dann bestimmt wird.
SPEAKER_2: Und das besteht im europäischen oder jetzt speziell im deutschen Recht nicht so?
SPEAKER_3: Also im deutschen Recht gibt es auch Anhörungen.
SPEAKER_3: Es gibt auch den Begriff der Anhörung, dass man bei Verwaltungsakten angehört werden muss, aber diesen Charakter, wie er jetzt uns bei Star Trek gezeigt wird, wäre mir zumindest neu, wenn das so wirklich im Deutschen auch praktiziert worden wäre.
SPEAKER_1: Ja, glaube ich auch eher nicht.
SPEAKER_1: Also Anhörungen im Verwaltungsverfahren oder so, dass man noch mal gehört werden kann in seiner Sache sprechen, das ist ja wirklich eine ganz andere Basis als das, was wir hier dann hier sehen.
SPEAKER_1: Jetzt zum Beispiel bei Wem Gehört Data, da wird tatsächlich ja auch von Hearing gesprochen und im Deutschen heißt es dann in der Synchronisation Verhandlungen.
SPEAKER_1: Also es wird dann halt übertragen in unseren Kulturkreis in einer Art und Weise, dass wir das besser verstehen oder weil das halt bei uns so üblich ist.
SPEAKER_1: Aber tatsächlich im Original heißt das erstmal, es ist ein Hearing.
SPEAKER_1: Und genau, da haben wir genau das gleiche System ja auch.
SPEAKER_1: Also es werden einfach die Parteien zusammengerufen, um schon erstmal zu sondieren.
SPEAKER_1: Genau, lohnt sich das weiterzugehen.
SPEAKER_3: Es ist auch die, sagen wir mal so, die budgetfreundliche Variante.
SPEAKER_3: Ich brauche kein Set für einen Gerichtssaal.
SPEAKER_3: Nur wenn ich halt wirklich einen richtig fetten Prozess wie in Star Trek 6, das ist glaube ich, inszenieren möchte, ja mit Kugeln, die da aufprallt und Funken fliegen.
SPEAKER_3: Und das ist ja ein Raum, der hat ja gar keine Decke geführt bei den Klingon.
SPEAKER_3: So wenn ich das halt zelebrieren möchte, dann mache ich das.
SPEAKER_3: Wenn es mir nur um die Sache geht, ja, dann reicht auch im Endeffekt irgendwie um eine gebaute Szene vorne oder den Bereitschaftsraum des Kapitänes, sowas in der Richtung.
SPEAKER_3: Man kann also die Bauten benutzen, die man hat.
SPEAKER_3: Unglaublich budgetfreundlich.
SPEAKER_2: Naja, ja, stimmt.
SPEAKER_2: Wenn man jetzt mal sich entschuldigt, wenn ich gleich schon mal abdrifte, das ist meine Aufgabe hier.
SPEAKER_2: Wenn ich da vor Augen habe, den Gerichtssaal mit Q.
SPEAKER_2: Also da, wo er den hohen Richter da auf diesen beweglichen Thron...
SPEAKER_2: Es ist eigentlich auch ein relativ kleiner Raum, es ist ein kleines Klammerspiel, aber es sind halt schon Zuschauer da, die halt geschminkt werden müssen, weil das halt verschiedene Personen oder verschiedene Schichten sind, wahrscheinlich eher untere Schichten und Kleidung und so weiter.
SPEAKER_2: Und dann eben dieser Thron, der quasi durch den Raum wandert.
SPEAKER_2: Also ja, zugegeben.
SPEAKER_2: Also an dieser Stelle ist es dann wahrscheinlich sehr, sehr viel aufwendiger, wenn man so ein Gericht der Nachkriegsjahre auf der Erde zeigt.
SPEAKER_3: So und was sich daran anschließt, war dann die Frage, warum werden da nie die großen Fragen wirklich geklärt, so sehr man das als Fan auch möchte, dass jetzt endlich mal Klarheit herrscht.
SPEAKER_3: Ja, ist er nun eine Person?
SPEAKER_3: Ist er das nicht?
SPEAKER_3: Hat er jetzt?
SPEAKER_3: Ist das Leben?
SPEAKER_3: Was weiß ich?
SPEAKER_3: Darf der das?
SPEAKER_3: Darf der das nicht?
SPEAKER_3: Naja, aber warum macht man das nicht?
SPEAKER_3: Ist ja eigentlich ganz offensichtlich, weil man sich keine zukünftigen Handlungsstränge verbauen möchte.
SPEAKER_3: Ein Autor geht nicht ran und sagt so, ich verbau jetzt für alle Zeit dieses Konfliktpotenzial für andere Autoren.
SPEAKER_3: Das ist irgendwie, das macht man irgendwie meiner Meinung nach nicht.
SPEAKER_3: Und ich glaube auch, dass die Leute so die Vorgabe haben, ja, die großen Fragen, lasst mal lieber unangetastet, weil da können wir in Zukunft vielleicht noch einen Film draus machen zum Beispiel, oder was weiß ich.
SPEAKER_3: Und es ist viel schwieriger und auch inkonsistenter, das im Nachhinein dann noch mal wieder rückgängig zu machen oder zu zu retconnen, wie man so schön sagt.
SPEAKER_2: Ja, aber wenn mal eine Entscheidung getroffen ist, wenn man es dann wiederum nicht beachtet, ist das doch sehr unbefriedigend für uns Zuschauer oder nicht?
SPEAKER_3: Ja, eben drum.
SPEAKER_3: Also deswegen ist ja eigentlich die Tendenz, große Entscheidungen eher nicht zu treffen.
SPEAKER_2: Ich meine, ich habe jetzt direkt im Kopf, wer gehört Data?
SPEAKER_2: Und dann als Folge daraus Lahl.
SPEAKER_2: Da ist es halt so, dass eine Entscheidung getroffen worden ist.
SPEAKER_2: Data ist eine selbstständige Person.
SPEAKER_3: Können wir gleich noch mal dazu kommen?
SPEAKER_3: Also es steht auf meiner Liste.
SPEAKER_1: Ja, wir können es ja gleich mal reinnehmen.
SPEAKER_1: Ich habe mir gestern noch mal angeschaut, was Luvois da wirklich sagt.
SPEAKER_1: Sie sagt, Commander Data hat die Freiheit, selbst zu wählen.
SPEAKER_3: Freedom of Choice.
SPEAKER_3: Das Witzige ist, wenn man auf Trekkor, kleine Werbung an der Stelle, da mal ins Skript reingeht.
SPEAKER_3: Das ist meine Quelle für Skripte.
SPEAKER_3: Es ist sehr interessant, weil da steht explizit drin, dass das zum dem Zeitpunkt nochmal neu geschrieben werden muss.
SPEAKER_3: Also da steht nicht das drin, was sie in der Serie sagt.
SPEAKER_3: Der Text in der Serie ist nicht dasselbe, was auch im Skript drinne steht.
SPEAKER_3: Das heißt, die Leute, die das Skript geschrieben haben, waren sich selber noch gar nicht einig oder haben gedanklich noch gar nicht so weit gearbeitet, um wirklich da eine Lösung zu finden.
SPEAKER_3: Das heißt, es wurde nochmal neu geschrieben.
SPEAKER_3: Sie sagt laut Skript, dann in dem Fall ist Data eine Maschine.
SPEAKER_3: Ja, natürlich ist er unser Eigentum.
SPEAKER_3: Also in Englisch natürlich ist he our property.
SPEAKER_3: Und dann steht in Klammern im Skript, this will be rewritten with additions.
SPEAKER_2: So wahrscheinlich ich stelle mir gerade vor, Entschuldigung, ich stelle mir gerade vor, wie da drin stand und du hast jetzt das Wahlrecht, was du sagst.
SPEAKER_2: Und dann sagt sie, er hat das Wahlrecht.
SPEAKER_3: Also da erkennt man, das war so wahrscheinlich auch dem Outdoors verheiß, jetzt in das Skript das explizit schon reinzuschreiben, dass er wahrscheinlich sich nochmal rückversichert hat mit irgendjemandem.
SPEAKER_3: Kurz die Folge nochmal zurückzustellen, diese Geschichte, dass die großen Fragen nicht diskutiert werden.
SPEAKER_3: Das deckt sich in gewisser Weise mit Sachen, die wir heutzutage bei unserer Rechtsprechung auch haben.
SPEAKER_3: Also ein Gericht ist immer danach bestrebt, wirklich in der Sache zu entscheiden, in der spezifischen Geschichte, wo der Knackpunkt liegt.
SPEAKER_3: Also wenn der Knackpunkt darin liegt, ob das der Eigentum ist, dann muss eigentlich auch nur entschieden werden, ob das der Eigentum ist, nicht ob er eine Person ist.
SPEAKER_3: Also bei uns zum Beispiel darf solche Sachen nur das Bundesverfassungsgericht wirklich abschließen, regeln.
SPEAKER_3: Und also das oberste Gericht eines Staates legt ja im Endeffekt fest, was die Grundrechte im Endeffekt sind oder wem Grundrechte zustehen.
SPEAKER_3: Und wenn ein kleines Gericht jetzt solche elementären Fragen mal so nebenbei mitklärt, dann macht es das Urteil immer angreifbarer gegenüber eingelegter Rechtsmittel oder gegenüber anderen Parteien, die dann sagen, ja Moment mal, da wurde aber entschieden, hier das das und das hat mit der Sache überhaupt nichts zu tun, das möchte ich noch mal geklärt haben und so weiter und so fort.
SPEAKER_3: Deswegen haben Gerichte eigentlich zumindest nach meinem erfahrungsgemäßen Empfinden immer das Bestreben, wirklich explizit nur in der Sache zu entscheiden.
SPEAKER_3: Und für alles andere, was drum rum sich noch auftun mag, da steht ja der Rechtsweg offen für jeden, der das möchte.
SPEAKER_3: Also Verfassungsbeschwerde einreichen und so weiter und so fort, wenn seine Rechte irgendwie begrenzt werden.
SPEAKER_3: Das steht jedem ja frei.
SPEAKER_3: Inwieweit das ein Satz ins Rad der geregelt ist, wird uns nicht erzählt.
SPEAKER_3: Um dann noch mal auf die Folge zurückzukommen.
SPEAKER_3: Ja genau, also ich habe ein ganz zwiegespaltenes Verhältnis zu dieser Episode, Measure of a Man.
SPEAKER_3: Ich finde sie großartig, dass da nämlich diese Frage aufkommt.
SPEAKER_3: Auf der anderen Seite finde ich sie absolut unnötig und es hätte sie eigentlich nicht geben brauchen.
SPEAKER_3: Ja, weil was wird letztendlich geklärt?
SPEAKER_3: Es wird nicht geklärt, ob Peter eine Person ist.
SPEAKER_3: Es wird nicht geklärt, ob er ein Lebewesen ist.
SPEAKER_3: Es wird nicht geklärt, ob er irgendwelche Rechte hat, sondern es wird nur geklärt, dass er das Recht hat, Entscheidungen zu treffen.
SPEAKER_3: Also the freedom of choice.
SPEAKER_3: Im Deutschen ist es ein bisschen anders gesagt, dass er für seine Person Entscheidungen treffen kann.
SPEAKER_3: Die nehmen da so ein bisschen was vorweg.
SPEAKER_3: Das würde dann implizieren, wenn man sich auf den deutschen Wortlaut wirklich fokussiert, dann okay, für seine Person Entscheidungen treffen.
SPEAKER_3: Okay, impliziert, er muss eine Person sein.
SPEAKER_3: Nein, so ist es nicht.
SPEAKER_3: Unsauberer, unsauberer Übersetzung.
SPEAKER_3: Das heißt also, man kann dann hier argumentieren, da reinlegen, ja, wenn er entscheiden darf, dann ist er ja auch eine Person, weil eine Entscheidung über sich selber hat ja nur Personen und so.
SPEAKER_3: Es kann man alles diskutieren, spielt aber letztendlich für Star Trek keine Rolle, weil letztendlich nicht entschieden wurde, dass Data eine Person ist.
SPEAKER_3: Aber die Frage ist, muss man das entscheiden?
SPEAKER_3: Und ist diese Folge oder ist diese Gerichtsverhandlung, ist diese ganze Folge überhaupt sinnvoll?
SPEAKER_3: Meiner Meinung nach nehme ich überhaupt nicht.
SPEAKER_3: Weil wir gucken uns doch mal an, wer ist denn Data?
SPEAKER_3: Das ist ein Sternflottenoffizier.
SPEAKER_3: Der befehle Schiffe, der nimmt Befehle entgegen und darf Befehle austeilen oder teilen sozusagen.
SPEAKER_3: Andere haben sich seinen Befehlen zu beugen.
SPEAKER_3: Wenn Data Eigentum wäre, könnte er das dann, also oder könnte Eigentum auf die Sternflottenakademie gehen.
SPEAKER_3: Also ganz einfach, ich will sagen, diese rechtliche Einordnung über seinen Status, was er ist, ob er eine Person ist oder Eigentum ist, die ist eigentlich schon längst gefällt.
SPEAKER_3: Nämlich als wir Data als Offizier der Sternflotte sehen.
SPEAKER_3: Eigentum kann nicht Offizier der Sternflotte sein.
SPEAKER_3: Die Aufnahmekriterien in der Sternflotte mussten ja irgendwo eingehalten worden sein, sonst wäre er da nicht da.
SPEAKER_3: Also entweder hat man für ihn eine Ausnahmeregelung geschrieben und gesagt, er ist Eigentum, aber er darf trotzdem Karriere machen, eigenes Quartier beziehen und eine Katze halten.
SPEAKER_3: Oder er ist nicht Eigentum, er ist einer Person gleichgestellt und darf jetzt hier Karriere in der Sternenplotte machen.
SPEAKER_1: Ja, also das ist das, was mich halt an der Folge immer so sehr geärgert hat, dass quasi hinterrücks, also im Nachhinein, sein Status oder seine Persönlichkeitsrechte angezweifelt werden.
SPEAKER_3: Ja, das will uns die Folge, so schön sie auch sein mag, das haben wir bei TMG öfter nochmal wirklich für blöd verkaufen.
SPEAKER_3: Also sie stellen sich viel dümmer, als sie letztendlich überhaupt sind.
SPEAKER_3: Ich bin der Meinung, so eine Folge hätte auch durchaus in der Rückblende erzählt werden können und müssen.
SPEAKER_3: Nämlich an dem Punkt, wo das gefunden wird, zusammengebaut wird, wird festgestellt, aha, es ist eine intelligente Lebensform oder eine KI sozusagen.
SPEAKER_3: Welche körperliche Manifestation die hat, ein Androidenkörper oder halt nicht, ist ja völlig irrelevant.
SPEAKER_3: Da ist irgendwas, was selbstständig denkt und handelt und so weiter und so fort, ist das jetzt einer Person gleichzustellen?
SPEAKER_3: Welche Rechte hat das?
SPEAKER_3: Was darf das?
SPEAKER_3: Was dürfen wir mit ihm tun?
SPEAKER_3: Und allein der Fakt, dass er offizierter Stellenflotte ist, heißt eigentlich schon, dass er in dem Kulturkreis als Person anerkannt oder als Person gleichgestellt ist.
SPEAKER_3: Sonst würde er das nicht sein.
SPEAKER_3: So, wird allerdings bei uns in Star Trek nie wirklich gesagt.
SPEAKER_3: Und wenn wir jetzt die gleiche Dummheit uns zugrunde legen, für die uns die Folge verkaufen möchte, dann müssen wir letztendlich sagen, der Status von Data ist immer noch nicht geklärt.
SPEAKER_3: Es ist immer noch nicht geklärt, ob er eine Person ist.
SPEAKER_3: Deswegen rauft sich Picar ja so die Haare, als Data ankommt, ja, ich hab mir hier einen Nachkommen gebaut.
SPEAKER_3: Was soll ich machen?
SPEAKER_3: Das ist ja das Bestreben jeder Lebensform.
SPEAKER_3: Ich kann ja mal jemanden, ne?
SPEAKER_3: Weil Picar ganz genau weiß, was das für ein juristisches Hack-Mack ist.
SPEAKER_3: Er sitzt ja da, glaube ich, mit den Händen vorm Gesicht und vergräbt.
SPEAKER_3: Und Data sitzt ja, wieso?
SPEAKER_3: Was ist denn jetzt ja gar kein Problem?
SPEAKER_3: Ja, nee, ist ein Problem.
SPEAKER_3: Ja, auch eine Einordnung, die später stattfindet, noch mal, wenn wir dann zu den Rechten des Doktors kommen.
SPEAKER_3: Da ist die Unterscheidung, die so ein bisschen vom Writer-Stuff gemacht wurde.
SPEAKER_3: Na ja, bei Data, beim Doktor ist der Unterschied zwischen Data und dem Doktor ist der Unterschied.
SPEAKER_3: Der Doktor wurde mit Mitteln der Sternenflotte programmiert.
SPEAKER_3: Der ist quasi schon, der kommt aus dem Eigentum der Sternenflotte.
SPEAKER_3: Ja, der entwickelt sich dann zu etwas Eigenständigen potentiell.
SPEAKER_3: Aber Data wurde ja quasi zivil gebaut und von der Sternenflotte gefunden.
SPEAKER_3: So und das bedeutet dann im Endeffekt kann sich Eigentum darauf erstrecken, auf etwas, was man findet, wenn es dann eine KI ist.
SPEAKER_3: Und der Knackpunkt, den findet sich dann allerdings bei LAL wieder, weil Data baut LAL nicht mit privaten Sachen, sondern Data baut LAL aus Sternenflottenmaterial.
SPEAKER_2: Ja, darf ich da kurz einen Einwand dazu geben, weil mir fallen die Exokoms dazu ein.
SPEAKER_3: Richtig.
SPEAKER_2: Die sind ja nun ganz deutlich ebenfalls, also die sind ohne Wenn und Aber wenig personenählich und gleichzeitig absolut Sternenflotteneigentum.
SPEAKER_1: Nee, das sind sie nicht.
SPEAKER_1: Nein, sie kommen aus einem anderen Kulturkreis.
SPEAKER_1: Sie sind auf einem anderen Planeten gebaut worden.
SPEAKER_2: Ja, okay, aber spielt keine Rolle.
SPEAKER_2: Die sind auf den Schiffen der Sternenflotte und werden dort als, naja, als Werkzeuge oder auf diesem Planeten?
SPEAKER_1: Sie erleben sie auf dem Planeten.
SPEAKER_1: Und die Wissenschaftlerin dort hat die gebaut und nutzt sie als Hilfsmittel für den Bergbau.
SPEAKER_2: Okay, das habe ich an das in Erinnerung.
SPEAKER_2: Dann verhält sich das tatsächlich noch mal ein bisschen anders.
SPEAKER_2: Aber das, was ich dort sehe, ist das Vorgehen der Sternenflotte-Förderation, das dort plötzlich gesagt wird, stopp, stopp, stopp, alles stehen und liegen lassen, das sind Persönlichkeiten.
SPEAKER_2: Also irgendwie muss es doch eine rechtliche Grundlage geben, die die Föderation oder Sternenflotte dazu zwingt, eben vorsichtig mit solchen potenziellen Lebensformen umzugehen.
SPEAKER_2: Aber warum denn, warum gilt das denn eben nicht bei Data-LAL und dem Doktor?
SPEAKER_1: Ja, Moment, ganz kurz.
SPEAKER_1: Also ich finde so ein bisschen zwei Sachen vermischt.
SPEAKER_1: Also einmal, das ist die Folge mit den Exikoms, meine ich Data-Supporthese.
SPEAKER_1: Da muss Data ja wirklich auch sich sehr investieren, um seine Hypothese zu beweisen, um ja gehört zu werden tatsächlich, damit das untersucht wird oder damit man eben dazu kommt zu sagen, aha, wir haben hier Intelligenz, wir haben hier eine KI, diese Exikoms sind mehr als nur unser Werkzeug.
SPEAKER_1: Und auf der anderen Seite jetzt vielleicht so was wie der Planet Wert sich oder ein Planet Wert sich, wo man dann feststellt, aha, im Sand, das Glitzern und diese Formen, die sie irgendwie einnehmen, das weist darauf hin, dass es sich hier um Leben handelt, dass wir gefunden haben, dass dieser Planet, den wir hier terraformen wollen, nicht tot ist.
SPEAKER_1: Und da gibt es natürlich eine hohe Sensibilität zu sagen, okay, alle sofort stoppen.
SPEAKER_1: Das sind unsere Regularien für Terraforming.
SPEAKER_1: Sobald wir hier nur den Verdacht haben, dass es Leben gibt, dann müssen wir das genau untersuchen und feststellen, ob es so ist oder eben nicht.
SPEAKER_1: Das ist ja das, was zum Beispiel auch am Ende der Staffel dritte Staffel Lower Decks uns jetzt hier gezeigt wurde.
SPEAKER_1: Tendi hat den Verdacht, oh, in diesem Sand könnte Leben sein.
SPEAKER_1: Da müssen sofort die Maßnahmen abgebrochen werden und das eroiert werden.
SPEAKER_1: Aber in dieser Folge mit den Exokoms bei Datas Hypothese, da muss er sich sehr investieren und da muss wirklich auch gegen Widerstände kämpfen, um dahin zu kommen.
SPEAKER_2: Ja, aber wenn dann dieser Punkt erreicht ist, wo man sagt, ja, das sind künstliche Intelligenzen.
SPEAKER_2: Und ich meine, das steht ja bei Data nicht in Frage.
SPEAKER_2: Wenn man an diesem Punkt dann ist, lassen sie plötzlich alle den Stift fallen und schauen nochmal genau hin.
SPEAKER_2: Aber warum ist das so, wenn das dann wiederum, wenn es denn, ja, ich sage jetzt mal, gerade passend ist, weil wir könnten ja ganz viele Datas haben, das wäre ja so toll für die Sternflotte, da wird das dann total ignoriert.
SPEAKER_2: Warum, warum misst man da so mit zweierlei Maß oder sehe ich das falsch?
SPEAKER_3: Das ist die normale Inkonsistenz, die du hast, wenn du mehrere Leute anstellst, Stories zu schreiben, die vielleicht voneinander nichts wissen oder da so kein Kanon existiert, auf den sie sich berufen.
SPEAKER_3: Du hast völlig recht, also bei den Exokoms haben wir eigentlich genau den Fall, den wir hier haben, zu dem Zeitpunkt, wo Data gefunden und zusammengebaut wird.
SPEAKER_3: Das ist im Endeffekt ist es ein Gebrauchsgegenstand, das ist Eigentum der Spezies, die die Dinge einsetzen.
SPEAKER_3: So, dann wird festgestellt, okay, die haben eine Form von Intelligenz, die könnten, könnten eine intelligente Lebensform sein.
SPEAKER_3: Und ob das jetzt abschließend bewiesen ist oder nicht, oder dem Kulturkreis, zu dem sie letztendlich gehören, abschließend bewiesen ist oder anerkannt ist, spielt in dem Moment überhaupt keine Rolle.
SPEAKER_3: Weil sobald DETA das äußert oder sobald auch nur der Verdacht aufkommt, das könnte eine intelligente Lebensform sein, lassen die sofort alle Stifte fallen und sagen so, Moment, wenn das intelligente Lebensformen sind, dann können wir sie nicht dazu zwingen, für uns zu arbeiten.
SPEAKER_3: Das heißt, sie sind dann schon von diesem Eigentumsbegriff weit, weit weg.
SPEAKER_3: Ja, also sie sind, es ist noch nicht mal geklärt, es ist noch nicht mal rechtlich festgelegt.
SPEAKER_3: Es ist jetzt nur eine Vermutung, es ist vielleicht wissenschaftlich bewiesen.
SPEAKER_3: So, aber der rechtliche Status ist gar nicht, gar nicht geklärt.
SPEAKER_3: Aber den braucht es auch in dem Sinne nicht, weil sofort Konsens herrscht bei den Sternenflottenoffiziellen.
SPEAKER_3: Moment, das könnte intelligentes Leben sein.
SPEAKER_3: Weg, wir dürfen das nicht zur Arbeit zwingen, wir dürfen das nicht nach unserem Gutdünken einsetzen.
SPEAKER_3: Macht das nicht, es steht unter Schutz.
SPEAKER_3: So, und das ist genau die Diskussion, die uns eigentlich am Anfang von Datas Leben sozusagen begegnen müsste.
SPEAKER_3: Und da fällt komplett Eigentum schon mal raus.
SPEAKER_3: Das heißt, Bruce Maddox hätte eigentlich ein müdes Lächeln ernten müssen und dann hätt's die Folge nicht gegeben.
SPEAKER_2: Ja, eben, ich bin ja sogar, also in unserer Folge 19 bin ich ja sogar noch weiter zurückgegangen.
SPEAKER_2: Ich hab gesagt, darüber brauchen wir uns doch eigentlich gar nicht unterhalten.
SPEAKER_2: Warum, und das müsste mir erstmal begründet werden, warum soll denn die Sternflotte überhaupt Eigentümer von Data sein?
SPEAKER_2: Warum ist der denn nicht eine Leihgabe der Familie Sung an die Sternflotte?
SPEAKER_2: Dass er geschenkt worden ist, kann ich ja wirklich nicht behaupten.
SPEAKER_2: Er ist gefunden worden.
SPEAKER_2: Und da stellt ich halt die Frage, ist er Treibgut?
SPEAKER_2: Ist er so ein Strandgut, was man dann aufliest und dann gehört es mir?
SPEAKER_2: Oder nochmal eine Spur weiterzugehen?
SPEAKER_2: Und das wird uns ja auch nicht wirklich beantwortet, weil wir da nicht allzu viel darüber wissen.
SPEAKER_2: Wie ist es denn überhaupt mit dem Begriff Eigentum in der Sternflotte versehen?
SPEAKER_2: Und das halte ich für fast unbeantwortbar.
SPEAKER_2: Aber dann eben einfach die Annahme zu nehmen, Sternflotte hat Data gefunden, deswegen ist die Sternflotte Eigentum.
SPEAKER_2: Und deswegen können wir, wenn das denn kein intelligentes Lebewesen und eben das keine Rechte hat, dann können wir damit verfahren, wie wir wollen.
SPEAKER_2: Das finde ich alles fraglich.
SPEAKER_2: Ich meine, Data ist, selbst wenn er kein Intelligent ist, also keine Person wäre, keine intelligente Lebensform usw.
SPEAKER_2: wäre er sicherlich doch auch nicht Eigentum der Sternflotte, oder ist das falsch?
SPEAKER_3: Ich glaube, da vermischst du gerade ganz viele Sachen.
SPEAKER_3: Da kommen ganz viele Sachen zusammen.
SPEAKER_3: Ob es Eigentum in der Sternflotte gibt, wissen wir nicht.
SPEAKER_3: Also wir sehen Tendenzen dazu, dass es Eigentum gibt.
SPEAKER_3: Man weiß, dass man Privateigentum haben kann.
SPEAKER_3: Oder wir gehen davon aus, dass alles, was ich über den Replikator repliziere, im Endeffekt allen gehört und ich letztendlich kein Privateigentum habe.
SPEAKER_3: Das sind alles gedankliche Konstruktionen, die uns aber im Endeffekt nicht irgendwie belegt werden.
SPEAKER_3: Es kommt aus der Serie oder aus dem Kanon halt nicht heraus, dass da drin steht, niemand hat Eigentum an irgendwas oder jemand hat Eigentum.
SPEAKER_3: Natürlich haben zivile Leute Eigentum an Grund und Boden.
SPEAKER_3: Also eine Raumstation oder sowas in der Richtung.
SPEAKER_3: Also es wird ja ab und an auch gesagt, irgendwie der hat seine eigene Raumstation oder das ist sein Haus.
SPEAKER_3: Cispos Vater hat einen Restaurant.
SPEAKER_3: Also irgendeine Form von Eigentum muss es ja geben.
SPEAKER_3: Aber es hat halt die Grenze da, wenn ich sage, der ist eine Lebensform oder eine intelligente Lebensform.
SPEAKER_3: Also an Lebensform kann ich Eigentum haben.
SPEAKER_3: Jeder kann sich einen Hund halten.
SPEAKER_3: Dator hat rechtlich, denke ich mal, Eigentum an Spot.
SPEAKER_3: So, das ist eine Frage, ob man dort jetzt in der Zukunft auch die gleichen Eigentumsrechte noch hat.
SPEAKER_3: Darüber haben wir keinerlei Aufzeichnung.
SPEAKER_3: Wir müssen zugrunde legen, dass es wahrscheinlich nicht großartig anders ist.
SPEAKER_3: Dass Tiere durchaus vielleicht auch als Sachen gewertet werden oder halt die Katze darf hingehen, wo sie will.
SPEAKER_3: Ich weiß es nicht.
SPEAKER_3: Weil letztendlich hängt da auch dran, ob ich verantwortlich bin für das Tier.
SPEAKER_3: Ist ja nicht nur, dass ich über das Tier bestimmen darf, sondern wer ist denn dafür verantwortlich, wenn das Tier irgendeinen Mist baut?
SPEAKER_3: Oder wenn das Tier jemanden verletzt oder so.
SPEAKER_3: Dann ist ja im Grunde der Eigentümer verantwortlich.
SPEAKER_3: Es wird immer so getan, als wenn Eigentum was Schlimmes ist, Eigentum an Tieren oder Tiere darunter zu ordnen.
SPEAKER_3: Natürlich haben sie erweiterte Rechte, Tierschutz und so weiter, dürfen nicht gequält werden und so weiter.
SPEAKER_3: Völlig richtig, alles richtig.
SPEAKER_3: Aber Eigentum an Tieren ist im Endeffekt auch ein Schutz für die Tiere.
SPEAKER_3: Das heißt, der Eigentümer ist haftbar, wie er das Tier behandelt.
SPEAKER_3: Und der Eigentümer ist auch haftbar gegenüber anderen, was das Tier sozusagen anrichtet.
SPEAKER_3: Es geht nicht nur darum, dass ich einem Tier meine Willensgewalt aufdränge und der böse Eigentümer bin.
SPEAKER_1: Ja, also Star Trek ist ja, wie du schon gesagt hast, sehr unklar, was Eigentum betrifft.
SPEAKER_1: Also wir haben ja auch den Unterschied zwischen Besitz und Eigentum.
SPEAKER_1: Bei manchen Dingen denke ich schon durchaus, dass eine Eigentümerschaft da ist.
SPEAKER_1: Aber bei anderen Dingen könnte es auch einfach sein, dass es ein Besitz ist.
SPEAKER_1: Also dass man eben nicht von Eigentum sprechen kann.
SPEAKER_1: Also wir wissen nicht, auf welcher Grundlage wird auf der Erde gewohnt.
SPEAKER_1: Oder wie ist das mit dem Restaurant von Cisco ganz genau?
SPEAKER_1: Das sind so, also da halte ich durchaus für möglich, dass es da noch mal irgendwie ein Konstrukt gibt, der uns bisher einfach nicht erklärt wurde.
SPEAKER_1: Dass es durchaus vom persönlichen Eigentum mehr und mehr weggegangen wurde, könnte ich mir vorstellen.
SPEAKER_3: Vielleicht geht es auch um die Anhäufung über den einen bestimmten zweckerfüllendes Maß hinaus.
SPEAKER_3: Niemand muss für 40 Milliarden Twitter kaufen oder sowas in der Richtung bei Star Trek, wahrscheinlich oder kann das.
SPEAKER_3: Weil es ist halt nicht da, aber es ist ja die idealisierte Mensch.
SPEAKER_3: Ich bin ganz genügsam.
SPEAKER_3: Ich möchte nur mich und meine Fähigkeiten verbessern, um der Gesellschaft zu dienen.
SPEAKER_3: Dass das im Endeffekt im Laufe der Serie immer weiter aufgebrochen wird und es durchaus auch gierige Leute gibt oder eigennützige Leute, das sieht man ja.
SPEAKER_3: Aber ja, wir tappen da am Dunkeln.
SPEAKER_1: Wobei der Eigennutz, da habe ich das Gefühl, der geht dann eher in Richtung Macht und Einfluss, als was persönlichen Eigentum betrifft.
SPEAKER_1: Also ich habe eher weniger das Gefühl, dass es dann eher Leute gibt, die versuchen, in Anführungszeichen Reichtümer aufzuhäufen, als dass es dann eher um Einfluss und Macht gilt.
SPEAKER_1: Also wir haben zum Beispiel bei der Replikator-Folge uns auch so ein bisschen gefragt, wie ist das denn genau, wenn jeder eigentlich immer alles haben kann, fängt man dann womöglich irgendwann tatsächlich an, von diesem immer mehr haben zu wollen und ja, womöglich ist auch als Puffer zu werden für sich, wegkommt.
SPEAKER_1: Aber wie du sagst, also das ist halt eben der ideale Mensch, ist dem ganzen zugrunde gelegt.
SPEAKER_3: Dieses Bestreben, Besitz oder Reichtum anzuräufen, Eigentum anzuräufen, das soll es halt da nicht mehr geben.
SPEAKER_3: Finde ich eine kühne Hypothese, aber wer weiß.
SPEAKER_3: Vielleicht findet ja irgendwann mal so ein Umdenken statt.
SPEAKER_3: Weiß man nicht.
SPEAKER_3: Und aber wie gesagt, was jetzt Data und Eigentum angeht, ja es wird, also die Serie selbst bietet immer wieder Beispiele, die diese Folge mit Measure of a Man einfach obsolet machen.
SPEAKER_3: Also die Serie zeigt an sich, dass diese Folge völlig sinnlos ist und dass das längst geklärt ist.
SPEAKER_3: Trotzdem nach wie vor, wir wissen nicht den rechtlichen Status von Data.
SPEAKER_3: Also letztendlich können wir nur aus der tatsächlichen Fakt oder aus der tatsächlichen Art und Weise, wie er uns präsentiert wird, schließen.
SPEAKER_3: Na später ist er, hat er ja auch irgendwie eine Residenz und hat Bedienstete und was weiß ich, in der möglichen Zukunft.
SPEAKER_1: Genau, aber ist es nicht so, dass er, wo ist es, Cambridge oder wo, dass er quasi dort einfach lebt, also von daher von wieder persönlicher Residenz, also natürlich, dass er dort wohnt, aber das wieder nicht betrachtend im Hinblick auf der Vermutung, dass es dann sein Eigentum ist, sondern dass er dort eben ja ansässig ist, weil er dort eben auch unterrichtet.
SPEAKER_1: Genau, aber wie natürlich dann die Situation ist mit der Haushaltshilfe oder mit der, wie auch immer, Haushälterin, die er dann da tat.
SPEAKER_3: Ja, und also weiterhin, wie gesagt, ist nicht geklärt.
SPEAKER_3: Und auch die Folge mit dem Holodog oder der Holodog an sich, der eigentlich so ein ähnlicher Charakter ist, der dann wirklich vom Reißbrett an sehen wir ja diesen Weg.
SPEAKER_3: Also von seiner erstmaligen Aktivierung.
SPEAKER_3: Wenn wir das auf Data anwenden, jetzt Präzidenzfall, dann wäre es mit der Aktivierung von Data.
SPEAKER_3: Also mit der Aktivierung des Doctors sehen wir hier seine Entwicklung hin.
SPEAKER_3: Und das ist quasi deckungsgleich mit der Entwicklung von Data.
SPEAKER_3: Der Doktor möchte auch die Grenzen seines Programms überwinden.
SPEAKER_3: Er möchte menschlicher werden, also nicht im Sinne von grumpier und Wesenszüge eines Menschen.
SPEAKER_3: Die hat er ja schon.
SPEAKER_3: Er ist ja so programmiert, dass er ein menschlicher Interaktionspartner ist in seiner Funktion.
SPEAKER_3: Aber er möchte halt auch die ganzen anderen Facetten eines Menschen, also sozusagen nicht nur in seinem.
SPEAKER_3: Freiheit oder halt auch Kreativität, die die Art und Weise sich ausdrücken zu dürfen, Genuss, Familie haben zu dürfen.
SPEAKER_3: Alles das, was letztendlich einem Menschen, eine Handlungsfreiheit und so zugestanden wird.
SPEAKER_3: Oder was die Föderation an sich einem Menschen zugesteht.
SPEAKER_3: Da ist dann halt auch dieser Punkt, der Doktor, bei dem es ja noch einfacher zu sehen, der kommt ja aus dem Eigentum der Sternenflotte.
SPEAKER_3: D.h.
SPEAKER_3: er wurde im Auftrag der Sternenflotte programmiert.
SPEAKER_3: Er ist ein Programm.
SPEAKER_3: D.h.
SPEAKER_3: er sitzt sozusagen, er ist in der Datenbank im Eigentum der Sternenflotte.
SPEAKER_3: Und es ist ein Programm, was ausgeführt wird.
SPEAKER_3: So, dementsprechend, was muss passieren, dass aus diesem Eigentum wirklich dann eine Person wird.
SPEAKER_3: Und selbst das sehen wir nicht.
SPEAKER_3: Das wird nicht abschließend entschieden.
SPEAKER_3: Es gibt diese Folge, die Veröffentlichung.
SPEAKER_3: Da wird explizit gesagt, das ist quasi die Referenz auch für Data.
SPEAKER_3: Da wird explizit gesagt, er ist keine Person.
SPEAKER_3: Oder es wird zu diesem Zeitpunkt, ist mir das Eisen zu heiß.
SPEAKER_3: Ich entscheide das nicht, sagt der Schiedsmann.
SPEAKER_3: Weil ich die Folgen nicht absehen kann.
SPEAKER_3: Was ich aber machen kann, ist in der speziellen Sache entscheiden.
SPEAKER_3: Und zwar nämlich den Künstlerbegriff auf ihn auszudehnen und dann entsprechende Rechte und Pflichten daran zu knüpfen.
SPEAKER_3: Nämlich Urheberrecht und so weiter und so fort.
SPEAKER_3: Also wie gesagt, der Knackpunkt ist wieder nicht geklärt.
SPEAKER_3: Er ist auch nicht relevant in der Hinsicht.
SPEAKER_3: Es muss nicht entschieden werden, um diesen Fall zu entscheiden.
SPEAKER_3: Der Doktor könnte jetzt natürlich sagen, ja, ich möchte diesen Status aber dann ein für alle mal geklärt haben.
SPEAKER_3: Und er könnte seinen Fall, den er gerade gewonnen hat, als Präzidenzfall anführen.
SPEAKER_3: Guck mal hier, wenn ich schon Künstler sein kann, warum kann ich dann nicht auch andere Sachen sein, die mir das Gesetz möglicherweise zugesteht?
SPEAKER_3: Und dass er sich jetzt theoretisch so seine Rechte ein Stück für Stück erkämpft, dass man in der Summe sagen muss, also er ist zwar vielleicht laut Gesetz keine Person, aber er hat alle Eigenschaften der Person zusammengesammelt.
SPEAKER_3: Ja, kann sie in sein Buch kleben, ach hier, pass auf, ich habe Urheberrecht, ich habe Künstlerbegriff, ich darf mich fortpflanzen, hier beim nächsten Prozess habe ich das gewonnen und so weiter und so fort.
SPEAKER_3: Also diesen Weg könnte er gehen.
SPEAKER_3: Und ich glaube, er wäre vielleicht sogar erfolgreich damit.
SPEAKER_1: Ja, und also die mögliche Zukunft, die uns am Ende von Voyager ja auch gezeigt wird, also impliziert, wie halt immer, impliziert schon, dass er als Person anerkannt ist.
SPEAKER_3: Und die, ja, du hast recht, und die Blaupause sehe ich auch so ein bisschen in der Position oder in der Figur des Moriarty bei TMG, Schiff in der Flasche zum Beispiel auch.
SPEAKER_3: Nämlich, es ist immer der Knackpunkt ab, wann ist ein Programm, also wann ist ein Programm auf dem Weg, eine Person werden zu können?
SPEAKER_3: Also wann spricht man davon, dass es irgendwie mehr ist als seine, seine native Programmierung?
SPEAKER_3: Ja, also blankes Selbstbewusstsein scheint ja nicht auszureichen.
SPEAKER_3: Also er ist, dass jemand, der sich bewusst ist, ich bin ein Hologramm, das, was der Doktor am Anfang ist, das scheint ja nicht auszureichen.
SPEAKER_3: Das ist ja so.
SPEAKER_3: Er weiß, dass er ein Hologramm ist.
SPEAKER_3: Er weiß, dass er eine bestimmte Funktion hat.
SPEAKER_3: Also muss es ja etwas sein, was dem entwächst.
SPEAKER_3: Inwieweit muss ein Programm seiner Programmierung entwachsen?
SPEAKER_3: Wie weit muss er das überwinden?
SPEAKER_3: Also, ab welchem Level des Hinauswachsens über die eigentliche Programmierung ist nicht mehr von einem Programm, sondern schon von einer Person zu reden?
SPEAKER_3: Oder erfüllt es die Voraussetzungen an einer Person, die man hat?
SPEAKER_3: Und bei Moriarty sieht man das halt auch.
SPEAKER_3: Er ist programmiert eigentlich normalerweise als Bösewicht aus den Sherlock-Holmes-Romanen.
SPEAKER_3: Durch diesen unglaublichen Glitch im Holodeck, anderes Thema hatten wir schon, erlangt er ja Bewusstsein.
SPEAKER_3: Und dann kommuniziert er das ja auch ganz stark dann im Schiff in der Flasche in der Episode.
SPEAKER_3: Er ist nicht mehr die Romanfigur, er ist sozusagen dem Haus entwachsen.
SPEAKER_3: Und dieses Bestreben, das Holodeck zu verlassen, das kann man eigentlich umdeuten in die Anerkennung als Lebensform.
SPEAKER_3: Er möchte das Holodeck verlassen, er möchte die Grenzen seiner Programmierung, die letzte Grenze seiner Programmierung noch überwinden und möchte dann sozusagen als Lebensform anerkannt, herausgehen, weiterentwickeln.
SPEAKER_3: Das ist ja auch das, wenn er Picard täuscht und dann letztendlich das Holodeck im Holodeck verlässt und sie dann in dem hologenerierten Zehn vorne sitzen, dann sagt Picard explizit zu ihnen, you are the essence in essence in new lifeform.
SPEAKER_3: Das heißt, Picard ist schon schon bewusst, also wenn ein Programm das Level an sich hinauswachsend erfüllt, dann ist es im Grunde eine neue Lebensform und genießt damit Rechte.
SPEAKER_3: Also so ein bisschen kann man dieses Dilemma oder diese Frage dann schon da ablesen.
SPEAKER_3: Beim Holodoc haben wir halt nochmal diesen kompletten Weg, diese Blaupause vom Anfang bis dem relativen Ende dann durch exzessiert.
SPEAKER_1: Ja und generell auch im Delta-Quadranten auch an anderen Beispielen, in anderen Kulturen, immer wieder aufgebracht.
SPEAKER_3: Und wird ja auch relevant heutzutage, um mal so einen kleinen Realitätsbezug zu ziehen, gerade diese Geschichte mit dem Doktor und dem Einordnungen als Künstler.
SPEAKER_3: KI ist ja heutzutage schon so weit fortgeschritten, dass sie Bilder erstellen kann, dass sie Beethovens zehnte, unvollendete, weiterkomponiert und Text generieren kann.
SPEAKER_3: Zwar immer noch durch den Menschen gesteuert, das heißt der Mensch schubst das an, aber das zeigt so die Tendenz und es gibt jetzt schon so Fragen, inwieweit eine KI schöpferisch tätig sein kann, inwieweit sie als Künstler, also unter dem Begriff des Künstlers vom Grundgesetz oder von einer Grundrechtskarte fallen kann.
SPEAKER_3: Solche Diskussionen gibt es heutzutage schon.
SPEAKER_3: Da war Star Trek schon so ein bisschen seiner Zeit voraus vielleicht, aber das ist so der Weg, wo wir gerade hingehen.
SPEAKER_2: Aber man würde doch, wenn man so einer KI dieses Künstlerecht einräumen würde, man würde ja nicht automatisch ein Personenrecht zu schreiben oder wie auch immer.
SPEAKER_3: Das ist halt die Frage.
SPEAKER_3: Das ist ja genau der Knackpunkt.
SPEAKER_3: Das hängt vom jeweiligen Rechtsverständnis ab.
SPEAKER_3: Wenn ich ein Recht zugestanden kriege, macht das dann aus mir impliziert, dass ich der allumfassende Träger dieses Rechtes bin, also auch alle anderen Rechte habe?
SPEAKER_3: Wohl nicht.
SPEAKER_3: Wir müssen uns jetzt auf den Boden von Star Trek bewegen.
SPEAKER_3: Da wird es gerade explizit gesagt, nein, das ist nicht so.
SPEAKER_3: Nur weil ich Künstler bin, heißt das nicht, dass ich eine Person sein muss.
SPEAKER_3: Müssen wir so hinlegen.
SPEAKER_3: Ob das in unserem wahren Leben so sein wird, da wir ein Rechtssystem Salat auf der Erde haben und noch immer keine Weltregierung, die solche Sachen vielleicht abschließend regelt, kann man darüber, glaube ich, keine Prognose abgeben.
SPEAKER_2: Also ich versuche es mal mit einer Analogie, die ich vielleicht ein bisschen besser verstehen kann, nochmal zu verdeutlichen.
SPEAKER_2: Also das, was du jetzt gerade gesagt hast, ist so was wie, wenn ich meinem Hund jetzt beibringen könnte, ein perfektes, supergeiles Bild zu malen, wo man sagt, das stelle ich in den Louvre, dann impliziert das nicht, dass dieses Tier auch eine Person ist, obwohl es definitiv der Künstler sein könnte.
SPEAKER_2: Und ich stelle vielleicht sogar noch weiter in Frage, ob ich als Eigentümer des Tiers nicht vielleicht als Künstler anerkannt werde.
SPEAKER_2: Das ist fraglich, oder?
SPEAKER_3: Ja, das ist jetzt spekulativ.
SPEAKER_3: Also es gibt durchaus Tiere, die malen.
SPEAKER_3: Man müsste jetzt recherchieren, ob wie da der Künstlerstatus ist.
SPEAKER_3: Also es gibt Affen, die malen und das wird auch für gut Geld verkauft.
SPEAKER_1: Auch Elefanten?
SPEAKER_3: Ja, alles Mögliche.
SPEAKER_3: Letztendlich sogar unabsichtlich, wenn jemand oder eine Katze durch Farbe läuft und dann übers Bild.
SPEAKER_3: 50.000 Euro.
SPEAKER_3: Herzlichen Glückwunsch.
SPEAKER_3: Ich kann es nicht beantworten, sagen wir mal so.
SPEAKER_3: Ich breche mir hier einen ab, aber ich kann es nicht beantworten.
SPEAKER_3: Müsste man jetzt recherchieren, wie es jetzt bei uns ist.
SPEAKER_3: Laut Star Trek und die Beispiele, die uns dort gegeben werden, ist es so, wie es beim Doktor aus Eigentum kann.
SPEAKER_3: Ich glaube aber auch erst, dass das erst auf dem Weg dorthin etwas mehr dazukommen kann.
SPEAKER_3: Der Doktor ist dem Eigentumsbegriff im Endeffekt durch seine Funktion und durch sein Leben auf der Voyager auch schon entwachsen.
SPEAKER_3: Er ist medizinischer Offizier, er wird ja auch so firmiert dort.
SPEAKER_3: Und er hat ja auch im Endeffekt das Recht, den Captain des Amtes zu entheben, wenn was sein sollte.
SPEAKER_2: Er ist ein Crewmitglied, das schon, aber er ist kein Offizier.
SPEAKER_2: Er hat keinen Dienstgrad.
SPEAKER_2: Also ich weiß auch gar nicht, wo man da so eine Grenze ziehen kann und ob das eine das andere bedingt, ist fraglich.
SPEAKER_2: Ich habe keine Ahnung.
SPEAKER_1: Also Crewmitglied, also da kann man natürlich jetzt auch schon wieder Haarspalt rein betreiben.
SPEAKER_1: So wie er teilweise gerade am Anfang behandelt wird, wird er ja nicht als Crewmitglied anerkannt, aber nach und nach kommt das eben.
SPEAKER_1: Das ist aber aus dem, wie sie mit ihm umgehen, kommt das.
SPEAKER_3: Ja, also das meine ich ja, dass schon aus seinem Prozess, den er durchläuft, schon so eine gewisse sich-aus-sich-heraus-wachsen praktiziert wird.
SPEAKER_3: Sein Programm wurde ja um so viel Speicherplatz erweitert und neue Routinen hinzugefügt, die es ihm erlauben, schöpferisch tätig zu sein und so weiter und so fort.
SPEAKER_3: Also er ist dem letztendlich ein Eigentum, aus dem er entsprungen ist, schon längst entwachsen.
SPEAKER_3: Das wird in der Folge auch ganz klar gesagt.
SPEAKER_3: Er hat, er erfüllt die Kriterien, die Kriterien, die Kriterien.
SPEAKER_3: Also man lässt sich, lassen sich viele gute Gründe finden, warum er eine Person ist.
SPEAKER_3: Aber ich will es nicht entscheiden, sagt der Schlichter.
SPEAKER_3: Ich bin nicht bereit, das zu entscheiden, weil ich weiß, dass das mannigfaltige Tragweite hat und vielleicht sogar in einem Bürgerkrieg endet, wenn ich im Hinterkopf habe, dass irgendwo Hologramme zur Zwangsarbeit verpflichtet werden.
SPEAKER_3: Oder so.
SPEAKER_3: Und das natürlich auch Auswirkungen hat auf jegliche Art von in irgendeiner Weise manifestiertem künstlichen Leben als Android oder als KI oder als, keine Ahnung, Kaffeeautomat, der selbstständig neue Kreationen ausführt.
SPEAKER_3: Ich weiß es nicht.
SPEAKER_2: Würft aber auch kein so gutes Licht, wenn man sagt, okay, ich will das jetzt nicht machen, weil wir haben ja hier noch, ja, photonische Sklaven.
SPEAKER_2: Und deswegen will ich es nicht entschließen, denn ich bin ganz gerne eigentlich derjenige, der die Peitsche in der Hand hat und eben nicht arbeiten verrichtet für photonische Personen.
SPEAKER_2: Also es soll schon andersrum sein.
SPEAKER_2: Ich weiß nicht, ob das vielleicht ein bisschen, ich sag's mal an von Strichn, feige ist, diesen Weg nicht zu gehen.
SPEAKER_2: Aber wir sprechen hier von einer Fiktion und die Geschichte soll eigentlich interessant sein.
SPEAKER_2: Also man würde es sich vielleicht, wie du schon am Anfang gesagt hast, kaputt schreiben, wenn ich einen Haken an diese ganze Sache setzen würde.
SPEAKER_2: Und so sehr ich mich halt auch an wem gehört Data reibe, so gut ist diese Geschichte ja aber eigentlich auf der anderen Seite, weil ich mich daran reiben kann, weil ich merke, oh das bewegt mich, das macht mich wahnsinnig, dass sie diesen Abschluss nicht finden.
SPEAKER_2: Erkennt ihn doch endlich an.
SPEAKER_2: Und vielleicht ist das ja auch ganz gut, dass es so ist.
SPEAKER_2: Also nicht der Umstand, dass sie ihn nicht anerkennen, sondern dass ich damit emotional mitgehe mit der Geschichte.
SPEAKER_3: Ja, also jede Geschichte ist gut, wenn sie irgendwelche Gefühle in dir weckt.
SPEAKER_3: So.
SPEAKER_2: Wenn es reiner Hass ist.
SPEAKER_3: Selbst dann, es ist auch ein Gefühl.
SPEAKER_3: Mein Gott, also man kann Beispiele für jegliche Art finden.
SPEAKER_3: Also entweder es nimmt mich halt irgendwie mit auf irgendeine Art.
SPEAKER_3: Kann man heute sagen, ist es handwerklich gut gemacht oder ist es inszenatorisch gut gemacht oder hätte ich es an eine andere Stelle gebracht oder so.
SPEAKER_3: Die letztendliche Frage, die dort aufgeworfen wird, die ist ja elementar.
SPEAKER_3: Und die ist ja wirklich interessant.
SPEAKER_3: Ich finde sie nur an der falschen Stelle gefragt.
SPEAKER_2: Ja.
SPEAKER_3: Aber letztendlich begegnet uns das ja durch die ganze Serie hinweg.
SPEAKER_3: Und auch schon bei TOS hatten wir ja auch Androiden.
SPEAKER_3: Bei TOS haben sich sowieso nicht um rechtliche Sachen geshared.
SPEAKER_3: Im Endeffekt.
SPEAKER_3: Ja, also das ist schon mal eine Weiterentwicklung, das bei TNG dann aufgemacht wurde.
SPEAKER_3: Okay, es gibt auch eine Art von Verantwortlichkeit und es gibt auch einen juristischen Überbau, den wir irgendwie einhalten müssen.
SPEAKER_3: Also ist auch bei Gesetz der Edo ganz einfach.
SPEAKER_3: Da kann man auch die ganze Zeit diskutieren, ja, und ist das jetzt auf dem Planeten so gerecht?
SPEAKER_3: Und so weiter und so fort.
SPEAKER_3: Und ach, der arme Junge, und das ist alles so schlimm.
SPEAKER_3: Und das Dilemma ist ja letztendlich, wenn ich mir selber als Föderation auf die Fahne schreibe, ich achte alle Lebensformen und ich achte alle Gesetze von allen Planeten, dann kann ich nicht da, wo es mir nicht passt, einfach reingreifen und sagen, jetzt gilt das aber nicht, jetzt hole ich den einfach raus.
SPEAKER_3: Da muss ich also entweder die diplomatischen Mittel wirklich ausschöpfen über wirtschaftliche Angebote, über Gnadengesuche, was weiß ich, ja, was letztendlich ja auch passiert.
SPEAKER_3: Also so, wie ich es in Erinnerung habe, ich will nicht sagen, Pika fällt auf die Knie, aber er fleht ja quasi dieses übergeordnete Wesen an oder bietet dem Handel an, eine Kolonie wieder wegzunehmen oder abzubauen, die da in der Nähe ist und die Edu in Ruhe zu lassen.
SPEAKER_3: Und dann läuft das ja, dann dürfen sie Wesley ja wieder mitnehmen.
SPEAKER_1: Ja, also ganz streng genommen haben sie aber von Anfang an schon Fehler gemacht, weil sie hätten laut der ersten oder der obersten Direktive ja eigentlich dort gar keinen Kontakt aufnehmen dürfen.
SPEAKER_3: Das muss man fressen, wenn man die Story machen will.
SPEAKER_3: Das ist einfach so.
SPEAKER_3: Also die Serie war scheinbar total langweilig, wenn die immer alles richtig machen würden, ist ja auch einfach so.
SPEAKER_2: Ja, aber es ist halt schon wirklich zum Face Palm, zum Hard Face Palm, dass auf dem Schiff gesagt wird, ja, wir haben da hier so ein Volk entdeckt.
SPEAKER_2: Okay, ob das die Direktive hin oder her, ich glaube, das war damals noch kein so großes Thema, ist ja dann erst später aufgekommen.
SPEAKER_2: Aber dass dann auf dem Schiff gesagt wird, tolles Volk, da lass uns mal runtergehen.
SPEAKER_2: Super, super.
SPEAKER_2: Da gehen wir einfach mal hin.
SPEAKER_2: Und das ist so mega blauäugig, vom Rechtsverständnis mal komplett abgesehen.
SPEAKER_2: Das ist so mega blauäugig, dass die dann einfach sagen, ja, da gehen wir runter, lass uns alle Tiere mit runternehmen.
SPEAKER_2: Ich meine, wenn Archer auf dem Schiff gewesen wäre und so blauäugig, da hätte sein Hund halt auch noch irgendeinen Stein anpieseln lassen.
SPEAKER_2: Und das hat ja ähnliche Sachen bewirkt.
SPEAKER_2: Warum lernt man denn nicht da draus?
SPEAKER_2: Nö, einfach mal runtergehen.
SPEAKER_2: Ja klar, Ball spielen, alles super, ist ja nicht so schlimm.
SPEAKER_2: Warum kann so was passieren?
SPEAKER_2: Warum gibt es keine Regelungen, dass man in Erstkontakt, oder ich meine, ich weiß gar nicht, ob es ein Erstkontakt ist.
SPEAKER_1: Ja, doch, es ist ein Erstkontakt.
SPEAKER_1: Und eigentlich hätte der gar nicht stattfinden dürfen, weil es eben eine Prävorkzivilisation ist.
SPEAKER_1: Aber wie Ronny gerade gesagt hat, das muss man dann halt jetzt in dem Moment schlucken.
SPEAKER_1: Und darüber hinaus, die sagen ja sogar, ne, Tasha hat geguckt, wie die Regelungen da unten sind.
SPEAKER_1: Und das wäre alles in Ordnung.
SPEAKER_1: Sie könnten einfach probieren.
SPEAKER_3: Wahrscheinlich wurde in dem Moment die Bestrafungszone geändert.
SPEAKER_3: Wahrscheinlich haben sie vorher gesagt, hier ist alles safe.
SPEAKER_3: Ha, ha, ha, 1830, pass auf, bumm, schlägt es um.
SPEAKER_3: So, da haben wir es.
SPEAKER_3: Aber was ich gut an der Episode finde, ist, dass da auch ganz klar dann mal gesagt wird, ja, scheiße, wir müssen trotzdem eure Gesetze, so unsinnig sie uns auch erscheinen.
SPEAKER_3: Auch irgendwie achten, ja.
SPEAKER_3: Also bei Kirk wäre es noch so gewesen, ja, ihr sollt alles hinterwäldler, hier kommt die Sternenflotte, hier kommt die Föderation, wir sind die coolen Leute, wir haben Recht und Gesetz, in Anführungsstrichen.
SPEAKER_3: Wir respektieren euer Hitlerwälderrecht nicht, komm, hol den Jungen mal da raus, tschüss, schön Feierabend noch.
SPEAKER_3: So, und das wird halt nicht gemacht, explizit nicht.
SPEAKER_3: Und das ist ein schönes Beispiel, in welche Richtung dann gerade, ich glaube, es ist die zweite Staffel, erste Staffel?
SPEAKER_3: Weiß ich nicht, erste Staffel noch.
SPEAKER_3: Das ist, glaube ich, so eine schöne Richtungsangabe, wohin es dann geht.
SPEAKER_3: Ja, nämlich das Witt respektiert.
SPEAKER_3: So unsinnig, dass er es sein macht.
SPEAKER_3: Tolle Strafe für Rasen betreten oder was kaputt gemacht.
SPEAKER_3: Ja, juhu.
SPEAKER_3: Völlig unsinnig.
SPEAKER_3: So, aber da wird gesagt, wir respektieren das, weil wir nicht mit zweierlei Maß messen.
SPEAKER_3: Ja, so hinterwälderisch und blöd, die auch sein mögt.
SPEAKER_3: Wenn wir sagen, wir achten alle, dann achten wir auch alle.
SPEAKER_3: Weil im Endeffekt die Alternative ist, muss man mal gucken, wie belastbar sind diese diplomatischen Beziehungen.
SPEAKER_3: Kann man da mit Sanktionen drohen?
SPEAKER_3: Kann man da, wie hoch sind die?
SPEAKER_3: Also es ist ein Abschätzungsspiel, wie hoch ist da die Chance, dass die Edo dann einen Krieg anzetteln mit der Föderation und so was in der Richtung.
SPEAKER_2: Und da darf man auch diese göttliche Entität oder gottähnliche Entität im Orbit von Edo, Edo-Heidster-Planeten nicht vergessen.
SPEAKER_2: Wenn man dann sagt, ja, wir gehen mal konventionelle Mittel, die rechtlichen Wege, wirtschaftliche Sanktionen und dann knallen die diese Wesen ein und weg, ist natürlich, naja, ein bisschen kurz, ja, also ist nicht weit hinaus gedacht oder beziehungsweise der ganze Fall ist komplexer, als man vom Rechtsbuch ausgehen könnte.
SPEAKER_3: Ja, und hat auch hohe Relevanz zu tatsächlich existierenden Geschichten.
SPEAKER_3: Ja, es gab ja diesen Fall 2016, glaube ich, von so einem US-Bürger, der in Nordkorea zu 15 Jahren Arbeitslager verurteilt wurde, weil er angeblich einen Propagandabanner irgendwie gestohlen haben soll oder so.
SPEAKER_3: Da hat die USA auch nicht jemanden geschickt, der den da rausholen kann, sondern im Endeffekt mussten sie das in irgendeiner Weise hinnehmen.
SPEAKER_3: So tragisch das auch geendet hat, nämlich, dass er irgendwie leider ins Koma gefallen ist.
SPEAKER_3: Und dann wurde er aus humanitären Gründen dann sozusagen an die USA zurückgegeben.
SPEAKER_3: Ganz tragischer Fall.
SPEAKER_3: Aber da gab es auch keine Invasion.
SPEAKER_3: Wir holen ihn jetzt da raus.
SPEAKER_3: Sondern da wurde auch sozusagen die Nordkorea als souveränes Völkerrechtsobjekt anerkannt.
SPEAKER_3: Oder zumindest gewahrt diese Integrität.
SPEAKER_3: Ihr habt euer eigenes Rechtssystem.
SPEAKER_3: So unmenschlich uns das auch erscheinen mag.
SPEAKER_3: Aber wir können da nicht einfach reingehen und das denjenigen rausholen.
SPEAKER_2: Ja, wenn ich mich in so einen fremden Staat begebe, muss ich leider halt auch immer damit rechnen, dass ich deren Rechte einfach nicht gut genug kenne, um jegliches vorherzusehen zu können oder eben alle Rechte einhalten zu können.
SPEAKER_2: Und dann muss man leider in diesen sauren Apfel beißen.
SPEAKER_2: So schlimm das ist, auch wenn es ein Unrechtstaat ist.
SPEAKER_3: Oder halt gucken, wie weit sind meine Einflussmöglichkeiten?
SPEAKER_3: Existierender bestehende Verträge.
SPEAKER_3: Ist das Land vielleicht wirtschaftlich von mir abhängig?
SPEAKER_3: Und ich kann sagen, so, dann kriegst du halt nächste Woche keine Hilfslieferungen mehr, wenn du mir den nicht zurückgibst.
SPEAKER_3: Ja, also es wird ja auch hintenrum bei vielen anderen Geschichten ganz viel mit Geld und Wirtschaft hantiert, wo man dann sagt, wir haben einen Friedensvertrag geschlossen oder wir haben uns geeinigt.
SPEAKER_3: Na ja, im Endeffekt ist das erkauft worden.
SPEAKER_3: Und solche Hebel werden dann angesetzt.
SPEAKER_3: Das wird natürlich nicht publik gemacht, weil das existiert durchaus und das ist auch völlig verständlich, dass man die Mittel ausschöpft, die immerhin zur Verfügung stehen.
SPEAKER_1: Und das wird in Star Trek nicht immer so sehr klar oder präsent, weil das dann, das ist so, das sind so die Sprüche, die Sätze, die so nebenbei fallen.
SPEAKER_1: Aber das haben wir da natürlich auch.
SPEAKER_1: Es sind immer Handlungsbeziehungen, es sind irgendwelche Dinge, die wir brauchen oder die, die die anderen brauchen.
SPEAKER_1: Und dann guckt man, wie kommt man da überein?
SPEAKER_1: Und wie hält man das vertraglich fest?
SPEAKER_1: Oder welche Kompromisse können wir da schließen?
SPEAKER_1: Das kommt auch in Star Trek immer und immer wieder.
SPEAKER_1: Und es ist dann immer interessant, wenn man dann zum Beispiel so zwischen die Fronten gerät.
SPEAKER_1: Ich habe mir gestern noch mal Terror of Rutia 4 angeschaut.
SPEAKER_1: Also da geht es auch darum, dass wir eigentlich, also wir aus Föderationssicht, Handlungspartner sind und auf dem Planeten allerdings eben eine Bevölkerungsgruppe unterdrückt wird, die seit 70 Jahren um Freiheit kämpft.
SPEAKER_1: Und da gerät man dann so zwischen die Fronten.
SPEAKER_1: Also der Redelsführer, der wirft dann der Föderation oder jetzt hier konkret eben der Enterprise Crew in Person Dr.
SPEAKER_1: Crusher, die er entführt hat, weil er eben eine Ärztin braucht und dann später auch PK vor, dass sie eben nicht so neutral sind, wie sie tun.
SPEAKER_1: Also sie sind hier in Handlungsbeziehung und liefern hier konkret zum Beispiel an den Planeten medizinische Unterstützung, Hilfe und so weiter und eben auch andere Dinge.
SPEAKER_1: Man möchte Waffen, die kriegen sie zwar nicht, aber immerhin, also sie mischen schon ein Stück weit mit und PK hält sich da noch so bedeckt und meint, wir hätten mit diesem Konflikt auf dem Planeten nichts zu tun.
SPEAKER_1: Und Dr.
SPEAKER_1: Crusher, er unterstellt ihr dann so ein bisschen Stockholm-Syndrom, meint, du fühlst dich jetzt so sehr mit deinen Entführern, aber unterm Strich, finde ich, stellt sie die richtigen Fragen.
SPEAKER_1: Sie sagt, wir müssen unsere Rolle hier auf diesem Planeten oder in diesem Konflikt auch betrachten und seinen Anteil daran anerkennen.
SPEAKER_1: Und das geht, glaube ich, in den Geschichten immer so ein bisschen unter, was da für Verstrickungen herrschen, wenn gerade solche Handlungsabkommen und so weiter geschlossen werden.
SPEAKER_2: Eine Neutralität gibt es ja quasi nie.
SPEAKER_3: Ich verstehe nicht sogar Verhandlungen irgendwie, dass der Planet in die Föderation aufgenommen wird?
SPEAKER_1: Nein, da jetzt nicht.
SPEAKER_1: Das ist eine Folge vorher.
SPEAKER_1: Ich vermische die Beine auch immer ganz gerne.
SPEAKER_1: Das ist eine Folge unmittelbar davor.
SPEAKER_1: Die Verfähmten, da sind die Angesianer.
SPEAKER_1: Und die haben diese Supersoldaten, also die sie tatsächlich ja biochemisch und anderweitig verändert haben, zu denen dieser Roger d'Ana gehört, haben die quasi vom Planeten, es gab ein Referendum, also die Mehrheit hat beschlossen, die machen Arbeit, das kostet vor allem immens viel Geld, sich mit denen auseinanderzusetzen, die zu behandeln und die in die Gesellschaft wieder zurück zu holen.
SPEAKER_1: Deswegen hat man die auf einen Mond ausgelagert und die sollen dann da doch irgendwie gucken, wie sie klarkommen.
SPEAKER_3: Also wenn man das mal zugrunde legt, dann müssten ja alle Welten innerhalb der Föderation, also wenn das die Voraussetzung ist, dass ich meinen ganzen innerpolitischen Kram geregelt habe, müssen ja alle Welten innerhalb der Föderation, dann müsste ja Frieden pur sein.
SPEAKER_3: Da dürfte es ja gar keine widerstreitenden Interessen mehr, selbst im Einzelnen, geben auf dem Planeten.
SPEAKER_3: Das heißt, es gibt gar keine verschiedenen Länder.
SPEAKER_3: Also wir sind ja momentan ganz weit weg von solchen Geschichten.
SPEAKER_3: Wir sehen, wie schnell sich innerhalb von Jahrzehnten so eine Stimmung ändern kann, wie schnell sich Systeme ändern.
SPEAKER_2: In meinem Kopf ist Star Trek auch genauso, wie du sagst, Länder, ob es sie nun gibt oder nicht, die sind total irrelevant geworden.
SPEAKER_2: Ich habe das Gefühl, dass es ein Planet ist und der ist jetzt schon die kleinste Instanz in diesem ganzen Rechtssystem.
SPEAKER_2: Und da gibt es vielleicht ein paar Unterschiede zu anderen Planeten.
SPEAKER_2: Oder vielleicht sogar sind diese ganzen Rechte unter einem gewissen Carter-Überbegriff so geregelt, dass alles sehr ähnlich ist.
SPEAKER_2: Und so die Grundrechte auf jeden Fall alles mal abgedeckt werden.
SPEAKER_2: Und alles andere kann halt schon ein bisschen gemacht werden, was Eigentum und was ich was gibt.
SPEAKER_2: Aber ansonsten kann ich mir auch sehr gut vorstellen, dass innerhalb der Föderation sich alles immer mehr angleicht.
SPEAKER_2: Und tatsächlich so eine totale Freiheit jedes Bürgers da ist.
SPEAKER_2: Also totale Freiheit gibt es natürlich nicht.
SPEAKER_2: Die Freiheit hört da auf, wo die Freiheit eines anderen eingeschränkt wird.
SPEAKER_2: Und das ist doch hoffentlich bei der Föderation halt auch noch so.
SPEAKER_1: Also tatsächlich finde ich das spannend.
SPEAKER_1: Also ich glaube schon, dass man sich eben als vereinter Planet bewerben muss.
SPEAKER_1: Wir haben auch Beispiele, wo innerplanetare Konflikte, mindestens eben zwei Parteien da miteinander zugange sind.
SPEAKER_1: Und wo es dann heißt, nee, also so in so einem Zustand könnt ihr kein Mitglied werden.
SPEAKER_1: Wir brauchen, also es wird ja auch nur ein Vertreter in den Föderationsrat geschickt.
SPEAKER_1: Schwierig.
SPEAKER_1: Das ist schon schwierig, ja.
SPEAKER_1: Und natürlich, also ich sehe das durchaus, dass es planetar individuelle Gesetze gibt, aber eine gewisse Grundhaltung, die muss gegeben sein tatsächlich.
SPEAKER_1: Das kriegen wir an mancher Stelle immer mal wieder erzählt.
SPEAKER_1: Und darüber hinaus gibt es dann eben noch übergeordnet, das Föderationsrecht, wie zum Beispiel in dieser Einfolge, als wir sind jetzt schon wieder ganz viel in TMG unterwegs, aber es sind einfach auch so schöne Beispiele.
SPEAKER_1: Als Riker unter Mordverdacht gerät, also Riker unter Anklage, ist auch unter Verdacht, Entschuldigung, falsche Folge, Riker unter Verdacht, so, wo er beschuldigt wird, einen Wissenschaftler getötet zu haben.
SPEAKER_1: Und dann wird auf dem Holodeck da so nachvollzogen, was die verschiedenen Zeugenberichte so beinhalten und wo die übereinstimmen und wo es da Unterschiede gibt.
SPEAKER_1: Und dann wird dann wieder in einer Anhörung tatsächlich darüber entschieden, wie sich die Sachlage darstellt, damit Pekka eine Entscheidungsgrundlage hat, ob er Riker ausliefert.
SPEAKER_1: Denn eigentlich befindet man sich hier im Rechtsraum dieses Planeten.
SPEAKER_1: Also man befindet sich hier im Rechtsgebiet dieses Planeten und der Vertreter, der von dort aufs Schiff kommt, sagt, ich will den hier verhaften, Riker kommt jetzt mit mir, weil bei uns gilt halt nach wie vor, also weiterhin zum Beispiel die Grundhaltung, wie wir das häufig erleben, schuldig, bis die Unschuld bewiesen ist.
SPEAKER_1: Also er will ihn gleich mal einkassieren und Picar behält sich vor, eben in der Anhörung rauszufinden, ob er Grundlage hat, dem zu sich zu widersetzen, weil er als Captain eben entscheidend darf, ob er ausliefert oder nicht.
SPEAKER_1: Und wenn er eben ausgeliefert würde, dann würde auf dem Planet dann der Prozess gemacht werden.
SPEAKER_1: Und natürlich kommt in der Anhörung dann wieder raus, dass er es nicht war und dass dann die Forderung, ihn auszuliefern, auch wieder fallen gelassen wird.
SPEAKER_1: Aber da sieht man eben ganz schön, finde ich, wie so die verschiedenen Rechtsebenen dann greifen.
SPEAKER_1: Also wie der Planetare-Vertreter aus seinem Rechtsverständnis und aus seinem Rechtsgebiet kommt und sagt, ich habe mir extra noch mal das Föderationsrecht durchgelesen und ich habe ein Anrecht darauf, die Auslieferung zu fordern, zum Beispiel.
SPEAKER_2: Kommt ja selten genug vor, dass sich jemand, ja der der andere, also unserer Rechtsformen, der nicht bemächtigt, sondern einfach sich beließt, ganz häufig sehen wir ja, dass irgendwelche Leute einfach entführt werden und so weiter, so wie wir uns eben auch nicht verhalten wollen, auch als Sternflotte nicht oder Föderation.
SPEAKER_1: Ja, weiß ich nicht, ob das so häufig ist.
SPEAKER_1: Also wir sehen auch immer wieder, dass es dann heißt, ja wir haben nachgelesen, das und das, so gehen wir jetzt vor, durchaus.
SPEAKER_1: Aber ich finde es eben interessant, dass es da verschiedene Ebenen gibt, also dass ein Planet ja schon auf eine bestimmte Art und Weise lebt, also was weiß ich, da eben sein eigenes Geld nach wie vor hat.
SPEAKER_1: Und auch gewisse eigene, ja natürlich durch den kulturellen Hintergrund, eigene Normen und Werte, aber sich eben auch der Föderationskarte angeschlossen hat.
SPEAKER_1: Und da muss es dann eben bestimmte Übereinstungen geben, sonst wird man gar nicht erst aufgenommen.
SPEAKER_1: Also ja, ein Stück weit, also das ist ja das, was die Föderation durchaus auch immer mal wieder vorgeworfen bekommt, zum Beispiel von dem Klingonischen Reich, also ganz explizit immer von dort auch, dass die Föderation so ein Gleichmacher ist, weil gewisse Werte eben immer übertragen werden.
SPEAKER_3: Ja, im Endeffekt, es ist ja ein Völkerrechtskonstrukt.
SPEAKER_3: Das heißt, es ist ein völkerrechtlicher Vertrag, diese Föderationskater, und die zu Grunde liegt, dass der Planet eigentlich schon im Kleinen diesen ganzen Prozess durchlaufen haben muss.
SPEAKER_3: Das heißt, es muss schon dieser Ausgleich der verschiedenen Interessen, der ja zweifellos besteht, wenn Menschen aufeinandertreffen, der muss in dem Planetsystem schon soweit gelöst worden sein, dass sich alle unter einem Banner in irgendeiner Weise vereinigen.
SPEAKER_3: Ob das jetzt intern noch Streitigkeiten gibt, ist, glaube ich, in dem Sinne so nicht irrelevant, wenn sich alle darauf geeinigt haben, okay, nach außen hin, möchten wir aber durch XY repräsentiert werden.
SPEAKER_3: Das haben wir heutzutage bei der Europäischen Union genauso.
SPEAKER_3: Also, die Europäische Union tritt in bestimmten Gebieten als Union auf, gegenüber USA, gegenüber China, was weiß ich.
SPEAKER_3: Aber intern hast du ja genauso deinen Hickhack, hast ja auch genauso nationale Interessen.
SPEAKER_3: Und bei Star Trek ist es halt so, dass diese nationalen Interessen nur sehr selten quasi nach außen finden, immer wenn es Stress gibt.
SPEAKER_3: Aber ansonsten nach außen hin sollten sie als geeinter Planet auftreten.
SPEAKER_3: Ist auch einfach von der inszinatorischen Höhe her einfach viel leichter zu händeln.
SPEAKER_3: Also es gibt Beispiele, wo wir dann bei Archer in verschiedene Rivalitäten reinschlittern.
SPEAKER_3: Und der eine ist bei dem anderen und so weiter und so fort.
SPEAKER_3: Und haben wir dann ein Konflikt, der sich lokal erstreckt.
SPEAKER_3: Und aber letztendlich muss ein Planet beweisen, dass er seinen Mist geregelt kriegt, um dann aufgenommen zu werden.
SPEAKER_3: Genau.
SPEAKER_3: Und muss sich halt verpflichten, diese ganzen Rechte oder also dem Individuum unveräußerliche Menschenrechte zu garantieren.
SPEAKER_3: Und Gerechtigkeit und sozialer Fortschritt, das sind ja diese Ziele der Föderation.
SPEAKER_3: Man kann ja jetzt die Karte darunter beten.
SPEAKER_3: Aber das muss ein Planet, wenn er aufgenommen werden will, erst beweisen.
SPEAKER_3: Es gibt so ein Prüfungsverfahren, wo er das dann wirklich darlegen muss und auch plausibel darlegen muss.
SPEAKER_3: Solange dann immer noch so eine lokale Rivalität oder so eine planetare Rivalität herrscht und sie sich nicht einigen können, durch wen sie vertreten werden, wird das halt auch nicht passieren.
SPEAKER_1: Wie geht es weiter?
SPEAKER_1: Wo sind wir denn jetzt gerade in dem, was du mitgebracht hast, Ronny?
SPEAKER_3: Na ja, wenn wir schon bei der Föderation und den Rechtsgrundlagen da sind, muss man mal eigentlich mal feststellen, dass das ein ganz schöner Sauhaufen ist, oder?
SPEAKER_3: Also, was da an Reglementationen aus dem, ich will jetzt nicht sagen Pop ist, aber aus dem Hut gezogen wird ständig.
SPEAKER_3: Allein, also natürlich setzt sich keiner hin und schreibt für zu Beginn der Serie mal so den gesamten Lex ab.
SPEAKER_3: Und reglementiert alles, wer ja auch zu viel verlangt.
SPEAKER_3: Aber vielleicht sollte man dazu übergehen, dass man eine gewisse Kontinuität an den Tag legt und sich nicht immer wieder neue Begriffe für Gesetze oder für Reglement oder wie sagt man, für Schriftstücke einfallen lässt, wo bestimmte Regeln festgelegt sind.
SPEAKER_3: Also es gibt irgendwie die...
SPEAKER_3: Es gibt die Charta der Sternflotte, es gibt irgendwie die General Orders, es gibt die Sternflotten Direktiven, es gibt die Sternflotten Vorschriften, es gibt die Sternflotten Verordnungen, es gibt Sonderbefehle, es gibt viele taktische Direktiven und Protokolle, uff, usw.
SPEAKER_3: Also das in der Sternflotten Verordnung.
SPEAKER_2: Entschuldigung, meinst du, das sind Synonyme füreinander?
SPEAKER_3: Das weiß ich nicht.
SPEAKER_1: Also teilweise denke ich ja, dass es sich um Synonyme handeln kann, aber nicht bei allem.
SPEAKER_1: Also ich denke schon, dass es da eine gewisse Struktur oder Unterordnung gibt, wie bei uns ja auch Gesetze, Verordnungen und dann wieder Ausführungsverordnungen.
SPEAKER_1: Einmal haben wir das Grundgerüst und dann muss das Ganze mit Leben gefüllt werden und in der Praxis umgesetzt.
SPEAKER_1: Und dass es sich dann immer weiter nach unten bricht, kann durchaus sein.
SPEAKER_1: Oder dass wir da in verschiedenen Bereichen gucken.
SPEAKER_1: Aber nichtsdestotrotz muss man ja sehen, wie du sagst, wir haben jetzt nicht eine Serie und vorher hat sich einer hingesetzt und hat sich dann irgendwie alles mal so ausgedacht und runtergeschrieben.
SPEAKER_1: Wir haben halt hier ein Franchise, das sich über so viele Jahrzehnte erstreckt.
SPEAKER_1: Das sind gewachsene Strukturen wie Gesetze, lustigerweise ja auch.
SPEAKER_1: Gewachsene Strukturen sind bei uns.
SPEAKER_3: Aber Gesetze werden regelmäßig überprüft und auch angepasst.
SPEAKER_2: Na ja gut, da gibt es einige, die...
SPEAKER_3: Hier ist es wirklich...
SPEAKER_3: Manchmal wird auch einfach nur...
SPEAKER_3: Man hat das Gefühl, es wird einfach nur was aus dem Hut gezogen.
SPEAKER_3: Das steht da und da und da und da.
SPEAKER_3: Ob das überhaupt an der Stelle von der Brisanz des zu regelnden Sachverhaltes überhaupt passt?
SPEAKER_3: Dass zum Beispiel der Chefarzt dem Captain das Kommando entziehen kann aus medizinischen Gründen steht irgendwie Flottenverordnung 104 Absatz C.
SPEAKER_3: Weiß ich nicht.
SPEAKER_3: Also es hat den Eindruck, als wenn es irgendwie keine große Tragweite hätte.
SPEAKER_3: Aber letztendlich ist das dann wirklich von übergeordneten, von übergeordneter Wichtigkeit.
SPEAKER_3: Also was Kommandostruktur angeht und so weiter und so fort.
SPEAKER_3: Ja, also wie gesagt, es ist ein endloser Flickenteppich.
SPEAKER_3: Und ich glaube ganz einfach, dass sich die Leute einfach nicht darüber Gedanken gemacht haben.
SPEAKER_3: Ich schreibe dann was runter.
SPEAKER_3: Es klingt irgendwie nach nach Regulatorien.
SPEAKER_3: Klingt gewichtig, hat Paragraph und Absatz im Wortlaut.
SPEAKER_3: Und dann nehmen wir das jetzt mal so.
SPEAKER_3: Und im Nachhinein versucht man daraus, so eine Art Codex zusammenzubauen.
SPEAKER_3: Und dann werden einem natürlich die Diskrepanzen noch offensichtlicher.
SPEAKER_2: So ein Reflex als nicht rechtsgelehrter.
SPEAKER_2: Wenn jemand Paragraph sagt, oh, er hat jetzt kommt Recht.
SPEAKER_2: Also es passiert mir natürlich auch.
SPEAKER_2: Du hörst das und sagst, ja, das scheint ja Hand und Fuß zu haben.
SPEAKER_2: Man kann sich da auch schnell mal täuschen lassen.
SPEAKER_2: Aber solange das von unseren Sternen, Flotten, oder von unseren bekannten Charakteren kommt, glaube ich denen das auch gerne.
SPEAKER_2: Und dann hat das wahrscheinlich auch diese Bewandtnis oder dieses Recht hat tatsächlich diese Tragweite in der Höhe an genau dieser Stelle.
SPEAKER_2: Und dafür soll es wohl auch da sein, vermute ich.
SPEAKER_3: Also kommt mir gerade der Gedanke, aber was ich mir wünsche, ist eine Anwaltsserie im Star Trek-Universum, so wie das Marvel jetzt gemacht hat.
SPEAKER_2: Habt ihr das in Schien nämlich auch noch mal gesagt?
SPEAKER_3: Und das die da wirklich auch immer die alten Fälle.
SPEAKER_3: Guck mal hier, Arctic Urk, weißt du, hier so dicker, proper.
SPEAKER_3: Und dann hast du da die ganzen Sachen.
SPEAKER_3: Und dann wird das halt noch mal aufgerollt oder so was.
SPEAKER_3: Ich glaube, da gibt es reichlich Futter für so was.
SPEAKER_1: Arctic Urk, ein ganzer Karton mit lauter Pads.
SPEAKER_3: Das haben wir doch hier bei der Behörde für temporäre Ermittlungen.
SPEAKER_3: Die haben doch auch eine Achtung zu Kirk und verdrehen immer die Augen, wenn der Name fällt.
SPEAKER_2: Zu Recht.
SPEAKER_3: So, mal die Frage an euch.
SPEAKER_3: Wenn wir das jetzt bei der Föderation so sehen, wie gestaltet sich das denn in den anderen Räumen, die uns eröffnet werden?
SPEAKER_2: Was sehen wir denn überhaupt an Rechtsräumen?
SPEAKER_2: Wollen wir bei den Klingonen weitermachen, wenn wir da ein bisschen was darüber wissen?
SPEAKER_1: Naja, das ist halt, also jetzt hier bei der Föderation, da halten wir uns ja einfach sehr viel auf.
SPEAKER_1: Deswegen haben wir sehr viel Datenmaterial, wo immer mal wieder irgendeine Autorenschafter was hat hinterlassen können.
SPEAKER_1: Aber jetzt zum Beispiel bei den Klingonen, das sind ja dann bestimmte Momente.
SPEAKER_1: Und ja, wir haben ja zum Beispiel die Gerichtsverhandlung von Kirk in Star Trek 6 oder von Arja in Enterprise.
SPEAKER_1: Da kriegen wir so einen kleinen Einblick.
SPEAKER_1: Da erfahren wir ja auch zum Beispiel, was darüber der Anwalt von Arja, das fand ich ja ganz interessant, der auch sieht, der bewertet, wie quasi die Kultur sich immer mehr in Richtung Krieger und eher volles kriegerisches Verhalten entwickelt und deswegen halt andere Bereiche so untergehen.
SPEAKER_1: Und zum Beispiel auch, dass der Rechtsbereich oder der juristische Bereich nichts mehr wert ist.
SPEAKER_1: Das ist also auch einfach Regularien, die früher wichtig waren einzuhalten, heute nicht mehr eingehalten werden.
SPEAKER_1: Und so sind ja dann die Verhandlungen, die wir dann auch da erleben.
SPEAKER_3: Zum Klingonischen Reich muss man sagen, das ist halt so eine Plutokratie nennt sich das.
SPEAKER_3: Das ist die Herrschaft der reichen Familien.
SPEAKER_3: Und es darum geht, sich ehrenhaft zu verhalten und die Regeln des Pfades des Kriegers zu befolgen, ist jetzt eins zu eins abgelesen.
SPEAKER_3: Okay.
SPEAKER_3: Aber was dahinter steckt ist einfach, dass der Begriff Ehre halt ein ganz großes Ding ist bei denen.
SPEAKER_3: Und die Entehrung ist dann quasi ein Verwaltungsakt.
SPEAKER_3: Also der Entzug von Rechten, die einem dann aberkannt werden.
SPEAKER_3: Also Worfs-Entehrung kann man theoretisch sagen.
SPEAKER_3: Der Moment, wo sie sich dann umdrehen, also die die Hände verkreuzen und dann umdrehen da beim hohen Rat.
SPEAKER_3: Es ist ein Verwaltungsakt, der gegen ihn ergangen ist.
SPEAKER_3: Und er hat quasi seine Rechte verloren, die ihm vorher zugestanden wurden.
SPEAKER_3: Kann man so sehen.
SPEAKER_3: Aber es ist halt auch so diese, da werden halt bei solchen außerirdischen Rassen Konstrukte aufgemacht, wo man sich halt fragt, kann das alles funktionieren?
SPEAKER_3: Und wir sehen ja auch im Endeffekt so schön, dass Plakativ auch sich anhört.
SPEAKER_3: Es funktioniert an vielen Ecken und Enden halt überhaupt nicht, dass das klingonische Reich sich so entwickelt hat und sich so ausgedehnt hat und überhaupt stabil ist, ist ein Wunder.
SPEAKER_2: Ja, das habe ich ja auch beim letzten Mal schon gesagt, als ich gesehen habe, derjenige, der das Messer schneller zückt, ist derjenige, der dann vorne steht.
SPEAKER_2: Das könnte dazu führen, dass sich nur noch die stärksten durchsetzen.
SPEAKER_2: Schön und gut hört sich auf dem Papier vielleicht ganz nett an für die Klingonen.
SPEAKER_2: Es führt aber auch dazu, dass die Bevölkerung doch arg ausgedünnt wird, wenn das in allen Lebensbereichen so ist.
SPEAKER_3: Ganz so ist es ja nicht.
SPEAKER_3: Es geht ja auch immer darum, wer die größere Ehre besitzt.
SPEAKER_3: Wenn ein ehrloser Klingone einen ehrenhaften Klingon angreift und dann so tötet und dann sagt, ich bin jetzt der Captain und ich bin jetzt der Anführer, der kann das nicht sein.
SPEAKER_3: Es ist meist immer andersrum.
SPEAKER_3: Jemand hat Ehre verloren.
SPEAKER_3: Ein Führer hat etwas getan, was dem Ehrebegriff nicht gerecht wird, was von den anderen missbilligt wird.
SPEAKER_3: Dann kann der Nächste dem genug Ehre zugestanden wird und der da auch motiviert ist, das zu tun, den quasi herausfordern und den töten und seinen Platz einnehmen.
SPEAKER_3: Also diese Ehrgeschichte ist da noch mal so der Überbau, um wirklich sicher zu gehen, dass der gesellschaftlich Angesehenste da auch wirklich weiterkommt und nicht einfach nur der, der im richtigen Moment das Messer zückt.
SPEAKER_3: Das haben wir im Spiegeluniversum so ein bisschen.
SPEAKER_3: Da geht es nur darum, wenn ich mal nicht hinter mich gucke, habe ich gleich das Messer drinnen.
SPEAKER_3: Und alle Leute, die Angst vor mir haben, die folgen mir dann.
SPEAKER_3: Also das System ist noch fragiler an sich.
SPEAKER_1: Aber das klingonische Reich wird ja auch durchaus als instabil dargestellt.
SPEAKER_1: Weil du sagst, es ist ja eigentlich erstaunlich, dass das so existieren kann und dass das irgendwie stabil läuft.
SPEAKER_1: Also sehr stabil läuft das nicht, glaube ich.
SPEAKER_1: Zumindest wird das immer wieder gesagt.
SPEAKER_1: Und dann zuletzt auch Esri Dex, der Worf gegenüber auch sagt, siehst du das nicht, dass deine Kultur, dass dieses Volk eigentlich komplett im Zusammenbruch befindlich ist.
SPEAKER_1: Ich habe da keine so romantische Verklärung wie Jetsia.
SPEAKER_1: Ich habe da nicht den Hintergrund wie du.
SPEAKER_1: Ich sehe das so von außen und ich sehe, dass das eigentlich nicht funktioniert.
SPEAKER_2: Er ist so ein bisschen Ritter der Tafelrunde.
SPEAKER_2: Gefühl, dass der gute Worf immer wieder vermittelt.
SPEAKER_2: Aber so ist es tatsächlich nicht, sehe ich auch so.
SPEAKER_3: Man kann es vielleicht vergleichen.
SPEAKER_3: Ich bin geschichtlich zu wenig bewandert, aber so ein bisschen mit der Kleinstaaterei in Deutschland, wo es ja dann auch irgendwann einen Kaiser gab, aber der auch kein Staatsgebiet hatte.
SPEAKER_3: Der musste dann halt rumreisen.
SPEAKER_3: Der war auch nur gestützt, soweit wie die Fürsten und Herzhöge ihn gestützt haben.
SPEAKER_3: Und so ist es ja im Endeffekt beim Kanzler auch.
SPEAKER_2: Das stimmt nicht ganz zu.
SPEAKER_2: So ein Kaiser kann natürlich sein eigenes Gebiet haben, wenn er es schon von Anfang an mitbrachte.
SPEAKER_2: Der wurde ja gewählt von den Kurfürsten.
SPEAKER_2: Und wenn das beispielsweise ein Herzog aus deren Reihen ist, dann hat er halt sein Gebiet gehabt und musste halt nicht so viel reisen.
SPEAKER_2: Aber das stimmt schon, du hast schon recht.
SPEAKER_2: Es könnte sein, dass ein freier Anleger gewählt worden ist, der eben kein Staatsgebiet hatte.
SPEAKER_2: Das trifft zu.
SPEAKER_3: Richtig, also die Herrschaftsgewalt erstreckt sich dann aber auch nur, die Unmittelbare, auf sein Gebiet, was er vorher schon hatte.
SPEAKER_3: Das ist ja bei den Glingonen auch so.
SPEAKER_3: Der Hochrat besteht ja aus den Repräsentanten der am ehrhaftesten angesehenen Clans oder Häuser.
SPEAKER_3: Und die bestimmen ja dann irgendwie den Kanzler.
SPEAKER_3: So habe ich das zumindest wahrgenommen.
SPEAKER_3: Und auch die Flotte besteht ja nur daraus, was diese Häuser, also jedes Haus hat seine eigene Flotte.
SPEAKER_3: Und der Einfluss oder die Macht oder die Ehre in Anführungsstrichen, die ein Haus hat, bestimmt sich danach, wie viele Schiffe und wie viele, von mir aus Kolonien oder Land sie haben.
SPEAKER_3: Und sie geben einen Teil davon an den Kanzler, der dann als Militär darüber verfügen kann.
SPEAKER_3: Aber es ist nicht so, dass alle Schiffe irgendwie dem Kanzler unterstehen.
SPEAKER_3: Der kann über sein eigenes Militär, was er aus seinem Haus mitbringt, bestimmen.
SPEAKER_3: Ja klar, muss er im Endeffekt.
SPEAKER_3: Also im Endeffekt ist bei Streitigkeiten das Einzige, was ihm bleibt, worauf er tatsächlich Zugriff hat, seine eigene Flotte aus seinem eigenen Haus.
SPEAKER_3: Aber ansonsten ist er halt auf die Gunz dieser ehrhaften Familien oder dieses hohen Rat es angewiesen, um letztendlich eine Streitmacht zusammenzustellen.
SPEAKER_3: Könnte natürlich jederzeit sagen, der Kanzler ist ehrlos, ich gehe raus, nehme ein Drittel meiner Flotte mit.
SPEAKER_3: Herzlichen Glückwunsch.
SPEAKER_2: Ja, es erinnert mich auch an diese Konstruktion.
SPEAKER_2: Ich will jetzt nicht zu weit abweichen, aber an die Konstruktion die Voyager mit den, wie heißen sie?
SPEAKER_2: Die schlecht frisierten...
SPEAKER_2: Mit den Kason zeigt.
SPEAKER_2: Und da ist es ja sehr, sehr ähnlich, nur dass da eben kein Kanzler oben steht.
SPEAKER_2: Sondern dass das halt einfach tatsächlich so ein Klan-Verbund ist.
SPEAKER_2: Und so stelle ich es mir halt auch bei den Klingonen vor.
SPEAKER_2: So ein Klan, die halt einen Kanzler gewählt haben.
SPEAKER_2: Der ist gewählt, oder wie wird der nochmal ausgetragen?
SPEAKER_1: Genau, der wird gewählt, aber die Kason, die haben halt diese Sekten.
SPEAKER_3: Das ist sozusagen so die Vorstufe dazu, kann man sagen.
SPEAKER_1: Und bei den klingonischen Häusern, da haben wir eben dieses Verwandtschaftsverhältnis.
SPEAKER_1: Also man ist innerhalb der Familie da zugange.
SPEAKER_1: Und im Zweifel müsste man jemanden ja konkret adoptieren, um ihn in das Haus zu holen.
SPEAKER_1: Das haben wir bei Worf gesehen, genau.
SPEAKER_1: Und diese, die mächtigsten Häuser, die bilden den Rat, oder?
SPEAKER_1: Und aus deren Reihen heraus wird dann der Kanzler gewählt.
SPEAKER_3: Genau.
SPEAKER_1: So habe ich das jetzt vor Augen.
SPEAKER_1: Aber ich habe jetzt nicht explizit nochmal dahingehend recherchiert.
SPEAKER_2: Jetzt, wo du das gerade beschrieben hast, finde ich, hört sich das doch sehr so nach alten deutschen, also so eine Mischung aus so Ting-Sachen, so Germanenbestimmungen und eben so der Norddeutsche Bund und der Deutsches Reich an.
SPEAKER_2: So eine Mischung daraus, insbesondere weil die Klingonen einen Kanzler haben.
SPEAKER_2: Ich weiß gar nicht, ist Deutschland der einzige Staat auf der Welt, der einen Kanzler oder eine Kanzlerin als Regierungschef hat?
SPEAKER_2: Ich weiß gar nicht, weil dieses Wort Chancellor ist ja, ist doch im Englischen glaube ich auch Chancellor, könnte dann tatsächlich irgendwie aufs deutsche Volk anspielen.
SPEAKER_3: Also den Begriff gibt es glaube ich häufiger, weil ich glaube er hat seinen Ursprung dann doch schon im mittel europäischen Raum.
SPEAKER_3: Römisches Reich so in der Richtung glaube ich.
SPEAKER_3: Aber ja, wie du sagst, deutsches Reich, ich habe halt diese Kleinstatterei und die wählen dann einen Kaiser, der dann quasi rumreisen muss von Kurfalz zu Kurfalz sozusagen.
SPEAKER_3: Und immer die Gunst der Einzelnen, also gestützt wird durch die Gunst der Einzelnen, letztendlich ein Herrscher.
SPEAKER_3: Ja, ich weiß nicht, Romulanisches Imperium, muss ich zugeben, habe ich jetzt gerade nicht recherchiert.
SPEAKER_3: Es wird ab und an auch mal der Bezug genommen zur ehemaligen DDR, was so Geheimdienste und so Geschichten angeht und Repressalien.
SPEAKER_3: Aber vielleicht kann Tanja da sonst noch mal ein bisschen was zu sagen.
SPEAKER_1: Naja, also ich habe jetzt auch nicht mal explizit recherchiert, aber wir haben den Romulanischen Senat.
SPEAKER_1: Und klar, also viel Geheimnistuerei, Geheimdienste.
SPEAKER_1: Sehr viel, glaube ich, wissen wir tatsächlich nicht.
SPEAKER_1: Aber das ist ja auch genau das Ansinnen der RomulanerInnen, dass wir ziemlich wenig über sie wissen.
SPEAKER_2: Perfide.
SPEAKER_3: Ja, also ganz präsent natürlich Geheimdienste und sowas.
SPEAKER_3: Aber das hat ja, glaube ich, jedes System, seine Geheimdienste.
SPEAKER_3: Selbst diese Freiheitsliebende Föderation hat das ja.
SPEAKER_2: Also ein anderes Thema.
SPEAKER_2: Wenn man einen Geheimdienst nicht kennt, dann ist er richtig gut.
SPEAKER_2: Die Kalasianer sind da ja auch ähnlich.
SPEAKER_2: Also die waren für mich, als ich mit TMG damals angefangen hatte, waren für mich die Kalasianer, also ich meine, die sind ja gar nicht so stark da.
SPEAKER_2: Die Romulaner und die Kalasianer waren für mich so sehr deckungsgleich.
SPEAKER_2: Sind sie natürlich nicht, aber ich habe das damals so wahrgenommen.
SPEAKER_2: Beides so verschlagene, hinterhältige, aber die Romulaner, das hört sich so negativ an, die Romulaner sind da natürlich deutlich besser da drin, Geheimnisse zu hüten, sage ich jetzt mal.
SPEAKER_3: Ich glaube, bei den Kalasianern kommt es gar nicht darauf an, Geheimnisse zu hüten.
SPEAKER_3: Im Endeffekt, weil deren Aktionen ja auch nicht unbedingt nur im Verborgenen stattfinden.
SPEAKER_3: Also, die Kalasianer uns gezeigt werden, auch zu TMG-Zeiten.
SPEAKER_3: Ich glaube, vier von der Führung kriegen wir nicht mit.
SPEAKER_3: Es werden, glaube ich, eher so militärische Geschichten gezeigt.
SPEAKER_3: Es ist halt, wie wir auch bei Dias-Niner hersehen, es ist halt eine Militärdiktatur.
SPEAKER_3: Wir werden vergleichgezogen zum Dritten Reich und zu den Nazis oder zu den Faschisten oder was weiß ich.
SPEAKER_3: Ja, und denen geht es halt massiv darum, ihren eigenen Einflussbereich auszuweiten und autark zu werden und Rohstoffe zu erschließen usw.
SPEAKER_3: Das sind diese typischen Geschichten.
SPEAKER_3: Und einen Feind zu generieren, unter dem das Volk sozusagen gebunden wird.
SPEAKER_3: Und Propaganda und so.
SPEAKER_3: Da ist ja auch die Justiz entsprechend ausgerichtet, wie die Schauprozesse im Dritten Reich.
SPEAKER_3: Da ging es ja auch nicht darum zu zeigen, ist das letztendlich, hat er jetzt das Verbrechen begangen oder nicht.
SPEAKER_3: Das stand ja von vornherein schon fest.
SPEAKER_3: Du hast da einen Richter gehabt, der mehr gebrüllt hat als letztendlich erzählt oder gesagt.
SPEAKER_3: Und bei den Cardassianern hast du das genauso.
SPEAKER_3: Der Prozess dient ja nur zur Schaustellung der Effektivität des Systems.
SPEAKER_3: Du kannst im Endeffekt gar nichts machen.
SPEAKER_3: Es ist auch nur dazu da, dem Volk zu zeigen, so gut ist das System und Feinden des Systems geht es schlecht.
SPEAKER_3: Konservator sagt ja auch schon als Anwalt, Konservator sagt ja auch schon das Wort, er ist dafür da, das Recht quasi zu erhalten, so wie es ist und nicht irgendwas für irgendjemanden partei zu ergreifen.
SPEAKER_2: Ja, wir sehen ja irgendwo auch eine Gerichtsverhandlung und da ist so ein Konservator, ich weiß gar nicht mehr, wer stand denn vor Gericht?
SPEAKER_2: Es war glaube ich eine TMG-Folge und da sagt dann der Angeklagte, ja wie, ich weiß jetzt noch gar nicht, wie ich mich verteidigen soll und der Konservator macht den dann klar, nee, nee, darum geht es auch gar nicht.
SPEAKER_2: Kann sein, ja.
SPEAKER_1: Auf Tipps Best Nein.
SPEAKER_3: Genau.
SPEAKER_2: Aber da war es halt so, dass er angeklagt wird und er möchte seine Verteidigung vorbereiten und ist dann halt sehr bestürzt, dass es eben auch gar nicht darum geht.
SPEAKER_2: Es geht eben nicht um eine Verteidigung, sondern Konservator, ja du sagst es, wir bewahren das System und wir müssen möglichst gut dabei aussehen.
SPEAKER_2: Sieh zu, dass du dich am besten noch schuldig bekennst und dann wird es vielleicht noch ein relativ schmerzloser Tod.
SPEAKER_2: Dass es auch immer gleich der Tod sein muss, ist ja auch so übel.
SPEAKER_3: Ja, das schafft halt Drama.
SPEAKER_3: Das verdeutigt die Dringlichkeit der Situation, in der gehandelt werden muss.
SPEAKER_3: Es ist auch die Frage, impliziert eigentlich die Mitschiebliedschaft in der Föderation, dass ich keine Todesstrafe habe?
SPEAKER_1: Weil innerhalb der Föderation gibt es die Todesstrafe auch.
SPEAKER_3: Ja, klar.
SPEAKER_3: Gut, zu der Zeit damals in den USA gab es sie natürlich auch.
SPEAKER_3: Und es gibt sie heute noch in einigen Bundesstaaten.
SPEAKER_3: Aber da ist natürlich auch die Frage, inwieweit trifft das zusammen mit den fundamentalen Rechten aller Empfindungsfähigen gewesen und so weiter und so fort.
SPEAKER_3: Oder die Würde und der Wert allen Lebens und so.
SPEAKER_3: Das steht in der Charta drin.
SPEAKER_3: Wir schützen die Würde und den Wert allen Lebens und so weiter und so fort.
SPEAKER_3: Aber es gibt trotzdem Todesstrafe und auch für lapidare Sachen, wie zu einem Planeten zu fliegen.
SPEAKER_3: Also innerhalb der Sternflotte an sich.
SPEAKER_3: Also, deswegen haben wir, um da eine Diskrepanz herzustellen, in den anderen Systemen auch meist immer irgendwelche Todesstrafen.
SPEAKER_3: Einfach, um dramaturgisch diese, diese Wichtigkeit und diese Dringlichkeit darzustellen.
SPEAKER_2: Ich finde, die ganzen verschiedenen Systeme der anderen, oder die Rechtssysteme der anderen Spezies, die sind immer so eine...
SPEAKER_2: Karikatur ist das falsche Wort.
SPEAKER_2: Die sind so eine totale, wahnsinnige Überzeichnung eines der, ja, der Eigenschaften der Rechtssysteme, die wir kennen.
SPEAKER_2: Das heißt, Romulane Geheimhaltung, aber wirklich absolute Isolation, Cardasianer, diese Militärdiktatur, Klingonen, da geht es halt hauptsächlich um Gewalt und, wie du sagst, eben Ehre.
SPEAKER_2: Und das ist so total überzeichnet.
SPEAKER_2: Oder eben die Ferengi, bei denen wird das Recht in der Brieftasche mit herumgetragen.
SPEAKER_2: Also ich finde, das ist immer so, andere Spezies haben immer einen Aspekt, den wir halt auch kennen, aber total übertrieben, total wahnsinnig weit überzeichnet.
SPEAKER_1: Das macht es halt einfach für uns, da mitzugehen, das zu verstehen.
SPEAKER_1: Und je differenzierter und größer das Ganze aufgebaut würde, desto schwieriger oder undurchsichtiger wäre es ja.
SPEAKER_3: Es ist aber auch systembedingt bei so einer Serie einfach.
SPEAKER_3: Du lernst halt eine andere Fraktion kennen, in dem du einen bestimmten Aspekt in den Vordergrund stellst, unter der Prämisse, das charakterisiert das System an sich.
SPEAKER_3: Und dann, wenn es als dramaturgisch oder vom Verlauf der Serie wichtig wird, gehe ich dahin, das System weiter auszustaffieren.
SPEAKER_3: Die Ferengis waren ja am Anfang bei TMG auch eine kriegerische Goblin-Rasse, sage ich jetzt mal, die da irgendwie rumgehobst ist und irgendwie auf Expansion aus war.
SPEAKER_3: Da war noch nichts mit, also am Anfang zumindest, später Barzahnhandel und so, da war dann schon Profit und so weiter.
SPEAKER_3: Aber das wurde ja ausdiversifiziert dann nachher.
SPEAKER_3: Und ja, ich wünsche mir, und es wurde leider nicht erfüllt, ich wünsche mir eine Gerichtsverhandlung bei den Ferengi, wenn es dann sowas gibt.
SPEAKER_2: Ich glaube aber, das wird nicht passieren, denn wenn du Geld hast, dann kannst du dein Recht durchsetzen.
SPEAKER_2: Und wenn du keins hast, bist du schuldig und bist verurteilt.
SPEAKER_2: Ich glaube, da ist es so einfach.
SPEAKER_2: Also absoluter Kapitalismus.
SPEAKER_2: Das Recht ist in Latimum aufgewogen.
SPEAKER_2: Und ich könnte mir vorstellen, dass das so ist.
SPEAKER_2: Ich habe natürlich jetzt auch keinen Beweis für diese These, die ich jetzt gerade aufstelle, aber ich glaube, es ist so.
SPEAKER_2: Und das sehen wir ab und zu mal.
SPEAKER_2: Wenn dann vor den Nagus gezogen wird und eine Bitte geäußert wird, dann hält er halt auch die Hand auf.
SPEAKER_2: Ich meine, der ist halt auch nur eine Person.
SPEAKER_2: Und dann wird dem entsprechend stattgegeben oder nicht?
SPEAKER_1: Ja, aber nicht nur per se, wie viel Geld gezahlt wird.
SPEAKER_1: Es wird auch schon nach Interessen und so weiter entschieden.
SPEAKER_2: Ja, gut, es gibt natürlich auch mehr als nur Geld.
SPEAKER_2: Es gibt auch andere Güter oder Dienstleistungen.
SPEAKER_2: Und diese Interessen sehe ich dann halt entweder als Dienstleistung oder gut.
SPEAKER_1: Aber deswegen wäre ja eine Gerichtsverhandlung total spannend, um so zu gucken, was für Facetten es noch so geben kann und wie da Einfluss jeweils ausgeübt wird.
SPEAKER_1: Also das Einzige, worüber ich jetzt gerade noch so weiß, ist zum Beispiel der Diamond Bok, der damals sich ja an PK rächen wollte, nachdem sein Sohn in der Schlacht von Maxia umgekommen war.
SPEAKER_1: Der hat seinen Titel verloren, also er war nicht mehr Diamond, also nicht mehr Befehlshaber über ein Schiff, das einmal das.
SPEAKER_1: Und dann kam er ins Gefängnis und nach einigen Jahren konnte er sich da raus freikaufen.
SPEAKER_1: Also da hat ihm das Geld zwar was gebracht, um seine Haft zu verkürzen, aber generell hat er natürlich einen ordentlichen Schaden davon getragen.
SPEAKER_1: Also ich weiß nicht, ich denke mal, als Vertragspartner oder Handelspartner ist so jemand dann erstmal in der Gesellschaft auch nicht so gut mehr angesehen.
SPEAKER_1: Dann hat er halt seinen Titel verloren.
SPEAKER_1: Und manchmal erleben wir das auch.
SPEAKER_1: In die Bestenheit erfahren wir dann, dass es auch Strafen ist, den Leuten ihr Vermögen zu nehmen oder Teile dessen einzuziehen.
SPEAKER_1: Das sind dann schon erhebliche Strafen auch.
SPEAKER_3: Die Erwerbsregeln sind ja quasi die Gesetze, auf denen da alles basiert.
SPEAKER_3: Wie das funktionieren soll, weiß ich nicht, weil da manchmal so ein Schluss drinne steht.
SPEAKER_3: Es ist im Grunde so ein bisschen wie die Sternflotten-Sachen, die dann immer nach Bedarf eingeschmissen werden.
SPEAKER_1: Ich finde es insofern spannend, weil auch unsere Gesetzgebung heutzutage auch immer wieder Interpretationsspielraum bieten.
SPEAKER_1: Diese Erwerbsregeln bieten ihrerseits Interpretationsspielraum.
SPEAKER_1: Es ist immer eine Auslegungssache, eine Frage, aus welcher Perspektive sich das gerade heranzieht.
SPEAKER_1: So haben wir das jetzt in Deutschland mit unserer Rechtsgebung auch.
SPEAKER_1: Es kann sein, dass der nächste Richter das Ganze anders interpretiert.
SPEAKER_1: Und dann sieht die Sache wieder ganz anders aus.
SPEAKER_2: Ich finde, die ganzen Regelungen bei den Ferengi, also diese Erwerbsregeln, die sind so ein bisschen Comic-Relief häufig genutzt.
SPEAKER_2: Ich denke mir das jetzt gerade aus, aber sinngemäß wird es das wahrscheinlich geben.
SPEAKER_2: Vertraue deinem Vorgesetzten, es sei denn, du kannst ihn für so und so viel Latinum hintergehen.
SPEAKER_2: Das hört man ja regelmäßig, dass da Betrug auch immer so ein Thema ist.
SPEAKER_2: Und das wird nicht nur geduldet, sondern wird halt hoch angesehen, wenn man dieses Recht dann auch zitieren kann.
SPEAKER_2: Und irgendwie diese Erwerbsregeln müssen sie alle auswendig kennen, und dann sind die ganze Zolle Scholz drauf.
SPEAKER_2: Aber es soll, glaube ich, häufig für uns als Hörerinnen oder Zuschauerinnen einen Lacher hervorrufen, einen innerlichen.
SPEAKER_3: Das war vielleicht anfänglich oder das ist tatsächlich so die Wirkung, die es erzielt.
SPEAKER_3: Aber ich sehe da schon Bestrebungen, wirklich dem Ganzen auch Kolorit zu geben und zu sagen, okay, wie muss es ausgestaltet sein, um da letztendlich tatsächlich eine Gesellschaft drauf fußen zu lassen?
SPEAKER_3: Weil ja gerade bei DS9 das immer wieder gebracht wird.
SPEAKER_3: Dann hast du ja auch, wie mit Frauen verfahren wird.
SPEAKER_3: Und dann hast du einen tieferen Einblick.
SPEAKER_3: Also hast du Erwerbsregeln, hast du zum Beispiel.
SPEAKER_3: Dann kommt irgendwann die Ferengi-Verfassung für Gelegenheiten.
SPEAKER_3: Die regelt die Rechte der Ferengi, also dass Frauen keinen Profit machen dürfen und dass sie keine Kleidung tragen dürfen und man nicht von der Frau beraten werden darf und so weiter.
SPEAKER_3: Wird nachher alles aufgehoben.
SPEAKER_3: Dann gibt es die Ferengi-Handelsstatuten und so weiter und so fort.
SPEAKER_3: Also es wurde dann auch geguckt, Erwerbsregeln schön und gut.
SPEAKER_3: Aber wie kriegt man da eine stabile, in Anführungsstrichen, stabile funktionierende Gesellschaft hin?
SPEAKER_3: Auch die FCA, die Handelsbehörde, die wacht halt darüber, dass die Handelsgesetze eingehalten werden.
SPEAKER_3: Und die Kommissare sind zum Beispiel die, die den Nagus wählen.
SPEAKER_3: Also es ist quasi, die können den wählen oder auch absetzen.
SPEAKER_3: Da hast du dann sowieso Kontrollgremien für die einzelnen Positionen innerhalb dieses Systems.
SPEAKER_3: Der große Nagus wird ja eigentlich theoretisch oder auch praktisch als alleiniger Herrscher präsentiert.
SPEAKER_3: Der kann Erwerbsregeln ändern, er kann sie ergänzen oder auch welche ausstreichen, denke ich mal.
SPEAKER_3: Also Gesetze machen an sich.
SPEAKER_3: Aber er hat halt auch seine Limitierung.
SPEAKER_3: Es gibt da noch den Kongress der ökonomischen Berater, der irgendwie wohl später gegründet wurde.
SPEAKER_3: Das ist halt eine Gruppe von Beratern, die jede Entscheidung des Nagus quasi überprüfen muss, bevor sie dann jetzt rechtskräftig wird.
SPEAKER_3: Also da gibt es schon so ein bisschen Checks and Balances.
SPEAKER_3: Aber auf der anderen Seite halt auch, dass du wirklich die Geschichte hast, wenn du bei der FCA halt in Ungnade fällst und auf die schwarze Liste kommst, also die deine Handelslizenz entzogen wird, das kommt quasi dem Verlust der bürgerlichen Rechte gleich.
SPEAKER_3: Also du bist dann komplett raus aus der Gesellschaft.
SPEAKER_3: Das sehen wir ja auch bei Quark.
SPEAKER_3: Und so ein bisschen habe ich da in Gedanken den Link zu den Klingonen, dass die quasi dieses R-System der Klingonen so ein bisschen auf Kapitalismus und auf Profit umgemünzt haben.
SPEAKER_3: Also wenn die Gesellschaft sagt, du hast dir gegen die und die Regeln verstoßen, wie entziehen dir deine Handelslizenz, dann ist es quasi, du bist ehrlos geworden und hast auch keine Rechte mehr, bist verstoßen.
SPEAKER_3: Niemand darf dich angucken, niemand darf mit dir mehr Geschäfte machen, deine Familie ist enterbt und so weiter und so fort.
SPEAKER_3: Wenn wir gerade beim Handelsrecht sind, wie stellt ihr euch das Handelsrecht auf DS9 vor?
SPEAKER_3: Hat jemand von euch schon mal was von einem No-J-Konsortium gehört?
SPEAKER_2: Also, was ich mir vorstelle, ist, dass diese Handelsposten, DS9 ist ja nicht der einzige, aber dass diese Handelsposten so Schnittstellen zwischen unserem wir-haben-kein-Geld-System und einem kapitalistischen System ist.
SPEAKER_2: Denn wir benötigen offensichtlich ja auch irgendwelche Güter von außen oder können selbst welche liefern nach außen.
SPEAKER_2: Ob es da für uns Geld gibt, also ich meine, theoretisch, wenn wir in einem geldlosen System oder einem, also einem nicht kapitalistischen System sind, so wie es in der Föderation zu sein scheint, dann hätten wir ja keinen Anreiz, irgendwas zu exportieren.
SPEAKER_2: Aber irgendwie muss das ja funktionieren.
SPEAKER_2: Und ich glaube, diese, also die S9 ist da irgendwie so eine Schnittstelle und da werden diese Sachen passieren.
SPEAKER_2: Wie, kann ich mir aber auch nicht erklären.
SPEAKER_3: Naja, die S9 ist ja nicht Teil der Föderation.
SPEAKER_3: Es ist ja eine bioranische Station.
SPEAKER_3: Das heißt, dort herrschen im Endeffekt bioranische Handelsstatuten.
SPEAKER_3: Wie die aussehen, wissen wir nicht.
SPEAKER_3: Aber wie uns das in der Serie gezeigt wird, ist es irgendwie auch, verzeiht den Ausdruck, ein Sauhaufen.
SPEAKER_3: Weil da gibt es Tauschgeschäfte und das wird auf Zuruf getätigt.
SPEAKER_3: Wir sehen es zwar immer Pets, wo dann irgendwie der Daumenabdruck drauf ist.
SPEAKER_3: Dann Verträge und so.
SPEAKER_3: Aber gerade mal diese Folge, wo ich gerade sagte, mit dem No Jay Konsortium, wo Nork und Jake irgendwie Yamok-Soße verschachern und dafür wieder Sachen kriegen und letztendlich ein Stück Land erwerben, was dann ihrer Freundin zugutekommt oder sowas in der Richtung.
SPEAKER_3: Nee, war das was anderes?
SPEAKER_3: Nee, das war eine andere Geschichte.
SPEAKER_1: Ich glaube, die Regierung ist interessiert an dem Land und findet aber den Besitzern nicht.
SPEAKER_1: Quark erfährt davon.
SPEAKER_1: Sie belauschen Quark und können ihm dann anbieten, was er gerade sehr lukrativ wieder loswerden kann, eben das Land.
SPEAKER_3: Richtig.
SPEAKER_3: Wie haben die das Land erworben?
SPEAKER_2: Wie ist das möglich?
SPEAKER_2: Das wurde ihnen eingetauscht.
SPEAKER_1: Sie haben es tatsächlich eingetauscht.
SPEAKER_1: Aber es wurde notariell.
SPEAKER_3: Wenn man darüber nachdenkt, da hängt ja eine Menge dran.
SPEAKER_3: Im Endeffekt hätten sie Dokumente fälschen müssen.
SPEAKER_3: Sie hätten vorgeben müssen, ein Konsortium zu sein.
SPEAKER_3: Läuft das da über ein bisschen wie Kryptowährung, über Transaktionen, die automatisch ablaufen?
SPEAKER_2: So fühlt sich das an.
SPEAKER_3: Plötzlich hat man Land.
SPEAKER_1: Es wurde auf keinen Fall überprüft, wer sie eigentlich sind.
SPEAKER_3: Aber dafür, dass das so ein hochgradig reglementiertes System wie bei den Ferengi existiert, ist es schwer zu glauben.
SPEAKER_3: An der Episode glaube ich zumindest auch das nicht.
SPEAKER_3: Es ist für mich so eine Max und Moritz-Story, die die ganze Gesellschaft einfach für dumm verkauft.
SPEAKER_1: Wir sind hier nicht im Ferengi-Rechtsraum.
SPEAKER_1: Wir sind hier auf Bajor.
SPEAKER_1: Gut ist es auch schwer zu glauben, dass da niemand überprüft wird.
SPEAKER_1: Es hätte ja jetzt auch, was weiß ich, irgendein kadassianischer Ghoul dahinter stecken können.
SPEAKER_1: Also würde man schon hoffen, dass sie gerade, wenn es um Umschreibungen, was Grund und Boden auf Bajor betrifft, da ein bisschen achtsamer sind.
SPEAKER_2: Ja, vielleicht ist es irgendwie so eine rechtsfreie, was rechtsfrei hört sich schlimm an, aber so ein Raum, wo es eben keine Regeln gibt, wo es wie so ein Freihandelshafen, aber wo eben viele Rechte sehr, sehr fraglich sind.
SPEAKER_2: Ich meine, man darf nicht vergessen, dort ist eine, also der Leiter der Sicherheit auf der Station, ist eine Spezies, die wir halt auch nicht wirklich gut kennen.
SPEAKER_2: Und da sind, da passieren sehr, sehr viele merkwürdige Dinge.
SPEAKER_2: Ich hab nicht das Gefühl, dass dort die Leute verunsichert sind.
SPEAKER_2: Das sind sie nämlich überhaupt nicht.
SPEAKER_2: Aber das, was Benjamin Sisko als, ich bin, ich sitze hier oben und ich regle schon alles, was uns da suggeriert wird, das kann ich auch nicht glauben.
SPEAKER_2: Es ist einfach nichts geregelt.
SPEAKER_1: Na ja, schon ein Stück weit Sauhaufen.
SPEAKER_1: Aber jetzt für mich so viele Sachen.
SPEAKER_1: Ich finde es schwierig, jetzt zum Beispiel über Odo den Stab zu brechen, zu sagen, aber deine Spezies kennen wir ja gar nicht.
SPEAKER_1: Was denn da los?
SPEAKER_1: Kann ich dir vertrauen?
SPEAKER_1: Und warum hast du dieses Amt innen?
SPEAKER_1: Das ist ja eine ganz andere Grundlage.
SPEAKER_1: Aber jetzt hier auf dieses Handelsgeschäft betrachtet, natürlich, also hätte sich jemand irgendwie interessieren müssen, wer steckt denn da eigentlich dahinter und so weiter.
SPEAKER_1: Da gibt es halt irgendwie scheinbar keine Mechanismen.
SPEAKER_1: Oder es ist wirklich wie so ein Handelsgeschäft mit so einer Kryptowährung.
SPEAKER_2: Warum habe ich Odo angesprochen?
SPEAKER_2: Das hat seinen Grund.
SPEAKER_2: Und zwar, Odo wird scheinbar, egal wer gerade der Inhaber, sage ich jetzt mal, der Station ist, mitvererbt.
SPEAKER_2: Ob das die Cardassianer sind oder die Föderation, Bayoraner, was auch immer.
SPEAKER_2: Die Föderation hat da ja irgendwie nur so einen Fuß in der Tür, weil die Bayoraner das dulden.
SPEAKER_2: Irgendwie ist das doch so.
SPEAKER_2: Und warum steht Odo dann davor?
SPEAKER_2: Ich wollte nicht über seine Spezies sprechen, sondern einfach nur, dass dort eine Person ist, die irgendwie neutral wirkt.
SPEAKER_2: Warum sollten die Cardassianer daran Interesse haben?
SPEAKER_2: Warum sollte die Föderation daran Interesse haben?
SPEAKER_2: Aber der macht seinen Job ja nicht schlecht.
SPEAKER_2: Das will ich ja nicht behaupten, sondern einfach nur, der wird mitvererbt.
SPEAKER_2: Und er ist Stationssicherheitschef.
SPEAKER_1: Ja, aber er ist als solche eingesetzt von den Bajoranaten.
SPEAKER_1: Also, die sind ihm auf eine Art und Weise begegnet, dass sie das Gefühl hatten, sie können ihm diesen Posten geben.
SPEAKER_3: Also klassisch von den Cardassianern halt eingesetzt, weil er als neutral gilt, ein guter Beobachter ist und als neutral gilt.
SPEAKER_3: Das heißt, die Ermittlungen, es gibt ja diese Rückblende, wo es darum ging, dass er Ermittlungen anstellt und wie er an seinen Posten überhaupt gekommen ist, da wird es ja gezeigt.
SPEAKER_3: Und dass er vielleicht eher von den Bajoranen akzeptiert wird als Ermittler, weil er unvoreingenommen ist und neutraler, dritter und nicht in diesem Besetzterverhältnis steht.
SPEAKER_3: Ja, das wird der Hintergrund sein.
SPEAKER_3: Und die Bajoraner haben wahrscheinlich auch die Erfahrung mit ihm gemacht in seiner Zeit bei den Cardassianern, dass er neutral ist und dass er wieder zu einer oder anderen Seite schlägt.
SPEAKER_3: Und wir haben ihn dann behalten und haben gesagt, du hast es bis jetzt gut gemacht in Ermangelung eines anderen.
SPEAKER_3: Dem wir das zutrauen, nehmen wir dich halt weiterhin.
SPEAKER_2: Also das finde ich ist recht unglaubwürdig.
SPEAKER_2: Aus meiner Erfahrung ist es so, wenn ein Umbruch stattfindet, eine Regierung gestürzt wird, dann bleibt nicht der eine, der ausgerechnet für die Durchsetzung des Rechts ist im Amt.
SPEAKER_2: Aber ich finde innerhalb dieses Star Trek Kosmos ist das schon ein schönes Zeichen.
SPEAKER_2: Also ich finde es ja nicht schlecht.
SPEAKER_2: Ich finde es nur nicht wirklich glaubwürdig.
SPEAKER_1: Also wenn wir uns mal betrachten, wie zum Beispiel nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland die Strukturen aussahen und wer wessen Amt innehatte vor 1945 und nach 1945, dann bin ich mir da nicht so sicher, ob ich das unterstütze.
SPEAKER_3: Das wollte ich gerade sagen.
SPEAKER_3: Du hast in der Mangelung von anderen Leuten, die befähigt sind, auch gerade was das Rechtssystem angeht, dir blieb nichts anderes übrig.
SPEAKER_3: Du wirst dann wahrscheinlich die Richter oder die Leute, wo du gesagt hast, dem können wir jetzt nicht ohne weiteres nachweisen, dass er dem Regime in einer nie wiedergutzumachenden Weise gedient hat.
SPEAKER_3: Der bleibt jetzt erstmal am Amt und macht das jetzt erstmal weiter.
SPEAKER_3: Der vertritt jetzt halt unser System.
SPEAKER_3: Das war einfach so.
SPEAKER_3: Die haben keine anderen Leute gehabt.
SPEAKER_1: Also generell finde ich, wie wir das dargestellt bekommen in Deep Space Nine, was Bayor betrifft, total spannend, wie sich da rechtlich was entwickelt.
SPEAKER_1: Wir sehen zwar jetzt nicht unbedingt die Details, wir wissen nicht unbedingt, wie sich das jeweils ausgestaltet, aber wie sich dieses Volk nach der Besatzung halt wieder neu finden und strukturieren muss.
SPEAKER_1: Davon kriegen wir ja schon eine gewisse Ahnung irgendwie.
SPEAKER_1: Und das finde ich sehr, sehr spannend, auch immer dieser Prozess im Hintergrund.
SPEAKER_1: Wollen wir Teil der Föderation werden oder nicht?
SPEAKER_1: Dann irgendwann sind sie an dem Punkt, dass die Föderation sagt, ja, ihr seid an einem Punkt, dass wir euch aufnehmen möchten.
SPEAKER_1: Und sie dann für sich wiederum überlegen, wen wollen wir schicken?
SPEAKER_1: Denn als Vertreter von unserem Planeten wollen wir tatsächlich Mitglied werden, sich ja dann auch konkret dagegen entscheiden.
SPEAKER_1: Das fand ich wirklich total spannend und wertvoll, Deep Space Nine dahingehend zu erleben.
SPEAKER_3: Was da als Komponente noch hinzukommt, ist die religiöse Seite.
SPEAKER_3: Inwieweit die Religion Einfluss hat auf die Politik.
SPEAKER_3: Das wird ja auch groß und breit diskutiert.
SPEAKER_3: Du sagst Odo als Wechselbalk und vertrauenswürdig.
SPEAKER_3: Wie das bei ihm ist, wenn man das Dominion nimmt, selbst die Wechselbälger oder Gründer, die haben ja auch eine Art von Gesetz, zumindest unter sich.
SPEAKER_3: Es gibt das Gesetz, dass keiner den anderen töten darf.
SPEAKER_3: Gibt es zur Strafe, wird man dann ein Mensch.
SPEAKER_3: Selbst da gibt es ja so gewisse Mechanismen, Gerechtigkeit zu oder Recht durchzusetzen und anzuerkennen.
SPEAKER_2: Untereinander.
SPEAKER_2: Sehr viel sehen wir nicht.
SPEAKER_2: Ich habe auch schon spekuliert bei der letzten Rechts-
SPEAKER_2: und Gesetzaufnahme, dass Odo quasi ein kleines Goodie bekommt, auf dem Wege, dass dieser kleine Blob, den er von Quark abkauft, der sich dann als tatsächlich lebender, ich weiß gar nicht, wie wir sie nennen wollen, Wechselbalk-Gründer, wie auch immer, darstellt.
SPEAKER_2: Am Ende überlebt er halt nicht, aber gibt Odo seine Formbarkeit wieder.
SPEAKER_2: Wie ich sagte, er ist dann wieder flüssig.
SPEAKER_2: Das fand ich, das war so ein bisschen wie, es wird halt nicht explizit gesagt, aber die Gründer haben ihm eine, wie sagt man, eine Begnadigung geschickt.
SPEAKER_1: Ja, das kann man rein interpretieren, muss aber auch nicht.
SPEAKER_1: Richtig.
SPEAKER_3: Es gibt auch keine Verbindung.
SPEAKER_2: Ja, das steckt ja auch in mir so drin.
SPEAKER_2: Ich hab so gedacht, das werden die doch nicht zufällig gemacht haben, aber es kann natürlich zufällig passiert sein.
SPEAKER_3: Aber wenn es dir die Ruhe bringt, ist doch alles in Ordnung.
SPEAKER_3: Also wenn es dein Bild gerade rückt, whatever floats your boat.
SPEAKER_2: Ist ja ganz häufig bei mir, dass ich einfach so ein Bild hab und dann sag ich so, ah ja, okay, so funktioniert das für mich.
SPEAKER_2: Und ich glaube, das ist halt bei vielen so Sci-Fi-Geschichten oder Fantasy-Geschichten so.
SPEAKER_3: Diese Menschwerdungsgeschichte ist auch so ein bisschen eine Parallele zum Q-Kontinuum.
SPEAKER_3: Da ist ja auch die Strafe, ja auch die Menschwerdung.
SPEAKER_3: Das ist das Schlimmste, was man einem überhaupt antun kann.
SPEAKER_3: Der muss aufs Klo gehen, der hat irgendwie Hunger und Ekelhaft.
SPEAKER_2: Er schläft, es ist so schlimm.
SPEAKER_3: Ja, und selbst da hast du ja so rechtliche Standards.
SPEAKER_3: Selbstmord ist verboten.
SPEAKER_3: Wenn du zu viel Unruhe stiftest, dann bist du auch bestraft.
SPEAKER_3: Ja, also es ist jetzt die Omnipotenz hat da auch ihre Limitierung.
SPEAKER_2: Aber selbstmord ist ja nicht, denn laut Recht muss ja ein, ich weiß gar nicht, wie das Fachwort dafür ist.
SPEAKER_2: Der Vorsatz muss, glaube ich, bestehen und es muss noch irgendeine andere Tat bestehen.
SPEAKER_2: Es muss dazu bestehen, dass es Mord ist.
SPEAKER_2: Und deswegen kann man sich nie selbst töten, weil man eben sich nicht selbst diesen Umstand beifügen kann.
SPEAKER_2: Deswegen ist es der Suizid.
SPEAKER_3: Ja, gut, es ist eine andere Begrifflichkeit, das stimmt schon.
SPEAKER_3: Also in unserem Rechtssystem ist der Selbstmord oder der Suizid straflos, weil, wen wirst du bestrafen, wenn du dich selber umbringst?
SPEAKER_2: Es sei denn, die Frage ist halt, wie du Mord in diesem Fall definierst.
SPEAKER_2: Wenn das das Entkörpern ist, das Übertragen in eine Maschine beispielsweise, ist diese Person dann tot?
SPEAKER_2: Und dann stellt sich halt auch wieder die Frage.
SPEAKER_2: Aber das ist so eine Androiden-Geschichte.
SPEAKER_2: Ich glaube, da würde ich halt zu sehr abdriften.
SPEAKER_2: Also noch mehr, als ich es sowieso schon immer tue.
SPEAKER_2: Und da stellt sich halt die Frage, ist dieser Android gefüllt mit diesem, ja, Leben, dieser Person, diese Person?
SPEAKER_2: Aber das ist, glaube ich, nochmal, das ist eine andere Geschichte, hatten wir ja auch schon drüber gesprochen.
SPEAKER_3: Naja, wenn du den Weg halt gehst, dass du körperlosen Entitäten, wie auch immer sie aussehen, als Licht, als flackernd, als Welle oder so, das Prädikat Lebensform und die damit zu gründen liegenden Rechte, meine eigenen Rechtsverordnung, aufdrückst oder zumindest denen das garantierst, dann musst du den Weg auch zu Ende gehen und sagen, also wenn ich nur meine körperliche Hülle irgendwie aufgebe und in ein anderes Medium transferiere und dann hinreichend im Rechtssystem anerkannt ist, dass das trotzdem noch die Essenz meines Geistes, meine Seele, was auch immer ist, dann ist das der Fall.
SPEAKER_3: Dann ist derjenige dann in seiner aktuellen Form an sich immer noch verantwortlich für das, was er tut oder so.
SPEAKER_3: Also es ist ja auch die Sache, wenn man das jetzt mal weiterspinnt bei so Transporterunfällen, wenn Leute gespalten werden, ist jetzt die Frage, ist Thomas Riker verantwortlich für Taten, die William Riker vor seiner Spaltung begangen hat?
SPEAKER_3: Sind sie beide verantwortlich?
SPEAKER_2: Verstehe, wer ist verantwortlich, wenn die gespalten worden sind und davor aber ein Verbrechen begangen haben?
SPEAKER_3: Genau, also sagen wir so, Commander Riker tötet jemanden.
SPEAKER_3: Ja, das ist halt die Frage.
SPEAKER_3: Also kann man explizit feststellen, wer der originäre Riker ist?
SPEAKER_3: Abseits davon, ob sich der eine weiterhin so nennt oder der andere nicht.
SPEAKER_1: Ja, also ich gehe bisher davon aus, so wird es mir zumindest versucht, denke ich, glaubhaft zu machen, dass sie identisch sind.
SPEAKER_1: Und von daher sind beide für die Vergangenheit, für die vergangenen Taten verantwortlich.
SPEAKER_1: Das gleiche Dilemma haben wir auch mit dem Trill, ein Stück weit.
SPEAKER_1: Wenn gefühlt dann plötzlich irgendwie so eine andere Person mit immer da reinkommt.
SPEAKER_2: Jetzt fällt mir mal von Straftaten abgesehen.
SPEAKER_2: Wenn ich jetzt auf diese Art und Weise verdoppelt werden würde, wer ist denn dann der Vater meiner Kinder?
SPEAKER_3: Ihr beide.
SPEAKER_3: Das geteilte Sorgerecht.
SPEAKER_2: Dann gibt es drei Sorgeberechtigte.
SPEAKER_2: Gibt es ja sonst auch.
SPEAKER_2: Es ist ja nichts Ungewöhnliches.
SPEAKER_2: Ich glaube, das ist doch bestimmt eine ganz andere Sache in unserem Recht.
SPEAKER_2: Werden dann als Vater angesehen wird?
SPEAKER_2: Oder gibt es diesen Begriff gar nicht mehr?
SPEAKER_2: Und das ist einfach nur noch sorgeberechtigter?
SPEAKER_3: Du wirst es in der Realität haben, dass sowas passiert.
SPEAKER_3: Du wirst wahrscheinlich auch irgendeine Entscheidung haben.
SPEAKER_3: Vielleicht verzichtet ja dann auch einer drauf.
SPEAKER_3: Wir haben es ja zum Beispiel auch, dass Leute explizit auf ihr eigenes Recht verzichten.
SPEAKER_3: Bei Klonen ist es zum Beispiel so.
SPEAKER_3: Hier ist Sim, der Klon von Taka in Enterprise.
SPEAKER_3: Der wird quasi gezüchtet, nur aus dem einen Zweck, die Organe zu bekommen, damit Taka geheilt werden kann.
SPEAKER_3: Er hat einen Unfall, soweit ich das erinnere.
SPEAKER_3: Der lebt quasi sein eigenes Leben.
SPEAKER_3: Da wird auch die Frage aufgeworfen, welche Rechte hat er eigentlich?
SPEAKER_3: Ist er ein eigenständiges Lebewesen?
SPEAKER_3: Ja, klar ist er das.
SPEAKER_3: Darf der das Leben von Taka weiterleben?
SPEAKER_3: Darf der getötet werden?
SPEAKER_3: Ist er nur ein Ersatzteillager?
SPEAKER_3: Das schwingt ja da alles mit.
SPEAKER_3: Und gelöst wird es halt im Endeffekt dadurch, dass er sagt, ja okay, wenn ich jetzt weiterlebe, stirbt quasi jemand anders, das möchte ich nicht, also gehe ich lieber in den Tod freiwillig.
SPEAKER_3: Im Anführungsstrichen ein schönes Ende.
SPEAKER_1: Es gibt es halt auch.
SPEAKER_1: Genau, für die Handlung wohlwollend gelöst quasi.
SPEAKER_1: Also ein einfacher Weg quasi gefunden, dass die Person von sich heraus die Entscheidung trifft.
SPEAKER_1: Aber bei Tuvix zum Beispiel hatten wir das nicht.
SPEAKER_1: Da gab es nicht den einfachen Weg, ganz genau.
SPEAKER_3: Und da ist es ja, wenn ich das so erinnere, glaube ich wirklich, es wird angeordnet, dass es durchgeführt wird.
SPEAKER_3: Kraft welcher Autorität?
SPEAKER_1: Genau, als Captain ordnet sie es an und der Doktor sagt, ich weigere mich, das Mittel zu verabreichen.
SPEAKER_1: Ich bin dafür da, um Leute zu heilen und Leben zu schützen.
SPEAKER_1: Und ich werde dem, der das nicht möchte, das nicht antun.
SPEAKER_1: Und dann setzt sie das Hypospray.
SPEAKER_1: Der Doktor hat sie sich verweigert.
SPEAKER_3: Muss sie sich dafür irgendwann mal rechtfertigen?
SPEAKER_1: Nee, nicht, dass ich wüsste.
SPEAKER_2: Wir sehen es halt nicht.
SPEAKER_2: Aber ich könnte mir vorstellen, dass das ein Punkt ist, der sicherlich besprochen werden muss.
SPEAKER_2: Das hat mich schon ganz schön erschüttert.
SPEAKER_2: Und ich finde, auch diese Folge ist wieder so eine, wo ich sagte, das tat richtig weh.
SPEAKER_2: Aber ich finde es gut, dass wir darüber sprechen.
SPEAKER_2: Also das hat mich heftig erschüttert.
SPEAKER_2: Und beispielsweise der Doktor, der konnte, das ist halt seine Funktion, der konnte bei mir an dieser Stelle punkten.
SPEAKER_2: Und ich habe mir gedacht, Jamie musste diese schwere Entscheidung treffen.
SPEAKER_2: Macht sich es auf die eine Art, sind einige Leute angepisst.
SPEAKER_2: Macht sich auf die andere Art, sind andere Leute angepisst.
SPEAKER_2: Also es ist nicht so, dass man es jedem recht machen kann.
SPEAKER_2: Es tat halt noch mal weh, dass sie sagt, wir beenden jetzt diese eine Person, um wieder zwei daraus zu machen.
SPEAKER_2: Das war schon schmerzhaft für mich.
SPEAKER_3: Hat sie da auch eine Eintragung in ihre Akte vorgenommen?
SPEAKER_1: Im Logbuch wird es schon stehen.
SPEAKER_2: Tuvix lief ja eine Weile rum und irgendwer würde fragen, wer ist das und wo waren Tuvok und Nelix die ganze Zeit?
SPEAKER_3: Nein, ich meine Eintragung im Sinne, dass sie quasi gegen was auch immer verstoßen hat, die Freiheitsrechte eingeschränkt hat.
SPEAKER_2: So wie ich ihre Integrität einschätze, hat sie das gemacht.
SPEAKER_3: Aber es bleibt ohne Konsequenz.
SPEAKER_3: Sie wird ja dann nach Rückkehr zum Admiral befördert.
SPEAKER_3: Und wahrscheinlich, es gibt ja diese berühmte Regel, wo ist sie denn?
SPEAKER_3: Ich habe sie mir doch irgendwo notiert.
SPEAKER_3: Das ist so diese Totschlagregel.
SPEAKER_3: Ich glaube, die ist auch noch aus TOS oder wo auch immer her.
SPEAKER_3: Das, wenn es die Umstände erfordert, dass dann die geltenden Regeln außer Kraft gesetzt werden können.
SPEAKER_2: Das ist aber sehr universell.
SPEAKER_2: Das wird sicherlich irgendwie expliziter aufgeliedert sein.
SPEAKER_2: Aber wenn es dann so steht, dann könnte ich jederzeit die Notwendigkeit sehen, dass das denn jetzt gerade nötig ist, was ich gerade tue, dass das richtig ist.
SPEAKER_2: Wenn ich müssen, schwierig.
SPEAKER_3: Also ich habe es jetzt gerade nicht parat, aber ich habe es durchaus gelesen.
SPEAKER_3: Das ist halt letztendlich dieses Tutschlagargument.
SPEAKER_3: Es muss natürlich ganz strenge Anforderungen.
SPEAKER_3: Man muss sich dafür auch rechtfertigen.
SPEAKER_3: So wie Data das auch immer sagt, ich möchte dann vor ein Kriegsgericht gestellt werden, wo das nochmal aufgerollt wird, was ich falsch gemacht habe usw.
SPEAKER_3: Um allem gerecht zu werden, wo dann Picar ab und an sagt, es wird nicht nötig sein, wir sehen ja, das ist so und so gewesen.
SPEAKER_3: Aber ja, wir sehen es halt leider nicht.
SPEAKER_3: Wir können uns das jetzt nur zusammensammeln, was jetzt jede einzelne Person, die uns da präsentiert wird, sich so im Laufe der Zeit auf sein Kerpol zu schreiben hat.
SPEAKER_3: Und es wird aber dann wahrscheinlich, so wie ihr das ja auch in der letzten Folge angesprochen habt, dann immer eine Gegengewichtung stattfinden.
SPEAKER_3: Wie sind die Verdienste dieses einen Offiziers und was hat er alles falsch gemacht?
SPEAKER_3: Und kann man das miteinander aufwiegen?
SPEAKER_3: Ja, und wenn das dann das Gute, was er getan hat, das überwiegt in irgendeiner Weise, dann bleibt er halt nur Captain und wird halt nicht Admiral oder sowas in der Richtung.
SPEAKER_3: Darauf wird es wahrscheinlich hinauslaufen.
SPEAKER_2: Ja, das kann sehr unbefriedigend für Leute sein, die was Unwiederbringliches verloren haben.
SPEAKER_2: Wenn man dann sagt, ja, diese Person hat zwar hier 2000 Leute geopfert, hat aber zwei Milliarden gerettet, ist schwierig.
SPEAKER_2: Also das Wohl der vielen und so.
SPEAKER_2: Ich möchte nicht in dieser Entscheidung stecken wollen, aber das gegenseitig aufzuwiegen, wenn dann diese Verwandten dieser 2000 Personen vor dir stehen, die werden dann nicht sagen, naja gut, hast ja viele Leute gerettet.
SPEAKER_2: Für die ist das absolute Ungerechtigkeit.
SPEAKER_3: Ja, natürlich.
SPEAKER_3: Also das persönliche Empfinden ist ja auch etwas anderes als die durch Recht und Gesetz zugestandene Verantwortlichkeit.
SPEAKER_3: Natürlich kann ich sagen, ich bin als Geschädigter, als Angehöriger oder so.
SPEAKER_3: Das kann mir nie ersetzt werden oder sowas in der Richtung.
SPEAKER_3: Ich pfeife auf deine wütende Gutmachung.
SPEAKER_3: Also das ist so, du hast mir XY genommen, sag ich jetzt mal.
SPEAKER_3: Wenn du das runter auf den einzelnen Beteiligten brichst, hast du immer diese Geschichten.
SPEAKER_3: Bei Star Trek wird es ja meistens so verkauft, dass das Opfer aber einen höheren Zweck gedient hat.
SPEAKER_3: Letztendlich findet eine abschließende Bewertung nicht in jeder Detailgetreue statt.
SPEAKER_3: Dann müssen wir halt auch so fressen.
SPEAKER_1: Und dann hilft natürlich mit der Frage über Tuvix zum Beispiel, dass am Ende tatsächlich das Ganze geklappt hat.
SPEAKER_1: Das hätte jetzt auch sein können, dass dann einfach nichts daraus, also dass er stirbt und Neelix und Tuvok nicht wieder zum Leben zurückkehren.
SPEAKER_1: Dann wäre natürlich noch eine ganz andere Ausgangslage oder dann eine Konsequenz daraus zu ziehen.
SPEAKER_1: Aber da wir die beiden Personen dann am Ende ja wieder haben, die ihrerseits dann ja auch aussagen können, dass sie froh sind, wieder da zu sein.
SPEAKER_1: Also je weiter die Konsequenz dann auch zurückliegt, je mehr man erleben hat, auf das man dann zurückblicken kann, desto schwieriger.
SPEAKER_3: Das zeigt dann auch, dass es eine Frage in der Hinsicht vom Blickwinkel ist.
SPEAKER_3: Die einzelnen Personen sagen an sich gut, dass ich getrennt bin, dass ich wieder ich bin.
SPEAKER_3: Dieses fusionierte Leben sagt halt, ich möchte aber so bleiben, wie ich bin.
SPEAKER_1: Ja, und jetzt mal angenommen, Tuvok und Nelix wären nicht wieder zurückgekehrt und Tuvix wäre gestorben.
SPEAKER_1: Also auch, was wäre auf diesem Schiff los?
SPEAKER_1: Vorher hat er noch um sein Leben gebettelt, hat alle persönlich angesprochen, hat gesagt, wollt ihr zusehen, wie ich exekutiert werde?
SPEAKER_1: Und alle sind einfach sitzen geblieben und haben nur dumm geguckt.
SPEAKER_1: Und Janeway hat mit Sicherheitspersonal ihn abführen lassen.
SPEAKER_1: Und dann wäre daraus eben kein Erfolg erwachsen.
SPEAKER_1: Was wäre da los?
SPEAKER_1: Wow.
SPEAKER_2: Also schwarze Handschuhe.
SPEAKER_2: An dieser Stelle wirklich ganz klar.
SPEAKER_2: Ich habe mir die Frage gestellt, was wäre denn, wenn jetzt 20 Jahre vergangen sind und erst jetzt haben wir die Möglichkeit, ihn wiederzutrennen.
SPEAKER_2: Und er hat in der Zwischenzeit eine Familie gegründet, Tuwix.
SPEAKER_2: Und der hat zwei Kinder und sogar Enkelkinder oder was auch immer.
SPEAKER_2: Was ist denn dann?
SPEAKER_2: Sagst du dann, jetzt haben wir die Möglichkeit, jetzt machen wir das immer noch.
SPEAKER_2: Ist Zeit da relevant?
SPEAKER_2: Eigentlich sollte das...
SPEAKER_2: Aber sollte es das nicht sein?
SPEAKER_2: Ich weiß es nicht.
SPEAKER_2: Ich denke auch, dass es dann vielleicht nochmal sich eine Spur noch falscher anfühlt.
SPEAKER_3: Also bei der Zugeständnis oder bei dem Tragen von Rechten spielt Zeit überhaupt keine Rolle.
SPEAKER_3: Nur der Zeitpunkt, ab wann mir diese Rechte zustehen.
SPEAKER_3: Also ab wann beschlossen ist oder festgelegt ist, dass ich Träger von Rechten und Pflichten bin in dem Sinne.
SPEAKER_3: Also bei der Abtreibung, das mal aufzumachen, es ist ja so, ab wann darf abgetrieben oder bis zu welchem Zeitpunkt darf abgetrieben werden und wann genießt die Leibesfrucht Grundrechtsschutz.
SPEAKER_3: Da gibt es einen bestimmten Zeitpunkt, den kann man jetzt googeln, ich weiß es nicht aus dem Kopf, so und so viele Wochen.
SPEAKER_3: In dem Zeitraum darf diese Prozedur durchgeführt werden, danach nicht mehr, weil ein Stadium erreicht ist, wo die kognitive Leistung oder diese Ausformung schon so weit vorgeschrieben ist, dass man sagen kann, ab hier beginnt im Endeffekt das, was wir als Mensch erachten und was ab jetzt Grundrechte genießt.
SPEAKER_3: Da spielt Zeit eigentlich überhaupt keine Rolle.
SPEAKER_3: Dementsprechend würde ich das bei dieser Tuwix-Geschichte dann auch ansetzen.
SPEAKER_3: Also er ist ja quasi an sich ein fertiges Lebewesen, was dann rauskommt.
SPEAKER_3: Da spielt es keine Rolle, ob er dann 20 Jahre später oder 20 Minuten später auf oder wieder getrennt wird.
SPEAKER_2: Rechtlich sicherlich, aber gefühlt schwierig.
SPEAKER_3: Ja gefühlt kannst du nicht messen.
SPEAKER_2: Ist richtig, aber ich meine nur, gefühlt kannst du insofern messen, dass wenn er jetzt nachkommen hätte und die dir dann sagen, ach, ihr wollt also meinen Vater töten.
SPEAKER_3: Ja und dann kommen aber die Leute von Neelix und die Leute von Tuvok und sagen, ja, aber du hast meinen Vater schon getötet.
SPEAKER_1: Ja, aber das ist eben schon passiert, ne?
SPEAKER_3: Macht es das weniger schlimm?
SPEAKER_1: Es war ein Unfall.
SPEAKER_3: Und wenn ich jetzt die Möglichkeit habe, den wieder zum Leben zu erwecken, also dieses Unrecht wieder gut zu machen, indem ich neues Unrecht anrichte, im Endeffekt, das ist halt, ja, du kommst aus dieser Gedankenschleife eigentlich nie raus, weil es kein zufriedenstellendes Ergebnis gibt.
SPEAKER_3: Dann brauchst du halt eine Rechtsordnung, die sehr ganz klar sagt, so, pass auf, bei fusionierten Lebensformen hast du 20 Tage Zeit, das wieder hinzubiegen.
SPEAKER_3: Bis dahin sitzt er in der Zelle, bei Wasser und Brot, hat keinen Kontakt zur Außenwelt.
SPEAKER_3: Und wenn du das in 20 Tagen nicht hinkriegst, dann ist er eine Person und ab dann geht es nicht mehr.
SPEAKER_3: So könnte man theoretisch machen.
SPEAKER_2: Ja gut, es gibt halt.
SPEAKER_1: Ja gut.
SPEAKER_2: Es gibt einfach kein Gesetz, was das regelt.
SPEAKER_2: Und selbst wenn es das regeln würde, ist halt die Frage, würde man dem entsprechend nachgehen?
SPEAKER_1: Man müsste dem dann entsprechend nachgehen.
SPEAKER_1: Und tatsächlich ist ja, das ist ja das, was wir beim Gucken von Star Trek oder bei unseren Gesprächen darüber immer wieder feststellen, dass es erstaunlich ist, dass es für viele Situationen, die in dieser Welt einfach auch vorkommen und die relevant sind, scheinbar keine Regeln gibt.
SPEAKER_1: Also das sind jetzt hier fusionierte Personen, was wir sehen, dass immer mal wieder vorkommt tatsächlich.
SPEAKER_1: Und auf der anderen Seite zum Beispiel auch die Problematik des Umgangs mit Tilipaten oder dergleichen, wo wir auch gesagt haben, wie kann das sein, dass es da keine Regelungen gibt.
SPEAKER_1: Eine PK kommt zu dem Schluss, da fand eine geistige Vergewaltigung statt, aber für so was haben wir gar keine Gesetze oder Regeln.
SPEAKER_1: Wie soll ich jetzt vorgehen?
SPEAKER_1: Das ist ja eigentlich totaler Quatsch.
SPEAKER_1: Das kann es ja gar nicht sein.
SPEAKER_1: In Star Trek sind Tilipaten auf so vielen Welten präsent.
SPEAKER_1: Auf deren Heimatwelten oder auch übergeordnet daraus erwachsene müsste es eigentlich Regelungen geben.
SPEAKER_3: Wir haben sogar Beispiele, wo explizit, dass die Einsetzung von telepathischer Folter, sagen wir so kompromisslos oder einspruchslos hingenommen wird.
SPEAKER_3: Als Bok, Savik ist es, glaube ich, Tanja berichtige mich, Savik quasi zu einer Gedankenverschmelzung zwingt.
SPEAKER_3: Das ist ja im Endeffekt eine sehr heftige Vergewaltigung.
SPEAKER_3: Vorversammelter Mannschaft, das wird hingenommen.
SPEAKER_3: Und das wird wahrscheinlich auch wieder mit diesem Turschlagargument, ihre Unversehrtheit im Licht des höheren Ziels, so viele Leute zu retten oder was weiß ich, wird das wahrscheinlich dann auch keine Konsequenzen haben.
SPEAKER_3: Aber ja, ich hoffe das auch nicht.
SPEAKER_3: Es gibt telepathisch begabte Spezies auch innerhalb der Föderation, sei es jetzt Betasoiden oder was anderes.
SPEAKER_3: Und es muss Regelungen dafür geben.
SPEAKER_3: Und selbst wenn es nicht verbrieft ist, hat man durchaus, weil wir ja vorhin gesagt haben, mit Präzedenzfällen und so, dann sucht man sich einen Präzedenzfall, den man dann auf die neue Begebenheit anwendet.
SPEAKER_3: Da wird halt geguckt, verfügt die Spezies über ähnliche Voraussetzungen, läuft das ähnlich vonstatten.
SPEAKER_3: Und dabei spielt es keine Rolle, ob sie die jetzt anfassen müssen oder ob das in den Erinnerungen stattfindet.
SPEAKER_3: Also dieses ganze Prozedere, wie das vonstatten geht, dürfte für diesen Vergleich, zur Anziehung dieses Vergleichs, eigentlich nicht ausschlaggebend sein.
SPEAKER_3: Aber wir sehen es halt auch wieder nicht.
SPEAKER_3: Also es wird auch nur abgebügelt und da gibt es keinen und wir müssen es halt wieder fressen.
SPEAKER_3: Und du sitzt daneben und sagst echt Bullshit.
SPEAKER_3: Nein, ist Quatsch.
SPEAKER_3: Ist wirklich Quatsch.
SPEAKER_3: Muss es geben.
SPEAKER_2: Also, irgendwer hätte sich garantiert Gedanken dazu gemacht.
SPEAKER_2: Es sei denn, es ist wieder so, ja, wir wollen, ich will mir keine Gedanken dazu machen, weil das ist eine schwierige Situation.
SPEAKER_2: Ich weiß gar nicht, was wir am Anfang gesagt hatten.
SPEAKER_2: Da war das ja so.
SPEAKER_2: Ich will jetzt hier, so ein Schlichter, sagtest du, der dann sagt, ich will ja jetzt keine Entscheidung zu treffen.
SPEAKER_2: Genau, es ging, glaube ich, um Sklaverei, sagt ich.
SPEAKER_2: Und dann machte ich diesen Scherz.
SPEAKER_2: Ja, ich will hier keine Entscheidung treffen, weil ich bin lieber Sklavenhalter als Sklave selber.
SPEAKER_2: Ist vielleicht jetzt ein bisschen weit hergeholt, aber...
SPEAKER_3: Da bürdest du dem ganz schön was auf, ja.
SPEAKER_3: Also, macht sie es schlechter, als er im Endeffekt ist.
SPEAKER_3: Das mögen die hintergründlichen Gedanken gewesen sein, weiß man nicht, weiß man nicht.
SPEAKER_3: Aber das Schöne ist, wo wir gerade dabei waren, dass irgendwelche Sachen nicht geklärt werden, das Schöne ist ja, was die Erfahrung uns zeigt, im Fortschreiten der Serie und der Ausdiversifizierung dieser ganzen Themen hat man ja immer mehr erkannt, dass man sich mit sowas wie erste, zweite Staffel, TMG und Thorsten nicht mehr zufriedengeben kann.
SPEAKER_3: Gerade bei DS9 und bei Voyager und auch schon vorgelagert teilweise bei Enterprise, hast du ja dann immer mehr, geht ja immer mehr dramaturgisch auch in diese Kernfragen rein.
SPEAKER_3: Bei Voyager haben wir ganz viel mit Gedankenvergewaltigung oder das Ausstrahlen von negativen Gefühlen auf andere, was bei der Einfolge mit Belana da die Geschichte ist, inwieweit ist sie verantwortlich für ihre Aggression und so.
SPEAKER_3: Also da werden ja Fragen auch diskutiert und diese Fässer halt wieder aufgemacht.
SPEAKER_3: Das ist das Schöne daran.
SPEAKER_3: Deswegen lohnt es sich halt immer, solche Sachen zu gucken.
SPEAKER_2: Die Voyager ist ja in dieser besonderen Situation, was die Föderation angeht, die weit und breit die einzige Instanz sind.
SPEAKER_2: Und ich glaube, das ist halt auch nochmal so eine Sache, die dann immer in jedem Hinterkopf auch nochmal so steckt.
SPEAKER_2: Selbst wenn jetzt irgendwas passiert, ich meine, wir haben hier niemanden, den wir fragen können.
SPEAKER_2: Also die haben ja nicht mal die Kommunikationsmöglichkeit mit der Föderation am Anfang.
SPEAKER_2: Wir haben weder jemanden, den wir fragen können, wir müssen jetzt einfach entscheiden.
SPEAKER_2: Also es gibt halt keinen Richter oder ein Gericht, den man einer Person, die vielleicht schraffelig geworden ist, vorführen kann.
SPEAKER_2: Das ist nochmal eine Sondersituation, denke ich.
SPEAKER_3: Ja, so eine Schiffsgerichts-Pakete.
SPEAKER_1: Genau, also intern haben wir diese Problematik auf der Voyager mit Suda, der straffellig wird, der einen anderen Crewman umbringt, mit dem man da jetzt umgehen muss auf dem Schiff.
SPEAKER_3: Ja, deswegen nenne ich es manchmal auch schätzhaft das Chainway-Regime, weil du wirklich...
SPEAKER_3: Es ist diese Ausnahmesituation und es ist dieses Totschlagargument, dass du dann Sachen durchsetzen kannst.
SPEAKER_3: Und sie macht teilweise davon auch Gebrauch.
SPEAKER_3: Aber sie muss natürlich im Hinterkopf haben, ich muss mich irgendwann dafür verantworten.
SPEAKER_3: Ich fliege ja nicht weg.
SPEAKER_3: Ich fliege ja zu meiner eigenen Gerichtsverhandlung im Endeffekt hin.
SPEAKER_3: Ja, stimmt.
SPEAKER_3: Und wie das anders auch verlaufen kann, das sehen wir ja am Beispiel der...
SPEAKER_3: Wie heißt das Schiff, Tanja?
SPEAKER_3: Equinox?
SPEAKER_3: Genau, das ist ja die gleiche Ausgangssituation.
SPEAKER_3: Und die legen ja ihre Skrupel oder ihre Föllerationshaftigkeit ja dann schon von Anfang an ab in der brenzlichen Situation, wo es dann darum geht, ob sie Energie haben oder nicht.
SPEAKER_3: Und dann eine Spezies dazu missbrauchen im Endeffekt.
SPEAKER_3: Was natürlich die...
SPEAKER_3: Das heilige Verbrechen ist.
SPEAKER_3: Jemand anders für sich selber zu benutzen dann.
SPEAKER_3: Genau.
SPEAKER_2: Ja, also das sehe ich natürlich auch absolut ein, dass die Voyager ihre Rechtschaffenheit...
SPEAKER_2: Ist das das richtige Wort, glaube ich sogar?
SPEAKER_2: Ihre Rechtschaffenheit wirklich absolut beibehält.
SPEAKER_2: Absolut kann man auch nicht sagen, aber soweit es eben geht.
SPEAKER_2: Und das ist echt richtig gut.
SPEAKER_2: Also es fühlt sich richtig an.
SPEAKER_2: Ich habe das Gefühl, in dieser Crew bin ich...
SPEAKER_2: Jetzt mal von dieser Tuvix-Sache abgesehen.
SPEAKER_2: In dieser Crew kann ich sicher sein, dass wenn jetzt nicht festgestellt wird, ach, hier, der ist doch ein Transporterunfall.
SPEAKER_2: Also hier, Peter, der ist eigentlich zwei Personen.
SPEAKER_2: Da bin ich eigentlich eine sichere Person.
SPEAKER_2: Stell dir vor, es wäre halt so.
SPEAKER_2: Ich habe keine Erinnerungen daran, aber es wird dann festgestellt.
SPEAKER_2: Du sagst, es ist halt keine zeitliche...
SPEAKER_2: Der zeitliche Versatz ist irrelevant.
SPEAKER_2: Ich würde mich...
SPEAKER_2: Ich würde zumindest erhoffen, dass vielleicht an diesem Punkt anders entschieden wird.
SPEAKER_2: Aber wer weiß, vielleicht jammer ich dann auch und werde aber dann auf die Krankenstation gezerrt.
SPEAKER_2: Am Ende drückt mir der Captain oder die Captain einen Hypospray an den Hals.
SPEAKER_2: Aber ich finde, es fühlt sich sehr rechtschaffen an, was auf der Voyager stattfindet, obwohl die eben in so einem rechtsfreien Raum leben.
SPEAKER_2: Also gefühlt zumindest.
SPEAKER_3: Bist du tatsächlich der Ansicht, dass du da gerne lieber sein würdest, als jetzt im Föderationsraum auf der Erde?
SPEAKER_2: Nein, nein, nein.
SPEAKER_2: Wenn ich die Wahl habe zwischen der Voyager und der Equinox beispielsweise, ist es doch sicher so, dass ich sage, okay, nein, hier ist Zivilisation.
SPEAKER_2: Und selbst wenn, wie heißt es, Chikote und Janeway abgesetzt werden müssen, bringen die doch sehr viel Zivilisation auf so einem Planeten.
SPEAKER_2: Also es wirkt ein bisschen so wie die Briten, die dann ihr Tierchen trinken und sich unter den Wilden umschauen ab und zu.
SPEAKER_2: Aber ich finde, es fühlt sich irgendwie noch nach Heimat an, wenn ich die Voyager sehe.
SPEAKER_2: Ist das verständlich?
SPEAKER_3: Ja, schon.
SPEAKER_3: Also dass du lieber auf der Voyager als auf der Equinox wärst, wenn es wirklich darum geht, irgendwie als Individu meine Rechte zu bewahren, ja, dann pflichte ich dir bei.
SPEAKER_3: Wenn erstmal die Grenze überschritten ist, dass ich fremde Leute für meine eigenen Zwecke missbrauche, wie lange dauert es, bis ich meine eigenen Leute für meine Zwecke zum Wohle der Mannschaft, die sich dann wahrscheinlich immer wieder weiter verkleinert.
SPEAKER_3: Weil wenn ich wieder einen in den Ofen schmeißen muss, nur damit mein Schiff ankommt, ja, dann habe ich irgendwann vielleicht keine Mannschaft mehr.
SPEAKER_3: Dann pflichte ich dir bei, dann wäre ich auch lieber auf der Voyager.
SPEAKER_1: Aber jetzt mal ganz klar gesagt unterm Strich.
SPEAKER_1: Also ich meine, das war Mord an Tuvics, oder?
SPEAKER_1: Also ich finde, das war eine undankbarste Entscheidung überhaupt, die sie hat treffen müssen.
SPEAKER_1: Also ich meine, sie sagt auch, sie braucht für die Schiffsführung eigentlich die beiden Personen mehr als die eine.
SPEAKER_1: Aber das begründet sie auch ein Stück weit mit.
SPEAKER_1: Tuvok ist wichtig als Sicherheitsoffizier, als Berater, als Freund.
SPEAKER_1: Das ist eigentlich kein Argument dafür, die beiden wieder, also Tuvoks wieder zu trennen, was ja auch nicht sicher ist, dass es klappt.
SPEAKER_1: Aber wir als Zuschauerinnen freuen uns natürlich auch mehr über diese beiden Personen und die haben halt auch einfach, die beiden Schauspieler haben auch den Vertrag.
SPEAKER_1: Also müssen wir irgendwie dahin kommen, dass die beide wieder eingesetzt werden und es auf dem Weg dann zu hinzutreiben, dass es so auf ihrem Rücken dann hängen bleibt.
SPEAKER_1: Das finde ich halt auch arg, ja.
SPEAKER_3: Wie schön wäre das, wenn die auch erkennbar als zwei Schauspieler, aber in einer Person vereinigt wären.
SPEAKER_3: Also was weiß ich, entweder zwei Köpfe oder die eine Seite ist Two Walk und die andere Seite ist Neelix und dann dreht er sich halt immer um und kommentiert sich selber.
SPEAKER_3: Das hätte ich, glaube ich, sehr genossen.
SPEAKER_3: Aber ja, man könnte nicht...
SPEAKER_3: Er morft dann immer hin und her.
SPEAKER_3: Aber ja, man kann natürlich noch anführen, dass sie im Endeffekt auch einfach die Rechte der anderen beiden Personen halt ward.
SPEAKER_3: Und die anderen beiden Personen, die jetzt verschmolzen sind, befinden sich in einer Notsituation.
SPEAKER_3: Und sie hat die Möglichkeit, denen zu helfen.
SPEAKER_3: Man kann das auch von dem Standpunkt aussehen.
SPEAKER_3: Also sie sind nicht tot, aber sie sind dabei, immer weiter weg zu, also sobald ich anerkenne, dass das Wesen eigenständig ist, sind sie tot.
SPEAKER_3: Solange ich das nicht anerkenne, sind sie noch in der Schwebe.
SPEAKER_3: Und ich kann sie jederzeit zurückholen.
SPEAKER_3: Und dann ist meine Pflicht auch Schaden oder zumindest die Interessen der Einzelnen zu wahren als Captain.
SPEAKER_3: Von der Warte kann man es auch sehen.
SPEAKER_3: Aber ganz klar würde ich auch sagen, wenn man auf Tu-Weks abstellt, ist es Mord.
SPEAKER_1: Ja, also da hätte ich mir wirklich auch mehr Aufarbeitung am Ende noch gewünscht, sodass auch die beiden Charaktere jeweils da was dazu sagen.
SPEAKER_1: Können sie sich erinnern an die Erlebnisse von Tu-Weks?
SPEAKER_1: Wie empfinden sie sich jetzt?
SPEAKER_1: Also es wird dann einfach so wie auf Null gesetzt.
SPEAKER_1: Die sind einfach wieder da.
SPEAKER_2: Oder sind die traumatisiert, ne?
SPEAKER_1: Was nehmen die davon mit?
SPEAKER_1: Können die sich erinnern?
SPEAKER_1: Tu-Weks hatte ja auch Erinnerungen und Wissen von den beiden.
SPEAKER_1: Und das hätte ich wichtig gefunden, das nochmal irgendwie aufzuarbeiten.
SPEAKER_1: Während im Verlauf der Serie ja durchaus immer wieder auch Momente geschaffen werden, wo gerade die beiden Charaktere immer wieder aufeinandertreffen.
SPEAKER_1: Einmal als Tu-Wok zum Beispiel sehr emotional wird und das Leben quasi neu entdeckt wie so ein Kind.
SPEAKER_1: Und dann anfängt zu kochen und sich sehr auch an Nelix wendet und so weiter.
SPEAKER_1: Oder später als Nelix das Schiff verlässt und die beiden dann auch nochmal besonderen Momente miteinander teilen.
SPEAKER_1: Oder einfach die beiden Charaktere, die haben so viel miteinander zu tun.
SPEAKER_1: Und da hätte ich mir gewünscht, dass die auf diese gemeinsame Erfahrung als Tu-Wiks auch nochmal irgendwie zurückblicken können, damit uns da noch was mehr mitgegeben wird.
SPEAKER_2: Ja, also mir hätten tatsächlich ein paar Sätze schon gereicht, aber es wird dann halt überhaupt nicht mehr aufgearbeitet.
SPEAKER_2: Und das ist so ein bisschen sehr wenig.
SPEAKER_1: Ja, das liest das Ganze halt nochmal irgendwie schockierender zurück irgendwie.
SPEAKER_1: Wenn die jetzt irgendwie gesagt hätten, wie wichtig es für sie ist, wieder da zu sein.
SPEAKER_1: Und ob sie sich erinnern oder sich nicht erinnern oder es eben auch so empfinden, dass sie aus diesem anderen Zustand gerettet wurden oder so.
SPEAKER_1: Das würde es halt mit Ronny deiner Argumentation noch ein bisschen verständlicher oder glaubhafter machen.
SPEAKER_1: Aber es bleibt für mich halt einfach immer wieder dieser Moment zurück, wo Tuvix da abgeführt wird und um sein Leben fleht und alle ihn so emotionsarm angucken.
SPEAKER_1: Das ist schon hart.
SPEAKER_2: Also ich empfinde es auch als Mord.
SPEAKER_2: Aber komischerweise habe ich im selben, also in diesen selben Gedanken habe ich gedacht, ja, aber es ist nicht annähernd so schlimm wie.
SPEAKER_2: Und das ist doch merkwürdig, oder?
SPEAKER_2: Dass ich sage, ja, definitiv.
SPEAKER_2: Es ist entschieden worden, aber die Arkelistigkeit, ich glaube, das ist das Wort, was mir vorhin fehlt, die Arkelistigkeit fehlt und damit wäre es tatsächlich irgendwie Totschlag.
SPEAKER_2: Rechtfertigt das überhaupt, das Verbrechen, auch den Totschlag.
SPEAKER_2: Aber wie gesagt, wenn wir eine Zeugenaussage von den Hinterbliebenen, nämlich Tubok und Nelix bekämen, die wäre das doch schön.
SPEAKER_2: Und wenn die nur sagen, ist mir doch egal, was mit dem passiert, der existierte doch nicht wirklich.
SPEAKER_2: Denn der bin ja ich, ich bin doch hier.
SPEAKER_2: Wenn wir sowas hätten, dann wäre ich restlos glücklich, was diese Sache angeht.
SPEAKER_2: Und das ist auch relativ wenig.
SPEAKER_3: Ja, ich muss auch nochmal zurückroulern.
SPEAKER_3: Also eigentlich ist es ein Totschlag.
SPEAKER_3: Es ist kein Mord.
SPEAKER_3: Für ein Mord brauchst du immer niedere Beweggründe oder solche Geschichten.
SPEAKER_3: Es ist ein Totschlag.
SPEAKER_3: Es hat so ein bisschen Parallelen zum finalen Rettungsschuss, den du auch im deutschen, also eine Sache, die du auch im deutschen Recht hast.
SPEAKER_3: Das Sachverhalt ist da bei zum Beispiel einer Geiselnahme.
SPEAKER_3: Wenn ein Geiselnahmer einer Geisel die Pistole an den Kopf hält und ich habe nur die Möglichkeit, diese Gefahr für diese Geisel effektiv auszuschalten, indem ich dem Geiselnahmer in den Kopf schieße.
SPEAKER_3: Es gibt keine andere Möglichkeit.
SPEAKER_3: Das ist hoch diskutiert, also viel diskutiert gewesen in Deutschland.
SPEAKER_3: Wo wir jetzt gerade sind bei der Diskussion, kann ich so nicht sagen auf Anhieb, aber auf jeden Fall geht man davon aus, dass es im Rahmen der Nothilfegefahr für Dritte nicht zulässig ist, aber zumindest schuldig ist.
SPEAKER_3: Man begeht ein Verbrechen, man ist auch schuldig dessen, aber es ist dann straffrei.
SPEAKER_3: Ich lehne mich gerade ein bisschen aus dem Fenster, ob das für die Geschichte zutrifft bzw.
SPEAKER_3: für den finalen Rettungsschluss.
SPEAKER_3: Jeder, der mehr bewandert ist als ich, möge das bitte noch mal korrigieren.
SPEAKER_3: Aber auf jeden Fall diese Konstellation, diese Konstellation ist ähnlich.
SPEAKER_3: Jane Bay hat keine andere Möglichkeit.
SPEAKER_3: Sie weiß, dass sie sich schuldig macht, egal wie sie macht, was sie tut.
SPEAKER_3: Sie weiß, dass es unrecht ist usw.
SPEAKER_3: Aber es ist Gefahr für Dritte und sie muss halt irgendwie handeln.
SPEAKER_3: Ich weiß nicht, das Thema Strafen, ob wir das noch mal ansprechen wollen oder müssen.
SPEAKER_3: Aber das habt ihr, glaube ich, in der anderen Folge schon ausreichend diskutiert.
SPEAKER_3: Der Sinn und Unsinn von Strafen.
SPEAKER_3: Da ging es darum, ob eine Eintagsspiegel überhaupt lebenslang kriegen kann.
SPEAKER_3: Das fand ich auch sehr erheiternd.
SPEAKER_1: Das Strafmaß, ob das jeweils angepasst ist auf jemanden oder ob das fix festgeschrieben ist.
SPEAKER_2: Gut, das waren meine kleinen Pups, aber ich fand das einfach relevant in dem Zusammenhang.
SPEAKER_3: Man kann halt diskutieren.
SPEAKER_3: Es gibt ja so was wie Kryo-Haft oder so was.
SPEAKER_3: Ob das überhaupt Sinn macht, jemand einzufrieren.
SPEAKER_2: Dann ist er halt später noch ein Verbrecher.
SPEAKER_3: Ja, immer noch.
SPEAKER_3: Es ist die Frage, wie ich da rangehe.
SPEAKER_3: Ob ich dem Täter in irgendeiner Weise die Tragweite seiner Tat begreiflich machen will und dazu ein Äquivalent schaffen möchte, was ihm im Endeffekt auch dazu bringt, was von sich einzubüßen sei es Lebenszeit oder was auch immer.
SPEAKER_3: Letztendlich durch Kryo-Haft versetze ich ihn in die Zukunft.
SPEAKER_3: Mehr nicht, was da auch immer kommen mag.
SPEAKER_3: Ich nehme ihn zwar aus der Gesellschaft raus, aber ich töte ihn nicht.
SPEAKER_3: Mag vielleicht humaner sein, aber ich muss ja trotzdem in der Zukunft irgendwie mit ihm umgehen.
SPEAKER_3: Diese ganzen anderen Gedanken, Strafen und was wir da haben, aber das habt ihr alles diskutiert.
SPEAKER_3: Und ansonsten habe ich noch auf dem Zettel stehen, Privatsphäre und Datenschutz im 24.
SPEAKER_3: Jahrhundert.
SPEAKER_2: Ich lachte darüber.
SPEAKER_2: Also, nix davon.
SPEAKER_1: Das ist halt auch einfach ein Thema, das immer so nicht wirklich angewendet gezeigt wird.
SPEAKER_1: Wir sehen halt ganz viele vermeintlich aus heutiger Perspektive Persönlichkeitsrechtsverstöße, Datenschutzverstöße.
SPEAKER_1: Und dann haben wir höchstens mal jemanden irgendwie eschofiert, wie zum Beispiel Riker, der sich dann in Barclays Solo-Programm wiederfindet und sagt, was?
SPEAKER_1: Das geht auch nicht.
SPEAKER_1: Das müsste aber verboten sein, während er sich bei den anderen Duplikaten noch amüsiert hatte, als er sich dann selber irgendwie verunglümpft wieder sieht.
SPEAKER_1: Ist er unzufrieden damit?
SPEAKER_1: Na ja, das wird halt alles sehr ausgespart.
SPEAKER_1: Also natürlich auch ein Stück weit aus einer Perspektive der jeweiligen Zeit, in der die Serien jeweils entstanden sind, in denen die Drehbücher geschrieben wurden.
SPEAKER_1: Viele rechtlichen Fragen gab es zu dem Zeitpunkt ja noch in der Form gar nicht.
SPEAKER_1: Während wir heute in Zeiten von Internet, sozialen Medien, jeder hat einen digitalen Fotoapparat in der Tasche in seinem Handy, noch mal ganz anders darauf schauen.
SPEAKER_1: Mittlerweile auch eine ganz veränderte Gesetzgebung da zu haben.
SPEAKER_3: Ich glaube, dass in der Zeit, in der uns Star Trek hier präsentiert auch, wir haben eine andere Auffassung von Privatsphäre und Privatheit.
SPEAKER_3: Sie leben ja in einem, da kann man schon die Verbindung ziehen zum Privateigentum.
SPEAKER_3: Wenn ich nichts besitzen muss, muss ich auch nichts für mich behalten, so nach dem Motto, und dann ist für jeden alles offen.
SPEAKER_3: Also der Schiff, der Schiffscomputer, man ist ständig, man kann ständig registrieren, wo sich jemand aufhält.
SPEAKER_3: Man kann nach Lebenszeichen scannen und so Geschichten.
SPEAKER_3: Also es ist mir nur nicht untergekommen, dass ich auf dem Schiff mal einen Bereich habe, wo der Computer nicht hinkommt.
SPEAKER_3: Vielleicht ist das Klo das Einzige, wo Big Brother dann keine Kamera hat oder so.
SPEAKER_3: Ich weiß es nicht.
SPEAKER_2: Ja, das soll ja auch der Sicherheit der Choliden.
SPEAKER_2: Also das ist jetzt nicht nur nachteilig.
SPEAKER_2: Aber klar, Privatsphäre hat man in diesem Zusammenhang natürlich nicht.
SPEAKER_2: Ich überlege nur gerade, weil wir gerade dabei sind.
SPEAKER_2: Ich habe so ein Bild vor Augen gehabt.
SPEAKER_2: Jetzt, Lower Decks, da sehen wir, dass die Leute auf dem Gang schlafen.
SPEAKER_2: Tanja hatte darüber sinniert, ob das vielleicht abschließbar ist.
SPEAKER_2: Also diese Alkoven, in denen die schlafen, ob die vielleicht verschließbar sind.
SPEAKER_2: Das ist denkbar, denke ich.
SPEAKER_2: Sehen wir zwar nicht.
SPEAKER_2: Aber ich denke, das ist schon möglich.
SPEAKER_2: Ich weiß nicht, ob es gehandhabt wird.
SPEAKER_2: Aber, und jetzt gehe ich noch mal einen Schritt zurück.
SPEAKER_2: Ich weiß nicht, ob das nur auf die Lower Decks anzuwenden ist, aber die haben halt eine Gemeinschaftsdusche.
SPEAKER_2: Es gibt halt nicht mal Geschlechter getrennte Duschen.
SPEAKER_2: Sagt das halt schon was über die Gesellschaft aus?
SPEAKER_2: Ist das vielleicht eine Aussage wie, wir sind nicht mehr so, wir haben im Grunde keine Geheimnisse mehr?
SPEAKER_1: Ja, ein Stück weit würde ich das auf jeden Fall so interpretieren, dass da kulturell vom Verständnis sich einiges gewandelt hat.
SPEAKER_3: Ist Lower Decks für euch Kanon?
SPEAKER_1: Auf jeden Fall.
SPEAKER_1: Ja, natürlich.
SPEAKER_2: Also ganz klar Daumen hoch.
SPEAKER_2: Ganz klar.
SPEAKER_3: Okay.
SPEAKER_3: Ich habe das immer so abgespeichert als, was weiß ich, Unterhaltungsprogramm oder sowas in der Richtung.
SPEAKER_3: Tom Paris, seine neueste Schöpfung oder irgendwie sowas.
SPEAKER_2: Also wir sehen ja auch einiges Blödsinniges bei TMG.
SPEAKER_2: Wir sehen auch einiges Blödsinniges bei Enterprise und so weiter.
SPEAKER_2: Ich finde nicht, dass nur weil man mal darüber lachen kann, dass es deswegen auszuschließen ist, dass das in den Kanon gehört.
SPEAKER_2: Und Lower Decks ist zielt natürlich in diese Richtung und und baut diese Sachen noch aus.
SPEAKER_2: Und das finde ich richtig großartig und gibt uns halt auch Hinweise.
SPEAKER_1: Ja, und es ist definitiv auch tief eingebettet in den Kanon.
SPEAKER_1: Also es achtet wirklich alles, was vorher war.
SPEAKER_1: Und mit solchen Szenen bekommen wir halt, also wie zum Beispiel der Gemeinschaftsdusche, bekommen wir halt endlich mal ein paar Fragen beantwortet.
SPEAKER_1: Also die MacherInnen sind genauso Fans wie wir auch und die sehen diese Leerstellen und haben die gleichen Fragen wie wir und versuchen die halt innerhalb der Serie ein Stück weit auch mit einzubringen, mit einem Augenzwinkern, aber auch mit sehr, sehr viel Liebe dafür.
SPEAKER_1: Und passt absolut in den Kanon.
SPEAKER_1: Also das sind keine Brüche oder irgendwelche, in Anführungszeichen, Kanonverstöße.
SPEAKER_1: Das passt absolut rein.
SPEAKER_3: Aber wir sehen auch in TMG auch teilweise, dass selbst normale Lieutenants oder halt auch feenrichtige Quartiere haben.
SPEAKER_1: Ja, aber das ist eine andere Schiffsklasse, ne?
SPEAKER_1: Wir sind ja in der Galaxy-Klasse.
SPEAKER_1: Und bei der California-Klasse, ein sehr viel kleineres Schiff, da sind die Zustände eben ein Stück weit anders.
SPEAKER_1: Und das mit diesen zum Beispiel Betten auf dem Gang, das ist natürlich auch ein Augenzwinkern auf das, was wir schon gesehen haben, ne?
SPEAKER_1: Von der Excelsior und auch auf der Enterprise-D haben wir auch schon Gemeinschaftsbetten, also so Stockbetten gesehen.
SPEAKER_1: Echt?
SPEAKER_3: Okay, gut.
SPEAKER_1: Wir haben eine Folge übers Schlafen gemacht.
SPEAKER_1: Und da haben wir versucht, alles Mögliche aufzuarbeiten, wo und wie und welchen Umständen die Leute in Star Trek auch schlafen zum Beispiel.
SPEAKER_1: Oder Badezimmersituationen haben wir uns auch genauer angeguckt.
SPEAKER_1: Und ja, das passt einfach alles rein.
SPEAKER_1: Und hier wird aber nochmal mehr Augenmerk dann auf diese kleinen Momente gelegt, wo wir uns immer fragten, Hä, Moment, was haben wir da gesehen?
SPEAKER_1: Oder warum haben wir das und das denn nicht gesehen?
SPEAKER_1: Und hier kommt es dann vor.
SPEAKER_1: Aber so thematisch passt es komplett in den Kanon.
SPEAKER_1: Da gibt es nichts, wo ich sage, oh je, da passt aber was nicht.
SPEAKER_2: Ich finde sogar, dass selbst wenn wir etwas sehen, was jeder hat, bedeutet das nicht, dass jeder darauf ein Recht hat.
SPEAKER_2: Nur weil es aber vielleicht für die bequem ist.
SPEAKER_2: Vielleicht ist es das auch gar nicht.
SPEAKER_2: Vielleicht sind die lieber in Stockbetten auf dem Gang und haben die aber vielleicht gerade nicht.
SPEAKER_2: Das glaube ich natürlich nicht.
SPEAKER_2: Ich denke, jeder wird seine Bequemlichkeit maximieren.
SPEAKER_2: Aber ich glaube nicht, dass es zwangsläufig ein Recht ist, dass jeder sein eigenes Quartier hat.
SPEAKER_2: Und beispielsweise bei In Discovery sehen wir ja auch, dass es Gemeinschaftszimmer gibt.
SPEAKER_2: Und ich weiß nicht, ob es da pro Kabine ein WC gibt oder eine Dusche.
SPEAKER_2: Ich wusste nicht, ob das sichtbarer ist.
SPEAKER_2: Ich bin mir aber nicht ganz sicher.
SPEAKER_2: Es kann halt auch sein, dass die halt auch eine Gemeinschaftstoilette haben oder so.
SPEAKER_1: Also bei den anderen Schiffen eben zum Beispiel bei der Galaxy Class oder hier bei der Constitution Klasse, der Original Enterprise, oder ist ja nicht die erste, aber zumindest bei Captain Kirk, aus der Original-Serie, der Enterprise, da haben wir natürlich halt Dinge, die aus dem Bekanon die Sache ein bisschen mitfüttern und uns da informieren, eben durch Grundrisse zeigen, wie man da so schläft, ob es Gemeinschaftsquartiere gibt, die es auch gibt, oder dass sich zwei benachbarte Kabinen auch mal ein Badezimmer teilt oder so.
SPEAKER_1: Es ist ja natürlich Bekanon.
SPEAKER_1: Aber auch dort wird sowas beschrieben wie, wann hat man das Recht auf den, zum Beispiel bei der Galaxy-Klasse, auf den Bezug einer eigenen Kabine und ab welcher Dienstdauer oder Aufenthaltsdauer auf dem Schiff hat man dann das Recht auf individuelle Anpassungen des Interieurs.
SPEAKER_1: Und wir hatten darüber sinniert, ob es dann auch damit zu tun haben könnte, dass man dann auch selbst entscheidet, wie die Schwerkraft eingestellt ist und und und.
SPEAKER_2: Also ich finde generell aus dem, was man sieht, ergibt es sich ja nicht zwangsläufig ein Recht darauf.
SPEAKER_2: Aber wenn die das haben, nutzen die das?
SPEAKER_2: Ich habe aber das Gefühl, dass auch es also wo wir bei Privatsphäre sind, dass halt auch das Holodeck einfach so betreten werden kann, ohne irgendwelche Restriktionen.
SPEAKER_2: Also ab und zu sind mal Restriktionen, ab und zu sind sie nicht da.
SPEAKER_2: Entweder regelt das derjenige, der das Holodeck gestartet hat oder es regelt der Dienstgrad oder irgendwas.
SPEAKER_2: Irgendeine Regelung gibt, wird es sicherlich geben.
SPEAKER_1: Ja oder zumindest auch ein Zeitplan, dass man sich eintragen musste, wann man es benutzen darf.
SPEAKER_2: Genau und wann man wieder sauber wischen muss.
SPEAKER_2: Denn man kann sich ja vorstellen, dass da halt einige Sachen dort auf diesem Holodeck passieren.
SPEAKER_2: Und was davon einer Privatsphäre unterliegt und was nicht, ist da sehr fraglich und das wird halt häufig ganz anders gehandhabt.
SPEAKER_2: Ab und zu wird gesagt, was du da tust, whatever floats your boat.
SPEAKER_2: Was du da tust, ist deine Sache.
SPEAKER_2: Es sei denn, es passt mir nicht.
SPEAKER_2: Und dann darfst du das natürlich nicht tun.
SPEAKER_2: Irgendeine Regelung wird es geben.
SPEAKER_2: Aber so richtig eine Privatsphäre-Regelung oder ein Gesetz, was dann gesagt wird, du darfst hier nicht reinkommen, verlassen sie sofort meinen Quartier.
SPEAKER_2: Da wird halt nichts zitiert leider.
SPEAKER_2: Also ich meine, was heißt leider, ist ja eigentlich ganz gut, dass da jetzt kein Recht rausgezaubert wird, weil das eben genau diese Entzauberung bzw.
SPEAKER_2: diese Beschneidung der zukünftigen Autoren bewirken würde.
SPEAKER_2: Also es wird dann alles ein bisschen schwieriger machen.
SPEAKER_1: Ja, das womöglich.
SPEAKER_1: Aber andererseits werden die Fragen auch mal wieder gestellt, wie z.B.
SPEAKER_1: in TMG das Wrecker sagt, ich wundere mich, dass das überhaupt geht und wo darf das denn eigentlich sein?
SPEAKER_1: Er müsste es wissen, dem wird aber nicht weiter nachgespürt.
SPEAKER_1: Aber er stellt zumindest mal die Frage und den Lower Decks dann genauso, wenn ein ganzes Solodeck-Programm aus den persönlichen Logbüchern gezaubert wird und man sich dann plötzlich so, auch wieder so im Nebensatz fragt, darf das eigentlich sein?
SPEAKER_1: Also das heißt, offenbar geht scheinbar alles, aber es wird halt von meistens gar nicht genutzt.
SPEAKER_1: Und dann, wenn es mal genutzt wird, dann stutzt man kurz, aber es ist halt gerade kein Thema und dann gehen wir weiter in der Handlung.
SPEAKER_3: Das sehen wir ja auch bei den persönlichen Logbüchern von den Kolonisten, die durch das Kristallinwesen zerstört werden.
SPEAKER_3: Die Mutteroma, Tanja hilf mir mal bitte, die Data zitiert aus dem...
SPEAKER_3: Genau, aus dem persönlichen Logbuch, aus dem Tagebuch zitiert Data in der Stimme des Verstorbenen für sie.
SPEAKER_3: Da fragt man sich halt auch, wie kommt der da ran?
SPEAKER_3: Ja, die sind immer in der Datenbank gespeichert.
SPEAKER_3: Ja, schön.
SPEAKER_3: Vertraulichkeitsregeln, sowas in der Art.
SPEAKER_3: Darf das überhaupt?
SPEAKER_3: Und da scheint es absolut Konsens zu geben, dass das in Ordnung ist.
SPEAKER_3: Und scheinbar, wir sehen ja auch in Deep Space Nine, dass wenn man ein Holo-Bild von einer Person machen möchte, braucht man eine spezielle Kamera.
SPEAKER_3: Quark versucht ja irgendwie von Kira ein Holo-Bild anzufertigen, um ein Programm zu schreiben für einen Kunden.
SPEAKER_3: Wenn wir allerdings die Holo-Figuren dann bei TMG schon sehen, dass die schon fertig ausgeformt sind und man die ohne Probleme laden kann, also Riker und Troy und die Warp-Spezialistin, dann muss es ja am Endeffekt, muss ja jeder in der Datenbank schon mal so ein holographisches Abbild abgespeichert haben.
SPEAKER_3: Mit Eintritt in die Sternflotte oder Relevanz wird dann da wahrscheinlich in der Akte sowas hinterlegt.
SPEAKER_3: Und dass man dann zu privaten Zweck darauf Zugriff hat, das finde ich ein Skandal.
SPEAKER_1: Jaja, da hatten wir uns auch darüber Gedanken gemacht, als wir über Solodek gesprochen haben, weil wahrscheinlich also spätestens in den medizinischen Akten wird es einfach ein Abbild von einem gespeichert geben.
SPEAKER_1: Aber dass darauf aus anderen Abteilungen eben auch für Privatszwecke zugegriffen werden kann, das ist dann schon schwierig, ja.
SPEAKER_1: Aber das würde natürlich erklären, dass von Kira sowas nicht vorhanden ist, dass Quark sich sowas erstellen muss.
SPEAKER_2: Aber das sehen wir möglicherweise als Skandal.
SPEAKER_2: Ich glaube, also das ist meine Vorstellung von dieser Gesellschaft, dass das eben dort kein Skandal mehr ist.
SPEAKER_2: Jeder hat Zugriff auf fast alles, es sei denn, ich halte es wirklich unter Verschluss.
SPEAKER_2: Und das sieht man halt ganz selten.
SPEAKER_3: Wir sehen es ja an den Reaktionen der Leute, die dann ihrem Ebenbild begegnen.
SPEAKER_3: Troy ist schockiert, als sie da die Gürteln der Lüste irgendwie vor sich sieht, die Barclay da gezaubert hat.
SPEAKER_3: Also wie kann er, wie kommt er dazu?
SPEAKER_2: Richtig, genau.
SPEAKER_2: Es geht nicht darum, dass sie sagt, wie kommt er an die Daten?
SPEAKER_2: Sondern sie sagt, warum macht er das?
SPEAKER_2: Das ist irgendwie nicht, das fühlt sich nicht gut an.
SPEAKER_2: Und ich glaube...
SPEAKER_3: So meinst du das?
SPEAKER_2: Ich glaube nicht, dass die Leute ein Verbot haben.
SPEAKER_2: Jeder kann auf alle Daten zugreifen.
SPEAKER_2: Aber es gibt so ungeschriebene Gesetze wie, also das macht man nicht, ne?
SPEAKER_3: Okay, aber wenn ich damit nicht vereinverstanden bin, warum, ja, warum unternehme ich nichts dagegen?
SPEAKER_3: Oder warum, es muss ja irgendeinen Grund haben, warum das so ist.
SPEAKER_3: Wahrscheinlich hat Troy danach irgendwie Protest eingereicht und dann wurde wahrscheinlich sie aus dieser Datenbank gestrichen.
SPEAKER_3: Dass Barclay jetzt sie nicht mehr abbilden kann.
SPEAKER_1: Also das ist halt wieder das, es wird uns hier an der Stelle dann halt eben nicht weiter erzählt.
SPEAKER_3: Aber da ist halt so eine Inkonsistenz zwischen denen, wenn ich sage, ich habe ein allgemeines Bewusstsein, dass meine Privatheit halt öffentlich ist und ich alles preisgebe von mir.
SPEAKER_3: Und auf der anderen Seite habe ich halt die Reaktion, wenn dann jemand das mal benutzt für was auch immer, das kann ja wohl nicht wahr sein.
SPEAKER_3: Also ja, aber ich verstehe deinen Punkt, dass man wahrscheinlich eine bestimmte Nutzung zu legitimen Zwecken zustimmt.
SPEAKER_3: Und alles, was privat ist, das sozusagen geächtet ist, verstehe ich schon.
SPEAKER_2: Oder jetzt musste ich mir anschauen, was der mit meiner Holo-Figur macht.
SPEAKER_2: Möglicherweise ist es halt auch so, du darfst zwar alles tun, aber wenn du mir oder der Öffentlichkeit das zeigst, dann ist es auch nochmal nicht wirklich angesehen.
SPEAKER_2: Aber wie gesagt, da kann man sich einiges ausdenken, wie da die Rechtslage oder in diesem Fall die Unrechtslage sein könnte.
SPEAKER_3: Ja, wir sehen es halt nicht, das ist wieder die Geschichte.
SPEAKER_3: Wir sehen halt nur die Konflikte, die dadurch aufgehen.
SPEAKER_3: Und da wird wieder jemand irgendwie als pervers Ding gebrannt markt, weil er jetzt sowas tut, egal ob es jetzt Geordie oder Barclay ist.
SPEAKER_3: Und wir sehen die Reaktionen darauf.
SPEAKER_3: Aber jetzt tiefergehend zu sagen, ist es vielleicht so ein generelles Problem und was sollte privat und was sollte dann unter Verschluss sein, das wird halt nicht aufgemacht, stimmt schon.
SPEAKER_2: Ja, ich habe natürlich Verständnis für die Leute, die dann ja sehen müssen, was dann mit dem Holo-Klon, so nenne ich die jetzt mal einfach, also diese Holo-Figur, die von mir erstellt wird, passiert.
SPEAKER_2: Und ich kann mir natürlich auch sehr lebhaft vorstellen, dass insbesondere Riker, der ja ein weit obenstehender vorgesetzter Offizier ist, der dann, ja, der den Hinterfass, also die Holo-Figur, die hinter Barclay versucht bekommt, ausgerechnet von Barclay, einer, der es echt nicht geschissen kriegt, so wie er das wahrscheinlich wahrnimmt.
SPEAKER_2: Weil die rollen ja alle schon mit den Augen, wenn sie über Barclay sprechen.
SPEAKER_2: Und dann passiert das mit einer Kopie von mir.
SPEAKER_2: Das kann ja nicht sein.
SPEAKER_2: Und ich kann das verstehen, dass diese Personen dann so ein bisschen angefressen sind.
SPEAKER_2: Also, wahrscheinlich ging es mir nicht anders.
SPEAKER_3: Haben wir übrigens auch ein Beispiel in der aktuellen Realität, diese sogenannten Deepfakes, die jetzt durch künstliche Intelligenz möglich werden, also die Gesichter von Leuten.
SPEAKER_3: Wenn das Modell der KI hinreichend trainiert ist, können die Gesichter halt auf andere Menschen in Videos oder so projiziert werden.
SPEAKER_3: Wurde auch schon Schindluder mitgetrieben.
SPEAKER_3: Da ist auch so die Tendenz hin zu sagen, okay, ich beschränke die Möglichkeiten der KI mit meinen Bildern getrainiert zu werden.
SPEAKER_3: Das wird sich wahrscheinlich darauf hinauslaufen, dass ich aktiv widersprechen kann, dass meine Bilder aus dem Trainingsmodell dieser KI gelöscht werden.
SPEAKER_3: Das stützt natürlich nicht davor, dass irgendwelche kriminellen Machenschaften passieren, weil die kriegen meine Bilder auch so oder so.
SPEAKER_3: Wenn ich jetzt Staatsmann bin, kann ich gar nicht verhindern.
SPEAKER_3: Aber da sieht man, dass das eigentlich gar nicht so weit weg ist, diese rechtlichen Fragen, die uns bei Star Trek begegnen.
SPEAKER_1: Also vielen Dank, Ronny.
SPEAKER_1: Das war ein total wertvoller Input.
SPEAKER_1: Ich denke, das ist eine echt schöne Folge geworden, oder?
SPEAKER_2: Das meine ich auch, ja.
SPEAKER_2: Ich denke, da können wir auch mal ein bisschen mit Recht unterfüttern.
SPEAKER_2: Also nicht wir, sondern du, Ronny, konntest ein bisschen mit Recht unterfüttern, was wir als Inhalt so dargelegt hatten.
SPEAKER_2: Und ich finde es schön, dass wir da nochmal drüber gesprochen haben über einige Aspekte und die nochmal vertiefen konnten.
SPEAKER_2: Das war, glaube ich, ganz annehmbar.
SPEAKER_2: Ich denke, wir haben jetzt hier in diesem Fall relativ wenig lachen können.
SPEAKER_2: Aber das lach halt einfach daran, wir sprechen hier über Recht und Gesetz.
SPEAKER_2: Und ich habe nicht allzu viele Leute in Gerichtssälen lachen hören.
SPEAKER_2: Gut, ich befinde mich hier in Gerichtssälen normalerweise.
SPEAKER_2: Aber ich denke, andere Orte, wo es auch dramatisch zugeht, wird häufiger gelacht als dort.
SPEAKER_2: Da stehen halt Leben auf dem Spiel.
SPEAKER_1: Heute haben wir einen anderen Gehirnschmalz investiert.
SPEAKER_1: Deswegen waren wir sehr konzentriert.
SPEAKER_1: Und ihr hört es vielleicht auch an meiner Stimme.
SPEAKER_1: Ich bin heute auch nicht ganz so fit.
SPEAKER_1: Aber ich fand es total wertvoll.
SPEAKER_1: Ich freue mich, dich auch ein Stück weit an meiner Seite gehabt zu haben, Ronny.
SPEAKER_1: Und Peter aus dem manchigen Gedankenkonstrukt wieder ein bisschen rauszuziehen.
SPEAKER_1: Das war sehr hilfreich.
SPEAKER_3: Ja, ich bedanke mich auch.
SPEAKER_3: War eine schöne Gelegenheit oder ist eine schöne Gelegenheit, meinen Senf dazu zu geben.
SPEAKER_3: Um jetzt mal die Ehrenrettung der letzten Folge sonst auch nochmal reinzuholen.
SPEAKER_3: Am besten hört man sich beide Folgen nacheinander an.
SPEAKER_3: In der anderen wurde viel gelacht und auch mehr abgeschwiffen.
SPEAKER_3: Und das ist auch vollkommen super.
SPEAKER_3: Ich finde auch ihr beide ergänzt euch wunderbar, was jetzt die Zugrichtung in die eine oder andere Richtung angeht.
SPEAKER_3: Und es hat mich einfach gefreut, dass ich auch mal dabei sein durfte.
SPEAKER_1: Danke dir und also danke für die Blumen und danke fürs Dabeisein.
SPEAKER_1: Genau.
SPEAKER_1: Und ja, in der letzten Folge, da war sehr viel Datenmaterial, sehr viele Beispiele aus Star Trek.
SPEAKER_1: Und wir haben ein bisschen drüber nachgedacht, wohin uns das führt und was uns das zeigt.
SPEAKER_1: Und ich habe überlegt, womöglich gibt es von dieser alten Folge auch noch eine neue Schnittfassung, wo wir versuchen, diese Abschweifungen, die für mich teilweise auch ein bisschen arg sind, wenn man sich es anhört, dann nochmal reduziert und dann etwas geballter einfach ins Quellmaterial zum Thema Recht und Gesetz gucken kann.
SPEAKER_2: Das wird eine Tanja-Folge werden, würde ich sagen.
SPEAKER_1: Für Peter gibt es dann eine Folge 9-Szene, die gibt es ja nach wie vor in der alten Schnittfassung.
SPEAKER_2: Dann können wir uns eigentlich wieder bedanken, dass ihr es bis hierher durchgehalten habt.
SPEAKER_2: Wenn ihr das jetzt hört, dann ist es natürlich klar, dass ihr auch weiterhin dranbleiben werdet, denn das sind doch wieder ein paar Stündchen gewesen.
SPEAKER_2: Deswegen vielen Dank für eurer Geduld und für euer Interesse an Star Trek und auch an unserem Gelaber.
SPEAKER_2: Ihr könnt uns folgen, und zwar auf Twitter bei attrekkipedia oder...
SPEAKER_1: Ihr findet uns auch auf unserer Internetseite auf trekkipedia.poddigi.io.
SPEAKER_1: Da könnt ihr im Blog was hinterlassen, so wie Ronny das getan hat.
SPEAKER_1: Vielen Dank dafür noch mal als Impuls für diese neue Sendung heute.
SPEAKER_1: Und dort auch im Impressum unsere E-Mail-Adresse finden und uns dort auch schreiben.